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  1. #21
    rote flamme

    AW: Persönlichkeitsprobleme in der Gesellschafft

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Ich habe diesen Eindruck ebenfalls, wenn ich mich in meinem Umfeld umschaue, genau so wenn ich an Menschen denke, die ich früher traf und wenn ich durch irgendeinen Zufall mal irgendwo sowas wie Fernsehen erlebe, denke ich mir bei manchen Werbespots auch manchmal "Es geht immer mehr bergab. Was heutzutage als Wertmodell verkauft wird, sieht schrecklich aus."
    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Der Unterschied zwischen dir und dem großen Rest in deinem Umfeld ist vermutlich: Du willst dich bessern. Das ist ein seltenes Phänomen. Der normale Durchschnittsmensch ruht sich auf all seinen Fehlern aus, besonders was die Fehler sozialer Natur angeht und beschwert sich lieber über belanglose Kleinigkeiten. Auch die Vorstellung von Menschenwürde und dass man diese in möglichst jedem so ein bisschen sehen sollte, ist in vielen sozialen Gefilden eher eine Legende als eine Tradition.
    Je verlogener und intoleranter die Menschen miteinander umgehen, desto mehr geht im Inneren kaputt. Bei allen Beteiligten.
    Hmm, Wenn ich herlich bin. Ich habe vor kurzen mal reflektiert welche Menschen in meinen Umfeld waren und sind, wie mein Umfeld vor 7 Jahren war usw. Mein Umfeld ist auch irgendwo schlichweg eine Reflektion von meinen Selbstbild und es hat sich erheblich verbessert über die letzten 1,5 Jahre (an sich ist nur eine Person dazugekommen und eine geganegn, aber die Beziehungen haben sich eben verändert). Ich beziehe mich da aber auch auf Medien und Familie. An sich ist ein Wechselprozess, ich forme mein Umfeld und mein Umfeld formt mich. Ich habe an einen Punkt in letzten Jahr gemerkt, dass mein Umfeld mir nicht gut tat und bin da dann aktiv geworden (hier ist die Intuation der beste Ratgeber) und kann sagen es hat sich für mich gelohnt. Der Witz ist der wenn ich neue Menschen kennelerne habe ich inzwischen zimlich schnell ein gefühl dafür, dass sie zu mir passen oder nicht.



    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Wenn du das Ziel hast, ein besserer Mensch zu sein als der Durchschnitt (was ich übrigens für sehr ehrenwert halte), musst du dir im Klaren darüber sein, was für ein Mensch du sein willst und woran erkennbar sein soll, dass du zu den (wenigen) Guten gehörst. Vielleicht kann dieser Thread hier ein bisschen für Inspiration sorgen:
    Ich habe den Thread mal reingeschaut, bei einigen Punkten habe ich mich auch wieder gefunden. Ich sietze auch schon seit Monaten vor einen Programm um mir selbst einen neuen Lebensweg bzw. Lebenskompass zu erstellen. Ich sietze mich einfach schlichtweg nur daran wenn ich klare Momente und es mir gerade gut geht bzw. die nötige Motivaion dazu habe, da es schlichtweg die Grundlage für meinen Weg dienen soll. Auch wenn man oberflächlich sagen kann, dass ich ein besserer Mensch sein will ist das nicht meine Motivation. Es ist wesentlich simpler: Ich kann nicht vor mir selbst wegrennen und ich kann die Welt nicht nach meinen Vorstellungen verändern bzw. bestimmen was mir im Leben passiert. Ich kann aber bestimmen in welche Richtung ich mich entwickle und wie ich die Welt/das Leben warnehme. Mein Ziel ist es ein Leben zu führen wo ich mit mir in Reinen bin und mir die innere Stärke und Konditionen(Gefühle, Wahrnehmung, Gedanken, Persönlichkeit (zu großen teilen) sind auch nur Konditionen) anzueigen, dass Leben nach meinen Vorstellungen und Möglichkeiten zu gestalten.
    bzw. ich will selbst mein bester Freund werden.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Ich habe jedenfalls zum Thema Menschsein schon unglaublich viel geschrieben, aber das Thema ist so komplex, dass ich manchmal gar nicht weiß, wo ich anfangen soll und außerdem habe ich nie das Gefühl, "fertig" mit dem Thema zu sein. Aber ich will hier jetzt nicht in einen ungehaltenen Schreibwahn verfallen, daher soll das bis zu diesem Punkt Geschriebene erstmal genug sein.
    Ich glaube wie sind da geistig sehr ähnlich gestrickt. Ich glaube wir beschäftigen uns nur mit unterschiedlichen Themen, die viele Schnittpunkte haben (Bei mir ging es über die Philosophie zur persönlichkeitsentwicklung) und vielleicht in einingen Punkten unterschiedlicher Meinung sind. Aber wenn wir hier das wahrscheinlich zuende debatieren würden, wären das 10 Seiten Thread über einen Zeitraum von 2 Wochen bis 2 Monaten.


