Thema: Was haltet ihr von Zoos/Tiergärten und dergleichen?

Hallo zusammen,

Ich wollte mal fragen, wie ihr grundsätzlich zum Thema 'Wildtiere in Gefangenschaft' steht. Die Meinungen gehen diesbezüglich ja sehr auseinander - für manche ist es reine Volksbelustigung, für andere eine sinnvolle Einrichtung zum Lernen und zum Schutze bestimmter Arten. Aber sind Zoos tatsächlich im Sinne der Tiere? Ist es überhaupt möglich, eine annähernd artgerechte Umgebung für Wildtiere zu schaffen?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen. Gerne könnt ihr auch von euren eigenen Erfahrungen mit bestimmten Tiergärten berichten.
Welche haben euch gefallen, welche nicht?

Ich werde mich später noch dazu äußern.



Grüße

Yieva

Hagenbecks Tierpark. Bin ich gerne. Die Tiere werden gut behandelt und versorgt. Klar sind Tiere in freier Natur viel schöner. Wäre mir auch das liebste. Danke an den Mensch, der ihnen die Lebensräume nimmt und diese Tiere nur noch in Tierparks ein zu Hause haben.

Das kommt immer auf den Tiergarten an, aber sogesehen geht es so oder so nur um die Volksbelustigung. Auch wenn die Tiere gut behandelt werden und so weiter, sie sind nur dort, damit Menschen die Tiere anschauen, bewundern und evtl auch füttern können.

Die Tiere die in Schutz genommen werden, vor was auch immer, werden sowieso woanders untergebracht. Meist liegt das auch in der Nähe der Umgebung, wo das Tier leben sollte. Da kommen eben Tiere, die evtl eine schwere Geburt hatten oder die Mutter verstorben ist und das Tier somit sonst sterben würde. Auch wenn ein Tier verletzt ist wird es dort versorgt.

Bin da gespaltener Meinung. Einerseits glaube ich, dass es den Tieren im Tierpark gut geht, da sie wahrscheinlich nichts anderes kennen, aber andererseits denke ich, dass sie glücklicher leben würden, wenn sie in Freiheit gelebt hätten. Tiere die im Tierpark aufgewachsen sind sollten aber lieber dort bleiben. Denn wenn die in die freie Wildbahn kommen, werden sie es sehr schwer haben sich anzupassen.

Gerne verbringe ich Zeit in Zoos. Man muss unterscheiden zwischen Wildtieren die in Gefangenschaft geboren wurden und Tieren die gefangen wurden, um dann ausgestellt zu werden. Es ist leider so, dass mache Arten halt nur noch im Zoo gesehen werden können, wie bspw. Pandas oder Tiger. Die wenigen dieser Sorte in der freien Wildbahn gibt es nur noch in Reservaten die für unsereins unzugänglich sind. In Zeiten in denen Kinder nur noch ueber Fauna im TV lernen, nimmt ein Zoo wichtige Dinge wahr, indem er es den Kindern ermöglicht zu sehen, dass es wirklich solche Tiere gibt und deren Groesse, Geraeusche oder Geruch unverwechselbar sind. Es ist doch etwas völlig anderes, ein paar Bären beim Spielen im Zoo zuzusehen als dies im Film zu tun.

Der Anspruch der Zoos an sich selbst wird auch immer höher, natürlich durch sich verändernde Ethik Werte befeuert. Kaum ein Tierpark in der westlichen Hemisphaere kann es sich leisten seine Tier nicht artgerecht zu halten, denn der Shitstorm waehre verheerend. Das Wort "artgerecht" ist in dem Zusammenhang irgendwie fehl am Platze. Man kann einfach keinen Zoo erschaffen, in dem wirklich die gleichen Begebenheiten wie in der Natur herrschen. Man kann aber sehr wohl versuchen, den Tieren den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.

Den schlimmsten Tierpark ever habe ich vergangenen November auf Langkawi in Malaysia gesehen, eine s.g. Krokodilfarm. Unglaubliche Zustände dort, mit kahlen Verschlägen und überfüllten Becken, sodass sich die Reptilien gegenseitig bis aufs Blut attackierten. Gute Beispiel sind meiner Meinung nach Hagenbeck in HH und der Wildpark bei Hannover. Speziell im zweiten Park haben die Tiere riesige Areal zum Auslauf und man kann bspw. auf einer Ballestrade das Verhalten von Wölfen und Bären im gleichen Revier beobachten. H. Sielmann würde das Herz aufgehen.

