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25.07.2016, 19:55 #1Koper
Ist Freundschaft eine Illusion?
Was denkt ihr darüber?
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25.07.2016, 20:12 #2Jacky89
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Ich denke darüber, dass die zwischenmenschliche Freundschaft im echten Leben heuzutage genau so brüchig und eingebildet ist, wie sie es vor 50 Jahren war. Oder vor 100 Jahren. Oder noch früher. In vielen, scheinbar nicht in allen Fällen, sind Menschen nur situationsbedingte Kameraden, die zusammen abhängen, weil es sich irgendwie so anbietet. Sie bezeichnen einander leichtfertig als Freunde. Aber echte Freundschaften waren schon eh und je eine echte Seltenheit. Durch das Internet wird man darauf aufmerksam, dass es sehr viel mehr Menschen auf der Welt gibt als nur die im eigenen Alltag. Und man merkt, dass die alle mit einem nichts zu tun haben wollen. Trotzdem denke ich, dass die sozialen Netzwerke die Menschen nicht auseinander bringen, weil: Als es noch kein Internet gab, haben auch schon unzählige Menschen existiert, die mit einem nichts zu tun haben wollten. Man konnte sie nur nich sehen. Aber praktisch war man schon immer einsam, man kann aber ohne Internet die Ausmaße nicht begreifen, eben weil man ohne Internet nicht mitbekommt, wie viele andere Menschen wirklich da sind und ein eigenes Leben führen.
Das sind meine bescheidenen Gedanken zu der Frage, ob soziale Netzwerke Menschen auseinander bringen.
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25.07.2016, 21:36 #3Kibaku
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Ich finde nicht dass (echte) Freundschaft eine Illusion ist. Es kommt meiner Meinung nach einfach viel mehr darauf an ob man die selben Wellenlängen hat und wie man sich versteht und natürlich auch wieviel Zeit man miteinander verbringt/verbracht hat. Ich habe ungefähr 3 echte Freunde mit denen ich schon nun mehr als 16 Jahren befreundet bin. Klar, es gab hier und da mal Streit und wir sind uns einige Zeit auch aus den Augen gegangen, aber das für vielleicht nur 1 - 2 Tagen, haben uns vertragen und hatten auch irgendwie was zu Lachen warum wir uns so verhalten haben. Ich habe auch heute mit denen zu tun und das wirklich sehr oft wann jeder von uns mal Zeit hat. Wir wohnen auch zum Glück nicht so weit entfernt, ich denke die Entfernung spielt auch eine gewisse Rolle.
Wir sind sehr nostalgisch, blicken immer zurück in die Vergangenheit und schauen auch immer wo wir jetzt stehen, immer noch befreundet.
Was Facebook und WhatsApp angeht, meh... meiner Meinung nach kann man das getrost vergessen da wirkliche, langhaltende Freundschaften aufzubauen. Das klappt ganz selten bis garnicht.
Vielleicht muss man halt diesbezüglich auch Glück haben, mir ist bewusst dass nicht jeder Mensch Glück hat Freundschaften zu knüpfen, vorallem auch welche die sehr lange halten. Wahrscheinlich habe ich deshalb auch eine andere Sichtweise, dass Freundschaft keine Illusion ist.
Deswegen kann ich wahrscheinlich auch nur von Glück sprechen dass ich zwar nicht viele Freunde habe, aber wenige auf die ich mich wirklich verlassen und zählen kann.
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25.07.2016, 21:51 #4HardAndSoft
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Freundschaft entsteht durch gemeinsame Erlebnisse im Real Life.
Virtuelle Bekanntschaften sind halt nur Bekanntschaften.
Geht mal raus vor die Tür, denn das Leben spielt sich nicht in Facebook ab
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26.07.2016, 06:16 #5Mario1690
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Ich befinde mich derzeit in einer Situation, in der mir dieser Gedanke leider auch immer wieder in den Kopf schießt. Ich hatte 2 Freunde, die ich Online kennen gelernt habe und mit denen ich eine, zumindest nach meinem Empfinden ziemlich enge Freundschaft hatte. Aber wir hatten uns auch einige Male getroffen, kannten uns also auch persönlich. Nun war es so, dass ich in dieser Zeit 2 Mal etwas ziemlich Bescheuertes gemacht habe, auf das ich jetzt nicht näher eingehen möchte und was mir im Nachhinein sehr leid tat. Sie wussten aber nicht, dass ich das war und ich hab mich nie getraut, es zuzugeben, aus Angst, sie zu verlieren. Vor einer Weile haben sie es durch Zufall herausgefunden, daraufhin wurde mir ohne Umschweife die Freundschaft gekündigt, sie haben nicht gefragt, warum und wieso und was die Gründe dafür waren. Eben die hab ich dann trotzdem ausführlich erklärt, denn dahinter steckte ein bisschen mehr als irgend eine Böswilligkeit. Ich hab mich mehrmals schriftlich entschuldigt, wollte aber zumindest nochmal ein persönliches Gespräch mit den Beiden führen und alles in Ruhe erklären und besprechen, wonach ich immer wieder gefragt habe. habe Leider keine Chance, sie lassen absolut keinen Kontakt zu, egal was ich mache.
