Thema: Lebensversicherung abschließen oder eher nicht?

Octavian

Dass sich dieser Vorfall in naher Zukunft wiederholen könnte, ist nicht auszuschließen.

Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass sowas in naher Zukunft sich wieder ereignen wird. Es brodelt ohnehin an jeder Ecke - Staatsverschuldung, Banken per se, Versicherer aufgrund des niedrigen Zinssatzes und in Amerika mit deren Dollar sieht es auch nicht besser aus. Dass es im Zeitraum von 5-10 Jahren ordentlich krachen kann, ist sehr wahrscheinlich. Es fehlt der bekannte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, und dann kracht es wieder. Es ist schon erstaunlich, wie viele "Krisen" innerhalb der kurzen Zeit hier am Laufen sind - man möchte fast sagen, dass man nur so von einer in die nächste fällt. Bei den ganzen Spekulationen, die ablaufen, die mit Realwirtschaft überhaupt nichts mehr zu tun haben, womit aber Leute viel Geld verdienen möchten, da verwundert es kaum mehr. Es gab mal jemanden, der vor einiger Zeit gesagt hat: Immer wenn in der Realwirtschaft nichts mehr zu verdienen ist, dann geht's in die Spekulation Und wenn man sich so ansieht, was derzeit so läuft - Lufthansa im Sparzwang, Air Berlin im Sparzwang, Commerzbank in der Krise, Thyssen Krupp ebenso - und viele andere, große Firmen haben auch in den vergangenen Jahren geniale Pleiten hingelegt - Quelle, Schlecker, Praktiker, Max Bahr - dann bestätigt das doch durch und durch diese Hypothese. Während die Aktien durch die Decke gehen, kämpfen Unternehmen mit der schwarzen Null. Ob das gesund ist? Es ist nur absehbar, dass es in Kürze krachen wird - die Frage ist nur: In wie weit, wen betrifft es, und welche Auswirkungen wird es haben. Ein Streichen von Geld und Schuld wird, je größer die beiden Beträge werden, immer nötiger.

Edelmetalle: Wenn es hart auf hart kommt, scheuen sich Regierungen nicht, ein Verbot für Edelmetalle auszusprechen. Dein Schuhkarton voll Gold kann dich dann auch (nicht nur finanziell) ruinieren. Im 20. Jahrhundert gab es bereits in Deutschland, den USA, Großbritannien und Frankreich so genannte "Goldverbote".

Ein sehr guter Punkt! Das stimmt natürlich - allerdings würde ich mir kein Gold auf Pump kaufen, sondern in Form von Anlagegold mit Geld, das ich nicht benötige und das sonst nur in Geldform rumliegt. Alles Geld, was man besitzt, in Edelmetalle umzutauschen, wäre schon arg riskant, dem stimme ich natürlich zu.
Allerdings: Die Verbote waren allesamt nur befristet - wer also sein unnötiges Geld in Geldpapier damals eingegraben hat, hat heute bei dem Geld nur noch Finderwert. Wer damals 10 Unzen Gold eingegraben hat, kann sich heute über 9000 Euro freuen.

Hmm, der Goldpreis ist doch immer noch mehr als 4x so hoch wie vor 10 Jahren, also wäre diese Anlageform momentan ziemlich unsinnig, damit macht man mit Sicherheit Verluste, zumal er sich nach dem Höchststand 2011 jedes Jahr nach unten (mit Schwankungen natürlich) bewegt ...

Issomad

Hmm, der Goldpreis ist doch immer noch mehr als 4x so hoch wie vor 10 Jahren, also wäre diese Anlageform momentan ziemlich unsinnig, damit macht man mit Sicherheit Verluste, zumal er sich nach dem Höchststand 2011 jedes Jahr nach unten (mit Schwankungen natürlich) bewegt ...

