Thema: Trinkgeld geben...

Inland:
Haben meine Vorgänger bereits schon geschildert und daran halte ich mich ebenfalls: Ich gebe Trinkgeld (meist 1-2 Euro bei kleineren Beträgen) in Restaurants, beim Ess-Lieferservice - außer die Bedienung/der Lieferant ist recht unfreundlich oder fällt mir gegenüber in anderer Weise negativ auf. Zu Mäces & Co. verschlägt es mich höchstens 1 - 2 mal im Jahr, da gebe ich kein Trinkgeld.

Ich gebe allerdings zu, dass ich oft in Hotels vergesse Geld für das Personal im Hotelzimmer liegen zu lassen. Ich versuche dran zu denken, aber es kommt doch leider immer wieder vor.


Ausland:
Da ich den größten Teil meines Urlaubes in den letzten Jahren in Japan verbracht habe, hatte sich die Frage nach Trinkgeld erledigt




Frage an alle:
Gebt ihr auch den Paketboten Trinkgeld? Ich mache dies nicht, aber um die Weihnachtszeit schenke ich meist eine kleine Süßigkeit.

FallenAngel

Frage an alle:
Gebt ihr auch den Paketboten Trinkgeld? Ich mache dies nicht, aber um die Weihnachtszeit schenke ich meist eine kleine Süßigkeit.

Ich habe es mir angewöhnt auch den Paketboten Geld zu geben, aber das entscheide ich dann von der jeweiligen Situation her.
Ich wohne im dritten Stock und wenn er mir ein Paket hochträgt, gebe ich ihn schon 1-2€. Manchmal auch 5€.
Das mache ich allerdings nicht, wenn der Bote unfreundlich ist. Hatte ich auch schon hin und wieder gehabt.

In der Regel runde ich zumindest auf, in letzter Zeit eher mehr. Kein Trinkgeld gebe ich sehr selten.

Ole2

Kann ich nur bestätigen, die Regel im Inland ist/sind 10 %, im Ausland, da weniger oder gar nicht sozial abgesicherte Kellner_innen, am Bsp. Espania, sind es auch schon mal 20 %. Mehr geht nicht, ist wohl auch nicht üblich.

Nach meiner Erfahrung ist in Spanien eher weniger Trinkgeld üblich als hierzulande. Generell hängt es doch sehr davon ab, um welches Land es sich genau handelt, wie viel Trinkgeld üblich ist (krasse Gegensätze z. B. die bereits genannten USA und Japan).

Bei mir kommt es immer darauf an, wie viel ich dabei habe und auch auf meine Tagesform. Wenn ich zufrieden bin, gibt es mindestens 10%, aber da es, wie gesagt, auch davon abhängt, wie ich an dem Tag drauf bin, können es auch mal 25-30% sein. Ich bin aber im Urlaub weder geiziger noch großzügiger. Da gibt es also bei mir gar keinen Unterschied. Ich zahle allerdings nur in Restaurants oder beim Lieferdienst. In der Döner- oder Pommesbude eigentlich nicht. Paketboten kriegen auch nichts, einfach weil mich die Post in den letzten Jahren mit ihrer Unzuverlässigkeit einfach nur noch im Strahl kotzen lässt. Im großen und ganzen schließe ich mich aber der Meinung an, dass Trinkgeld (bei angemessenem Service) zum guten Ton gehört.

Ich runde auch meist auf den nächsten 5er Betrag auf. <:

Mal ganz nebenbei wollte ich noch das deutsche Bezahlsystem in Restaurants loben. Ob getrennt oder zusammen kann man frei entscheiden und der Kellner geht einzeln rum und rechnet ab. Im Ausland bekommt man meist nur einen Kassenzettel auf den Tisch geklatscht und muss dann zusammen die Kohle zusammenkratzen.... Q_Q

Ich gebe auch zu 95%trinkgeld. Da ich Azubi bin aber nur ein geringes... meistens gerade gerundet +1€.

Ich bin hier tatsächlich der einzige, der nur selten Trinkgeld gibt. Ich tue es mir schon generell sehr schwer, vernünftig in Restaurants essen zu gehen (finde ich meistens unfassbar teuer nur für kurzen Genuss) und dann noch jedes mal Trinkgeld zu geben würde mir zusätzlich mehr weh tun und ich kümmere mich lieber um mein eigenes Wohl als der von fremden Kellnern, die hier bei uns sowieso meistens unfassbar unfreundlich sind.

