Thema: Nachträgliche Innenraumdämmung zur Schallisolierung

Moin zusammen, vielleicht sind hier ein paar erfahrene Handwerker dabei, die dazu was sagen können. Hab aktuell mit meiner neuen Wohnung wieder ziemliches Pech was den Geräuschpegel aus der Nachbarswohnung betrifft und überlege was ich selbst tun kann.

Natürlich ist mir bekannt, dass man noch eine "schwebende" Wand einziehen lassen kann. Dazu bräuchte es aber die Zustimmung des Vermieters und evtl muss man das bei Auszug auch wieder zurückbauen.

Ich überlege aber ob es nicht eventuell was bringt, wenn ich zum Beispiel mein aktuell noch gemischtes Sortiment an Kleiderschrank- und kommoden gegen eine deckenhohe Schranklösung austausche (die auch noch leider über Eck gehen muss, da mein Schlafzimmer leider auf der zweiten Wand an Nachbars Küche angrenzt) und die Schrankrückseite mit solchen Akustikschaumstoffen versehe. Die sind zwar eigentlich dazu gedacht den eigenen Raum zu dämmen, damit der Nachbar nicht von einem selbst gestört wird, aber würde möglicherweise das Anbringen an der Rückwand der Schränke (diese Noppen zur Schallunterbrechnung würden dann ja Richtung der betreffenden Wand zeigen) eventuell einen isolierenden Effekt von der Nachbarwohnung haben?

Viel mehr andere Ideen hab ich nämlich leider nicht, außer wieder eine neue Wohnung zu suchen.

Das wird nicht ohne weiteres möglich sein. Ein vollgefüllter Kleiderschrank vor der Wand wird wohl etwas helfen, aber hauptsächlich im hochfrequenten Frequenzspektrum. Der Sprachanteil, der nervig ist, ist auch in tieferen Frequenzen hörbar und regt z.B. auch deinen Raum insgesamt an. Hinter die Schrankwand könntest Du Dämmung in Form von z.B. Mineralwolle (die muss wiederum luftdicht abgepackt werden, wegen der mikroskopischen Fasern) packen (konkret Steinwolle wie "Rock Wool"), um den Effekt noch weiter zu verstärken. Dann musst du allerdings extrem wegen Durchlüftung und Staunässe kontrollieren und ausreichend Spalt zur Belüftung lassen, damit es nicht schimmelt.

Ich befürchtete sowas. Danke erstmal für deine Idee.

Quietscheente

konkret Steinwolle wie "Rock Wool"

Nur um das zu komplettieren, die Wolle muss dann natürlich hinter eine Rigipswand. Ist jetzt nicht wirklich ein Akt sowas zu machen, alles zusammen wird eine Dicke von ca 10cm haben. Problem wird sein, die Profile für die Rigipswände müssen halt fixiert werden, da wird der Vermieter eben zickig in der Regel. Kostenpunkt für ca. 6qm: machen lassen = 300 €, selber machen = 100 € Einfach hinter den Schrank klemmen ist irgendwie Duisburg Style, solle ja nach was aussehen und Wohnqualität nicht einschränken.

Um deine Argumentation beim Vermieter zu untermauern, Dezibel App runterladen und Video machen, wenn es am schlimmsten ist, also gepimpert/gefeiert/gestritten wird.

Danke dir.
Da ich bereits mit dem Nachbarn auf eine Art und Weise aneindergeraten bin, die zeigt, dass diese Person auch in Zukunft Probleme machen wird (ich mach was ich will und wenns nicht passt hetz ich dir meinen Anwalt auf den Hals), hab ich bereits vorzeitig die Entscheidung gefällt weiter ein Zuhause zu suchen. Schade, dass man als Alleinversorger von 1700 net kein Häuschen finanzieren.

Bei uns ist das auch sehr schlimm. Du hörst hier wirklich jeden Dreck. Lautes reden, husten, niesen, Bürostühle, jeden verdammten Schritt des Obernachbarn und das beste: wenn er uriniert.

Ich möchte mich Zuhause von der Außenwelt isolieren und nicht jede Kleinigkeit meiner Nachbarn mitbekommen.

Genauso nervig sind auch die Geräusche, die von unserer Wohnung aus gehört werden. Ich kann keine Schublade oder Schranktür schließen, ohne dass es andere mitbekommen. Nachts muss man (trotz Teppich) sanft und langsam gehen und Türen schließen kommt erst gar nicht in Frage.

Wenn man sich in seinem eigenen Zuhause unwohl fühlt, geht das einem schon auf die Psyche. Leider hat die Wohnung eine sehr gute Lage und ist auch ganz hübsch, weswegen ich hier nur ungerne weg will. Das Problem ist auch, man kann bei einer Wohnungssuche nicht eindeutig wissen ob die Schalldämmung gut oder schlecht ist....

Schade dass es selbst im so strengen Deutschland keine bessere Regulierung gibt. Man hat zwar das Recht, eine Mietminderung zu fordern, aber komm schon.... Erstens wird das Problem wohl eh nicht gelöst und zweitens hat man sich damit beim Vermieter extrem unbeliebt gemacht. Was bitteschön bringen denn staatlich geregelte Ruhezeiten, wenn man Nachts sowieso jedes Gespräch oder Aktivität vom Nachbarn mitbekommt.

Das ist ja sogar noch extremer als es bei mir der Fall gewesen ist. Aber ganz ehrlich, klar hat die Wohnung vielleicht eine schöne Lage, das hat eine andere Wohnung aber auch und bevor ich mich psychisch noch weiter aufreibe fange ich dann lieber an zu suchen. Ich habe seit einem Jahr eine, zwar kleinere, aber schöne Altbauwohnung auf dem Dorf mit einem kleinen Garten und Terrasse. Bezahlbar. Und vor allem...kein Stress mehr. Klar höre ich meine Nachbarin wenn es drüben poltert, aber alles im Maß. Es ist nicht übermässig hellhörig. Wenn sie Besuch hat höre ich eigentlich nichts. Sie hört auch nicht laut Musik oder dreht den Fernseher auf.