    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Da ist was dran. Eine gewisse Portion Egoismus ist wichtig für das Selbstwertgefühl und damit auch für die Fähigkeit, mit anderen Menschen zurecht zu kommen. Man muss aber immer aufpassen, dass der eigene Egoismus nicht zu stark wird.
    Ich glaube es gibt das Extrem Everbodys Darling (viel Geben, wenig nehmen) und das Etrem egoistisches Arschloch (Viel Nehmen, wenig Geben) ich verusch es auf eine Richtunh zu lenken (wo beide Seiten sich etwas Geben wollen und es auch tuhen), wobei ich aber momentan nach meinen Empfinden eher zu Arschloch tendire, aber da ich mich momnentan in einer Selbstfindungsphase bin werde ich da früher oder später ein gutes Mittelmass finden, aber in Moment bin ich sclhichtweg zu stark mit mir selbst beschäftigt.

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    AW: Persönlichkeitsprobleme in der Gesellschafft

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  3. #22
    Mr. Burns Mr. Burns ist offline
    Avatar von Mr. Burns

    AW: Persönlichkeitsprobleme in der Gesellschafft

    Meine Absicht war es nicht, mit meinem Post eine neue Diskussion zum Thema Religion zu entfachen. Sondern ich wollte erklären, was mir persönlich hilft, verbunden mit der Hoffnung, vielleicht auch anderen Leuten einen Impuls geben zu können. Da hier aber einige Punkte sind, die ich so nicht stehen lassen kann, gehe ich doch noch drauf ein.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Nicht jeder einst Gläubige entscheidet sich dazu, zu ignorieren, was kirchliche Oberhäupter kleinen Jungs antun. Es gibt Leute wie dich, die das ignorieren und sich den Glaube selbst so zurechtlegen, dass er passt. Aber andere wollen mit einer Gruppierung, in der sowas passiert (heimlich toliert von denen, die davon wussten), nichts zu tun haben. Zu welchem Preis vermittelt die Kirche moralische Werte und ein Gefühl von Schuldbefreiung? Das muss man sich als Gläubiger mal vor Augen führen. Durch das, was manch ein Bischof mit seinen jungen Schäfchen tat, wird die Gesellschaft mindestens genau so krank wie durch die Entscheidung, sich von jeglicher Moralpredigt und jeglichen religiösem Trost fernzuhalten.
    Hier haben wir direkt einen Fehler, den viele Atheisten machen, wenn sie an das Christentum denken. Für dich scheint es zu heißen: Christentum = Kirche - sei es nun die katholische oder die evangelische Kirche. Wenn man sich ernsthaft mit dem Neuen Testament beschäftigt, kommt man zu dem Schluss, dass es darin nicht um Institutionen, wie es die Kirchen sind, geht, nicht um Rituale, Sakramente oder vergleichbares. Es geht um das Leben und Wirken Jesu Christi, Menschen- und Gottesliebe, Nächstenliebe und auch Feindesliebe. Vorschläge, wie man ein gottgefälliges Leben führen kann, das zugleich aber auch gut für den Menschen ist. Nochmals, es geht in der Frohen Botschaft nicht um die Kirche. Die Kirche ist von Menschen gemacht und daher auch menschlich, mit all ihren Stärken (Armenfürsorge, Seelsorge, aktuell Flüchtlingshilfe etc.), aber eben auch ihren Schwächen und den Schattenseiten, von denen du eine angesprochen hast.
