Thema: Trinkgeld geben...

@Zylinder Tut mir leid, ich sehe deine gegen Argumente nicht ein. Bei vielen Berufen werden die Kunden von vorne bis hinten bedient. Wie @Gilligan schon sagte und auch bei anderen Berufen ist dies der Fall.
Auch Kellner und studentische Kellner werden bezahlt. Mir geht das ganze "Soviel Trinkgeld geben gehört aber dazu" auf die Nerven. Trinkgeld war und ist für mich immer noch eine freiwillige Basis, wer das geben will, der soll und andere die das nicht tun, sollte das auch in Ordnung sein.

Eskild

Der Unterschied zu anderen Dienstleistungen ist aber der meist dort inbegriffene Bedienungszuschlag. Wenn eine solche Dienstleistung beansprucht wird, zahlt man für die Bedienung zwangsweise mit, da diese im Kaufpreis enthalten ist. Bei Kellnern in Deutschland ist das meist nicht der Fall (natürlich ist der Lohn für die Kellner enthalten, aber das ist der reine Arbeitslohn), daher gibt man in der Regel ein Trinkgeld, um dem Kellner das Schätzen seiner Arbeit Ausdruck zu verleihen – vor allem dann, wenn dieser gute Arbeit leistet. Daher ist es auch völlig legitim, kein Trinkgeld zu geben, wenn die Bedienung nicht befriedigend war. Es gehört aber auch zum guten Ton dazu, solide Arbeit wertzuschätzen und entsprechend zu entlohnen. Das trägt auch zum positiven Miteinander in der Gesellschaft bei. Und wer sich Trinkgeld nicht leisten kann, der sollte wohl grundsätzlich solche Dienstleistungen gar nicht erst beanspruchen.

ne also dem kann ich überhaupt nicht folgen. finde diese argumentationskette sogar unlogisch. das impliziert doch, dass ich jede andere in anspruch genommene dienstleistung nicht wertschätze, wenn ich kein trinkgeld gebe. zudem ist das bedienen im restaurant, also das essen servieren/abräumen/kassieren etc, wie du ja eigentlich auch selbst sagst, über den kaufpreis mit inbegriffen. denn was ist denn der wesentliche bestandteil eines kellnerjobs? das bedienen der gäste und die damit in verbindung stehenden handlungen und verhaltensweisen, und genau das wird doch bezahlt durch den arbeitgeber. also auch das bedienen.

und nur auf grund der persönlichen wirtschaftlichen verhältnisse keinen restaurantbesuch ableisten "zu sollen", ist absolut diskriminierend und mehr als eine fragwürdige äußerung, die zum einen in den freien lebensgestaltungs- bzw. entscheidungsprozess eingreifen würde, die gesellschaft deutlich weiter spalten würde, als kein trinkgeld zu geben, und desweiteren auf etliche weitere bereiche ausdehnbar wäre. und zwar auf quasi alle bereiche, die sich auf dinge beziehen, die oberhalb der deckung von existenzbedürfnissen liegen.

ich will aber nochmal darauf hinweisen, da meine letzten beiträge eher als kontra trinkgeld klingen, dass ich selbst i.d.r. trinkgeld gebe und trinkgeld auch als gute sache ansehe, die aber natürlich weniger "guter ton" für mich darstellen, als freiwillige geste.

Ich glaube auch, dass Trinkgeld historisch gewachsen ist. Eine Pflicht dazu sehe ich nicht.

Persönlich mache ich es komplett vom Service und der Situation abhängig. Beim Griechen, der mir zwischendurch noch 1-2 Ouzo aufs Haus bringt, bin ich gerne großzügiger. In solchen emotionslosen Systemgastronomie-Klitschen wie "Extrablatt" und wie sie alle heißen, zahl ich nur Trinkgeld, wenn der Service wirklich überragend war. Da sollen die ihre Leute einfach ordentlich bezahlen, das ganze Konzept ist eh schon auf Profit getrimmt.

Also niemals wieder essen gehen zu dürfen, weil man nicht immer Trinkgeld bezahlt.... Sehr gewagte Aussage. Ich gehe wohin ich will, lasse mir da nichts vorschreiben. Da muss ich Gilligan zustimmen.

