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10.08.2012, 00:30 #1Gungrave
Kein Gefühl der Trauer, bin ich normal?
ich sitz hier grad rum, denk so nach und irgendwie ist mir aufgefallen, dass ich bis dato nie richtige Trauer empfunden habe, nicht bei anderen und nicht bei Familienangehörigen. Damit meine ich vor allem den Tod von Menschen die einem eigentlich Nahe stehen. Als meine Großeltern verstarben hat mich das bei keinem einzigen gerührt, mein Leben ging einfach weiter, ich war nichtmal geschockt obwohl ich sie eigentlich geliebt habe. Sowas ist doch nicht normal, kann ein Mensch wirklich so gefühlslos sein oder ist das einfach eine Art das ganze unbewusst zu verarbeiten? Normalerweise wird ja viel getrauert und geweint aber ich kenne dieses Bedürfnis nicht, ich hasse es sogar richtig wenn andere dann am Boden sind und ich nicht wie n Pfosten dastehen will indem ich gar nichts mache.
Vor kurzem starb die 2-jährige Tochter einer Bekannten von mir - nichts, hat mich kaltgelassen obwohl das ganze tragisch ist und viele mitgenommen hat ... ich fühl mich deswegen grad irgendwie richtig elendig und mies ..
Hoffe mal ihr werdet aus meinem Text schlau, hab bisschen was getrunken und kann nicht mehr 100 % klar denken ..
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Kein Gefühl der Trauer, bin ich normal?
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10.08.2012, 00:38 #2smilchen
Schlaf erst mal aus...
Und wenn du morgen, nach einer flasche wasser und nem asperin tabletchen noch immer so empfindest können wir weiter reden.
Wenn man was getrunken hat hat redet man öfters mal bischen zu viel ^^
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10.08.2012, 03:54 #3Lositnot
AW: Kein Gefühl der Trauer, bin ich normal?
Nein, Gefühlslos bist du sicher nicht.
Ich glaube sogar, dass du gerade bei den schlimmen Ereignissen nicht gleich losweinst, um sie besser verarbeiten zu können.
Ist bei mir genauso.
Bei sehr schlimmen Ereignissen habe ich mich nicht weiter darum gekümmert, es hätte fast den Anschein, als wäre es mir egal gewesen.
Ich mach mir jetzt auch keine Gedanken mehr darüber... ist auch besser so, warum unnötig gestresst werden? Immerhin kann man es ja eh nicht ändern.
Elendig und mies brauchst du dich jetzt bestimmt nicht fühlen, immerhin kannst du ja nicht einmal was dafür.
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10.08.2012, 08:04 #4Worry
AW: Kein Gefühl der Trauer, bin ich normal?
Lieber Gungrave, genau die gleiche Frage habe ich mir auch schon gestellt, bei so vielen Trauerfällen in meiner Familie. Diese Verwandten haben mein Leben nicht besonders berührt und es ist wohl normal. Allerdings sieht die Sache anders aus, wenn jemand verstirbt, den Du liebst und mit dem Du täglich zu tun hast. Ich wollte es hier eigentlich nicht öffentlich machen, aber es paßt und vielleicht hilft es Dir... Vor gut zwei Monaten ist meine Mutter verstorben. In den ersten zwei Wochen empfand ich überhaupt nichts, und auch ich googelte überall, ob ich vielleicht nicht normal bin. Die vielen Laufereien überdeckten die Gefühle, dann kam es aber knüppeldick, an einem Morgen, wie ein Schlag in die Magengrube, was da eigentlich passiert ist, habe ich da erst realisiert. Auch da empfand ich aber keine direkte Trauer. Seit dem Tag lebe ich wie "unter Wasser", eigentlich bis heute. Auch ich frage mich, was mit mir nicht stimmt. Ich habe auch nicht so viel geweint, und wenn dann nur, darum, wie ich nun fertig werden soll, nicht daß meine Mutter nicht mehr da ist...
Kannst Du damit was anfangen?
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10.08.2012, 13:19 #5Cao Cao
AW: Kein Gefühl der Trauer, bin ich normal?
