Thema: Überwachung im Internet - fühlt ihr euch sicher?

HardAndSoft

Wer diese Überwachung und Speicherung auf die leichte Schulter nimmt, der unterschätzt den Faktor Zeit und sein Änderungspotenzial gewaltig.

Nun... auch wenn Inhalte ins Netz gebracht werden, die du nicht mehr löschen kannst, ist derzeit eine längerfristige Rückführung auf deine Person trotzdem nicht möglich - einfach, weil die Log-Dateien bei unseren Providern nach einem bestimmten Zeitraum schlicht vernichtet werden.

Wenn sich dann, wie in deinem Beispiel dargelegt, etwas an Ansichten, Gesetze usw. ändern sollte, spielt es keine Rolle mehr wenn deine Aussagen in 30 Jahren noch im Internet zu finden sind. Da eine Identifikation auf deine Person dann eben nicht mehr möglich ist; es sei denn, bei jenen Inhalten stehen deine Personenangaben dabei, weil ein archive.org-System dein Impressum gefressen hat.

Altair92

ob der bnd oder die nsa nun weiß, was für kranke pornos ich gucke oder nicht, ist mir doch egal

Ich wette den meisten waers bei mama nicht egal xD

Altair92

ob der bnd oder die nsa nun weiß, was für kranke pornos ich gucke oder nicht, ist mir doch egal

Und Dein Arbeitgeber? Die nette Kollegin aus dem 2. Stock ?
Der nette Mob aus Deinem Viertel, dem Du bei der nächsten Vergewaltigung in der Gegend sicherlich in Ruhe erklären kannst, warum Du's nicht warst?

Das schöne ist ja, dass sich mit den heutigen Überwachungsmaßnahmen bei fast jedem Mitbürger Indizien zu fast jedem Verbrechen finden lassen. Je mehr der Staat oder Deine Mitbürger über Dich wissen, desto mehr wird bei einem Verbrechen die Beweislast umgekehrt. Irgendwann muss dann nicht mehr der Staatsanwalt die Schuld des Verdächtigen beweisen, sondern der Verdächtige seine Unschuld.

Ich sehe das ganze allgemein nicht so eng. Die Ansichten die ich im Netz habe, habe ich auch in der öffentlichkeit (Wenn man mich direkt fragt) Mein Chef weiß wie ich bin, und den ists egal so lange ich eine gute Leistung erbringe. Wir sind hier nicht bei der Stasi

Dennoch gebe ich @HardAndSoft zum Teil recht. Gerade z.B. bei FB gibt es extra Leute die von so manchen Arbeitgeber beauftragt werden, sich das Profil und die Beiträge einzelner Personen anzuschauen. Wobei diese Informationen nur Freunde sehen können.
Alle anderen sehen nur mein Profilbild

HardAndSoft

Jeder hat etwas zu verbergen.

Was man zu verbergen hat, trägt man auch nicht nach draußen egal ob im RL oder im Interet. Das wäre dann teilweise schon fahrlässig.
Es gibt natürlich auch Dinge, wo ich dann drüber schweige
Meine charakteristische Eigenschaft aber ist kein Geheimnis.

HardAndSoft

Und Dein Arbeitgeber? Die nette Kollegin aus dem 2. Stock ?
Der nette Mob aus Deinem Viertel, dem Du bei der nächsten Vergewaltigung in der Gegend sicherlich in Ruhe erklären kannst, warum Du's nicht warst?

Das schöne ist ja, dass sich mit den heutigen Überwachungsmaßnahmen bei fast jedem Mitbürger Indizien zu fast jedem Verbrechen finden lassen. Je mehr der Staat oder Deine Mitbürger über Dich wissen, desto mehr wird bei einem Verbrechen die Beweislast umgekehrt. Irgendwann muss dann nicht mehr der Staatsanwalt die Schuld des Verdächtigen beweisen, sondern der Verdächtige seine Unschuld.

der guckt auch pornos. die kollegin auch. da ich weiß und deutscher herkunft bin, bin ich unschuldig

Altair92

der guckt auch pornos. die kollegin auch. da ich weiß und deutscher herkunft bin, bin ich unschuldig

Beschreibt den typischen 0815 Bürger.
ich würde mich totlachen, wenn es irgendwelche Idioten gibt die versuchen anhand der besuchten Webseiten auf den Charakter des Menschen zu schließen.

