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Thema: Rechtsruck - spürt ihr ihn?
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20.06.2018, 23:00 #141Jonny Knox
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Klar, ich rechten oder rechtsextremen Gruppen wird es diese Inhalte schon immer gegeben haben. Aber der "Ruck" ist, dass diese Meinungen und entsprechende Beiträge auch den Weg in die Mitte der Gesellschaft gefunden haben und entsprechend brauchst du schon lange keine "darauf spezialisierten" Gruppen mehr. Selbst auf Facebook-Seiten angeblich demokratischer Parteien sind 98% der Beiträge doch nur noch von derlei Sorte. Vllt nicht ganz so extrem, wie in spezialisierten rechtsextremen Gruppen, aber wir reden ja auch nicht vom "rechtsextremen Ruck", sondern vom "Rechtsruck".
Was früher hinter mehr oder weniger verschlossenen Türen stattfand, wird nun für jeden sichtbar ausgelebt. Und auch nicht mehr hinter anonymen Nicknames, sondern mit "Echtnamen".
Keine Ahnung. PI-News scheinen seit einiger Zeit ihre Zugriffzahlen zu veröffentlichen und da wird seit Sommer 2017 ein "Rekord" nach dem anderen gebrochen. Die unique-Users sind z.B: von ca. 80.000 in der Spitze im Juni 2017 auf ca. 100.000 im Schnitt im März 2018 gestiegen.
Die täglichen Seitenaufrufe von ca. 490.000 in der Spitze in Juli 2016 sind auf weit über 700.000 im Schnitt und über 1.000.000 in der Spitze im März 2018 gestiegen. Im Juli 2015 war man in der Spitze sogar "nur" bei 290.000 Seitenaufrufen im Monat.
Mit anderen rechten Blogs wird es sich nicht viel anders verhalten.
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21.06.2018, 06:53 #142Counterweight
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Das ist auch mein Standpunkt. Ich würde noch weiter gehen in die gute alte CS 1.6 Zeit, da wurde sich im Chat andauernd ziemlich rechts ausgedrückt oder ganz früher bei Knuddels, der ein oder andere kennt es vielleicht noch. Da gab es schon häufig Ausfälle in die rechte Ecke, ein Freund von mir war damals Channel Moderator dort. Das ist doch bestimmt schon 15 Jahre her. Auch Kommentare auf Seiten wie Cartoonland und wie die ganzen Fun-Seiten damals alle hießen, da waren auch ständig solche Kommentare zu lesen, wenn die Videos aus dem Ausland waren. Das hat sich jetzt einfach nur verlagert, weg von diesen Seiten hin zu den Nachrichten, weil die Leute auch älter werden und mehr solche Seiten besuchen, als wie damals als Kind/Jugendlicher die ganzen Spaß Seiten. Von Youtube und den ganzen Chats, die es damals gab, fange ich gar nicht erst an.
Und dabei waren in den Jahren viel, viel weniger Menschen im Internet unterwegs, als heute.
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21.06.2018, 08:44 #143vieraeugigerZyklop
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
@Counterweight
Alter, Knuddels. Da kommen Erinnerungen hoch XD
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21.06.2018, 09:06 #144Knollo
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Meine Erfahrungen mit dem Wachsen dieses subtilen Rassismus kommt in der Masse, beim ganz normalen Bürger vor.
Das es schon immer Extreme gegeben hat und diese eben auch eher auffallen, dass ist ja nichts neues. Aber wenn jetzt auf einmal die Leute mit rechts(kritischens(!)) Ausdrücken kommen, denen man so etwas zuvor nicht getraut hat, dann ist da ein deutliches Bild zu erkennen.
Man muss sich ja nur die passenden Plattformen wie Bild, Welt und c.o. anschauen.
Egal welches Thema, es wird ein "Der ist Schuld" Thema gemacht. Meist Flüchtlinge, Merke und gerade im Trend "Roth". Und natürlich sind da oft Sprüche bei, die menschlich überhaupt nicht in Ordnung gehen.
Als Asiate hast du hier in Deutschland auch weniger Probleme. Aber mit dunkler Hautfarbe sieht das schon ganz anders aus.