Der Schmied von Kochel

Gerne verbringe ich Zeit in Zoos. Man muss unterscheiden zwischen Wildtieren die in Gefangenschaft geboren wurden und Tieren die gefangen wurden, um dann ausgestellt zu werden. Es ist leider so, dass mache Arten halt nur noch im Zoo gesehen werden können, wie bspw. Pandas oder Tiger. Die wenigen dieser Sorte in der freien Wildbahn gibt es nur noch in Reservaten die für unsereins unzugänglich sind. In Zeiten in denen Kinder nur noch ueber Fauna im TV lernen, nimmt ein Zoo wichtige Dinge wahr, indem er es den Kindern ermöglicht zu sehen, dass es wirklich solche Tiere gibt und deren Groesse, Geraeusche oder Geruch unverwechselbar sind. Es ist doch etwas völlig anderes, ein paar Bären beim Spielen im Zoo zuzusehen als dies im Film zu tun.

ja dem stimm ich im grunde zu. der zoo bietet ja auch die chance arten zu erhalten. oder viel mehr die menge an zoos, die auch regelmäßig tiere untereinander austauschen, verkaufen oder kreuzen für nachkommen. dafür ist es sehr sinnig. auch für den lernfaktor ist ein zoo relevant, wobei ich persönlich nicht sicher bin, ob das wirklich so stark ins gewicht fällt. wohl überwiegend ist es mehr eine beschäftigung oder freizeitgestaltung als ein lernausflug, wenn ein zoo besucht wird.

und wie meine vorredner bin ich auch der meinung, dass es sich auf den zoo ankommt. eigentlich kenne ich nur 2 parks. mein letzter persönlicher besuch in einem zoo ist locker schon 15 jahre her. der zoo den ich besser kenne ist eher ein schlechtes beispiel, wobei ich nicht weiß, ob sich die zustände in der zeit geändert haben. wenn ich mich aber an die gehege und den mangelnden platz erinner, wage ich das zu bezweifeln.
meine frau war vor rund 6 jahren das letzte mal in einem zoo, zoom erlebniswelt in gelsenkirchen. der soll auch ganz gut sein, er macht auch nen recht guten eindruck. dort gibt es auch areale, die themenbasiert sind (afrika, asien, alaska) in denen die tiere schon einen großen freiraum genießen.

aber ich glaube man kann sich noch so viel mühe geben, manche tiere sind aus meiner sicht nicht artgerecht zu halten. wenn ich an eisbären denke weiß ich nicht, ob das so anständig ist, wie sie gehalten werden. oder auch an größere wassertiere. man darf ja auch nicht vergessen, dass viele tiere im winter in gebäuden verbringen.

ich seh das auch zweigeteilt. einerseits bieten sie die chance zum lernen und zum artenschutz, andererseits ist es wirklich schwer den tieren gerecht zu werden.

Also ich finde, dass man grundsätzlich sehr stark differenzieren muss zwischen den verschiedenen Einrichtungen. Ich bin ein sehr tierbegeisterter Mensch und finde es sinnvoll, Raum für Tiere zu schaffen, die bedroht sind aufgrund ihrer komplexen Lebensweise oder weil sie ihres natürlichen Lebensraums beraubt wurden. Es ist wichtig, gefährdete Tierarten zu erhalten, die in freier Natur gar kaum noch überleben können. Natürlich sind Naturschutzparks, Reservate mit Auswilderungsplänen und dergleichen die Ideallösung dafür, aber das ist eben leider nicht immer realisierbar.

Die Lernkomponente, die Schmied genannt hat, ist natürlich auch entscheidend, aber dann muss man auch einen entsprechendes Areal für die Tiere schaffen, in dem die Kinder die natürliche Lebensweise einigermaßen nachvollziehen können.

Absolut rücksichtslos ist es, wenn ein Zoo sich Tiere anschafft, für die er nicht ansatzweise ein angenehmes "Ambiente" schaffen kann. Leider passiert das hierzulande immer noch sehr häufig. Ich habe sehr viele Tierparks besucht und bei manchen stockt einem echt der Atem.
Ich gebe auch zu, dass ich zu den Menschen gehöre, die sehr gerne Zoos besuchen, weil mich Tiere total faszinieren. Und ich bin mir bewusst, dass es nicht unbedingt im Sinne der Tiere ist, wenn sie von mir beglotzt werden. Deswegen ist es mir wichtig, zu sehen, dass es den Tieren gut geht, ich will zufriedene Affen sehen, die ihre natürlichen Instinkte ausleben können. Von desolaten Zuständen, die dem Besucher die Tränen in die Augen treiben, hat letztlich niemand etwas.
Ich frage mich aber auch, ob es den Tieren in freier Wildbahn tatsächlich besser geht, umgeben von lauter Gefahren, Feinden, allen voran dem Menschen , Hungersnot, Überlebenskampf und Krankheiten. In Gefangenschaft wird ihnen immerhin ein gewisser Schutz gewährleistet und die komplette Grundversorgung. Natürlich weiß ein Tier so etwas nicht zu schätzen und kennt es dann nur als selbstverständlich. Und der Freiheitsdrang und die Langweile lösen wieder andere Qualen aus. Man hat also wohl nur eine Umverteilung des Leids.

