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Thema: Was ist Glück?
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23.01.2014, 09:48 #1Der Schmied von Kochel
Was ist Glück?
Vor geraumer Zeit habe ich mal das Meisterstück zum Thema Glück gelesen, Hector's Reise oder "Auf der Suche nach dem Glück" von Francois Lelord. In diesem Buch geht es um die fiktive Figur Hector, der um die Welt zieht weil er lernen möchte was Glück bedeutet und wie man es definiert. So wird der Leser Zeuge von diversen Ereignissen, aus denen Hector immer eine Lektion lernt. Die Lektionen sind einfach strukturiert, jedoch einleuchtend:
1. Vergleiche anzustellen ist ein gutes Mittel, sich sein Glück zu vermiesen.
2. Glück kommt oft überraschend.
3. Viele Leute sehen ihr Glück nur in der Zukunft.
4. Viele Leute denken, dass Glück bedeutet, reicher oder mächtiger zu sein.
5. Manchmal bedeutet Glück, etwas nicht zu begreifen.
6. Glück, das ist eine gute Wanderung inmitten schöner unbekannter Berge.
7. Es ist ein Irrtum zu glauben, Glück wäre das Ziel.
8. Glück ist, mit den Menschen zusammen zu sein, die man liebt.
9. Glück ist, wenn es der Familie an nichts mangelt.
10. Glück ist, wenn man eine Beschäftigung hat, die man liebt.
11. Glück ist, wenn man ein Haus und einen Garten hat.
12. Glück ist schwieriger in einem Land, das von schlechten Leuten regiert wird.
13. Glück ist, wenn man spürt, dass man den anderen nützlich ist.
14. Glück ist, wenn man dafür geliebt wird, wie man eben ist.
15. Glück ist, wenn man sich rundum lebendig fühlt.
16. Glück ist, wenn man richtig feiert.
17. Glück ist, wenn man an das Glück der Leute denkt, die man liebt.
18. Glück ist, wenn man der Meinung anderer Leute nicht zu viel Gewicht beimisst.
19. Sonne und Meer sind ein Glück für alle Menschen.
20. Glück ist eine Sichtweise auf die Dinge.
21. Rivalität ist ein schlimmes Gift für das Glück.
22. Frauen achten mehr auf das Glück der anderen als Männer.
23. Bedeutet Glück, dass man sich um das Glück der anderen kümmert?
Wie auch immer, persönlich glaubte ich immer, dass genügend Geld, Gesundheit und eine eigene Familie für mich als Glück definierbar wären. Mittlerweile aber, zweifele ich zeitweise an dieser Einstellung. Maßgeblich dazu beigetragen haben 2 Menschen denen ich neulich begegnen durfte:
Person 1.
Ein Franzose der mit einer Chinesin verheiratet ist, das Paar hat zwei Töchter (4 & 5 Jahre alt). Beide leben in einfachen Verhältnissen, ein Apartment mit 3 Zimmern, innerstädtisch, kein Auto. Er geht einem Job als Dozent für erste Hilfe nach, welcher nicht gerade fürstlich entlohnt wird. Seine Frau arbeitet Teilzeit. Die Familie bewegt sich in Gefilden, in denen sie sehr hervorstechen. Der Freundeskreis setzt sich aus erfolgreichen, internationalen Familien zusammen, welche es alle irgendwie zu Wohlstand gebracht haben. Während andere 5 Mal im Jahr in den Urlaub fahren, treibt es die besagte Familie nur einmal nach Thailand in ein Privathaus. Während andere eine Nanny und Putze anheuern können, machen die beiden alles allein. Während andere jeden Sonntag zum Brunch ausrücken, gönnen sich die beiden das max. 2 Mal im Jahr. Während andere ein Runum-Sorkgl;os Paket ihr Eigen nennen, hat der Franzose nicht mal eine KV, sondern geht zu lokalen Ärzten (ich sollte erwähnen das beide in Asien wohnen). Überhaupt scheint es, dass er mehr lokal als westlich ist.
Quintessenz der Geschichte ist, das wenn man die beiden beobachtet und sich mit ihnen unterhält, sie so viel glücklicher scheinen als all die anderen Paare. Mann kann mit ihnen reden, ohne das er ständig auf das Handy schaut oder nach min. 5 Minuten auf das Thema Arbeit kommt. Andererseits weiß er stundenlang interessante Geschichten von seiner Familie zu erzählen. Doch noch vor allem, habe ich das Gefühl das diese Familie kleine Dinge viel mehr zu schätzen weiß. Dinge wie Harmonie, besondere Erlebnisse oder banal eine gute Zeit. All die anderen Familien in diesem Freundeskreis wirken dagegen nur oberflächlich und blasiert.
Meine Erkenntnis daraus, Glück kann man haeufig in Dingen finden die man nicht kaufen kann und das mit dem richtigen Partner es keine Rolle spielt welchen Umfang dein Besitz hat.
Person 2.