Bei mir würde dann entweder Mahatma Ghandi, Marquis de Sade, oder Idi Amin rauskommen
Oder Mahatma de Amin

Bei mir waere es mahatma jong il.

Killer Croc

Wir alle wissen ja, dass unsere Daten vom BND, NSA usw. gescant werden. Wie sehr wirkt sich das auf euer Verhalten im Internet aus? Denkt ihr euer Verhalten hat sich in den letzten Jahren verändert? Achtet ihr mehr auf eure Ausdrucksweise bzw. darauf was ihr im Netz von euch gibt, allen voran in sozialen netzwerken?

Klar hat sich im Lauf der Jahre auch am virtuellen Auftreten und dem Erscheinungsbild, welches man abgeben möchte, etwas verändert. Das liegt aber nicht an der NSA oder dem BND sondern hat einfach etwas mit Entwicklung zu tun. Ich war glaube 15 als ich mich das erste mal in einem Forum registriert hab, kurz darauf kamen dann Netzwerke wie WKW und Facebook. Man braucht sich nun auch nicht anders Verhalten deswegen. Ob man jetzt ein Spiel runtergeladen hat oder Musik interessiert die NSA auch weniger, der Haupthintergrund war der 11. September und die Vereitelung von weiteren Anschlägen. Um die Frage im Threadtitel kurz zu beantworten, ja, ich fühle mich noch sicher.

Capt. Clark

Ob man jetzt ein Spiel runtergeladen hat oder Musik interessiert die NSA auch weniger, der Haupthintergrund war der 11. September und die Vereitelung von weiteren Anschlägen. Um die Frage im Threadtitel kurz zu beantworten, ja, ich fühle mich noch sicher.

Das gute ist ja, dass solche Daten immer nur für genau den Zweck verwendet werden, für den sie erhoben werden.

Moment - wie war das mit der Kontenanfrage? Eingeführt um terroristische Geldströme zu überwachen. Heute fast ausschließlich genutzt um den letzten versteckten Euro eines Hartz IV-Kunden zu finden.
Oder die Mautbrücken - eingeführt um Lkw-Maut einzuziehen. MMomentan im Gespräch, um per Sektor-Überwachung Geschwindigkeitssünder zu finden.

Oder die Abmahnung - erfunden, um im geschäftlichen Verkehr ohne großen Aufwand für beide Seiten auf ein Fehlverhalten hinzuweisen. Heute hauptsächlich genutzt, um Filesharing-Teenies zu ruinieren.

HardAndSoft

Sonst hätte jedes Badezimmer ein Schaufenster, Selfies würden auf dem Klo gemacht, der örtliche Puff verlangt nach dem Ausweis, und man würde täglich den Cannabisgehalt im Blut auf Facebook posten.

Unabhängig davon, dass die Hälfte davon nicht auf mich zutrifft...
Man sollte das "ich habe nichts zu verbergen" nicht so auf die Goldwage legen.
Mein Sexualleben, wenn ich auf die Toilette gehe und c.o. geschehen natürlich Zuhause.
Meine Meinung, Einstellung zu finden und eben auch diverse Transaktionen geschehen online. In diesen Sachen habe ich nichts zu verbergen, es ist nämlich nichts, was nicht auch mein Arbeitgeber, Partner oder sonstiger wissen darf. Maximal um Weihnachten herum wäre es ärgerlich, würde meine Freundin vorher wissen, was ich ihr gekauft habe...

HardAndSoft

Und Dein Arbeitgeber? Die nette Kollegin aus dem 2. Stock ?

Auch hier gibt es grundsätzlich nichts, was man von mir nicht wissen darf.

HardAndSoft

Das schöne ist ja, dass sich mit den heutigen Überwachungsmaßnahmen bei fast jedem Mitbürger Indizien zu fast jedem Verbrechen finden lassen. Je mehr der Staat oder Deine Mitbürger über Dich wissen, desto mehr wird bei einem Verbrechen die Beweislast umgekehrt. Irgendwann muss dann nicht mehr der Staatsanwalt die Schuld des Verdächtigen beweisen, sondern der Verdächtige seine Unschuld.