Mein schlimmster Tierpark war der "Geisterzoo" in Israelsdorf, der glücklicherweise vor ein paar Jahren nach langen Protesten endlich dichtgemacht wurde. Kann mir kaum vorstellen, dass man Tiere noch schlechter halten kann als dort. Man hat schließlich versucht, die misshandelten Tiere in großzügige Einrichtungen zu verfrachten, jedoch waren sie teilweise seelisch so geschädigt, dass es gar nicht möglich war, sie in andere Gruppen zu integrieren oder sie an ein großes Gehege zu gewöhnen. Der Umbruch von Einzelhaft im Käfig zu einem riesigen Gelände mit allerlei Möglichkeiten war einfach so stark, dass die Tiere völlig überfordert waren. Ihnen wurde sogar "Heimweh" nachgesagt und viele wurden letztlich eingeschläfert.=>http://www.ln-online.de/Lokales/Lueb...mweh-gestorben
An diesem Fall sieht man leider auch, dass Auswilderungsprogramme wohl meist scheitern, weil die Tiere zu sehr an die Umgebung gewöhnt sind, in der sie aufwachsen.

Sehr enttäuscht war ich auch vom Berliner Zoo, der überall so hochgelobt wird. Die Gehege sind oft noch viel zu klein. Wir waren sogar richtig deprimiert nach dem Besuch.
Ich konnte bei vielen Tieren stereotypisches Verhalten feststellen (besessenes Hin-und Herlaufen am Käfiggitter u.a.) und das ist immer ein äußerst schlechtes Zeichen und zeugt von psychischer Belastung. Vor allem auch die Affen werden unter teilweise grauenhaften Bedingungen gehalten. Man kann den Tieren das Leid sprichwörtlich von den Augen ablesen.
Habe beispielsweise dieses Foto im letzten Jahr dort aufgenommen.
Dabei zeigt Berlin immerhin bei einigen Tieren gute Ansätze, z.B. bei den Pinguinen, die ein gut temperiertes Gehege haben.

Den Meinungen über Hagenbeck kann ich mich weitgehend anschließen, vor allem da die Betreiber keine Kosten und Mühen scheuen, die Bedingungen immer wieder zu verbessern. Ein gutes Beispiel ist das Tropenhaus, in dem man Lemuren in einem toll gestalteten Riesengehege aus direkter Nähe beobachten kann. Auch das Becken für die Krokodile mit Einsicht von oben und unten ist richtig klasse. Ich finde das Tropenhaus sogar noch besser als den eigentlichen Park, weil es wirklich seltene Tierarten zu sehen gibt. Das neue Eismeer soll auch richtig toll geworden sein. Werde ich mir sicherlich demnächst mal ansehen. Ich hoffe, dass Hagenbeck auch in Zukunft noch weiter expandiert in Sachen Gehegen, damit es den anderen Tieren auch noch besser geht.

Den Tiergarten Schönbrunn fand ich auch sehr nett. Ist ein eher kleiner Tierpark, aber dafür weitgehend mit aufwendig gestalteten Gehegen und einzigartig schöner Atmosphäre. Die Haltungsbedingungen sind teilweise verbesserungswürdig, auch hier habe ich unter den Raubkatzen Stereotypie gesehen.

Hi!

Ich finde Wildparks ok, denn die sind ja meistens sehr großläufig - fast schon wie im echten Leben! Mit Zoos habe ich Probleme, bin ich ganz ehrlich! Egal wie groß die Gehege sind, der Wirklichkeit kommt es nicht näher!
Und ich frage mich manchmal ob es, nur um eine bestimmte Art zu erhalten, ok ist soetwas zu tun.
Seit der Existenz der Erde sind immer mal Arten ausgestorben und Neue enstanden, das gehört einfach dazu...