Ich runde beim Essen immer auf oder geb 2-4 Euro als Trinkgeld. Beim Friseur geb ich immer gerne mal einen Fünfer dazu. Muss nicht oft hin und auch nie viel zahlen, da kann es dann schon höher ausfallen.

Und ich hab mal in einem Restaurant erlebt, wie ein Kellner von mir Trinkgeld gefordert hat. Stellte sich hin und hielt eine Weile lang die Hand auf, bis er beleidigt weg ging...ich war ebenso beleidigt wie er

Lupin

.

Und ich hab mal in einem Restaurant erlebt, wie ein Kellner von mir Trinkgeld gefordert hat. Stellte sich hin und hielt eine Weile lang die Hand auf, bis er beleidigt weg ging...ich war ebenso beleidigt wie er

Na das finde ich ja auch ein Unding. Ist schließich keine Pflicht. Und so dordernd bekommt man schon mal gar nix.

Da fällt mir direkt das hier ein
https://youtu.be/mWme75xSYIs

Hmm... erinnert mich jetzt ein wenig an Reservoir Dogs



Ne, aber ehrlich. Ich persönlich gebe eigentlich immer Geld, wenn ich in einen Restaurant bin. Ich weiß nicht ob sowas eher eine kulturelle Entwicklung ist, aber ich tue es einerseits weil ich mich verpflichtet fühle und andererseits weil ich es irgendwo auch gerne tue. Nur warum gebe ich kein Trinkgeld bei McDonalds?

Giant

[...]Mal ganz nebenbei wollte ich noch das deutsche Bezahlsystem in Restaurants loben. Ob getrennt oder zusammen kann man frei entscheiden und der Kellner geht einzeln rum und rechnet ab. Im Ausland bekommt man meist nur einen Kassenzettel auf den Tisch geklatscht und muss dann zusammen die Kohle zusammenkratzen.... Q_Q

Dann sagt beim nächsten Mal ganz einfach, dass ihr getrennt zahlen möchtet.
Ich habe beides schon oft erlebt (es wurde automatisch zusammengerechnet, aber auch schon mal gefragt ob wir zusammen oder getrennt zahlen möchten). Bisher war es aber nie ein Problem im Nachhinein doch noch getrennt zu bezahlen. Der Kellner hat dann einfach die einzelnen Beträge zusammengerechnet und jedem den zu zahlenden Betrag mitgeteilt. Zumindest hat dies bisher super in Japan sowie in Deutschland bei mir funktioniert.

FallenAngel

Dann sagt beim nächsten Mal ganz einfach, dass ihr getrennt zahlen möchtet.
Ich habe beides schon oft erlebt (es wurde automatisch zusammengerechnet, aber auch schon mal gefragt ob wir zusammen oder getrennt zahlen möchten). Bisher war es aber nie ein Problem im Nachhinein doch noch getrennt zu bezahlen. Der Kellner hat dann einfach die einzelnen Beträge zusammengerechnet und jedem den zu zahlenden Betrag mitgeteilt. Zumindest hat dies bisher super in Japan sowie in Deutschland bei mir funktioniert.

In Österreich/Wien geht das auch.^^

Im Restaurant, wenn ich zufrieden war, gebe ich stets zw. 8-12%. Wenn ich am Service oder dem Preis-/Leistungverhältnis etwas sehr ärgerlich fand, lasse ich es dann aber auch über das Trinklgeld raushängen: z.B. bei 58,94 eur: "Machen Sie ruhig 59!"
Bei Fastfoodketten gibts auch nix. Beim Essenslieferdienst geb ich zw. 1-3 eur.
Ansonsten bekommen von mir noch andere Dienstleister Trinkgeld, bei denen ich mich als gerngesehener Kunde in guter Erinnerung halten will z.B. manche Handwerker, der Flüssiggas-Lieferfahrer (damit er auch im Winter bei leerem Tank stets einen Grund hat mich nicht zu vergessen), Barmixer (die dann beim zweiten Drink gerne individuelle Wünsche nach höherem Schnapsanteil etc. erfüllen). Auch den Türstehern an meinen gern besuchten Clubs stecke ich beim Gehen hin und wieder mal nen Fünfer zu, insbesondere an Tagen wie Silvester.