Das sehe ich anders und lange nicht so verbissen.
Klar gibt es genügend Romane, die uns eine ähnliche Zukunft voraussagen und manche Voraussagen stimmen sogar. Aber in soweit mache ich mir da keine sorgen.

Cao Cao

Dennoch gebe ich @HardAndSoft zum Teil recht. Gerade z.B. bei FB gibt es extra Leute die von so manchen Arbeitgeber beauftragt werden, sich das Profil und die Beiträge einzelner Personen anzuschauen. Wobei diese Informationen nur Freunde sehen können.

Würde mein Arbeitgeber mit meinem Lebensstil ein Problem haben, dann wäre er nicht mein Arbeitgeber.
Für mich muss das auch menschlich passen, sonst müsste ich da nicht zusammen arbeiten.
Aber aus diesen Fragen bin ich eh schon seit ein paar Jahren raus.

Ich drücke die Dinge mal ganz salop aus...

HardAndSoft

Moment - wie war das mit der Kontenanfrage? Eingeführt um terroristische Geldströme zu überwachen. Heute fast ausschließlich genutzt um den letzten versteckten Euro eines Hartz IV-Kunden zu finden.

... dann soll der Hartz 4 Kollege arbeiten gehen oder sich an die Regeln halten.
Ich gehe auch schließlich arbeiten und zahle in die Steuerkasse ein.

HardAndSoft

Oder die Mautbrücken - eingeführt um Lkw-Maut einzuziehen. MMomentan im Gespräch, um per Sektor-Überwachung Geschwindigkeitssünder zu finden.

Da bin ich zwar kein Freund von. Aber grundsätzlich gibt es die Regelung für den LKW Fahrer sich an Geschwindigkeiten zu halten. Wenn er die missachtet, dann sollte er nicht jammern, wenn er erwischt wird. (Verstehe auch das unfair gejammer von geblitzten Leuten nie)

Bieberpelz

Verstehe auch das unfair gejammer von geblitzten Leuten

Nie?
Es gibt durchaus unfaire Messungen und daraus resultierende Entscheidungen, die dann richterlich wieder gekippt werden. Diese Fälle gibt es immer wieder - ein Beispiel:
Geschwindigkeitsüberschreitung: Wenn ein Blitzer kurz hinter dem Ortsschild steht - FOCUS Online

Ist mir selbst auch schon passiert. Allerdings reichte in meinem Fall ein einfacher Einspruch dagegen, es benötigte - in Rosenheim - kein höheres Gericht.

Abgesehen davon ging es HardAndSoft ja alleine darum, dass Dinge, die vorgeblich und ursprünglich für etwas ganz anderes gedacht waren, plötzlich zweckentfremdet werden.

Bieberpelz

Würde mein Arbeitgeber mit meinem Lebensstil ein Problem haben, dann wäre er nicht mein Arbeitgeber.
Für mich muss das auch menschlich passen, sonst müsste ich da nicht zusammen arbeiten.
Aber aus diesen Fragen bin ich eh schon seit ein paar Jahren raus.

Das trifft allerdings nur dann zu, wenn du beschäftigt bist.
Anders hingegen könnte es ausssehen, wenn du arbeitssuchend bist und dein Arbeitgeber z.B. genauer recherchiert mit wem er es zu tun hat, z.B. über FB.
Normalerweisehat es den AG auch nichts anzugehen was du privat machst, aber dennoch bedienen sich gerne einige oder heute schon viele dieser unorthodoxen Mitteln.

Deshalb habe ich mein Profil auch nicht komplett zugänglich gemacht. Allerdings kenne ich ein paar Paradebeispiele von meinen Verwandten die ihre ganzen Saufexzesse stolz in FB hinterlegen, so das auch jeder FBler da mal eben reinschauen kann.