    Ich bin Christ, aber weder Mitglied der Katholischen noch der Evangelischen Kirche. Sehe es daher auch nicht als meine Aufgabe, diese zu verteidigen. Dennoch ein Punkt dazu, da du deine Argumentation auf den Missbrauchsfällen aufbaust: Natürlich ist es schrecklich und ich bin davon überzeugt, dass sich die Täter früher oder später für ihr Verbrechen verantworten müssen. Aber man sollte doch durch Einzelfälle nicht die ganze Institution diskreditieren. Folgende Überlegungen (teils hypothetisch) mal zum Vergleich: Deutsche haben vor rund 75 Jahren gewaltige Verbrechen begangen. Stellen wir deshalb unser Deutschland mit all seinen Stärken infrage? In meiner Arbeit habe ich einen Kollegen, der sich mir und anderen Mitarbeitern gegenüber ungerecht verhält. Ist deshalb die ganze Firma schlecht? In meinem Fußballverein begeht ein Mitspieler öfters fiese Fouls. Ist deswegen der ganze Verein unsportlich? Mein Bruder hat in seiner Jugend ein Verbrechen begangen. Lehne ich deswegen ihn als Person oder gar meine ganze Familie ab? Hier in Forumla gibt es einige Mitglieder, deren Diskussionskultur unerträglich ist. Ist deswegen das ganze Forum schlecht? Hier könnte man noch zig Beispiele nennen, ich denke es ist klar, worauf ich hinauswill. Man könnte auch generell fragen: Wie kann man bei so viel durch den Menschen verursachtes Leid überhaupt noch an das Gute im Menschen glauben? Kurzum: Man sollte durch Einzelfälle - seien sie noch so schlimm - nicht gleich auf die Gesamtheit schließen. Da sollte ich dir, den ich eigentlich als gebildeten und vernünftigen Menschen einschätze (so ich das durch die Beiträge hier überhaupt beurteilen kann ), ja nun wirklich nichts neues erzählen.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Wenn die Menschen eine Religion als Stütze haben sollen, was ja vom Grundgedanke her okay ist - und was durchaus dagegen wirken kann, dass die Persönlichkeitsprobleme immer mehr um sich greifen und das Zusammenleben immer rauher wird ... dann soll das gefällsigst eine wirklich gute Religion sein, die deutlich und klar vermittelt, was gut ist und was ein barmherziger, aber auch gerechter Gott wirklich von den Menschen will.
    Das tut der christliche Glaube in meinen Augen eindeutig. Generell würde ich den Begriff Glauben bevorzugen. Denn im NT geht es um den Glauben an Gott und um keine Religion.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Sowas gibts aber nicht. Es gibt nur Religionen, die auf furchteinflößenden Göttern basieren, für welche man in den Krieg ziehen soll, um sie zu beeindrucken oder (im Bezug auf das Christentum) deren Verhaltensregeln man erdulden soll, die einen zum "dankbaren Opfer" formen, weil man ansonsten in die Hölle geschickt wird.
    Ich sehe mich nicht als "dankbares Opfer". Ich habe einen freien Willen, mit dem ich mich für oder gegen den Glauben entscheiden kann. Daher wird auch keiner "in die Hölle geschickt", diesen Weg wählen die Betroffenen schon selbst.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Ich finde es erfreulich, dass dein Glaube dich als Persönlichkeit positiv formt, @Mr. Burns, aber bedenke bitte, dass das bei vielen anderen nicht so funktioniert und dass in der Bibel viele irrsinnige Texte stehen, bei denen man sich auf Krampf einen klugen Sinn dahinter suchen muss, weil man ansonsten nichts Gutes davon hat.
    Danke! Ich habe ja auch nur von meinen persönlichen Erfahrungen berichtet, die sich aber mit denen Millionen anderer Christen decken. Dass nicht jeder für sich diesen Weg wählt, ist mir vollkommen klar. Genauso wie mir nach vergangenen ähnlichen Diskussionen mit dir klar ist, dass wir beide nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden. Aber ist ja auch ok so.