Klar, wenn es um einige Cents geht, sterbe ich ja nicht davon. Aber niemals kann ich nachvollziehen, wenn jemand z.B 25 bis 35% dazu gibt..... Meine Grenze ist maximal bei 10. Ich muss auch sagen, dass ich nicht wirklich viel Geld habe.

Lass mich das mal fett unterstreichen "wenn jemand z.B 25 bis 35% dazu gibt..... Meine Grenze ist maximal bei 10". Damit bin ich dann voll auf deiner Seite und habe das oben auch schon ähnlich formuliert. Wir sind hier ja bestimmt alle nicht Krösus und wenn ich König von Deutschland wär, ja dann würde ich mir das auch leisten können, doch ausverschämt großzügig viel ist das ja nun gar nicht -25 bis 35%

Sofern mir der Wirt nicht bekannt ist, gibt es nichts. In den meisten Fällen handelt es sich um aufgesetzte Arschkriecherei, die ohne Aussicht auf die Kröten nicht so penetrant wäre; und dafür zahl ich nicht.

Ich gebe fast immer Trinkgeld. Wenn ein Service gut war und nett, finde ich das auch angebracht, meistens leben die Leute davon.
Kommt natürlich auch auf den Ort an, in Deutschland wird es ja nicht so häufig erwartet wie anderswo. Aber im Restaurant, Cafe und so gebe ich immer dazu.

Bei mir sind mindestens 10 % immer Gang und Gäbe außer der Pizzalieferant/Kellner ist sehr unfreundlich zu mir.

Ich gebe auch immer Trinkgeld. Manchmal sogar "zuviel" weil ich gerne aufrunde.;o Für mich hört das einfach zum guten ton. Wenn ich höre das z,B jemand den Pizza boten kein Trinkgeld gibt dann denke ich mir auch ey...mein Bruder hat den Beruf gemacht zwischenzeitlich. Und er hat sich über jeden Cent mehr gefreut weil die echt nichts verdienen da. Klar ist ein Bote unfreundlich oder so dann verstehe ich ja noch. Der Ton macht die Musik!

Mein Dönerman gebe ich auch immer mehr. Der Döner kostet hier z,B 3.60. Da runde in ich der regel immer auf 4.00 auf. Das mag jetzt für den einen vielleicht viel sein aber für mich der beste Döner + sind die Jungs da sehr sympatisch. Da gebe runde ich gern auf zumal das mein Stammladen ist wo ich schon fast 10 Jahre hingehe.

Manchmal habe ich auch übertrieben z.B beim Lieferrnanten wo ich mir dachte "Huch das war etwas viel" und von @Aiko ein auf den Deckel bekommen habe

Trinkgeld ist für mich nicht immer obligatorisch.

Wenn der Service wirklich mangelerregnd ist (wobei ist das mit in betracht ziehe, wenn der Laden brechend voll ist, dass es was dauern kann oder der/die Kellner/in mehr Dienst nach Vorschrift macht) gebe ich auch mal kein Trinkgeld. Wenn ich es angemessen fand, dann runde ich auf die nächste Glatte zahl auf, wenn ich den Service toll fand, sind auch mal 1-3€ drin.

In Imbissen oder so gebe ich in der Regel kein Trinkgeld, außer ich bin in eile und und verzichte dann mal auf paar Cents und renne mit meinen Essen dann los, Richtung zug oder bus, whatever.

Bei Paket/Postboten ist am ende des Jahres eine Mittelklasse Weinflasche aus dem Supermarkt drin... Pizzalieferanten kriegen auch so 1€ in etwa...

Im Urlaub erkundige ich mich nach den Gegebenheiten dort. Auch hier bin ich schon ohne Trinkgeld gegangen, was ein paar böse Blicke nach sich zog, aber auch hier ist Trinkgeld eben nicht obligatorisch. Wobei ich hier die Maßstäbe schon niedriger ansetze als zu hause...

MenocidiX

In den meisten Fällen handelt es sich um aufgesetzte Arschkriecherei, die ohne Aussicht auf die Kröten nicht so penetrant wäre; und dafür zahl ich nicht.

