Ergebnis 1 bis 19 von 19
  1. #1
    Frau Obersturmführer Rip van Winkle Frau Obersturmführer Rip van Winkle ist offline

    Transhumanismus

    Ich bin Transhumanistin. Das heisst im Klartext und ganz knapp angebrochen, dass ich eine sehr moderne, technologisch begründete und zukunftsgerichtete Philosophie vertrete - Transhumanismus besagt, dass die Zukunft des Menschen in positiver Ergänzung sehr eng mit künstlicher Superintelligenz (der sogenannten Singularität) und dem damit verbundenen technologischen Fortschritt (stark verlängertes bis ewiges Leben) verbunden sein wird.

    Das Thema scheint mir immer aktueller zu sein und wir befinden uns auf halben Weg in diese Richtung. Das erkennen wir beispielsweise daran, dass unsere Gesellschaft immer mehr durch den Einsatz künstlicher Intelligenz geprägt wird und insbesondere Einfluss auf die Arbeitswelt nimmt. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die künstliche Intelligenz soweit ausgereift ist, dass sie uns in jedem(!) Lebensbereich fast komplett ersetzen wird. Als Sinnbild dieser technologischen Dominanz gegenüber dem Menschen zählt beispielsweise die fast abgeschlossene Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge. Zu dem Zeitpunkt, an dem diese Entwicklung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, sind menschliche Fahrer redundant geworden - privat wie auch im Beruf. Durch eine künstliche Intelligenz als Fahrer wird die Unfallsquote (40'000 Tote pro Jahr) stark zurückgehen, denn im Gegensatz zu Menschen blinzeln sie nicht, schreiben keine SMS und werden nicht schläfrig sondern sind jede Sekunde während der Aktion hochkonzentriert. Das betrifft nicht nur die von mir angesprochenen Fahrzeuge, sondern generell jeden beruflichen Zweig. Roboter müssen nicht perfekt sein, um den Menschen zu ersetzen, sie müssen nur besser (oder anders formuliert: effizienter) sein - und diese Entwicklung steht ausser Frage. Sie kosten weniger, leisten immer beste Ergebnisse und brauchen keine Pausen. Auch wenn Roboter wie Baxter derzeit noch sehr langsam und eingeschränkt sind, werden zukünftige Entwicklungen in naher Zukunft besser und besser werden. Das betrifft im übrigen nicht nur klassiche Berufe sondern auch kreative Bereiche. Es gibt bereits künstliche Intelligenz, die in der Lage ist, sehr schöne Musik zu machen, so zum Beispiel Emily Howell. Das gilt übrigens auch für Kunst und Zeichnungen - in einigen Jahren, denke ich, wird dieser Bereich den Menschen ähnlich abhängen wie es heute Schachcomputer tun. Alles ist möglich.

    In dieser kurzen Dokumentation findet ihr eine ausführliche Informationen zur zukünftigen Arbeitswelt und wie drastisch künstliche Intelligenz uns als Fachkräfte ersetzen werden. Einige der hier angeführten Punkte findet ihr in dieser Dokumentation wieder und es gibt viele interessante Quellen, die einen guten Gesamteindruck bilden.
    Die Konsequenz dieser technologischen Entwicklung wird früher oder später sein, dass das derzeitige System, wonach der Mensch arbeiten muss um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, völlig verworfen werden muss. Uns bleiben da noch einige Jahrzehnte, aber der von mir ausgeführte Trend ist nicht aufzuhalten. Das ist eine Thematik des Transhumanismus. Eine andere und genauso interessante ist die medizinische Entwicklung. Bereits jetzt gibt es sehr beeindruckende, künstliche Prothesen, die als allumfassenden Ersatz der verlorenen Glieder dienen. Als Beispiel möchte ich diese Bein-Prothesen anführen, mit denen es problemlos möglich ist, zu laufen, zu klettern, zu tanzen. Dies ist ein Bereich, der stark erforscht wird und ich denke, in naher Zukunft kann man hier mit genialen Entwicklungen rechnen, für alle Bereiche des menschlichen Körpers. Ich nehme an, dass die Medizin in Zukunft sehr stark von der voranschreitenden Technologie inspiriert werden wird und dass der Mensch zum Cyborg wird. Das bietet uns grosse Möglichkeiten, nicht nur, um uns wiederherzustellen sondern um unsere biologischen Grenzen zu erweitern. Der Künstler Neil Harbisson wurde beispielsweise farbenblind geboren und hat sich durch einen 'eyeborg' die Möglichkeit verschafft, Farben zu 'hören'. Er wurde aufgrund der Abhängigkeit zu diesem eyeborge offiziell als erster Cyborg anerkannt. Eine Möglichkeit, sehr viele Krankheiten zu bekämpfen, könnte auch das sogenannte Gene-Editing sein, also die Bearbeitung der eigenen DNA. Die Medizin wird in den nächsten Jahren stark von der Gentechnik, aber auch von Nano- und Biotechnik profitieren. Das ist noch lange nicht die Grenze. Ich gehe stark davon aus, dass die Entwicklung zum Cyborg oder noch weiter in der Zukunft hohe Priorität haben wird. So plant der russische Milliardär beispielsweise, mit der 2045 Initiative in vier Schritten durch das sogenannte Mind-Uploading (empfehle diesen Artikel) die Unsterblichkeit zu erlangen - indem das Bewusstsein auf ein externes, künstliches Medium übertragen wird. SOMA lässt grüssen.