  4. #23
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Persönlichkeitsprobleme in der Gesellschafft

    ... Wenn mein Beitrag zu offtopic ist, bitte löschen ...

    Zitat Mr. Burns Beitrag anzeigen
    Hier haben wir direkt einen Fehler, den viele Atheisten machen, wenn sie an das Christentum denken. Für dich scheint es zu heißen: Christentum = Kirche - sei es nun die katholische oder die evangelische Kirche.
    Nein, ich habe nur deine Worte ernst genommen, die du in deinem ersten Beitrag geschrieben hast:
    Zitat Mr. Burns Beitrag anzeigen
    Damit ist der Triumph des Individualismus über die traditionelle Gesellschaft gemeint, wovon vor allem die traditionelle Familie und die westlichen Kirchen betroffen sind. Bemerkbar macht sich das in der Krise der Familie und dem Zurückdrängen des christlichen Glaubens aus dem Alltag der Menschen. Auch das sind Entwicklungen, die ich gar nicht groß beschreiben muss, weil sie offensichtlich sind. Wir haben immer mehr Scheidungen, Alleinerziehende, Single-Haushalte etc. und die beiden großen Kirchen verlieren jährlich viele tausend Mitglieder.
    Muss ich jetzt davon ausgehen, dass du auch Atheist bist? (Die Frage ist ein Witz)
    Ich finde solches Schubladendenken äußerst bedenklich. In deinem Kopf gibt es die Gleichung "Jacky89 = Atheist", aber in Wahrheit bin ich Agnostiker.

    Zitat Mr. Burns Beitrag anzeigen
    Dennoch ein Punkt dazu, da du deine Argumentation auf den Missbrauchsfällen aufbaust: Natürlich ist es schrecklich und ich bin davon überzeugt, dass sich die Täter früher oder später für ihr Verbrechen verantworten müssen. Aber man sollte doch durch Einzelfälle nicht die ganze Institution diskreditieren.
    Nicht unbedingt, aber es sind keine seltenen Einzelfälle, es handelte sich um den Missbrauch vieler Opfer durch mehrere Teilnehmer und es kam nicht nur einmal vor, sondern es gab viele Orte, in denen das unabhägnig voneinander passierte. Und dummerweise hört man in den Nachrichten nur, dass es passierte und wie die Vorgesetzteen der Verantwortlichen es verharmlosen wollen, aber man hört nie Einsicht und nie, wie die Schuldigen bestraft wurden. Komisch. Und das ist nicht gerade Vertrauen erweckend. Ich hoffe, du verstehst das.
    Durch solche Tatsachen wird der Gesellschaft das Bild vermittelt, dass schlimme Taten okay sind, so lange man sich energisch genug rausredet und Dinge verschleiert. Und dieses Bild ... macht Menschen auch krank.