Eine ehrliche Meinung und in der Tat scheint das auch gar nicht mal so selten vorzukommen. Natürlich kann man auch seitens der Kellner_innen lernen, wie man besonders gute Miene zum bösen Spiel macht und ich will auch gar niemanden dabei verunglimpfen, aber so wie das auch gerade Samara und die meisten hier schreiben, sehe ich das auch. Also, wie gesagt, bis 10 Prozent und wenn ich schon mal mehr hingelegt habe, gibt immer auch mal einen bösen Blick von meiner lieben Begleitung wie der "musste das jetzt sein"? "Haste mal wieder die Großzügigkeit raushängen lassen". Allerdings, gebe ich auch zu, war da auch schon öfter mal mein schlechtes Gewissen im Spiel, wenn es dann auch schon mal nur 5 Prozent waren. Manche Verabschiedung im Restaurant war dann schon mal etwas kühl gekünstelt..

Ich gebe hier kein Trinkgeld mehr. Früher habe ich das noch gemacht, aber mittlerweile Frage ich mich für was und warum? Die Preise sind zu überteuert und das Personal zu 95% der Fälle unfreundlich und frech. Die Leute sollten auch ohne Trinkgeld freundlich und anständig sein. Musste ich in meiner Ausbildung auch sein und das komplett ohne Trinkgeld.

Wer gibt den Leuten Trinkgeld die morgens um 3 aufstehen um Brötchen zu backen und Croissants machen? - Niemand. Wer gibt den Leuten Trinkgeld, die morgens um 4 aufstehen und das auch manchmal Sonntags um den Schnee von der Strasse weg zu räumen? - Niemand. Wer gibt den Kassiererinnen und Kassieren von Rewe Trinkgeld bei denen manchmal 20 Leute anstehen? - Niemand. Leute die ältere Menschen waschen und pflegen? - Dürfen KEIN Trinkgeld annehmen! Ne Trinkgeld finde ich nicht gut, es gibt soviele "undankbare" Jobs, in der die Kunden auch noch scheisse sind, die kein Trinkgeld bekommen. Und da soll ich bei anderen Berufen eine Ausnahme machen? Warum? Ist doch auch deren Job! Die werden auch dafür bezahlt. Die wissen auch was sie erwartet. Wenn man schon Trinkgeld gibt, sollte man sich auch mal Gedanken darüber machen, was eigentlich andere Leute so tun, die nie Trinkgeld bekommen
Ich bin auch freundlich zu den Menschen und bekomme/erwarte auch kein Trinkgeld.

Ich muss nun ganz ehrlich einmal in mich gehen, mich bedanken und mir jetzt vermehrt Gedanken darüber machen, was du gerade so geschrieben hast zum Thema. Da ist sehr sehr viel dran und vieles richtig. Mein dummes schlechtes Gewissen verleitete mich vermutlich viel zu lange, mehr zu geben, als nötig.

@Melemona

Auch wenn du vieles schreibst, was an sich gar nicht so falsch ist, stimme ich nicht zu 100% mit dir überein. Ich denke du siehst das z.T. etwas zu einfach und relativierst, wo es eher bedingt möglich ist und dadurch den Bedienungen auch nicht ganz gerecht wirst.

Melemona

aber mittlerweile Frage ich mich für was und warum? Die Preise sind zu überteuert

Eine Gastronomie hat halt einen Haufen an Kosten und von den Einnahmen der teuren Preise, sehen die Kellner ja eher seltener was von. Generell sind selten Restaurants sonderbar profitabel, auch wenn die Preise es andeuten könnten. Du müsstest schon einen krassen Zulauf haben und gut wirtschaften können. Oder du bist ein Nobelrestaurant, wo du für mittelmäßiges Essen einen Haufen Kohle machst, aber wir schweifen ab...

Melemona

Wer gibt den Leuten Trinkgeld die morgens um 3 aufstehen um Brötchen zu backen und Croissants machen? - Niemand. Wer gibt den Leuten Trinkgeld, die morgens um 4 aufstehen und das auch manchmal Sonntags um den Schnee von der Strasse weg zu räumen? - Niemand. Wer gibt den Kassiererinnen und Kassieren von Rewe Trinkgeld bei denen manchmal 20 Leute anstehen? - Niemand. Leute die ältere Menschen waschen und pflegen? - Dürfen KEIN Trinkgeld annehmen! Ne Trinkgeld finde ich nicht gut, es gibt soviele "undankbare" Jobs, in der die Kunden auch noch scheisse sind, die kein Trinkgeld bekommen. Und da soll ich bei anderen Berufen eine Ausnahme machen?