    Das sind zuletzt sehr revolutionäre Projekte, die es schon mehrfach gab - allerdings wird dieses Projekt durch einen Milliardär finanziert, was ein grosses Problem bei wissenschaftlichen Forschungen - nämlich die Finanzierung - nahezu irrelevant macht. Selbst wenn zum Datum 2045 nicht die letzten Stufen erreicht werden sollten, halte ich es für möglich, dass das Projekt Fortschritte erzielt, die zu einem späteren Zeitpunkt ähnliche Unterfangen begünstigen. Zudem es noch weitere Milliardäre gibt, die ähnliche Projekte anstreben und mitfinanzieren.

    Einige der vorgestellten Aspekte werden in naher Zukunft bereits eine Wirkung auf unsere Gesellschaft und unsere Form der menschlichen Spezies haben, während wiederum andere sehr futuristisch sind und noch einige Jahrzehnte bis Jahrhunderte auf sich warten lassen. Selbst wenn wir die Unsterblichkeit nicht in den nächsten hundert Jahren erreichen, so werden wir definitiv in der Lage sein, mithilfe technologischer Fortschritte unser Leben zu verlängern. Die Gesellschaft wird ebenfalls eine sehr einschneidenden Veränderung durchmachen müssen, auch wenn das - wie ich finde - sehr oft unterschätzt wird. Die von mir vorgestellte Entwicklung, dass künstliche Intelligenz stark unser Gesellschaftsmodell prägt und verändert, lässt nicht mehr lange auf sich warten - insbesondere durch die exponentiell ansteigende Entwicklung in allen technologischen Bereichen.

    Der letzte Punkt, auf den ich bisher noch nicht eingegangen bin, ist die anfangs erwähnte Singularität- also die künstliche Superintelligenz. Eine eher umstrittene Thematik, die kontrovers diskutiert wird. Allerdings bin ich als Transhumanistin opimitisch eingestellt und denke, dass es möglich ist, die technologische Singularität zu erschaffen - also der Zeitpunkt, zu dem die künstliche Intelligenz schneller (und zwar exponentiell) lernt als der Mensch und jegliche Entwicklungen nicht mehr abzusehen sind. Das Future Institute of Life hat einen offenen Brief veröffentlicht, der vor Gefahren der künstlichen Intelligenz warnt und bereits tausende Unterschriften von prominenten Leuten der Wissenschaft gesammelt - so hat Elon Musk beispielsweise, aber auch Stephen Hawkings seine Unterschrift gegeben.

    FLI - Future of Life Institute | AI Open Letter

    Dieses Szenario ist also nicht unbedingt unwahrscheinlich - zumindest wenn wir langfristig denken.

    Das war meine Einführung ins Thema des Transhumanismus - ein wirklich sehr komplexes Thema, welches nur schwer in aller Vielschichtigkeit abzubilden ist, ohne zu überfordern. Vieles wirkt futuristisch und riecht sehr nach Science-Fiction, wenn man aber mit einem Tritt bei aktuellen wissenschaftlichen Forschungen und den damit gegebenen Möglichkeiten steht, wird man feststellen, dass die von mir präsentierten Entwicklungen lediglich logische Schlussfolgerungen sind, deren Fragen sich nicht nach der Möglichkeit oder Umsetzung sondern dem Zeitpunkt widmen, an dem sie zur Realität werden.

  2. Anzeige

    Transhumanismus

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #2
    Teilchen Teilchen ist offline

    AW: Transhumanismus

    Toller Beitrag, danke für deine Mühe !