Gruß

Dupli

Und ich frage mich manchmal ob es, nur um eine bestimmte Art zu erhalten, ok ist soetwas zu tun.
Seit der Existenz der Erde sind immer mal Arten ausgestorben und Neue enstanden, das gehört einfach dazu...

viele sterben aber aus, weil der mensch ihnen ihre lebensräume nimmt. "nur um eine bestimmte Art zu erhalten" find ich da ein bisschen "flach". wieso soll der mensch denn dann keine anstrengung unternehmen, diese arten zu schützen und zu erhalten? gut ob der zoo da die idealste lösung ist, sei dahingestellt. leider ist es aber so, dass man die tiere manchmal intensiv schützen muss, z.b. wegen wilderei, und da geht es nun mal oft nur durch gehege. also ich finde den gedanken der artenerhaltung schon berechtigt.

zoos und wildparks haben ja eigentlich nicht das ziel der artenerhaltung, weil tiere die da aufgezogen werden ja eh nicht mehr ausgewildert werden können. für die artenerhaltung wird ja das oben genannte prinzip verwendet, die tiere, die nicht überleben würden, werden in ihrer natürlichen umgebung aufgepäppelt und ausgewildert. wenn so ein zootier in freier wildbahn ausstirbt, aber noch in zoos existiert ist das dann imo ziemlich unnötig, lebt dann quasi nur noch zur forschung und zur belustigung.

zoos/wildparks mit domestizierten tieren find ich ok, denn die tiere sind ja seit (ich lehn mich mal weit aus dem fenster) jahrtausenden daran gewöhnt so zu leben.
exotische tiere sind zwar schön anzusehen und sehr interessant, gehören aber meiner meinung nach nicht in einen käfig.

Hm, das Thema ist schwierig ...

Einerseits ist ein Zoo oder ein Wildpark eine gute Möglichkeit, exotische Tiere 'in echt' zu sehen. Andererseits kann in diesen Einrichtungen nie eine ähnliche Heimat für diese Tiere wie in freier Wildbahn geschaffen werden. In Freiheit würden diese Wildtiere nicht mal einen Menschen so nah an sich herankommen lassen ...

Allerdings wird in westlichen Zoos schon viel gemacht, damit es den Tieren besser geht wie früher in Zoos. Möglich ist das natürlich nur, wenn Besucher auch die Möglichkeit haben, diese Tiere zu beobachten, denn schließlich leben diese Einrichtungen von den Eintrittsgeldern. Das erreicht man oft durch eine geschickte Bauweise der Außen- und Innengehege, sodass viel Auslauffläche bleibt, aber trotzdem kein Tier völlig von der Bildfläche verschwinden kann. Man kann darüber streiten, ob ein Wildtier sich jemals völlig daran gewöhnen kann, ständig angegafft zu werden ...
Man muss aber dazu sagen, dass in westlichen Zoos sehr selten Tiere aus freier Wildbahn ausgestellt werden. Zumeist stammen sie aus Zuchten, wurden vom Zoll beschlagnahmt oder wurden schon als 'Haustiere' gehalten, bevor sie im Zoo abgegeben wurden ...


In Wildparks ist es oft etwas anders und dort haben Wildtiere eine Rückzugsmöglichkeit und deutlich mehr Platz. Wenn man da durchgeht, ist es manchmal schwierig, ein Wildtier überhaupt zu entdecken, wenn es einfach 'keine Lust' dazu hat. Das kommt dann schon näher an die 'Natürlichkeit', aber natürlich bleiben die Zäune und Gräben, die ihre Laufflächen begrenzen ... Meiner Meinung nach ist es aber besser, ein Wildtier in einem Wildpark anzusiedeln, wenn sein natürliches Refugium zerstört wird/wurde. Dort hat es wenigstens eine Überlebenschance ...

Yieva

Absolut rücksichtslos ist es, wenn ein Zoo sich Tiere anschafft, für die er nicht ansatzweise ein angenehmes "Ambiente" schaffen kann.

Das sehe ich ähnlich, es gibt durchaus Tierarten die man relativ Kompakt "Artgerecht" halten kann. Aber für Flippers und Killerwahle ist jede Eingrenzung reine Folter. Jede Art hat da andere Bedürfnisse. Meißtens steigt mit der Intelligenz auch das Bedürfniss zur Freiheit. Tiere die ihre Gefangenschaft wahrnehmen oder einen drang zur Auslauf haben, den sie in Parks nicht bekommen degenerieren, verwahrlosen und sind unglücklich. Wozu das führen kann, sollte jeder bereits wissen.