Es ist ohne Frage richtig darüber nachzudenken, warum andere Branchen weniger gewertschätzt werden und nur die Gastronomie das Privileg hat, Trinkgeld annehmen zu können/dürfen. Jedoch muss man sich bisschen vor Augen halten, was der Unterschied zwischen deinen genannten Beispielen ist und der Arbeit eines Kellners. Wenn du in einem Restaurant essen gehst, lässt du dich vorne und hinten bedienen. Das ist in meinen Augen eher seltener geworden und mir fällt auch gerade kein Beispiel ein, wo man sich hinsetzt und diverse Menschen um einen herum alles für einen quasi "erledigen", in dem Fall Bestellung aufnehmen, weiterleiten, das gekochte Essen servieren und die Abrechnung machen.

Aber nichtsdestotrotz liegst du nicht falsch, viele Berufsgruppen kriegen nicht die Wertschätzung, die sie verdienen.

Melemona

Warum? Ist doch auch deren Job! Die werden auch dafür bezahlt. Die wissen auch was sie erwartet.

Diesen Teil sehe ich tatsächlich ziemlich kritisch. Damit suggerierst du, dass Kellner "selber Schuld sind". Sie sind also selber Schuld, dass sie Geld verdienen müssen? Wer hat nicht schon von Kindesalter davon geträumt ein leidenschaftlicher Kellner zu werden?

Andererseits machst du auch deine eigenen Beispiele damit kaputt, weil nach der Logik auch die Pfleger und Kassierer "wissen, was sie erwarten".

Zylinder

Diesen Teil sehe ich tatsächlich ziemlich kritisch. Damit suggerierst du, dass Kellner "selber Schuld sind". Sie sind also selber Schuld, dass sie Geld verdienen müssen? Wer hat nicht schon von Kindesalter davon geträumt ein leidenschaftlicher Kellner zu werden?

Andererseits machst du auch deine eigenen Beispiele damit kaputt, weil nach der Logik auch die Pfleger und Kassierer "wissen, was sie erwarten".

naja, kellner nicht gleich kellner. also wenn man die klassische studentische kellnerin am abend und in der frühen nacht betrachtet, die ihr studium so finanziert, ja. aber viele, ich würde sogar auf den großteil tippen, sind restaurantfachleute oder höher, sprich ausgebildetes fachpersonal. und da ist es schon richtig, sie wissen was sie erwartet, es ist ihr job in dem sie sich haben ausbilden lassen und werden eben branchenspezifisch bezahlt.

übrigens: der handwerker oder chirurg bedient einen so gesehen auch von vorne bis hinten, aber eben in einem anderen bereich bzw. es werden andere bedürfnisse bedient. dem chirurgen hat wohl auch kaum jemand bisher nach der herz-op ein trinkgeld gegeben .

Gilligan

also wenn man die klassische studentische kellnerin am abend und in der frühen nacht betrachtet, die ihr studium so finanziert, ja. aber viele, ich würde sogar auf den großteil tippen, sind restaurantfachleute oder höher, sprich ausgebildetes fachpersonal.

Ich dachte, es geht um erstere, da ich mir nicht sicher bin, ob zweitere überhaupt noch so viel am Rumlaufen oder mehr in der Koordination etc. sind. Und selbst wenn, auch die Pfleger und Kassierer lassen sich entsprechend ausbilden, also ist ihre Aussage noch immer streitbar.

Gilligan

übrigens: der handwerker oder chirurg bedient einen so gesehen auch von vorne bis hinten, aber eben in einem anderen bereich bzw. es werden andere bedürfnisse bedient. dem chirurgen hat wohl auch kaum jemand bisher nach der herz-op ein trinkgeld gegeben .

Den Handwerker bezahlst du selber pro Stunde. Im übertragenden Sinne ist das sein "Trinkgeld"...oder so ähnlich.
Worauf ich hinaus will ist, dass ich mir nicht sicher bin, ob deine Beispiele hier greifen... Wie schon erwähnt, der Handwerker wird von einem pro Arbeitsstunde bezahlt und die Chirurgen operieren dich, was ich jetzt nicht als bedienen bezeichnen würde, da es noch Krankenpfleger und Ärzte gibt.

übrigens: wer mal meinungen von vor 10 jahren lesen will:

Trinkgeld

gibt quasi den gleichen thread nur in alt.