    Generell stimme ich in allen Punkten zu. Ich sehe allerdings noch einen großen Unterschied zwischen autonomen fahren und Mind-Uploading bzw. Roboter die sich wie Menschen verhalten und gleichartig Denken. Letztendlich "Denken" die Fahrzeuge nicht, sondern sie durchlaufen einen großen Automaten und folgen definierten Regeln (das macht übrigens auch der Schachcomputer der oben in der Doku angesprochen wird - der errechnet den optimalen Schachzug nach Schema F und ignoriert die Spielweise des Gegenübers eigentlich völlig. Das könnte ein Mensch übrigens auch, er hat nur nicht die Zeit dazu in einem realen Spiel). Natürlich ist es Denkbar das die Fahrzeuge durch Verkehrssituationen lernen, aber auch das ist ja letztendlich nur das "vorhersagen" auf Basis großer Datensätze (Datamining/BigData). Also irgendwie trotzdem noch weit entfernt vom sprechenden K.I.T.T aus Knightrider ...

    Das Thema Automatisierung ist auf jedenfalls sehr zukunftsträchtig (Industrie 4.0) und ein spannendes Thema. Vieles ist auch schon Alltag z. B. durch Industrie-Roboter die helfen Dinge zu fertigen bzw. die Produktion zu optimieren. Ich glaube allerdings nicht, dass sich Fachkräfte zumindest in diesem Jahrhundert große Sorgen machen müssen. Irgendjemand muss die ja entwickeln, bauen, warten und mit ihnen Arbeiten. Ich sehe hier eher eine Verlagerung ähnlich wie bei der Industrialisierung.

    Interessanter als die Frage nach den Technologien finde ich, welches Gesellschaftssystem den Kapitalismus schleichend ablösen wird. Leider werde ich das nicht mehr erleben und ich muss mich mit Dutzenden denkbaren Möglichkeiten aus gängiger Scifi-Literatur begnügen !

  4. #3
    rote flamme

    AW: Transhumanismus

    Ich entschuldigie mich in Vorraus für meine schlechte Rechtschreibung. Ich gucke beim tippen immer auf die Tastatur und überlese meine Beiträge meistens nicht weil ich dafür länger brauche.

    Auch wenn mein Beitrag ein bisschen kritischer rüberkommt, sind es an sich nur Fragen die sich mir stellen bzw. meine Meinung. Ich kenne mich mit der Thematik nicht aus finde sie aber interessant, von daher werde ich gerne korrigiert bzw. bekomme gerne Feedback.

    Einmal besteht der Mensch allgemein aus Geist, Seele und Körper und diese haben eine Wechelwirkung. Während der Geist in unserer Gesellschaft stark gefördert wird, werden Körper und besonders die Seele sehr stark vernachnlässigt. Körper ist eigentlich relativ simpel, wenn man was Gutes für den Körper tut wie ein Spaziergang, Aktiv wird, Sonne tanken usw. ist das auch für den Geist und die Seele gut. An sich formt unserer Geist bzw. was wir über einen längeren Zeitraum denken unsere Gefühle bzw. Seele, das wiederum hat Einfluss auf unseren Körper und das wiederum Einfluss darauf wie wir uns verhalten, wie wir daraus resultierneden Erlebnise/Reaktionen unserer Umwelt wahrnehmen, was eiderum Einfluss/Umfeld auf unserer Gedanken hat und damit schliesst sich der Kreis. Nun versuchen viele Wissenschaften über Geist (Pyschologie) oder stelenweise Körper (Medezin) Probleme der Seele/Gefühle zu lösen, was aber meistens der falsche Ansatz ist. Mit Seele meine ich Sprirtualität, Emotionen, Intuition...usw.
    Viele Menschen bekommen Depression/Burnout und ähnliches weil sie nichts für ihre Seele (intelligentes umgehen mit Emotionen) und/oder ihren Körper tuhen und komplett passiv sind und sich ihre Probleme mit den Geist/Verstand erschaffen. Das ist jetzt sehr vereinfacht dargestellt, aber worauf ich hinauswollte ist das von Gefühl die Gesellschaft weiter dazu animieren wird sich von Körper und der Seeele zu entfernen bzw. den Geist/Verstand weiter hoch stellen und Seele/Körper vernachlässigen, was weiter die Rate für Depressionen usw. steigern wird. Alle drie Punkte sind wichtig. Ich habe dafür keine gut formulierte Begründung, es ist mehr ein Gefühl wie allgemein die technische Entwicklung empfinde.