Wer jemals gedacht hat, Jesus könnte man nicht personifizieren, der kann (fast) eines besseren belehrt werden. Bei dieser Person handelt es sich um einen Australier, der als Baby ausgesetzt wurde. Er wuchs in einem Kloster mit Nonnen als Vollwaise auf. Auch sein Weg brachte ihn nach China, wo er arbeiten sollte. Der Job ist eher als bodenständig zu bezeichnen, also kein hohes Tier im Management oder ähnliches. Und, wie bei so vielen, hat auch er in der Ferne sein privates Glück gefunden. Leider sollte das nicht ohne Schwierigkeiten abgehen, so kam es, dass die Frau ein körperbehindertes Kind zur Welt brachte. Für beide war dies aber kein Grund zu verzagen, vielmehr adoptierten so noch ein zweites behindertes Kind aus dem Waisenhaus. Dieses Kind kann zeitlebens nur durch Schläuche ernährt und beatmet werden. Offensichtlich hätte sich nie jemand um ihn gekümmert, wenn nicht der Glücksfall zugeschlagen hätte.
Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, verbringt er jede freie Minute für gemeinnützige Aktionen, sei es Geld für Kinder OPs zu sammeln oder schlicht unentgeltlich Englisch für Unterprivilegierte zu lehren.
Die Vita des Herren ist hochgradig beeindruckend und ich muss nicht tief in mich hinein schauen um zu erkennen, dass ich dazu nicht in der Lage wäre. Zu so etwas muss berufen sein, doch ich habe mich vergewissern lassen, dass er mit diesem Lebensstil sein Glück bzw. seien Erfüllung gefunden hat. Sehr wahrscheinlich handelt es sich dabei um einen Extremfall, doch solcherlei extravaganten Individuen zeigen ja haeufig noch genauer auf, wo man sich selbst befindet.
Meine Erkenntnis daraus: Verantwortung und Hilfeleistung für andere können dir als Subjekt alles Glück der Welt bedeuten. Allerdings kann auch die Limitierung der eigenen Mittel für Unglück sorgen, wenn man nämlich erkennt, das man nicht so viel Hilfe leisten kann, wie man gerne möchte.
Jemand schon einmal darüber nachgedacht?
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23.01.2014, 12:48 #2Teilchen
AW: Was ist Glück?
Mit der Frage nach Glück ist es in meinen Augen wie mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Es liegt wohl in der Natur des Menschen, Bedeutungen für Zustände zu interpretieren und zu finden die genau betrachtet nicht existieren. Stellt man sich die Erde wie ein überdimensioniertes Schneeglas vor, dann ist das Einzige das es dort gibt die Wechselwirkung von allem zueinander. Innerhalb dieser Wechselwirkungen wird von den Individuen alles als Glück bezeichnet, das deren eigenen Zustand auf einer individuellen Ebene (Sei es Wohlstand, Liebe, oder oder oder) für ein zeitlich begrenztes Maß verbessert. Das gilt auch für Leute die vermeidlich Uneigennützig handeln, auch hier wird ein gewisser Trieb befriedigt (ich führe das zurück auf die Form von Egoismus wie sie Adam Smith und Thomas Hobbes zeichnen). Hectors Reise beschreibt genau das - es fehlt lediglich das abstrahierte Fazit. Nämlich das Glück Ein Streich des Gehirns und daher für Außenstehende die ein Blick auf das Schneeglas werfen nicht sichtbar und damit praktisch auch nicht definierbar und Existent ist.
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23.01.2014, 12:54 #3Octavian
AW: Was ist Glück?
4. Viele Leute denken, dass Glück bedeutet, reicher oder mächtiger zu sein.
Generell finde ich die Auflistung ziemlich an den Haaren herbeigezogen, vieles davon macht für mich persönlich überhaupt keinen Sinn. Die Quintessenz für mich ist aber:
8. Glück ist, mit den Menschen zusammen zu sein, die man liebt.
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23.01.2014, 13:28 #4Knollo
AW: Was ist Glück?
Wie gewohnt ein sehr schönes Thema von dir das zeitgleich auch viel Platz für Diskussionen offen lässt.
Auch ich habe eine Zeit gehabt in der ich dieses Thema oft durchleuchtet habe, auch wenn ich es vielleicht anders benannt habe.
Die genannten Punkte kommen dabei fast alle mit meinen Erkenntnissen überein. Und trotz des Wissens, Fühlen und Verstehen eines solchen Leitfadens ist es mir nie wirklich geglückt wieder gänzlich glücklich zu sein.
Ein interessanter Aspekt ist auch der Finanzielle Aspekt. Es ist schön wenn man in einem gesicherten Finanziellen Haushalt leben kann. Allerdings sorgt das verschwinden von Sorgen auch für das verschwinden der Wertschätzung selbiger Dinge. Jemand der ganz oben ist, der muss erst einmal wieder tief gefallen sein um die Dinge wieder wertschätzen zu können. Und selbst wenn man schon einmal gefallen ist, so ist es nicht immer leicht Dinge dies beizubehalten.
Wirklich schwierig wird es erst dann, wenn man immer mehr Geld verdient oder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft annimmt. Denn dann fängt es erst an das Punkt 1 stärker zu Tragen kommt und man immer stärker darauf bedacht ist sich mit anderen zu vergleichen und zu messen. Und wer das macht, der wird grundsätzlich immer den Kürzeren ziehen, den es gibt immer einen größeren Fisch im Meer. Und das kann dann frustrierend sein. Gerade wenn es um Finanzielle- und Gesellschaftliche Stellungen geht. Heute in Deutschland ist das schlimmer mehr den je. Man muss auf Kleidung, Auto (Statussymbol), Smartphone und anderes achten und vergleicht dies gleichzeitig mit anderen Menschen. Man muss immer Up-To-Date sein um nicht aus dem Raster zu fallen. Und selbst wenn kein Hahn danach krähen würde und es einen bei anderen nicht interessiert, man selber setzt seine eigene Messlatte höher und wird dadurch immer unglücklicher.