Der AG denkt sich dann auch: "Ah, der kann gut saufen, hat ne große Klappe und macht illegales. Genau den will ich haben......NICHT! Der wird andauernd blau machen wenn er blau ist"

Naja, aber wenn man schon in einen Unternehmen ist kannst du denke ich mal posten was du willst (So lange es nicht firmenschädigend ist)

Cao Cao

Das trifft allerdings nur dann zu, wenn du beschäftigt bist.
Anders hingegen könnte es ausssehen, wenn du arbeitssuchend bist und dein Arbeitgeber z.B. genauer recherchiert mit wem er es zu tun hat, z.B. über FB.
Normalerweisehat es den AG auch nichts anzugehen was du privat machst, aber dennoch bedienen sich gerne einige oder heute schon viele dieser unorthodoxen Mitteln.

Meine Aussage habe ich auch unter dem Hintergrund gestellt, würde ich Arbeitssuchend sein.

Sollte daher ein potentieller Arbeitgeber mein Profil durchforsten und es ihn abschrecken, dann ist er auch für mich als Arbeitgeber uninteressant.
Ich meine, ich bin auch in einer Branche (Software Entwickler), bei der es die Hälfte der potentiellen Arbeitsplätze und Arbeitgeber nicht interessiert. Das passt daher schon.

Sicher? Nein.

Viele denken es wäre wohl nicht so schlimm wie einige das darstellen. Aber es geht nicht um den Inhalt den jeder veröffentlicht, der ist uninteressant und lässt sich nicht besonders gut automatisiert auswerten. Es geht eigentlich "nur" um Metadaten.

Und die hinterlassen wir alle zu Hauf, egal, ob man jetzt irgendwelche Cookies blockiert oder nicht.

Wisst ihr was schon mit Metadaten gemacht wurde? Gemordet. Weil ein Algorithmus eine Person oder Personengruppe für gefährlich/schuldig eingestuft hat, wurden diese gezielt (mit Drohnen) ausgeschaltet. Das sich danach herausstellt, dass die falschen Ziele eliminiert wurden, wird dann gerne vertuscht.

Ich will jetzt nicht sagen, dass ihr morgen alle abgeknallt werdet, aber das ist ein Beispiel was man mit Metadaten machen kann und was damit auch gemacht wird.

medeman

Wisst ihr was schon mit Metadaten gemacht wurde? Gemordet. Weil ein Algorithmus eine Person oder Personengruppe für gefährlich/schuldig eingestuft hat, wurden diese gezielt (mit Drohnen) ausgeschaltet. Das sich danach herausstellt, dass die falschen Ziele eliminiert wurden, wird dann gerne vertuscht.

Hast du Quellen und dazu?
Handelt es sich dabei um Einzelfälle?

In der Tat kann so etwas passieren, allerdings ist es für mein Verständnis mehr als ungewöhnlich.
In deinem Beispiel, wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es um die Bekämpfung von Terrorismus. Und da vermute ich, dass man diese Auswertungen der Metadaten dazu nimmt um potentielle Gefahren zu finden. Jetzt erst müsste die Aufgabe darin bestehen, besagte Personen genauer unter die Lupe zu nehmen um aus den Metadaten echte Daten zu machen.
Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da noch jemand rein nach den Auswerten solcher Daten derartige Taten folgen lässt.

Bieberpelz

Hast du Quellen und dazu?
Handelt es sich dabei um Einzelfälle?

In der Tat kann so etwas passieren, allerdings ist es für mein Verständnis mehr als ungewöhnlich.
In deinem Beispiel, wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es um die Bekämpfung von Terrorismus. Und da vermute ich, dass man diese Auswertungen der Metadaten dazu nimmt um potentielle Gefahren zu finden. Jetzt erst müsste die Aufgabe darin bestehen, besagte Personen genauer unter die Lupe zu nehmen um aus den Metadaten echte Daten zu machen.
Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da noch jemand rein nach den Auswerten solcher Daten derartige Taten folgen lässt.

https://theintercept.com/2014/02/10/...s-secret-role/

Meine Aussage war nicht darauf bezogen, dass die Spuren die wir im Internet hinterlassen uns zum potenziellen Ziel machen, sondern das Ziele anhand von Metadaten ausgemacht werden.

Natürlich sind das Einzelfälle. Aber hier geht es um Menschenleben.