    Zitat Mr. Burns Beitrag anzeigen
    Deutsche haben vor rund 75 Jahren gewaltige Verbrechen begangen. Stellen wir deshalb unser Deutschland mit all seinen Stärken infrage?
    Nein, wir stellen die Landsleute von damals in Frage, die heute größtenteils tot sind oder keine Gefahr mehr darstellen aufgrund von Altersschwäche. Aber damals waren sie ein echtes Problem und man durfte es nicht in Frage stellen, weil man ansonsten mindestens weg gesperrt worden wäre. Okay war es deshalb trotzdem nicht, verhamlosen oder totschweigen darf man es auch nicht, man sollte zugeben, dass es zum Kotzen war und darauf achten, das es in Zukunft nie wieder vorkommt und dass man mit Menschen, die sowas wollen, nichts zu tun hat. Wer sich mit schlechten Menschen abgibt, der macht sich damit selbst kaputt. Mindestens seelisch.

    Zitat Mr. Burns Beitrag anzeigen
    In meiner Arbeit habe ich einen Kollegen, der sich mir und anderen Mitarbeitern gegenüber ungerecht verhält. Ist deshalb die ganze Firma schlecht?
    In gewisser Weise schon. Ja. Weil der Typ nicht entlassen wird. Wer Ungerechtigkeit nicht verhindert, wenn er kann, der bestärkt sie. Und das ist schlecht.

    Bei den anderen Fragen ist das Prinzip das Gleiche. Man erreicht nichts Gutes, wenn man das eindeutig Schlechte zulässt und obendrein noch verharmlost. Dadurch werden wir alle immer nur an das Gute im Menschen glauben, aber es nicht erleben können, weil das Böse zu stark geduldet wird. Es gibt Menschen, die so ticken, dass sie denken: "Wozu an die Regeln halten, wenn ich damit durchkomme, dass ich sie breche?" und das macht das Leben aller Beteiligten ein wenig unangenehmer. Sicher ist es noch kein totaler Verfall, aber es fördert sicherlich kein allgemeines Wohlbefinden.
    Ich persönlich würde mir jedes Mal wieder am liebsten die Seele aus dem Leib kotzen, wenn ich Ungerechtigkeit mitansehen muss und die Leute, die in der Position sind zu helfen, einfach zu- oder wegschauen.
    Ich denke, du nimmst das Schlimme, was auf der Welt passiert, zu sehr auf die leichte Schulter, Mr. Burns. Und das ist in meinen Augen nicht in Ordnung. Besonders nicht, wenn Menschen mit Vorbildfunktion zur Debatte stehen.
    Menschen mit Vorbildfunktion sollten mehr als jeder andere darauf achten, ein gutes Beispiel abzugeben und zu zeigen, wie man etwas richtig macht, aber stattdessen nutzen sie ihren Status, um mit Regelbrüchen davon zu kommen.
    Und an das Gute im Mensch sollte man wirklich nur glauben, wenn welches vorhanden ist.