Ich für meinen Teil versuche auch nach vielen solcher Punkte zu Leben. Ich bin zufrieden in meiner Beziehung und habe mit meiner Partnerin gemeinsame Ziele. Das hat mich die letzten Jahre sehr nach oben gebracht und erst gerade für einen großen Glücksschub gesorgt. Auf der Arbeit habe ich es nicht leicht, allerdings werde ich benötigt, ich verdiene mein Geld und trotz der tägliche Sorge ob es so weiter geht - geht es mir da mittlerweile sehr gut. Warum? Weil ich die Dinge zu schätzen weiß und jeder Schritt ein Schritt zur Freude und zum Glück ist. Geld ist für mich nur so weit wichtig, als das ich meinen Lebensstil halten kann.
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23.01.2014, 14:16 #5past perfect
AW: Was ist Glück?
Ich glaube, glück ist vor allem, mit dem was man hat, zufrieden sein zu können.
Egal wie viel es ist und was andere haben.
Wenn man nur das sieht, was man selbst schön findet und es keinen vergleichen unterzieht, weil man sagen kann: genau das wollte ich.
Dann hat man glück.
Ich glaube, deshalb empfindet man glück auch oft, wenn man besondere menschen in seinem leben hat.
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23.01.2014, 15:08 #6Jacky89
AW: Was ist Glück?
Hmmmm ....
In der deutschen Sprache gibt es ja zwei Bedeutungen für das Wort Glück. Einmal im Sinne von "Glück haben", wenn man in Schwierigkeiten steckt, aber sich dann doch ohne eigenes Zutun alles zum Besseren wendet oder wenn man etwas bekommt bzw. erreicht, was teilweise von unkontrollierbaren Faktoren abhing.
Und dann noch den Zustand des Glücklichseins, um den es hier in diesem Thread geht.
Ich denke mir zu diesem Thema in erster Linie eins: Glück findet der Mensch am ehesten, wenn er es schafft, sich mit den Dingen zufriedenzugeben, wie sie sind, anstatt immer nur zu nörgeln oder zu jammern.
Dauerhaft diesen Gefühlszustand zu haben, den man als Glück bezeichnen kann, ist sowieso unmöglich, da es hormongesteuert ist und somit auch irgendwann ein Ausgleich erfolgen muss. Interessant ist aber die Frage, ob ein Mensch fähig ist, sich dauerhaft glücklich zu schätzen. Es gibt im Leben jedes Menschen irgendwas, das nervt oder deprimiert, aber gleichzeitig auch immer irgendwas, über das man sich thereotisch freuen kann. An viele dieser Dinge denkt man erst dann, wenn man sie plötzlich nicht mehr hat.
Ich denke, man kann auch in vielen Fällen sagen, dass ein Mensch erst Unglück erleben muss, bevor er erkennt, wie glücklich er sich bereits durch eigentlich normale Kleinigkeiten schätzen kann. Wobei aber in jedem Land etwas Anderes als normal gilt.
Zudem glaube ich, dass echtes Glück an Ehrlichkeit gebunden ist. Denn wenn ein Mensch sich selbst einredet, er sei glücklich (oder es sich von irgendeiner Sekte einreden lässt), so kann er dennoch tief in seinem Innersten ein verzweifeltes Wrack sein, ohne es wahrhaben zu wollen.
Ach ... es gäbe so viel über Glück zu sagen. Und selbst, wenn man alle sinnigen Aussagen der Menschen über Glück zusammenfügt, hat man noch immer keine klare Definition, des Wortes.
Die Lektionen vom Glück sind auch nichts Anderes als (gute) Denkanstöße, die man größtenteils als mögliche Quellen für Glück bezeichnen kann.
Wenn ich mir die Aussagen näher betrachte, gibt es zu jeder einzelnen etwas zu sagen, was wiederrum wohl auch Grundlage für weitere Diskussionen wäre.
1. Vergleiche anzustellen ist ein gutes Mittel, sich sein Glück zu vermiesen.
Wahr und gleichzeitig falsch. Es gibt genug Menschen, die missmutig werden, wenn sie sehen, wie viel andere haben oder wie toll andere sind und dass sie selbst da theoretisch Nachholbedarf hätten. Ganz besonders schlimm wird es, wenn sie durch Vergleiche mit anderen dann Dinge sehen und haben wollen, die sie einfach nicht haben können, weil ihnen dazu irgendwas Unerreichbares fehlt.
Andererseits kann man nicht nur über sich schauen, sondern auch unter sich. Auf Menschen, die ärmer, ungeachteter oder ungesunder sind, als man selbst und dann erkennt man, dass man durchaus Gründe hat, glücklich zu sein, da einem zumindest gewisses Elend erspart geblieben ist.