Das sind zwei vollkommen verschiedene Welten. Natürlich bekommt man bei diesem Thema Bauchschmerzen. Die sollte man aber nicht bekommen, nur weil andere Menschen andere Erfahrungen gesammelt haben und das nicht nachvollziehen kann.
Ich denke dir geht es wie mir, wir kommen vermutlich aus einer guten Region in Deutschland in der Probleme mit Flüchtlingen und Rechten weniger groß ist und wir deshalb im echten Leben weniger davon mitbekommen. Ist bei mir nicht anders. (Korrigiere mich, wenn ich falsch liege)
Aber auf subtile Art und Weise erlebe ich immer mehr Gespräche, in denen ganze Völkergruppen und Religionsangehörige kritisiert, unter einem Kamm geschert und bei etwas mehr Alkohol oder wenn sie sich in Rage geredet haben, es ziemlich asozial werden kann.
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21.06.2018, 09:54 #145Ole2
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Welche Wiederherstellung von Recht und Gesetz überhaupt? Erlebst du pure Anarchie in Deutschland oder wie?
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21.06.2018, 10:14 #146Ten
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Ich bekomme die Bauchschmerzen nicht deswegen, weil solche Erfahrungen gemacht werden, sondern weil wie ein Selbstverständnis davon ausgegangen wird, dass sich Rassismus hauptsächlich von Deutschen gegen Ausländer richtet und das hier Alltag sei. Spricht man an das sich der Rassismus in verschiedensten Konstellationen entlädt und sich natürlich auch in Migranten-starken Klassen gegen Deutsche richtet, dann wird direkt damit entgegnet, dass das auch schlimm sei, man aber das eine nicht mit dem anderen aufwiegen sollte. In der Diskussion heißt das: "wir möchten jetzt gerne über Rassismus von Deutschen gegen Ausländer sprechen". Fragt man nach wo sich dann der Rechtsruck bemerkbar macht, wird mit der AfD argumentiert - sie sei ausländerfeindlich. Spricht man an das die AfD ein Einwanderungsland nach kanadischem Vorbild möchte und die Unterstellung die AfD sei ausländerfeindlich an absurdum geführt wird, dann wird entgegnet, dass das eh alles nur vorgeschoben sei und das die anderen Parteien das schon seit Jahrzehnten wollen und man die AfD dafür nicht braucht ... Sieht man ja nach 30 Jahren, was die Anderen Parteien angeblich so wollen ...
Das alles führt letztendlich dazu, dass ein völlig einseitiges Bild diskutiert wird. Hat Deutschland ein Problem mit Rassismus? Die Frage ist doch eher: Hat die Menschheit ein Problem mit Rassismus? Ich habe schon in mehreren Ländern gewohnt und ehrlich gesagt ist Deutschland gegenüber Ausländern absolut aufgeschlossen und das finde ich dafür, dass Deutschland keine klaren Einwanderungsmöglichkeiten wie Australien oder Kanada hat, doch noch sehr bemerkenswert. Das irgendwann irgendwelche Leute sich dagegen brüskieren, dass ihnen ständig von oben herab neue Nachbarn vor die Tür gesetzt werden - ja was erwartet ihr denn? Und wenn sich Migranten nach der 3. oder 4. Generation immer noch nicht zugehörig fühlen, was erwartet ihr denn? Wenn Migranten nur ihresgleichen heiraten weil binationale Ehen eine "Schande für die Familie" sind, was erwartet ihr denn? Gute Integration funktioniert nur mit Sprache, Arbeit/Bildung und einer langfristigen kulturellen Durchmischung. Meine Frau saß im Integrationskurs überwiegend mit Leuten, die seit 10-20 Jahren in Deutschland wohnen und kein Wort Deutsch sprechen. Was erwartet ihr welches Ansehen solche Migranten gesellschaftlich erlangen?