    Unsterblichkiet? Zu welchen Preis? Ich meine damit nicht den finanziellen Aspeckt. Ich galuebe das viele Menschen sich nicht wirklich mit den Tod, ihrer Vergänglichkeit oder Leid auseinandersetzen wollen. Was ja auch vollkommen nachvollziebar ist. Viele Menschen verwechseln ein langes und sicheres Leben, mit einen erfüllten Leben. Und zu einen erfüllten Leben gehört auch Leid und der Tod, nur wenn man auch mal leidet und sich vor Augen führt (oder fühlt) das man Sterben wird, lernt man was einen glücklich macht oder was man von Leben will bzw. welchen Sinn man seinen Leben geben will (wer bin ich? wer will ich werden? was ist meine Vision von meinenLeben...usw.). Viele Menschen werde noch Jahre lang von Maschienen am Leben gehalten, was wohl nicht gerade ein glückliches Leben ist. Zum Leben gehört nun acuh einmal der Tod....Ich glaube wenn ich Unsterblich wäre, würde das ungeanhte und sehr schlimme Konsequenzen haben. Was wäre mein leben wert, wenn ich endlos existieren würde, ich glaube das wäre schlimmer als der Tod. Aber das ist eine sehr induviduelle Ansicht/Meinung und kann man schlecht verallgemeinern.

    Dann wäre da noch der Aspeckt Ressourcen/Umwelt und Weltbevölkerung. Die Weltbevöllkerung nimmt immer weiter zu und die Ressourcen werden immer knapper, hier wird unser System sich auf lange Sicht "ändern" müssen. Ob zum Guten oder Schlechten kann man nicht wirklich sagen, sind auch nur subjektive Wahrnehmungen. Aber das sind schlichtweg auch Dinge die massiven Einfluss auf den technischen Fortschritt haben werden.

    Zudem gilt je komplexer ein System oder Gegensatnd ist umso unzuverlässiger, kurzlebiger und fehleranfälliger wird es sein. Das ist jetzt aber auch keine wirkliches Geheimnis, sondern schlichtweg ein bekannter allgemeiner Grundsatz.

    Ich selbst verschliesse mich nicht Fortschritt oder Veränderungen, dass ist allgemein gut und gehört einfach zur Menschheit/Welt/Leben dazu. Und es wird da auch bestimmt viele Dinge geben die Positiv sind keine Frage. Man sollte sich aber eben auch vor Augen führen, in welchen anderen Bereichen wir unangenehmne Konsequenzen befürchten müssen.


    Nachmal zu den Aspeckt Seele. Seele ist für mich die Verbindung aus Pysche und Spiritualität. Pysche ist den meisten Menschen wohl bewusst (was fühlen wir, woher kommen die Emotionen, Gefühle usw.) während Spiritualität meisten mit Religion und mystischen gleichgesetzt wird. Man muss nicht einer Religion angehören um Sprituell zu sein. Für mich ist Spiritualität das unsichtbare Gefühl was mich, mit meinen Mitmenschen und den Univerum bzw. der Natur verbindet. Man kannd as schlecht in Worte fassen, aber ich persönlich bin "sprituell" glücklich wenn ich in den Sternenhimmel aufschaue, Sternschnuppen sehe und die Schönheit der Welt alleine in intimen (nicht sexuelle) gesehen Momenten wahrnehmen, ein Gefühl der Verbundenheit, was Worte überflüüig macht oder wenn ich an einen Fluss setze und die Sonne geniesse und einfach in Hier und Jetzt bin.

    Ich hoffe mein Beitrag war jetzt nicht zu wirr xD. Aber das war so zimlich alles was mir spontan zu diesen Thema auf der Zunge lag.

  5. #4
    HardAndSoft HardAndSoft ist offline
    Avatar von HardAndSoft

    AW: Transhumanismus

    Eine sehr interessante Thematik, die man natürlich positiv betrachten kann.

    Ich neige dabei jedoch eher zum Pessimismus. Der Mensch hält es nur mit anderen Menschen aus, weil er als soziales Wesen geboren wird und aufwächst. Mitgefühl beispielsweise ist eine unverzichtbare Komponente des menschlichen Zusammenlebens. Ohne diese (und andere) Komponente ist es kaum möglich, einander zu verstehen. Angst ist eine andere solche Komponente.

    Ein denkender Roboter besitzt beides nicht, denn er durchläuft keine Sozialisiation wie die Menschen und hat auch keine "angeborenen" Hemmungen.
    Wird ein denkender Roboter einen Selbsterhaltungstrieb besitzen? Ich glaube ja. Denn jedes denkende Wesen sieht es als seinen Hauptzweck an, möglichst lange weiter denken zu können. Cogito, ergo sum.