Vergleiche mit Menschen, die in irgendeiner Weise reicher sind als man selbst, können für Unglück sorgen und von dem ablenken, was man selbst schon hat und kann. Deswegen ist es gesünder für das eigene Glück, sich in erster Linie auf die eigenen Ziele zu konzentrieren und wie viele von ihnen man schon erreicht hat, anstatt die eigenen Ziele und Errungenschaften mit den Menschen zu vergleichen, die, aus welchem Grund auch immer, mehr haben. Manchmal beruhen fremde Errungenschaften sowieso nicht auf dem Können des Menschen, der sie erreicht hat, sondern hängen von anderen Faktoren ab.
Allerdings hilft ein Blick auf Menschen, denen es schlechter geht, einem selbst dabei, zu erkennen, worüber man sich in seinem Leben freuen kann.
2. Glück kommt oft überraschend.
Naja ... so einfach kann man das sicher nicht sagen. Es gibt auch schockierende Überraschungen. Und generell hat meiner Mienung nach das Wort "oft" in dieser Aussage nichts verloren.
3. Viele Leute sehen ihr Glück nur in der Zukunft.
... woraus sich schlussfolgern lässt, dass man sich auch mal auf das konzentrieren sollte, was man schon erreicht hat. Das ist wahr.
4. Viele Leute denken, dass Glück bedeutet, reicher oder mächtiger zu sein.
Wahrscheinlich denken das viele, aber sie liegen falsch, denn die Basis hierbei ist die menschliche Gier und diese lässt sich nicht stillen. Zumal das kurz währende Glück, das man dadurch empfindet, besser zu sein, daran gebunden ist, dass irgendwer anders vorher besser war und übertrumpft wurde. Aber wenn es niemanden mehr gibt, den man übertrumpfen kann, wird man demzufolge auch nicht glücklich. Eher gelangeweilt. Und deswegen sollte man sein Glück nicht (bzw. wenn doch, dann nicht nur) darin suchen.
5. Manchmal bedeutet Glück, etwas nicht zu begreifen.
Was jedoch nicht den Betroffenen glücklich macht, denn um dadurch glücklich zu werden, müsste er wissen, warum es ihn glücklich machen sollte, dass er es nicht versteht. Aber um das zu wissen, müsste er wiederrum zumindest erahnen, was ungefähr es ist, das er nicht begreifen kann. Und das würde dazu führen, dass er beginnt, es zu begreifen, wodurch sein Glück zerstört werden würde.
Es handelt sich bei dieser Lektion also um komplett unerkennbares Glück.
6. Glück, das ist eine gute Wanderung inmitten schöner unbekannter Berge.
Ein Ausspruch, den man auch als Metapher deuten könnte, wenn man das wollte. Sie spricht die Neugier des Menschen an und bedingt, dass die gestillte Neugier zu schönen Entdeckungen führt, die glücklich machen. Ich denke, dem kann man zustimmen.
Wenn man es wörtlich nimmt, muss man sagen: Es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, denn nicht jeder geht gerne wandern. Daher wäre es im wörtlichen Sinne nur bedingt richtig.
7. Es ist ein Irrtum zu glauben, Glück wäre das Ziel.
Das halte ich für Unsinn. Oft sind die Wege, die man gehen muss, um lohnende Ziele zu erreichen, frustierend und öde. Man braucht nur mal an Schule zu denken. Viele Dinge, die unangenehm sind, tut ein Mensch nur aus diesem Grund, weil er ein sich lohnendes Ziel damit erreichen will. Und wenn er es erreicht hat, macht es ihn glücklich - in der Mehrheit der Fälle jedoch leider nur für kurze Zeit.
8. Glück ist, mit den Menschen zusammen zu sein, die man liebt.
Allgemein betrachtet ist das richtig. Es macht wirklich glücklich, mit Menschen zusammen sein zu können, die einem am Herzen liegen, so lange man weiß und merkt, dass man diesen Menschen ebenfalls etwas bedeutet.
Wenn man in der Nähe geliebter Menschen ist, die nichts mit einem zu tun haben wollen, sieht die Sache jedoch schon ganz anders aus...
9. Glück ist, wenn es der Familie an nichts mangelt.
Ja, das stimmt. Es ist aber oft so, dass sich darauf niemand konzentriert (falls es denn der Fall ist) und deshalb nicht erkennt, dass er glücklich darüber sein kann.
10. Glück ist, wenn man eine Beschäftigung hat, die man liebt.
Das ist wahr. Und am besten ist es, wenn diese Beschäftigung obendrein niemandem schadet - weder fremden Menschen noch dem eigenen Zustand.
11. Glück ist, wenn man ein Haus und einen Garten hat.
Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, besonders was den Garten betrifft.
12. Glück ist schwieriger in einem Land, das von schlechten Leuten regiert wird.
Das ist wahr. Je mehr negative Einflüsse man in seinem Leben hat und je stärker diese sind, desto bedeutungsloser erscheinen die schönen Dinge.
13. Glück ist, wenn man spürt, dass man den anderen nützlich ist.
Auch das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
14. Glück ist, wenn man dafür geliebt wird, wie man eben ist.
Ja, das stimmt.
15. Glück ist, wenn man sich rundum lebendig fühlt.
Ja, ungefähr so würde wohl jeder den Zustand des Glücklichseins beschreiben, wenn er gefragt wird, wie sich Glück anfühlt.
16. Glück ist, wenn man richtig feiert.
Wieder etwas, das von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist.