Ich wohne ehrlich gesagt im absoluten Ring der Integrationsprobleme. Wenn ich nach Essen zur Arbeit fahre sehe ich jeden Tag die Mitglieder irgendwelcher arabischen Großfamilienclans mit ihren fetten Autos durch die Straßen fahren. Ich bin in Duisburg Marxloh zur Schule gegangen wo der Migrantenanteil in der Klasse bei ungefähr 3/4 lag und "Du Deutsche Schlampe", "Deutsche Kartoffel" gar nicht mehr als Schimpfwörter wahrgenommen wurden, weil das einfach "Standard" gewesen ist Schüler mit Deutschen Aussehen solche Sprüche zu drücken ähnlich wie heute völlig lapidar mit dem Wort "Schwuchtel" um sich geworfen wird.
Wenn du vermutest wir hätten hier weniger zu tun mit Flüchtlingen, dann stimmt auch das nicht. NRW nimmt quantitativ doch mit am meisten auf. Was hier passiert ist, dass man die Flüchtlinge überwiegend in die Staddteile gesetzt hat, wo es bereits die fest etablierten Parallelwelten aus der bereits vorherigen gescheiterten Integration gibt. Was passiert? Es existiert eine riesige Ausländerfeindlichkeit gegenüber den Flüchtlingen die von anderen Migranten ausgeht. So ist das eben, wenn man "nicht kompatible Kulturen" die sich weder als Deutsche fühlen, noch glauben sie würden sich nicht in der Deutschen Rechtsordnung bewegen, einfach zusammenwürfelt. Diskutiert wird hingegen in epischer Breite das Deutsche sich über Asylheime vor ihrer Haustüre brüskieren und das die "Deutschen" ein Problem mit Ausländerfeindlichkeit hätten. Im gleichen Zug wird dann noch gesagt, dass man doch gar keine Andere Wahl hätte, man sehe ja wie sehr "Aufnahmebereit die Deutschen wären" wenn sie keine Asylheime wollen. Dass die Asylheime aber gar nicht das Problem sind und man diese auch gar nicht bräuchte, wenn man die 90% ohne Bleibeperspektive von Anfang an herausfiltern und konsequent abschieben würde, ja gar die völlige Eskalation von 2015 konsequent verhindert hätte statt das jährliche einwandern einer Stadt in der Größe von Gelsenkirchen als Erfolg und kontrollierter Einwanderung zu präsentieren, dann gäbe es diese Problem gar nicht! Statt das mal zu sehen, wird über einen Rechtsruck in Deutschland diskutiert. Da kann man sich doch wirklich nur an den Kopf fassen und ernsthaft die Frage stellen, ob die Linken und Grünen Wohlstandskinder schon mal den Bach ihres Internates überquert haben.
Das ist einfach ein völlig verzerrtes Bild was mit dem Alltag hier in NRW nichts aber auch wirklich gar nichts zu tun hat. Und was die Popularität der AfD angeht dann sollte man vielleicht man die Gründe in den Ursachen suchen und nicht in Oberflächlichkeiten wie Rassismus oder die angebliche Ausländerfeindlichkeit. Ein Blick auf Begriffe wie "Postdemokratie" und "Refeudalisierung", die in der politischen Theorie seit Jahrzehnten diskutiert werden deuten nämlich darauf hin, dass "populistische Bewegungen" keinesfalls vom Himmel fallen sondern zum großen Teil reale Probleme aufgreifen. @Ole2 hatte ja schon mehrfach den vorausgegangen Linksruck in die Diskussion gebracht der im einstimmigen Konsens nicht mal als Argument akzeptiert wird ... Mag sein dass die AfD Führung rechtere Positionen vertritt als die CDU vor 20 Jahren, dass ist für mich als jemanden der sich bereits vor der Jahrtausendwende für Politik interessiert hat aber nicht so offensichtlich. Im großen und ganzen scheint die Partei eher einen Rest-Konservatismus zu vertreten, der nach populärem Konsens abgeschafft werden soll.
Diese ganzen sehr unterschiedlichen Faktoren und die überhaupt nicht differenziert und ernst diskutiert werden führen letztendlich dazu, dass man eine wunderschöne "Rechtsruck"-Blase erschaffen hat deren Lösung ausschließlich in dessen Bekämpfung zu liegen scheint. Welche echten Probleme damit gelöst werden sollen, ist für mich logisch nicht nachvollziehbar.