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10.08.2012, 15:28 #6Gungrave
AW: Kein Gefühl der Trauer, bin ich normal?
Naja aber in meinem Umfeld bin ich wohl der einzige der so drauf ist. Ich hab da auch so ne schräge Einstellung zu dem Thema, "wenn jemand stirbt ist er Tot, tagelanges trauern wird ihn auch nicht zurück zu den Lebenden befördern"...
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10.08.2012, 15:38 #7Aurel-
AW: Kein Gefühl der Trauer, bin ich normal?
Ist normal und vielen anderen geht es auch so, mich eingeschlossen. Es gibt halt Leute, die mit dem Thema generell besser umgehen können als andere.
"Die 2 jährige Tocher einer Bekannten" - klar ist das schlimm, aber deswegen jetzt die Fäuste zu ballen "warum gerade sie?" und los zu heulen, wäre dann doch etwas extrem.
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10.08.2012, 16:09 #8RNY
AW: Kein Gefühl der Trauer, bin ich normal?
Es kommt ja auch immer darauf wer gerade gestorben ist. Bei meiner Grossmutter war ich ja auch nicht überrascht, Sie war in einem Alter wo man es (leider) erwarten durfte. Mich hat die Szene als ich Sie das letzte mal gesehen habe, im Nachhinein viel mehr mitgenommen. Ich war an dem Tag etwas im Stress und ging Sie noch schnell besuchen, beim Abschied fing Sie dann an zu weinen und wollte eigentlich nicht dass ich gehe....so als ob Sie mich das letzt mal sehen würde. Im Nachhinen machte mich das traurig.
Oder wenn ich mir nun vorstelle, dass meiner Frau etwas zustossen sollte, ich denke das wäre schon ein rechter Dampfhammer auf den Kopf. Kann mir auch nicht vorstellen dass da jemand cool bleibt, wenn dann auch nur nach aussen. Personen mit denen man so viel Zeit des Lebens teilt, das kann nur hart sein.
Auch bei meinen Eltern, die noch in einem relativ guten Alter sind (65 und 70), würde es mich sicher nicht kalt lassen....bei anderen Personen aus meinem Umfeld wäre es dann sicher auch einfacher.
Meistens macht einem bei solchen Vorfällen, ja nur das Gefühl der Machtlosigkeit fertig. Man weis, der Mensch ist weg und kommt nicht zurück. Er liegt am Morgen nicht mehr neben einem im Bett, man kann Ihn nicht mehr zum Essen einladen, SMS bleiben unbeantwortet.
Aber das Thema Tod sehe ich auch sehr nüchtern. Tot ist tot. Das ist auf der einen Seite hart, auf der anderen Seite ist es für den der gestorben ist ja überhaupt nicht schlimm. Der hat nun seinen Frieden, und wir sind noch hier und müssen damit klar kommen. Im Grunde kann man das auch positiv sehen für den Verstorbenen.
Dazu ist der Tod die einzig wahre Gerechtigkeit, denn da müssen alle von uns mal durch.
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10.08.2012, 22:27 #9Final
AW: Kein Gefühl der Trauer, bin ich normal?
Normal bist du,das ist nix unmenschliches! (Wie ich finde)
Vielleicht trauerst du ja innerlich,und du merkst es nicht.
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11.08.2012, 00:17 #10Aero
AW: Kein Gefühl der Trauer, bin ich normal?
Gefühlslos bist du ja nicht, gerade weil du dich darüber unglücklich fühlst, dass du unglücklich bist.
Nicht jeder Mensch ist gleich und weil man anders ist ist man nicht direkt schlecht.
Was bringt es dir, tagelang zu trauern und an nichts anderes mehr zu denken? Sollen solche Ereignisse wirklich dein ganzes Leben auf den Kopf stellen?
Ich glaube nicht, dass das jemand möchte. Es gibt nunmal Menschen, die solche Sachen besser verarbeiten können, oder einfach, wie Meranei geschrieben hat, eine längere Zeit brauchen, um das zu tun und diesen Trauerzustand nunmal nicht so offen zeigen (können).
Im Prinzip bleibst du nur realistisch. Das ist alles.
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