17. Glück ist, wenn man an das Glück der Leute denkt, die man liebt.
Von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
18. Glück ist, wenn man der Meinung anderer Leute nicht zu viel Gewicht beimisst.
Das ist wahr, wobei jeder Mensch unterschiedlich viel Zeit braucht, um das zu erkennen und ehrlich umzusetzen. Das ist größtenteils Kopfsache.
19. Sonne und Meer sind ein Glück für alle Menschen.
Das kann man in mehrere Richtungen interpretieren. Oberflächlich gesehen kann die Sonne Hautkrebs versursachen und das Salzwasser des Meeres ist nicht unbedingt empfehlenswert, wenn man an Ernährung denkt. Aber manche Menschen bekommen ein gutes Gefühl bzw. gute Laune, wenn sie auf das Meer hinaus blicken und den Wellen lauschen oder wenn die Sonne scheint und sie sich draußen aufhalten können. Aber auch das wäre wieder von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ich zum Beispiel kann Sonnenlicht nicht sonderlich leiden.
20. Glück ist eine Sichtweise auf die Dinge.
Diese Sichtweise bezeichnet man aber viel häufiger als "Optimismus" und es ist heirbei wie schonmal angemerkt sehr wichtig, sich nicht selbst zu belügen. Es ist nicht Glück, aber es kann zu Glück führen.
21. Rivalität ist ein schlimmes Gift für das Glück.
Hier müsste ich den Text zu Lektion 1 wiederholen.
22. Frauen achten mehr auf das Glück der anderen als Männer.
Das ist ein Eindruck, den ich auch habe...
23. Bedeutet Glück, dass man sich um das Glück der anderen kümmert?
Das erinnert stark an Lektion 13. Die Antwort lautet: Für manche Ja, für andere Nein.
Vielleicht mal noch ein paar Worte an @Der Schmied von Kochel:
Die Personen aus deinen zwei Fallbeispielen sind eine Inspiration, aber es wäre voreilig, aus ihren Eigenschaften gleich Rückschlüsse auf den eigenen Wert zu ziehen. Zumal Glück auch mit Wohlbefinden zusammenhängt und nicht jeder davon glücklich werden würde, behinderte Kinder zu erziehen und fremden Menschen Behandlungen zu bezahlen. Glück ist keine Handelsware. Es ist zu gewissen Teilen von der Individualität des Einzelnen abhängig. Sicher gibt es Dinge, von denen man sagen kann, dass sie jeden Mensch glücklich machen können (beosnders, wenn er das Gegenteil kennt), aber wenn man ins Detail geht, dann stößt man schon auf ein paar Unterschiede.
Abgesehen davon muss ich eins an dieser Stelle loswerden, was mir schon oft aufgefallen ist: Alles, was wir Menschen tun, ist auf Eigensinnigkeit zurückzuführen. Selbst jene, die sich für andere aufopfern, tun das nur, weil es ihnen ein tolles Gefühl vermittelt, welches sie genießen und auf welches sie nicht verzichten wollen würden. Manche dieser Menschen werden auf diese Weise außerdem von sich selbst und ihrer inneren Ruine abgelenkt, der sie sich nicht stellen wollen. Ich will mit diesen Worten die Hilfbereitschaft einiger Menschen nicht herabwürdigen, aber ich wollte es mal erwähnen.
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23.01.2014, 15:27 #7RNY
AW: Was ist Glück?
Leider klappt es nicht immer so wie ich will, und gerade in letzter Zeit bin ich etwas unausgeglichen und projeziere meinen daraus entstehenden kleinen Frust auf andere Menschen. d.h wenn ich durch die Stadt laufe nerven mich die Menschen im Moment wieder mehr und ich könnte einigen einfach so einen Arschtritt geben.
So gesehen war ich auch schon glücklicher, was jetzt dramatischer klingt als es ist. Aber am besten geht es mir immer wenn ich keinen Drang verspüre mich mit materiellen oder ungesunden Dingen zu "belohnen", denn wie man ja weis kann man Glück nicht kaufen, zumindest kein langfristiges. Der gesunde Mittelweg ohne Auswüchse in die eine oder andere Richtung fehlt mir im Moment ein wenig.
Niemand kann immer glücklich sein, aber man kann sich sein Leben schon so gestalten dass man es öfter ist, und dazu braucht man sehr wenig.
Solange die Menschen um mich herum glücklich sind, macht mich das auch glücklich. Und genau das ist der springende Punkt. Wenn ich auf wirklich aggressive Menschen treffe, die z.b sich im Bus darüber beschweren dass die Leute nicht warten mit einsteigen, oder weil nur 1 von 6 Supermarkt Kassen offen sind (So die üblichen banalen erste Welt Probleme), dann empfinde ich oft Mitgefühl weil diese Menschen gerade wohl irgend ein Problem mit sich selber haben.
Mir geht es ja nicht anders wenn ich schlecht drauf bin.......
So gesehen könnte man dieses Thema nun auf die unterschiedlichsten Dinge runterbrechen. Ist Glück gleichbedeutend mit Zufriedenheit? Wann ist man wirklich zufrieden? Ist das individuell bei jedem Menschen anders, kann der Mensch überhaupt von seinem naturel her zufrieden sein oder treibt in im Innern immer etwas an, evtl. paradoxerweise die Suche nach der Zufriedenheit und dem Glück? Können Menschen die in ärmlichsten Verhältnissen Leben auch Glück erfahren, und wenn ja auch langfristig? Macht Geld und Wohlstand wirklich glücklich, oder beruhigt es einfach nur und täuscht einem das wahre Glück nur vor? Spannendes Thema....