  5. #24
    Mr. Burns Mr. Burns ist offline
    Avatar von Mr. Burns

    AW: Persönlichkeitsprobleme in der Gesellschafft

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    ... Wenn mein Beitrag zu offtopic ist, bitte löschen ...
    Wenn Jackys und meine Beiträge hier zu OffTopic sind, dann bitte in einen anderen Thread (z.B. Religions-Thread) verschieben. Löschen wäre dann doch schade um die Zeit, die sich beide Beteiligten für die recht ausführlichen Beiträge nehmen.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Nein, ich habe nur deine Worte ernst genommen, die du in deinem ersten Beitrag geschrieben hast
    Mein Punkt war, dass der christliche Glaube aus dem Alltag zurückgedrängt wird. Da sich das nicht so leicht messen/belegen lässt, habe ich auf die Kirchenaustritte hingewiesen. Das ist nur ein Indikator dafür. Mir ging es nie um die beiden großen Kirchen. Falls das im ersten Beitrag falsch rüber gekommen ist, tut es mir Leid. Spätestens mit dem zweiten Beitrag sollte mein Standpunkt aber deutlich geworden sein.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Ich finde solches Schubladendenken äußerst bedenklich. In deinem Kopf gibt es die Gleichung "Jacky89 = Atheist", aber in Wahrheit bin ich Agnostiker.
    Das war für mich der logische Schluss aus den religionskritischen Beiträgen, die ich nun schon des öfteren von dir gelesen habe. In Ordnung, dann bist du eben Agnostiker. Ändert an den Punkten, die ich im letzten Beitrag gemacht habe, aber gar nichts. Interessant finde ich, dass du mir Schubladendenken vorwirfst, im gleichen Atemzug aber die katholische Kirche und damit scheinbar sogar das ganze Christentum wegen dem Fehlverhalten Einzelner diskreditierst.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Nicht unbedingt, aber es sind keine seltenen Einzelfälle, es handelte sich um den Missbrauch vieler Opfer durch mehrere Teilnehmer und es kam nicht nur einmal vor, sondern es gab viele Orte, in denen das unabhägnig voneinander passierte. Und dummerweise hört man in den Nachrichten nur, dass es passierte und wie die Vorgesetzteen der Verantwortlichen es verharmlosen wollen, aber man hört nie Einsicht und nie, wie die Schuldigen bestraft wurden. Komisch. Und das ist nicht gerade Vertrauen erweckend. Ich hoffe, du verstehst das.
    Durch solche Tatsachen wird der Gesellschaft das Bild vermittelt, dass schlimme Taten okay sind, so lange man sich energisch genug rausredet und Dinge verschleiert. Und dieses Bild ... macht Menschen auch krank.
    Nochmals: Ich verurteile das auch und wir sind uns darin einig, dass jedes Opfer eines zu viel ist und man das viel zu lang vertuscht hat. Aber bezogen auf die Milliarden Katholiken weltweit, liegt der Anteil derjenigen, die Kinder missbraucht haben, im minimalen Promillebereich. Die Katholiken deshalb generell schlecht zu machen, ist unfair. Außerdem: In den vergangenen Jahren haben sich genug Würdenträger der Katholischen Kirche dafür entschuldigt und sich distanziert. Zum Beispiel auch der aktuelle Papst. Aber das hat natürlich nicht so den Nachrichtenwert, wie die Berichterstattung über die Missbrauchsfälle und taucht in keiner Schlagzeile auf.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Nein, wir stellen die Landsleute von damals in Frage, die heute größtenteils tot sind oder keine Gefahr mehr darstellen aufgrund von Altersschwäche. Aber damals waren sie ein echtes Problem und man durfte es nicht in Frage stellen, weil man ansonsten mindestens weg gesperrt worden wäre. Okay war es deshalb trotzdem nicht, verhamlosen oder totschweigen darf man es auch nicht, man sollte zugeben, dass es zum Kotzen war und darauf achten, das es in Zukunft nie wieder vorkommt und dass man mit Menschen, die sowas wollen, nichts zu tun hat. Wer sich mit schlechten Menschen abgibt, der macht sich damit selbst kaputt. Mindestens seelisch.
    Das kann ich so unterschreiben.

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    In gewisser Weise schon. Ja. Weil der Typ nicht entlassen wird. Wer Ungerechtigkeit nicht verhindert, wenn er kann, der bestärkt sie. Und das ist schlecht.