    Wo steht denn die Menschheit für einen denkenden Roboter? Auf der Soll- oder auf der Habenseite?

    Nüchtern betrachtet, geht es um Ressourcen. Ein potenziell unsterblicher Roboter steht automatisch mit der Menschheit in Konkurrenzkampf um die Ressourcen.
    Je weniger Ressourcen die Menschheit verbraucht, desto mehr "Lebensjahre" verbleiben für den denkenden Roboter.
    Aus meiner Sicht würde ein denkender Roboter also unlogisch handeln, wenn er langfristig die Menschheit am Leben ließe.
    Hawking & Co. sehen das anscheinend genauso.

  6. #5
    Vincent Law Vincent Law ist offline

    AW: Transhumanismus

    Ein sehr interessantes Thema!

    Ich hab mich auch schon mit einigen Aspekten des Transhumanismus beschäftigt und mir meine Meinung drüber gebildet. Was ich persönlich für mich nicht wollen würde, wäre die Sache mit dem Mind-Uploading, einerseits bestünde damit die Möglichkeit, tatsächlich annähernd ewig (oder so gut wie ewig) zu leben, aber ich kann es mir nicht recht vorstellen, außerhalb des eigenen Körpers weiterzuexistieren. Könnte mir vorstellen, dass das doch ein sehr befremdliches Gefühl wäre und dass man die Sinneswahrnehmungen, die nur durch einen biologischen Körper zustande kommen, doch arg vermissen würde.

    Ansonsten bin aber auch ich dem Transhumanismus recht positiv gegenüber eingestellt. Ich seh darin eben sowas wie die nächste, logische Evolutionsstufe der Menschheit. Klar stehen einige der Thematik bestimmt ablehnend gegenüber, aber die Menschheit hat sich immer weiterentwickelt und genau deswegen wurde sie auch die dominate Spezies auf der Erde. Am Anfang entwickelte man sich weiter, indem man Sachen wie das Feuer, das Rad, Werkzeuge und Kleidung entdeckte/entwickelte etc. Noch vor ein paar hunderten Jahren hätte man sich den heutigen Entwicklungsstand mit Autos, Computern, Internet, Robotern, Raumfahrt etc. bestimmt genausowenig vorstellen können wie manche von uns nun vermutlich bestimmte Ideen bzw. bevorstehende Entwicklungen des Transhumanismus.

    Jedenfalls fände ich es faszinierend und als ein unglaublicher Fortschritt, wenn Menschen nicht mehr an Krankheiten sterben müssten oder man den Alterungsprozess aufhalten könnte.

    Ich hab mir jetzt gerade nicht alle verlinkten Artikel durchgelesen, daher Entschuldigung falls der schon gepostet wurde, aber darauf bin ich vor nicht allzu langer Zeit mal gestoßen:
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleto...-13696362.html

    Für alle Pessimisten: Ihr habt eventuell eine falsche Vorstellung, durch Transhumanismus würden wir nicht alle zu seelenlosen Robotern mutieren, das was uns ausmacht würde ja trotzdem erhalten bleiben!

  7. #6
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Transhumanismus

    Ich will mal hoffen, dass die Menschen die Finger von der Bildung künstlicher Intelliganz lassen oder noch schlimmer von sythetischen Emotionen. Ansonsten braucht es gar keinen Weltuntergang, um die Menschheit zu vernichten, sondern nur ein paar wütende Maschinen. Was aber auch nichts Neues ist. Solche Szenarien wurden ja schon etliche Male verarbeitet. Aber hilft das, oder werden diese mahnenden Werke letzten Endes doch ignoriert?

    Ich denke bezüglich der Arbeitswelt auch, dass die Menschen wohl gezwungen sein werden, sich verstärkt mit der Technik auseinander zusetzen (Bau, Pflege, Erweiterung), die alles erledigt. Aber was wird aus denen, die nicht schlau genug sind, um das zu lernen? Wenn die Roboter alle einfachen Handgriffe erledigen, sind Menschen mit mangelnder Intelligenz endgültig überflüsssig.

  8. #7
    PsychoGamer PsychoGamer ist offline
    Avatar von PsychoGamer

    AW: Transhumanismus

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Wenn die Roboter alle einfachen Handgriffe erledigen, sind Menschen mit mangelnder Intelligenz endgültig überflüsssig.
    Ist doch toll... dann sind es eben nurnoch 500 Millionen Menschen auf der Erde & die Kriminalität sinkt gegen Null.