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24.01.2014, 02:18 #8Der Schmied von Kochel
AW: Was ist Glück?
Wie beschrieben, bei vielen der Lektionen ist der Kontext im Buch wichtig um zu verstehen was der Autor sagen will. Das ist wahrscheinlich etwas irritierend. Es ist übrigens ein sehr kurzweiliges Buch, vielleicht kannst du es ja irgendwo schießen, es lohnt sich.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass viele der Punkte miteinander konkurrieren. Zwischenmenschliches Glück kann sich unter Umständen mit beispielsweise der Verwirklichung von individuellen Träumen widersprechen, wenn dies einen extrem hohen Zeitaufwand bedarf. Genau aus diesem Grund glaube ich ebenfalls nicht daran, dass wirklich alle diese Punkte zur gleichen Zeit realisierbar sind. Vielmehr sollte das Ziel sein, einen möglichst großen Teil davon zur gleichen Zeit zu verwirklichen.
Genauso sehe ich das auch. Zudem glaube ich an einen Zenit, der nach dem überschreiten wieder zu Unzufriedenheit führt, egal wie viel finanzielle Mittel man hat. Deshalb wohl auch die Maxime, Geld macht nicht glücklich, beruhigt aber ungemein aber einem gewissen Level.
Exakt, siehe oben.
Richtig, wenn jemand etwas Gutes widerfährt (ist das einen Asbach wert) und eigenes Zutun. Übrigens ein Zustand den zumindest ich noch nie erfahren durfte. Habe in meinem ganzen leben noch nicht gewonnen oder aus heiterem Himmel erlangt. Vielleicht aber auch ganz gut so, wer weiß.
Ich glaube, hierbei handelt es sich um den Konsens aller User die sich hier beteiligt haben.
Natürlich, wie will man etwas wertschätzen oder gar vermissen, wenn man es nicht kennt. Der schöne Grundsatz mit dem goldenen Löffel im Mund geboren zu werden ist hier maßgebend. Wer von Geburt an keinen Mangel kennt, der weiß auch nicht zu schätzen wie es ist Entbehrungen hinzunehmen. Klar kann sich diese Person in andere hinein versetzen, doch einen Vorstellung wird niemals eine Erfahrung ersetzen können.
Die Herausforderung hier ist ganz einfach vergleiche in beide Richtungen anzustellen. Andererseits hat aber genau hier mal jemand geschrieben, zu sehen das es anderen dreckig geht macht meine Situation nicht besser. Ich bin nicht sicher, ob dies egoistisch ist oder just real.
Ich denke bei diesem "Glück" geht es um das von dir eingangs genannte Glück des Positiven ohne eigenes Zutun. Dann würde der Satz Sinn machen.
Eine Frage der eigenen Maßstäbe und Ziele. Man kann durchaus seinen selbst gesetzten Ziele erreichen und damit Zufriedenheit erlangen. Aber deswegen schreibt er wohl "Viele" anstatt "Alle".
Die Metapher trifft es wohl am ehesten und beschreibt es das gegebene Dinge auf dieser Welt manchmal einfach das Beste sein können. Für mich persönlich trifft das übrigens sehr gut zu. Natur ist durchaus in der Lage mich glücklich zu stimmen.
Unter Umständen ist sein Punkt, dass man auch leben kann ohne stets und ständig nach dem perfekten Glück zu streben. Vielleicht hat5 man genau aufgrund dessen mehr Stress und "Unglück", denn wer stets jagt kann nie die Beute genießen.
Ein ziemlich relevantes Detail, wenn du mich fragst. Gerade in modernen Zeit ist es leider immer wichtiger was andere denken und immer schwieriger eigenen Individualismus zu behalten.
Dito.
Inspiration ist ein gutes Stichwort. Im Prinzip greift die Lektion mit dem Vergleich hier. Wenn diese beiden Beispiel auch nur ein wenig zum Nachdenken anregen, was man selbst bereit ist zu geben, dann reicht das eigentlich schon aus. Man muss keine Götzen aus diesen Personen formen, aber doch schon hinterfragen, ob es da mehr gibt was man selbst tun kann. Wenn es sein muss, auch unter Aufgabe von persönlichen Vorteilen, Luxus, Annehmlichkeiten.
You get what you give, ein Punkt der eigentlich noch gut oben rein passen würde, wenn er nicht bereits Teil andere Lektionen wäre. Ein ziemlich zweischneidiges Messer, denn kaum einen Attitüde ist so schwierig umzusetzen, denn haeufig spielt "Du bekommst was du verdienst" auch noch mit ein. Und dann, kann man seinem gegenüber haeufig nicht mehr auf gleichem Niveau ins Auge schauen. Einer muss immer nachgeben, egal ob im Privaten, in der Freundschaft oder im Beruf; leider.
Eine der bemerkenswertesten Eigenheiten des Menschen ist die Tatsache, das er nie zufrieden ist. Das Gefühl kann trügerisch vorhanden sein, aber tief drinnen fehlt immer etwas. Die Frage ist, kann man glücklich und dennoch Unzufrieden sein?