Die Menschheit hat ein Problem mit Rassismus. Das ist überhaupt nicht abhängig von Herkunft oder sozialen Status. Die Diskussion ist daher für mich nur eine Schein Diskussion, um die real-politischen Probleme auszublenden die wir nur mal haben. Für Ausländer ist es hier insgesamt sehr lebenswert. Das sollte man einfach anerkennen. Ansonsten gibt es noch hunderte andere Länder inklusive der Heimatländer, deren man sich ja immer so zugehörig fühlt, wo man sich dann unter seinesgleichen beim Bier in der Stammtischkneipe gegen die Deutschen Rassisten aufregen kann. Es darf nicht nur jeder einreisen, sondern seit je her auch ausreisen. Was übrigens jedes Jahr rund 140.000 Deutsche Akademiker tun. Gründe.... unbekannt - bestimmt.
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21.06.2018, 10:17 #147Nectix
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21.06.2018, 12:55 #148vieraeugigerZyklop
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Du bist echt putzig.
Diese illegalen Einwanderungen werden von der Polizei registrert und verfolgt. Also geht hier Gesetz und Ordnung seinen Weg. Das es teilweise evtl zu viel für die Polizei oder Grenzkontrollen sein kann, hat nie jemand bestritten.
Das Dublin Abkommen, ist seit 2011 ausser Kraft. Somit wurde auch hier kein Gesetz verletzt.
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21.06.2018, 14:06 #149Rufflemuffin
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Es bestreitet niemand, dass man als Ausländer oder Mensch mit Migrationshintergrund gut in Deutschland leben kann. Man kann insgesamt sehr gut in Deutschland leben, auch als Deutscher ohne Migrationshintergrund, weil hier eben nicht die Hölle ausgebrochen ist und Anarchie herrscht.
Ich bin fast täglich in Essen oder Duisburg, hin und wieder auch in Marxloh. Es ist nicht schön da und klar, wurden Fehler in der Integrationspolitik gemacht. Das meiste lässt sich auf die 60er/70er Jahre zurückführen, in denen es keine Integrationspolitik gab und man die Gastarbeiter einfach in irgendwelche Stadtteile steckte, in denen sie unter sich bleiben sollten. Man wollte die Arbeitskraft, aber sich nicht wirklich großartig um die Menschen kümmern. Die Elterngeneration damals war wie alt? Um die 40. Ohne Angebote für Sprachkurse und ohne Grund, die Sprache lernen zu müssen, da man die Nachbarn eh verstehen konnte, ist es kein Wunder, dass unsere Omas und Opas kein Deutsch sprechen. Heute beschwert man sich über Parallelgesellschaften, deren Grundsteine man damals selbst gelegt hat. Solche Strukturen kriegt man nicht einfach so wieder aufgebrochen. Erst vermittelt man den Menschen: ihr seid anders als wir. Bleibt doch da hinten und wir bleiben hier und alles ist gut. Und Jahre später heißt es: Die wollen ihr eigenes Ding machen und haben sich, seit sie hier sind, kein Stück verändert. In meiner Heimatstadt gab es immer nur kleinere Ghettos, die sich dann teilweise aufgelöst haben oder als solche nicht mehr wahrgenommen werden. Dass das in einem so großen Gebiet wie Marxloh nicht so einfach passiert, ist klar. Ich finde es auch nicht gut, dass türkische oder muslimische Eltern ihren Kindern oft nicht erlauben wollen, nicht-muslimische Partner zu heiraten. Die Begründung, die da hinter steckt, ist eigentlich immer, dass man nicht will, dass das Kind seine Kultur und Religion verliert. Diese Befürchtung findet darin seine gefühlte Berechtigung, dass man die Kulturen und die Religion erst nicht wahrnehmen wollte und man die Einwanderer später dafür kritisiert hat, rückständig zu sein, weil sie anders waren. Wenn man allen Ernstes versucht rassistische Äußerungen zu rationalisieren, sollte man gerne auch einen Gedanken daran verschwenden, warum die andere Seite so denkt wie sie es tut. Ich werde einen Deutschen heiraten. Meine Mutter war anfangs etwas verhalten, mein Vater hat auch nochmal nachgefragt. Sie haben es aber sofort akzeptiert. Die einzige Bedingung: Vergiss nicht, wie und womit du groß geworden bist. Lass das nicht verschwinden. Die Eltern meines Freundes waren sich anfangs übrigens auch unsicher, haben mich aber sofort angenommen. Etwas strengere Eltern auf beiden Seiten und die Sache wird schon wieder deutlich komplizierter.