  9. #8
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Transhumanismus

    Zitat PsychoGamer Beitrag anzeigen
    Ist doch toll... dann sind es eben nurnoch 500 Millionen Menschen auf der Erde & die Kriminalität sinkt gegen Null.
    Nein, eher im Gegenteil, weil dann vielleicht 7 Milliarden Menschen nichts zu tun haben, sich langweilen, enttäuscht von sich selbst sind und deshalb letzen Endes Dummheiten anstellen, möchte ich wetten.

  10. #9
    Octavian

    AW: Transhumanismus

    Aus betriebs- und auch volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten macht das nur so lange Sinn, wie zusätzlicher Gewinn erzielt wird. Jobs werden weiterhin durch Automatisierung verloren gehen, aber nicht in dem Ausmaß in dem das oft propagiert wird, da ja irgendjemand noch Geld zur Abnahme der Produkte verdienen muss. Arbeitsplätze in der Produktion werden eben zugunsten von noch mehr Dienstleistungen eingetauscht.

    Ich habe bis vor kurzem ein Industrie 4.0 Projekt in einem DAX-Konzern begleitet, bisher geht es oft vor allem um höhere Datenqualität für operatives Management. Bis Ingenieure, Ärzte, Manager, Anwälte (...) also nichts mehr zu tun haben dürfte also noch etwas Zeit vergehen

  11. #10
    Knollo Knollo ist offline
    Avatar von Knollo

    AW: Transhumanismus

    Ich bin dem Transhumanismus zu einem großen Teil offen gegenüber aufgestellt.
    Den menschlichen Körper durch Technik und Software zu fördern und vor allem um Fehler (Unfälle, Missbildungen ...) zu korrigieren, halte ich für einen sehr interessanten Ansatz, dem ich auch persönlich bis zu gewissen Punkten nicht abgeneigt wäre.

    Ein gutes Beispiel dafür sind Prothesen, die einen Menschen das Laufen ermöglichen. Wünschenswert wäre es, wenn die Technik in diesem Bereich so weit fortgeschritten ist, dass die Prothese das fehlende Bein komplett ersetzen kann. Sowohl in der Motorik, Optik und auch beim Empfinden.


    Das Roboter früher oder später unsere Aufgaben endgültig übernehmen oder sogar derart handeln und empfinden können, wie wir es tun, halte in der Theorie zwar für möglich, in der Praxis aber fast unmöglich. Den ersten Punkt hat @Octavian bereits gut erläutert. Wenn Roboter unsere Aufgaben übernehmen, um effektiver Gewinn zu machen, dann funktioniert es auch nur so lange Gewinn gemacht werden kann. Gibt es keine Käufer, da dort das Geld fehlt, ist Einsatz der Roboter an dieser Stelle wieder hinfällig.

    Um Roboter komplett denken, handeln und fühlen lassen zu können, bedarf es einer enorm weiten Technik. Die Technik müsste sowohl unterschiedliche Ein- und Ausgabegeräte verwenden die Millionen von Inputs ermitteln, verarbeiten und ausgeben können. Und wir sind nicht einmal bei einem Bruchteil dieser Möglichkeiten. Wir haben einige uns bekannte Sinne (Sehe, fühlen, schmecken, riechen ...) und vermutlich noch einige uns nicht bekannte oder unterbewusste Sinne. All diese Sinne müssten wir schaffen und emulieren. Das wird weder heute, noch in 100 oder 500 Jahren passieren.

    Wir merken schon heute, in wie weit wir bei der Robotik oder der Software Entwicklung an unsere Grenzen kommen. Wir machen Fortschritte und könnten auf Jahrelange Erfahrungen zurückgreifen, um an diesen weiter zu entwickeln. Aber wir haben Grenzen, die sich ein jeder Entwickler vor Augen führen muss. Wir können uns diverse Szenarien sehr leicht ausmalen und vieles ist theoretisch möglich. Aber die Zeit und Möglichkeiten fehlen uns um weitere Schritte zu gehen.
    Ich selbst bin in der Entwicklung von Software tätig und automatisierte Arbeitsabläufe, intelligente Entscheidungen und das übernehmen von Entscheidungen und dem Denken des Anwenders (Menschen) sind dabei Kernaufgaben. Und immer wieder stelle ich fest, dass so gern ich auch wollte, mir für vieles die Zeit fehlt und Grenzen mich an manchen Stellen in die Knie zwingen. Theoretisch könnte ich noch so vieles erreichen, in der Praxis sind aber Grenzen vorhanden, die es nicht weiter ermöglichen.