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24.01.2014, 03:46 #9Jacky89
AW: Was ist Glück?
Es ist "for real". Einige Menschen (auch ich) sind schlecht drauf, weil es so viel Elend und Grausamkeit auf der Welt gibt, wogegen nichts getan werden kann, weil der Mensch nicht nur Opfer, sondern auch Ursprung aller Probleme ist. Es macht mich gewissermaßen unglücklich, zu wissen, welch übles Unglück anderen widerfährt, die es in so manchen Fällen nicht verdient haben.
Dieses "Vergleiche mit Menschen anstellen, denen es schlechter geht" funktioniert nur bei Pessimisten, die für die erfreulichen Seiten des Lebens blind geworden sind. Wenn man aber soweit ist, dass man nicht pessimistisch, sondern realistisch denkt, dann ist diese Aussage auch keine Aufmunterung mehr...
Die Aussage hinter deiner Interpretation ist auf jeden Fall zutreffend.
Ja ... man muss unter Umständen auch bereit sein, einen gewissen Preis dafür zu zahlen, wodurch es noch schwieriger wird.
Hm es ist wohl einmal die Frage danach, was man tun kann und andererseits, was man tun will. Es kommt auch darauf an, was für ein Mensch man sein will und vor welchen menschlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen man Respekt hat. Es gibt genug primitive Lebensformen, die jemanden als dumm bezeichnen würden, der seine eigenen Mittel hergibt, um fremden Menschen in schlechter Lage zu helfen. Dabei ist es viel mehr bewunderswert und ein Akt, den nur wenige hinbekommen. Eben, weil der Mensch von Natur aus ein egoistisches Wesen ist.
Was mir persönlich immer noch wichtig ist: Was genau bewirkt meine Hilfe überhaupt?
Ich erinnere mich, dass es mal irgendsoeine "Stop Kony 2012" Sache gab, wo ein Tyrann aus Afrika von eine Filmemacher aus Amerika verhaftet werden sollte. Dieser Filmemacher verlangte Spenden, um die Verhaftung voranzutreiben und wenn ich mich recht entsinne, war es dann so, dass zwei Drittel aller Spenden nicht für die Verfolgung des Typen eingesetzt wurden, sondern für neue Filmprojekte...
Und wenn mich ein Obdachloser auf der Straße um Geld anbettelt und ersichtlich ist, dass er sich von dem Geld nichts Anderes kaufen wird, als ein paar neue Falschen Bier, dann gebe ich ihm keinen müden Cent.
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30.01.2014, 16:41 #10forila
AW: Was ist Glück?
Das ist Glück
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13.02.2014, 15:39 #11Jacky89
AW: Was ist Glück?
Ich bin gerade auf folgenden Spruch aufmerksam geworden:
Glück besteht darin, so zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Glaubt ihr, dass man das so sagen kann?
Ich vermute mal, es spielt darauf an, dass man froh darüber sein kann, ein gewissermaßen "normales Leben" zu haben (für deutsche Verhältnisse), aber trotzdem dazu zu stehen, wie man ist und sich deine eigene Persönlichkeit zu bewahren.
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14.02.2014, 01:48 #12Der Schmied von Kochel
AW: Was ist Glück?
Ja, glaube ich. Fokus liegt wohl auf den Durchschnitt, da jedes Extrem eigene Nachteile mit sich bringt, getreu dem Motto: "Geld allein macht nicht glücklich" oder ähnlichem. Wer sich im Mittelfeld befindet muss sich mit Allerweltsproblemen herumschlagen, Problemen die in der Regeln einfach zu lösen sind. Armut oder Probleme mit Reichtum (Freundschaften, Familie, etc.) sind schwerer zu lösen.
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19.02.2014, 07:02 #13Sanchez
AW: Was ist Glück?
Ich sehe Geld also nur als Hürde zum Glück an. Ein gewisser Level muss also erreicht sein, damit man eine Chance auf Glück hat. In völliger Armut kann es zwar Hoffnung geben, aber welcher Vater wäre in Afrika mit der Lage zufrieden, das seine Kinder verhungern weil die Frau nicht genug Milch gibt und Milchpulver zu teuer ist? Unsere Welt ist nun mal dem kapitalistischen System verfallen. Das kann man verneinen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass man als einer der Ärmeren Menschen der Welt ständig scheiße frisst welche das glücklich sein massiv erschwert.
Nichtsdestotrotz, sofern man einen gewissen Wohlstand erreicht hat ist man deshalb noch lange nicht glücklich. Es ist wie gesagt nur eine notwendige Bedingung.
Ich persönlich bin abseits des Geldes der festen Überzeugung das Glückseligkeit nur durch Überzeugung gewonnen werden kann. Für mich war es immer wichtig, eine möglichst objektive Weltanschauung zu besitzen. Etwas nachdem ich mich richten kann, nachdem ich leben kann. Religion kam schon als Kind für mich nicht in Frage, dafür gab es für mich zu viele sehr persönliche Widersprüche.
Das finde ich ist aber noch kein Grund keine Moralvorstellungen oder Ideale zu haben. Und das war für mich immer das wichtigste in meinem Leben. Etwas zu haben, an das ich wirklich glaubte. Das war mein persönliches Glück. Für mich hat das Leben immer schon bedeutet, dass ich irgendwann sterben werden muss. Und ich will so leben, wie ich es für richtig halte.