Ich finde es auch bemerkenswert, wie man den Islam wieder in diese Diskussion bekommt. Es freut mich, dass es Gruppen mit einem anderen Migrationshintergrund gibt, die weniger bis keinen Rassismus im Alltag erleben. Die Religion steht einem aber auch nicht auf der Stirn geschrieben. Ich habe ein paar dunkelhäutige Freunde, die mehr Kommentare abkriegen und ich selbst wurde von Personen, die meinen Namen nicht kennen, nie für eine Türkin gehalten. Am häufigsten wurde bisher Spanien geschätzt. Bezeichnungen wie "Bio-Deutsche", "Pass-Deutsche", "Papier-Deutsche" oder "Bindestrich-Deutsche" werden auch erst seit ein paar Jahren stark genutzt, unabhängig von der Religion.
Das einseitige Bild, das in Deutschland vermittelt wird, erkennt man am besten an den Themen der Polittalkshows. Die Liste offenbart, dass es in den vergangenen zwei Jahren im Grunde immer und überall nur um den Islam geht. Kombiniert mit der Hetze, die seitens der AfD nun einmal betrieben wird, drängt sich den Leuten natürlich eine bestimmte Sicht auf. Sobald ein Flüchtling eine Straftat begeht, wird auch ein deutlich intensiver und länger darüber berichtet, als wenn ein Nicht-Flüchtling eine Straftat begeht.
Ich weiß, dass politisch viele Fehler gemacht wurden. Ole tut gerne so, als würden wir Frau Merkel hier alle die Füße küssen und nicht sehen wollen, wie alles untergeht. Dem ist nicht so. Es geht einfach nicht alles unter. Ich habe die Frau tatsächlich noch nie gewählt und mag sie als Politikerin nicht wirklich. Die AfD ist keine Alternative für mich, da sie meiner Einschätzung nach, keine Lösung ist. Sie hat einen Schuldigen ausgemacht und polarisiert, um Aufmerksamkeit zu erhaschen, mit oftmals dreckigen Mitteln. Warum ich das so sehe, habe ich einige Male im Parteithread geäußert. Ich kann verstehen, dass viele mit Merkels Politik nicht einverstanden sind. Man kann sich die drohende Altersarmut, etc. nicht einfach wegwünschen und man hätte weitsichtiger in der Flüchtlingskrise planen müssen. Damit meine ich nicht, dass man die Menschen nicht hätte reinlassen sollen, sondern dass man sich besser darauf hätte vorbereiten können, da der Krieg nicht erst 2015 begonnen hat und die Zahl der Fliehenden aus dem mittleren Osten nicht erst da angefangen hat zu steigen.
Die Probleme, die es gibt, führe ich einfach nicht auf einen Linksruck zurück, sondern auf Entwicklungen, die vor 40 Jahren begonnen haben und über die man sprechen muss. Dazu gehören Parallelgesellschaften. Dazu gehören Hassprediger, die unsere Jugend manipulieren und dazu bewegen wollen auf den Zug des Hasses gegen den Westen aufzuspringen wegen weltpolitischer Ereignisse, die den islamistischen Terrorismus in seiner heutigen Form in den 90ern überhaupt erst ermöglicht haben. Das schafft man nicht mit der AfD, die bei jedem Auto, das irgendwo reinfährt, reflexartig zum Handy greift, um #DankeMerkel zu twittern und selbst bei einer Klärung des Sachverhaltes, dass der Vorfall kein Anschlag war, versucht dem Islam noch eine Teilschuld zu geben.