Ich finde dieses Thema ist heikel und wichtig zu gleich. Unser Planet liegt im ständigen Wandel, den wir Menschen positiv und negativ beeinflußen. Gleichzeitig sind Tierzoos und Dokumentationen wichtig um Menschen zu lehren Tiere zu verstehen und schätzen zu wissen und gleichzeitig können sie Folter für eben jene Arten sein, die man schützenswert findet. Zum Beispiel sind Delphine neben uns die interessantesten Säugetiere (wie ich finde). Doch leider sterben sie aus und in Zoos verkümmern sie, bis hin zum Selbstmord. Diese Tiere sind uns zu nah, als das wir sie ihn Rechten einschränken sollten, die wir selber schätzen.

Es wirkt zwar ernüchternd das sich die Natur selbst in Chernobyl wieder stabilisiert und aufblüht, doch der Mensch tötet und vernichtet Arten. Möglicherweise werden wir einige Tierarten vllt. nur noch in Zoos begutachten können, weil sie in freier Wildbahn nur getötet oder verdrängt werden.
Dann wird ein Gefägnis der letzte Rückzugsort.
Aber es ist auch schön zu sehen, das einige Zoos sich wirklich mühe geben und die Wärter sich mit den Tieren beschäftigen. Man sieht es den Tieren dann an, das sie zufieden, oder glücklich sind.

Ich finde das Konzept von Zoos für ziemlich überholt. Für jedes Jedes Tier welches aus der natürlichen Umgebung gerissen/nicht in der natürlichen Umgebung lebt ist es abnormal und so nicht vorgesehen von der Natur. Wie schon geschrieben wurde, je intelligenter das Tier ist, desto schwieriger ist es für das Tier damit zurecht zu kommen (z.B. Menschenaffen).
Wir haben die Möglichkeit durch unsere Technologien auch exotische Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu bestaunen, zwar nur vor dem Bildschirm, aber zum Wohle der Tiere kann man da schon Kompromisse eingehen finde ich.
Eine andere Sache ist es um bedrohte Tierarten zu "retten" bzw. deren Populationen wieder zu stärken, aber ob ein Gehege in einem Tierpark da wirklich der richtige Ansatz ist bezweifel ich, deswegen halte ich auch von dem Pro-Zoo Argument "bedrohte Tierarten werden geschützt" recht wenig. Da ist es deutlich sinnvoller Schutzgebiete im natürlichen Lebensraum einzurichten, damit die Tiere dann auch wieder in die freie Wildbahn zurückkehren können. Bedrohte Tierarten im Zoo zu halten, quasi um zu zeigen "Schau, von denen gibts nur noch ganz wenige in Afrika und wir haben einen hier in Deutschland!" finde ich nicht in Ordnung.

In der BRD gibt es keinen "natürlichen Lebensraum" für Wildtiere mehr. Wer sich umschaut, der wird schnell feststellen: Jeder einzelne Stein wurde schon einmal von Menschenhand berührt. Da ist es aus meiner Sicht für die Tiere relativ egal, ob die Umwelt jetzt Gitter hat oder nicht. Hinter Gitter kommt dazu: Es gibt regelmäßiges Futter; man muss sich nicht aus irgendwelchen Gifttümpeln oder Schrotthalden ein essbares Kleintier organisieren.

Dazu kommen die Tiere aus exotischeren Gebieten. Davon sind die meisten Arten, die hier in unseren Zoos leben, in ihrer Heimat vom Aussterben bedroht. Die können es in unseren Zoos eigentlich nur besser haben als in ihrer Heimat. Gerne würde ich diesen Tieren auch eine Perspektive in ihrer Heimat geben; allein: Das liegt nicht in unserer Hand, sondern in der Hand des jeweiligen Landes. Und die haben zumeist ganz andere Sorgen als sich um ihre Tierwelt zu kümmern. Daher halte ich diesen Ansatz für zwar erstrebenswert, aber unrealistisch.

Die empfehlenswertesten Zoos haben Platz und Artenvielfalt; die weniger empfehlenswerten sind knapp an Platz und knapp bei Kasse.
Einer meiner Lieblingszoos, in dem aus meiner Sicht alles stimmt, ist die Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen. Die Tiere haben genügend Fläche, hocken nicht aufeinander, und die Besuchermassen verteilen sich ganz gut über das großzügige Gelände. Ich freue mich schon auf die ersten warmen Tage und eine Bootsfahrt am Affenfelsen.

HardAndSoft

In der BRD gibt es keinen "natürlichen Lebensraum" für Wildtiere mehr.

Leider, und wenn dann mal ein Bär oder Wolf um die Ecke kommt wird er als Problem deklariert und abgeknallt.