    Bei den anderen Fragen ist das Prinzip das Gleiche. Man erreicht nichts Gutes, wenn man das eindeutig Schlechte zulässt und obendrein noch verharmlost. Dadurch werden wir alle immer nur an das Gute im Menschen glauben, aber es nicht erleben können, weil das Böse zu stark geduldet wird. Es gibt Menschen, die so ticken, dass sie denken: "Wozu an die Regeln halten, wenn ich damit durchkomme, dass ich sie breche?" und das macht das Leben aller Beteiligten ein wenig unangenehmer. Sicher ist es noch kein totaler Verfall, aber es fördert sicherlich kein allgemeines Wohlbefinden.
    Ich persönlich würde mir jedes Mal wieder am liebsten die Seele aus dem Leib kotzen, wenn ich Ungerechtigkeit mitansehen muss und die Leute, die in der Position sind zu helfen, einfach zu- oder wegschauen.
    Ich denke, du nimmst das Schlimme, was auf der Welt passiert, zu sehr auf die leichte Schulter, Mr. Burns. Und das ist in meinen Augen nicht in Ordnung. Besonders nicht, wenn Menschen mit Vorbildfunktion zur Debatte stehen.
    Menschen mit Vorbildfunktion sollten mehr als jeder andere darauf achten, ein gutes Beispiel abzugeben und zu zeigen, wie man etwas richtig macht, aber stattdessen nutzen sie ihren Status, um mit Regelbrüchen davon zu kommen.
    Und an das Gute im Mensch sollte man wirklich nur glauben, wenn welches vorhanden ist.
    Ok, ich habe deine Sichtweise verstanden, wirklich nachvollziehen kann ich sich aber nicht. Was ist denn deine Konsequenz aus dem Ganzen? Sich im stillen Kämmerlein einsperren und den Kontakt zu Menschen meiden? Nicht mehr in die Arbeit gehen? Den Kontakt zur Familie abbrechen? Das wäre doch genau das, was die Persönlichkeitsprobleme, um die es hier geht, verstärken würde. Leider machen auch Menschen mit Vorbildfunktion immer wieder Fehler, weil sie eben Menschen sind. Egal, ob Christ, Atheist, Agnostiker oder sonstwas.
    Ich nehme das Schlimme auf der Welt sicher nicht auf die leichte Schulter. Gerade als Christ tut es mir weh zu sehen, wie Menschen sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Denn das ist das Gegenteil von dem, was Jesus Christus gelehrt und uns vorgelebt hat.

  6. #25
    Jacky89 Jacky89 ist offline
    Avatar von Jacky89

    AW: Persönlichkeitsprobleme in der Gesellschafft

    Zitat Mr. Burns Beitrag anzeigen
    Ok, ich habe deine Sichtweise verstanden, wirklich nachvollziehen kann ich sich aber nicht. Was ist denn deine Konsequenz aus dem Ganzen? Sich im stillen Kämmerlein einsperren und den Kontakt zu Menschen meiden? Nicht mehr in die Arbeit gehen? Den Kontakt zur Familie abbrechen? Das wäre doch genau das, was die Persönlichkeitsprobleme, um die es hier geht, verstärken würde.
    Gerade in einer Selbstfindungsphase kann es helfen, wenn ein Mensch mal eine Zeit lang alleine ist. Ansonsten wäre ein völliges Abkapseln natürlich nicht die beste Variante. Da vereinsamt ein normaler Mensch irgendwann nur. Aber man sollte den Mut haben, die Missstände anzusprechen und zu sagen, warum sie falsch sind. Man sollte sich bei Dingen, die falsch laufen, auch eingestehen, dass sie falsch laufen, anstatt alles als Normalzustand hinzunehmen und es irrsinnig optitmistsich und kurzsichtig zu beschönigen. So sehe ich das zumindest und ich habe oft festgestellt, dass das fehlt. Es wirkt sich nicht gut auf die Menschen aus, wenn sie Angst davor haben müssen, anzusprechen, was in ihrem Umfeld falsch läuft.
    Manche können sich für sowas nicht gut genug ausdrücken, aber ich habe auch schon Menschen erlebt, die wortgewandt genug waren, aber sich nicht getraut haben, über den Unsinn zu rede, der um sie herum passiert und ihren Missmut darüber auszudrücken. Und warum? Weil sie wussten, dass es nichts bringt und dass sie schlimmstenfalls Ärger dafür bekommen. So ein Zustand ist ungesund, aber auch weit verbreitet.