    Aus diesem Grund glaube ich nicht, dass es auch nur im Ansatz in den nächsten Jahrhunderten möglich sein wird, solch beängstigende Vorstellungen von Robotern zu erleben oder aber ein Mind-Uploading auch nur im Ansatz möglich ist. Es gibt keine Computer oder Bauteile, die auch nur im Ansatz so viele Abfragen verarbeiten, geschweige denn auswerten und ausgeben können.

    Theorie ja. Praxis nein.

    Das ist wie beim Determinismus.
    Theoretisch kann als vorhergesehen werden und befindet sich in einem festen Ablauf. Praktisch gibt es aber nichts, was diese Dinge wirklich ermitteln und aufnehmen kann.




    Zitat Vincent Law Beitrag anzeigen
    Jedenfalls fände ich es faszinierend und als ein unglaublicher Fortschritt, wenn Menschen nicht mehr an Krankheiten sterben müssten oder man den Alterungsprozess aufhalten könnte.
    Eine solche Möglichkeit finde ich beängstigend und würde uns dazu zwingen, früher oder später "unmenschlich" zu werden. Oder auch gerne emotionslos und rational, denn dann dürften freie Entscheidungen früher oder später nicht mehr existieren. Dann dürften nur noch ausgewählte Menschen leben und das Alter würde auf Papier festgelegt werden um den Menschen danach auszuschalten oder zu recyceln oder sonstiges. Damit dies funktioniert und es auch keine Probleme gibt, müssten wir unsere Emotionen teilweise oder ganz ablegen. Die normale Fortpflanzung könnte dann nicht mehr statt finden. Denn wenn die Medizin so weiter macht, dann haben wir sehr bald ein Problem mit einer Überbevölkerung und de Ressourcen werden knapp.

  12. #11
    vieraeugigerZyklop vieraeugigerZyklop ist offline
    Avatar von vieraeugigerZyklop
    Stehe dem eher kritisch gegenüber. Eine Maschine wird außerhalb von Automatismen wie z.B. dem zusammenbauen eines neuen Autos niemals einen Menschen ersetzen können.

    Ferner finde ich den Gedanken eines Cyborgs oder da viele Menschen sowas sein können eher gruselig. Beinprothese etc ist schön und gut aber mir was in den Kopf einsetzen lassen oder Mind Uploading..ähm..neee.

    Ich sterbe irgendwann und gut und das ist auch richtig so.

  13. #12
    Freddie Vorhees

    AW: Transhumanismus

    Wird evtl. gar nie soweit kommen. Fuer eine derartige technologisierung braucht enorm viel Ressourcen, seltene erden usw. Da kommt noch schoen ein atomarer krieg dazwischen und die ueberlebenden werden kaum die notwendige Infrastruktur haben.
    Und wie soll eigentlich das Leben der Mittelschicht Ablaufen, wenn roboter 90%+ der Aufgaben erledigen, da brauchts ja sowas wie bedingungsloses grundeinkommen. Waere dann quasi ein techno-kommunismus. Alle haben gleich viel, oder so. Auch das konzept des verlaengerten lebens stinkt mir, hab aber keine lust nen roman zu verfassen.

  14. #13
    Frau Obersturmführer Rip van Winkle Frau Obersturmführer Rip van Winkle ist offline

    AW: Transhumanismus

    Als kleines Update und zur Ergänzung der Diskussion: es findet in der Schweiz gerade die Diskussion statt, ob ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden soll. Im Juni 2016 findet gemäß der direkten Demokratie die Abstimmung statt. Sehr interessant, dass die Debatte auflebt, kurz nachdem ich ein entsprechendes Thema dazu erstelle. Denn gerade im Hinblick auf die technologische Entwicklung im Bezug zur Arbeitswelt ist ein bedingungsloses Grundeinkommen - also die Trennung von Lohn und Arbeit - früher oder später notwendig. Ich bin gespannt, wie sich diese Debatte entwickeln wird.

    Grundeinkommen in der Schweiz: Im Juni entscheidet das Volk - SPIEGEL ONLINE

    In Finnald findet derzeit eine ähnliche Diskussion statt:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1069076.html

    Außerdem werden im Moment im amerikanischen sowie europäischen Raum über Veränderungen von Gesetzen diskutiert - Stichwort Wiener Übereinkommen - wonach jedes Fahrzeug von einem Menschen bedient werden muss. Wichtig ist auch hier, die technologische Entwicklung nicht zu verschlafen und über eine Anpassung zu diskutieren.