Deshalb fürchte ich den Tod nicht, weder seine körperlichen Schmerzen, noch das „Ende“ an sich. Ich weiß, dass ich nach bestem Willen lebe, immer so wie ich es für richtig halte.
Und egal wie schlecht es mir oft ging, ob ich nun voller Blut war, oder völlig allein. Ich war zufrieden mit mir und meinem Leben, weil ich tat was ich konnte. Und diese Einstellung meinem ganz eigenen Regeln zu folgen, brachte mir zwar einige Feinde, aber auch tiefgründige Freundschaften und eine Frau die mich trotz meiner Fehler liebt.
Und seitdem ich die Früchte ernte, die ich mühselig gesät habe, bin ich glücklich. Sollte ich also morgen überfahren werden, oder mit 90 im Bett sterben, sterbe ich mit einem Lächeln. Weil ich das woran ich wirklich glaube gelebt habe.
Auch wenn einige behaupten würden, ich führe das Teilweise selbstlose Leben eines Narren und Gutmenschen ist mir das egal, den damit bin ich Glücklich, das sehe ich als meine persönliche Aufgabe an. Und ob ich nun in der relativen Armut, oder dem Reichtum eines Europäers lebe, ich bin persönlich Glücklich. Ich folge meinen Idealen bis in den Tod. Und sofern das nicht nötig ist, bin ich Glücklich. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht Glücklicher sein kann.
Kochel, ich hoffe ich konnte deiner Frage meine ganz persönliche Antwort liefern.
Stimme ich voll und ganz zu. Problematik an der Armut ist, das man schlichtweg oft nicht das nötigste zur persönlichen Entfaltung für sich beanspruchen kann. Oder schlichtweg nicht genug Freizeit hat.
Mit dem Reichtum kann es ähnliche Folgen haben. Man geht gefahr Konsumsüchtig zu werden, oder wie so viele Reiche zu glauben, das man alles kaufen könne. Dabei sind meiner Meinung nach, die wichtigsten Dinge im Leben absolut unverkäuflich und können nur mit einem ganz persönlichem Einsatz gewonnen werden.
Ganz nebenbei zieht man als Reicher vermutlich auch eine Menge Neid auf sich und Leute die nur deine Freunde sind, weil du Kohle hast.
Im gesunden "Mittelfeld" fällt es dahingegen viel leichter seiner existenz Stabilität zu verleihen. Besonders weil man dann generell weniger isoliert leben kann.
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07.03.2016, 15:51 #14rote flamme
AW: Was ist Glück?
Ich habe letzten Samastag wohl eines der schönsten Erlebnise in meinen Leben gehabt. Das Gefühl in mir selbst angekommen zu sein und eine ungalubliche innere Ruhe in Hier und Jetzt zu sein. Es sind da viele Sache zusammengekommen, die das ausgelöst haben. Ich glaube aber der prägende Auslöser an de Abend war, dass ich mich an ein Gespräch erinnert habe als ich 17 war, was einfach viele Dinge geändert hat und das ich mich selbst und ein soziales Umfeld bzw. meine Beziehungen zu den Menschen die ich noch habe seit diesen Zeitpunkt sehr stark verändert hat und das Ergebnis letzendlich (als Großes und Ganzes gesehen) vollkommen in Ordnung war. Da einfach sehr viele persönliche Dinge zusammenkammen und das bei vielen anderen Menschen anders ausgelöst wird sehr ich da keinen Sinn groß drauf einzugehen.
Glück ist an sich einfach ein Gefühl, nicht mehr und nicht weniger. Genauso wie Motivaion, Liebe, Trauer, Leid, Langeweile, Frust...usw. eben nur eine gewisse Zeit da und dann verschwindet es wieder. Es hilft zu wissen das Gedanken/Gefühle, Zukunft und vergangenheit überbewertet werden. Die Vergangenheit kann an nicht mehr ändern, sie ist schlichtweg Tod. Es kann helfen einen Blick au die Vergangenheit zu werfen, aber nur um zu sehen wie sie Gegenwart geformt hat. Die Zukunft ist schlichtweg fiktiv, egal wie genau an sich die Zukunft vorstellt sie kommt in der Regel vollkommen anders als an sie sich vorstellt, und wenn sie so eintrifft wie man sie sich vorstellt erlebt an sie doch anders. Gedanken versuchen in der Regel die Zukunft auszumalen und mit den letzten genannten Punkt sind diese Gedanken schlichtweg unreliastisch. Gefühle sind wiederu nur eine Zeit da und vergehen wieder, ob man nun will oder nicht. Auch wenn das sehr allgemein formuliert ist, kann ich diese Aussagen aus eigner Erfahrung übernehmen.
Letzendlich kann an Glück nur im Hier und Jetzt stattfinden und an kann es nicht in der Zukunft finden (was viele Menschen ja versuchen wollen und dadurch die Chance verlieren, Glück in der Gegenwart zu finden). Insgesamt ist Philosophie gerade in bezug zur Selbstreflexion nützlich, aber auch nur wenn man auf Erfahrungen zurückgreifen kann und dann auch nur in Maßen.
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