In Deutschland kann man insgesamt gut leben. Das darf man sich gerne eingestehen. Es gibt keine Rechtfertigung dafür jemanden rassistisch zu beleidigen. Ich sehe einen Rechtsruck in der Politik als Grund dafür, dass solche Vorfälle öfter vorkommen als die Unzufriedenheit an sich, da diese in eine bestimmte Richtung gelenkt wird. Links-Rechts-Geplänkel bringt niemanden weiter. Rechts-Geplänkel gleicht auch kein angebliches Linksgeplänkel aus.
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21.06.2018, 18:04 #150Cao Cao
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Der Hass basiert ja nicht nur auf das bloße Aussehen, sondern auch daraus was für Informationen man über die Leute bekommt. Für einen richtigen Nazi sehen Asiaten allerdings auch nicht deutsch aus, somit werden diese im Normalfall von diesen auch nicht geduldet. Etwas "Kritischere" Personen welche noch etwas weg vom Nazi stehen, ziehen Asiaten den Südländern vor. Ich selbst ziehe sogar nen Chinesen einer Person aus dem Orient vor, weil ich mit diesen nur positive Erfahrung gemacht habe.
Das geht jetzt allerdings eben zurück auf meine eigene Erfahrung und ich selbst sage jetzt nicht das die anderen per se schlechte Menschen sind, dafür kenne ich auch genug Leute aus dem orientalischen Raum die sich integriert haben und einen guten Umgang miteinander pflegen. Ich denke aber mal das diese Erfahrungen welche die Leute gesammelt haben, ein weiterer Grund sind weshalb man kritischer eben gegenüber diesen Bevölkerungsgruppen steht. Zumindest von meiner Schwarte aus.
Allerdings soll das jetzt kein Freifahrtschein dafür sein, das irgendwelche Extremisten anfangen gegen diese Bevölkerungsgruppen als gesamtes zu hetzen. Da sind noch viele andere Faktoren und das fängt schon da an das die Kultur eine gänzlich andere ist.
Ich hatte leider das Unglück gehabt, das die türkische Familie mit der ich u.a. auch aufwuchs etwas konservativer war. Ich durfte früher mit der Tochter im Sandkasten spielen und irgendwann wo wir schon etwas älter waren (8 oder 9) durfte ich auf einmal nicht mehr mit ihr Spielen, weil sie einen Türken heiraten sollte
Dabei wollte ich sie nie heiraten, in diesen Alter kam ich nicht mal darauf. Als Kind habe ich die Situation nicht wirklich verstanden, im Nachhinein war sie aber wohl schon jemanden zugesagt worden und sie sollte eben nicht mit anderen Jungs "herumhängen". Fand ich damals und auch heute ungerecht und da habe ich in diesen Fall auch keine Rücksicht auf die Kultur. Für sie war das sogar noch schlimmer und sie hat sich auch irgendwann deshalb von ihrer Familie abgesetzt und lebt irgendwo jetzt in der Türkei mit einen Mann, den sie sich ausgesucht hat.
In deinen Fall scheinen deine Eltern zwar eine "Meinung" gehabt zu haben, aber sie scheinen zu wollen das du am Ende glücklich bist. Ich denke/hoffe mal das dies hier heutzutage auch Alltag in den türkischen Familien geworden ist, aber es wird wahrscheinlich auch immer noch welche geben die an uralte Traditionen festhalten.
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21.06.2018, 18:08 #151Pánthéos
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21.06.2018, 18:14 #152Cao Cao
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Gut, da kenne ich mich ehrlich gesagt nicht aus. Ich selbst habe Asiaten (Zumindest Ostasiaten) bis jetzt nur positiv erlebt
Bei den anderen Nationen gleicht es sich irgendwo aus, aber wenn ich als Beispiel wirklich eine Nation nennen müsste die mir am negativsten bis jetzt im Umfeld auffiel, würden es wohl die Russen sein. Natürlich ist das jetzt eine Verallgemeinerung und ich weiß das diese Leute nicht die Norm bilden. Ging jetzt eben nur nach meinen Empfinden welche Bevölkerung mir am negativsten auffällt
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21.06.2018, 19:00 #153Rufflemuffin
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
@Cao Cao Das tut mir leid für dich und deine Sandkastenfreundin. Ich finde sowas total bescheuert und kann auch viele hyperkonservative Türken in meiner Umgebung nicht leiden. Es sind oft nationalistische Heuchler, die sich für etwas besseres halten und die kann ich auf keiner Seite gutheißen. Ich hoffe, ihr geht es jetzt gut.