Hast du schon mal den Preis verglichen von:

1 Liter Heizöl von vor 10 Jahren und heute? Kann mich noch an Preise von 30 Cent pro Liter erinnern, laut Heizöl-Chart war das 2004 - letztes Jahr (2012) musste man fast 1 Euro pro Liter blechen.
1 Liter Super/Diesel von vor 10 Jahren und heute? Inklusive der Sprit-Höchstpreise in 2012 - da hab ich mal 1,70 für nen Liter Super abgedrückt. Ich hab noch Preise von Super Plus im Kopf von 1,20 Euro - und das ist noch keine 10 Jahre her.
1 kwh Strom von vor 10 Jahren und heute?
1 Liter Milch von vor 10 Jahren und heute?
Allgemein Lebensmittel?

Das ist das Problem an dem "Denken". Inflation lässt nunmal nicht aus und Gold ist ein Inflationsschutz - zumal Gold und Silber meiner Meinung nach völlig unterbewertet sind derzeit. Der Silberpreis war in den 70ern schon mal bei 40 Dollar pro Unze. Fast ein Schnäppchen heute Silber zu kaufen. Interessant ist also, dass man, wenn man vor 10 Jahren Gold gekauft hätte, man sein Vermögen vervierfacht hätte, während man bei Geld auf dem Bankkonto oder dem Kopfkissen sein Vermögen nicht verändert hätte und unterm Strich 21% seiner Kaufkraft verloren hätte - und das nach wie vor noch trotz der Verluste von Gold in diesem Jahr. Und das, obwohl wir noch nichtmal in einer wirklich inflationären Zeit leben.

Bei einer Preissteigerung bzw. Inflation von 2% jährlich sind die Preise innerhalb von 10 Jahren um 21,899% gestiegen - innerhalb von 20 Jahren um 48,59% und innerhalb von 30 Jahren um 81,14%. Und das ist eine Inflation, bei der die EZB noch Preisstabilität sieht. Und das sind Preise aus einem Warenkorb - einzelne Preise können durchaus abweichen. Allein hier sieht man, wie "werthaltig" die Währung ist - in 35 Jahren hat sich bei 2% Inflation jährlich meine Kaufkraft halbiert.

Das hat per se jetzt mit Edelmetallen wenig zu tun - das gilt für alle Sachwerte. Es ist meistens nur einfacher, sich eine Unze oder eine viertel Unze Gold zu kaufen, als eine Immobilie für 100.000, 200.000 oder 300.000 Euro für Vermietungszwecke z.B.. Umso überraschender ist, dass bei vielen das Bargeld auf dem Konto so daliegt bei der Inflation und jährlich an Wert verliert und es niemanden kümmert. Meistens noch auf einem niedrig verzinsten Sparbuch, Tagesgeldkonto vielleicht auch grad noch - oder halt zum Teil ein Girokonto mit 0% Zinsen.

Gerade weil es hier auch um Lebensversicherung geht - also Absicherung fürs Alter bzw. Altersvorsorge und Vermögensaufbau - ist Papiergeld im Vergleich zu Sachwerten niemals lohnenswert. Papiergeld ist nur für das "daily business" geeignet, für das tägliche Leben, Papiergeld über Jahre oder Jahrzehnte aufzuheben ist eigentlich sinnfrei - was die Inflationsberechnung oben ja beweist. Edelmetalle rechnen sich sicherlich nicht, wenn man nur für 2, 3 oder 5 Jahre dort investieren will - allerdings für 30, 40 Jahre? Fürs Alter? Kein Mensch kann dir sagen, was bis dahin passiert, das ist Kaffeesatzleserei, aber fest steht, dass 1903 die Unze Silber 0,48 Cent gekostet hat - und heute 20 Dollar - während der Dollar von 1903 heute noch immer "nur" 1 Dollar ist. Ähnlich verhält es sich mit allen Sachwerten.
Und während ein VW Käfer in den 60er Jahren ca. 3400DM gekostet hat, also ungefähr 1700 Euro - kostet heute ein Golf das 10-Fache .

Heute durch Zufall ein schönes Video zum Thema gefunden mit Dirk Müller - als als Mr. Dax bekannt - http://www.youtube.com/watch?v=B9ITKZlTcvA
Was ist unser Geld noch wert?
Das erklärt zum Teil einiges, was hier im Thread schon besprochen wurde und schneidet auch einige Themen an, die durchaus interessant sind.