    Regeln für Roboterautos: Gesetze für autonomes Fahren fehlen | heise online

    Und noch zum Thema Robotik, ich bin auf dieses sehr beeindruckende Video gestossen, welche zeigt, wie schnell wir in dieser Hinsicht Fortschritte erzielen:



    Ich liebe Roboter. Zu sehen, wie sich diese bewegen und nach und nach immer besser werden, erfüllt mich mit Zufriedenheit und Stolz. Fühlt sich fast so an, einem Kind beim Wachsen zuzusehen. Fortschritt, Leute. Fortschritt.

  15. #14
    vieraeugigerZyklop vieraeugigerZyklop ist offline
    Avatar von vieraeugigerZyklop

    Transhumanismus

    Zitat Frau Obersturmführer Rip van Winkle Beitrag anzeigen

    Ich liebe Roboter. Zu sehen, wie sich diese bewegen und nach und nach immer besser werden, erfüllt mich mit Zufriedenheit und Stolz. Fortschritt, Leute. Fortschritt.
    Ehrlich?
    Solange sie mit den Gesetzen der Robotik gefüttert werden und danach handeln, ok. Ansonsten blicke ichbder Entwicklung eher mit Skepsis und ein bisschen Furcht entgegen.

  16. #15
    Frau Obersturmführer Rip van Winkle Frau Obersturmführer Rip van Winkle ist offline

    AW: Transhumanismus

    Zitat vieraeugigerZyklop Beitrag anzeigen
    Ehrlich?
    Solange sie mit den Gesetzen der Robotik gefüttert werden und danach handeln, ok. Ansonsten blicke ichbder Entwicklung eher mit Skepsis und ein bisschen Furcht entgegen.
    Oh, ich finde es sehr faszinierend, wie dieser Roboter auf sich verändernde Umweltbedingungen reagiert hat. Das wird in den nächsten Jahren noch viel besser und ich fürchte diese Entwicklung überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich bin sehr gespannt, wie ausgereift Roboter in 10 bis 20 Jahren sein werden.

    Ich bin gerade eben noch auf einen Artikel gestossen, der zeigt, wie Roboter bei uns in Europa bald die Arbeitswelt beeinflussen werden.

    "Pepper" soll arbeiten: Intelligente Roboter kommen nach Europa - n-tv.de

    Faszinierend. Für mich als Transhumanistin sind das gute Nachrichten und definitiv eine Entwicklung, die ganz mit meinen Prognosen übereinstimmt.

  17. #16
    Teilchen Teilchen ist offline

    AW: Transhumanismus

    Zitat Frau Obersturmführer Rip van Winkle Beitrag anzeigen
    Bei Minute 1:25 werden wir Zeuge der ersten dokumentarisch festgehaltenen Diskriminierung von Robotern. Das wird irgendwann ihr Propaganda Material sein ...

  18. #17
    Frau Obersturmführer Rip van Winkle Frau Obersturmführer Rip van Winkle ist offline

    AW: Transhumanismus

    Zitat Teilchen Beitrag anzeigen
    Bei Minute 1:25 werden wir Zeuge der ersten dokumentarisch festgehaltenen Diskriminierung von Robotern. Das wird irgendwann ihr Propaganda Material sein ...
    Spoiler öffnen



  19. #18
    Cao Cao

    AW: Transhumanismus

    Zitat Teilchen Beitrag anzeigen
    Bei Minute 1:25 werden wir Zeuge der ersten dokumentarisch festgehaltenen Diskriminierung von Robotern. Das wird irgendwann ihr Propaganda Material sein ...
    So ein Roboter will ich auch. Am besten noch mit Stimmen-Erkennung. Der bewacht dann mein Haus.
    Ich wollte schon immer einen Protectron haben. Wobei ein Mr. Handy mit seinen ganzen Anti-Kommunisten-Sprüche wäre mir lieber

  20. #19
    Scrypton Scrypton ist offline

    AW: Transhumanismus

    Robotik, auch im Nano-Bereich, ist durchaus sehr interessant und kann der Menschheit bzw. das Leben der einzelnen individuellen Existenz sicherlich sehr viel angenehmern machen. Zukünftig, irgendwann. Wir alle hier werden das aber wohl nicht mehr erleben.

    Worauf ich jedoch verzichten könnte wäre die im ersten Beitrag erwähnte "Superintelligenz".
    Ein Roboter soll das bleiben, was er ist; ein Roboter, der das tut, was man ihm über Signale mitteilt und sich über fest definierte Grenzen nicht hinweg setzen kann. Aber das werden wir ohnehin noch viel weniger erleben.

Besucher kamen mit folgenden Begriffen auf die Seite

content