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21.06.2018, 19:04 #154Ole2
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
I find das unfair auch nur als Beispiel, Nationen zu benennen, gegen die man etwas hat. Ich war oft in Rußland, mag das Land, die Literatur, die Sprache hatten wir mal gelernt und gut gesprochen! Das ist eine große u wichtige Nation. Ohne Russland geht heute nichts mehr. Also bitte keine Ressentiments! Asiaten wie Chinesen u Japaner mag ich auch sehr. Vor allem deren Einwanderungspolitik. ;-)
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21.06.2018, 19:08 #155Cao Cao
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21.06.2018, 19:09 #156
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21.06.2018, 20:32 #157Jonny Knox
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Vor allem nicht kritisch hervorhebt.
Ich habe heute übrigens einen enormen Rechtsruck gespürt, als ich nach Hause gefahren bin. Da ist dieser blöde Bimfahrer doch wirklich in die Linkskurve reingebrettert wie nichts...
Aber Ernst beiseite... Gegen Asiaten gab es in Ostdeutschland in den 90ern sich auch genug rechtsextreme Aktionen, inkl
Flüchtlingsheim-Anzündung in Rostock 1992.
Zu dem Thema übrigens gerade einen sehr interessanten Wikipedia-Artikel gelesen. Wer Parallelen erkennt, der dürfte sich nicht irren...
https://de.wikipedia.org/wiki/Aussch...k-Lichtenhagen
Die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland erreichte 1992 mit über 440.000 ihren vorläufigen Höhepunkt. Gleichzeitig betrug die Anerkennungsquote nur noch 4,3 Prozent. Seit den frühen 1980er Jahren waren die Ausländer- und besonders die Asylpolitik bestimmende, negativ besetzte Themen im politischen Diskurs. CDU und CSU griffen das emotionsgeladene Thema auf und führten ab 1986 eine Kampagne gegen „Asylbetrug“ und Wirtschaftsflüchtlinge durch. Die rechtsradikalen Parteien Die Republikaner und DVU profitierten ab 1989 von der Radikalisierung und Emotionalisierung des Themas, nachdem es bereits ab 1986 verstärkt zu Überfällen von Neonazis auf Ausländer gekommen war. Sie zogen mit fremdenfeindlichen Parolen in mehrere Landesparlamente ein. SPD, FDP und Grüne wehrten sich jedoch gegen eine Einschränkung des Grundrechts auf politisches Asyl. Der bayerische Innenminister Edmund Stoiber (CSU) drohte wiederum das „Ende der Einheit der Union“ für den Fall an, dass die CDU in der Asylrechtsfrage auf den Kurs der FDP und der SPD einschwenke.
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21.06.2018, 22:00 #158Ole2
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Davon ausgehend, woran KANN das denn gelegen haben? Evtl. haben Vorgängerregierungen zu viele Dinge nicht zur Zufriedenheit ihrer Bürger_innen erledigt? Vielleicht war die letzte Regierung einfach nur etwas überfordert und konnte deshalb nicht all die Aufgaben lösen, die sie hätte lösen müssen? Bekanntlich ist, wer seine Hausaufgaben nicht zufriedenstellend löst, den erlöst das Mandat.
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21.06.2018, 22:14 #159Ole2
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
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21.06.2018, 23:18 #160vieraeugigerZyklop
Rechtsruck - spürt ihr ihn?
Ja du sprichst vom Pferd weil die Lage hier nicht mit der Türkei zu vergleichen wisst
Ich hatte nunmal keine Infos. Weder wann die Misty gespielt wurde, auf einmal war dann noch ein Starmie da und ein Vulnona hattest du auch nicht....
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