  7. #26
    Mr. Burns Mr. Burns ist offline
    Avatar von Mr. Burns

    AW: Persönlichkeitsprobleme in der Gesellschafft

    Zitat Jacky89 Beitrag anzeigen
    Gerade in einer Selbstfindungsphase kann es helfen, wenn ein Mensch mal eine Zeit lang alleine ist. Ansonsten wäre ein völliges Abkapseln natürlich nicht die beste Variante. Da vereinsamt ein normaler Mensch irgendwann nur. Aber man sollte den Mut haben, die Missstände anzusprechen und zu sagen, warum sie falsch sind. Man sollte sich bei Dingen, die falsch laufen, auch eingestehen, dass sie falsch laufen, anstatt alles als Normalzustand hinzunehmen und es irrsinnig optitmistsich und kurzsichtig zu beschönigen. So sehe ich das zumindest und ich habe oft festgestellt, dass das fehlt. Es wirkt sich nicht gut auf die Menschen aus, wenn sie Angst davor haben müssen, anzusprechen, was in ihrem Umfeld falsch läuft.
    Manche können sich für sowas nicht gut genug ausdrücken, aber ich habe auch schon Menschen erlebt, die wortgewandt genug waren, aber sich nicht getraut haben, über den Unsinn zu rede, der um sie herum passiert und ihren Missmut darüber auszudrücken. Und warum? Weil sie wussten, dass es nichts bringt und dass sie schlimmstenfalls Ärger dafür bekommen. So ein Zustand ist ungesund, aber auch weit verbreitet.
    Kann ich so nachvollziehen und stehen lassen.

    Abschließend noch ein Hinweis auf ein Interview, das sehr gut zu meinem Punkt passt, dass der christliche Glaube in schweren Lebenssituationen Halt und Hoffnung geben kann.
    Die Mutter einer bei der Germanwings-Katastrophe Verstorbenen, sehr berührend: https://www.domradio.de/themen/seels...er-ihre-trauer

  8. #27
    Worry Worry ist offline

    AW: Persönlichkeitsprobleme in der Gesellschafft

    Hmmmm..... Also, meiner Meinung nach haben wir nicht mehr "Persönlichkeitsprobleme in der Gesellschaft", sondern andere.

    Es werden heutzutage nur mehr Verhaltensweisen zum Problem erklärt. An jeder Ecke stößt man quasi auf Oberschlaue, die einfach alles zu einer Persönlichkeitsstörung erklären. Ein einst jähzorniger Egoist wird heute zum Borderliner in irgendeiner abgestuften Kategorie.
    Ein von Haus aus ruhigerer und verschlossenerer Mensch wird heute als kontaktunfähig und verhaltensgestört bezeichnet.
    Ein Mensch, der monatelang womöglich einer verlorenen Liebe nachtrauert ist "wohl von dieser Person abhängig gewesen und natürlich völlig gestört".
    Ebenso sollte ein Mensch, der vielleicht jahrelang nicht mit einem Verlust/Todesfall fertig wird, sich in Therapie begeben, statt ihm einfach Zeit zu geben, sich wieder zu fangen. Trauer kann jahrelang bleiben.
    Gefühle sind in unserer Gesellschaft nicht mehr gefragt, man hat zu funktionieren, und zwar genauso, wie es der "Katalog" vorschreibt.

    Persönlichkeitsprobleme werden einfach öffentlicher. Man "sprach früher nicht darüber", oder es wurde einfach nicht als "Problem" diagnostiziert. Heute hat jedes Problem eine Nummer, Punkt und noch ein paar Nummern zum sortieren, in welche Schublade man womöglich geschoben werden kann.

    Oft fehlt einfach ein Mensch, der sich eine Menschen annimmt, und weil das heute so schwierig ist, müssen bezahlte Profis `ran. Die einen wieder in eine Schublade stecken. Es fehlt oftmals einfach nur die Ruhe zur Besinnung und Entspannung, es fehlt - wem es hilft - der Glaube, wenn die alten Ismen schon versagen.

    Ich selber war auch drei Jahre lang total von der Rolle, litt an einer Angstörung und Depressionen. Wer mag, kann ja mal klicken:

    Tschüß Angst

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