Genau das ist es, was mich in letzter Zeit an der "Echtheit" solcher Freundschaften zweifeln lässt. Selbsverständlich bin ich selbst und nur ich an der Situation schuld und natürlich verstehe ich absolut, dass die Beiden das ziemlich getroffen hat. Bloß kannten wir uns jahrelang und wenn einem jemand wichtig ist, dann beende ich doch nach so langer Zeit nicht rigoros eine jahrelange Freundschaft, ohne dem anderen auch nur die Möglichkeit zu geben, das Ganze zumindest mal persönlich zu erklären. Denn geschrieben hat so eine Entschuldigung doch beinahe keinerlei Wirkung.
Daher muss ich leider auch sagen, ja, vielleicht sind solche Freundschaften tatsächlich nur eine Illusion, besonders, da ich vor vielen Jahren schonmal etwas Ähnliches erlebt habe, wo ich aber nicht selbst schuld war. Für mich waren die Beiden mehr als reine Onlinebekanntschaften, auch wenn ich mal Scheiße gebaut habe, das hat damit überhaupt nichts zutun, aber umgekehrt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ich weiß wirklich nicht, ob man jemanden sonst so schnell fallen lassen würde, gerade, da wir uns abgesehen davon immer super verstanden haben und eigentlich nie wirklich Streit hatten. Das fühlt sich dann schon irgendwie so an, als hätte man dem anderen nichts oder wenig bedeutet. Ich hoffe wirklich sehr, ich bekomme noch das Gegenteil bewiesen, aber ich verliere nach inzwischen mehren Monaten ohne jegliche Meldung leider so langsam die Hoffnung.
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26.07.2016, 08:42 #6Giant
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Mir geht es da zum Glück so wie Bakugou.
Ich habe 2 echte Freunde, die ich seit mittlerweile 20 Jahren kenne (und das als 23jähriger ). Wir werden auch sehr oft sehr nostalgisch. Stetiger Kontakt ist meiner Meinung nach kein Indiz für eine gute Freundschaft, denn wir haben teilweise bis zu 3 Wochen gar keinen Kontakt (wohnen quer durch NRW verteilt), was aber rein gar nichts an der Tiefe unserer Freundschaft verändert.
Online habe ich auch schon einige tolle Menschen kennengelernt (hab ich schon mal erwähnt, wie toll Mario Kart Wii ist? ). Ich treffe mich regelmäßig mit der Community und bei einigen würde ich auch von einer sehr guten Freundschaft sprechen.
Social Media hat allgemein nicht viel verändert, was Freundschaften angeht, es zeigt nur mehr auf wie Jacky schon beschrieben hat.
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26.07.2016, 10:22 #7Cao Cao
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Was ich unter Freundschaft bezeichne, sehe ich auch nicht als Illusion oder Zweckgemeinschaft.
Ich habe zwei sehr gute Freunde, von denen ich den einen seit der zweiten Klasse kenne. Ich werde sogar von seiner Familie sehr gut behandelt, auch wenn kaum einer von denen deutsch beherrscht (Er ist Chinese)
Früher haben wir uns oft getroffen, viel Mist gebaut, und teilten die selben Interressen. So gleich wie wir
aber sind, uunterscheiden wir uns aber auch stark.
Wir führen auch mal ernste Diskussionen und haben verschiedene Ansichten, aber wir achten uns. Dadurch das wir beide nun Berufe haben die viel Freizeit Kosten, sehen wir uns nur noch selten, aber dennoch sind wir gut befreundet. Freundschaft heißt nicht das man jeden Tag mit jemanden sich treffen oder zusammen feiern muss.
Freundschaft bedeutet besonderes Vertrauen in eine Person die man respektiert und mit der man sich unterhalten kann.
Natürlich gibt es auch Menschen die sich Freunde nennen aber die lediglich mit einen rumhängen um ihn auszunutzen. Sowas habe ich leider schon oft erfahren. Enttäuscht war ich von einer sehr guten Freundin, von der ich auch mal etwas wollte. Ich habe ihr sehr viel anvertraut und sie mir auch. Ich war ihr Berater in jeder Situation. Ich habe sie aus einen tiefen Loch geholt, ihr neue Lebenslust gegeben. Ich war sehr geduldig mit ihr und half so gut ich konnte. Mich durfte sie immer egal zu welcher Zeit kontaktieren, wenn sie niemanden hatte mit den sie reden kann. Das ist auch bei meinen Freund der Fall.
Naja, ich kam bzw bin selbst tief gefallen und ich würde lügen, wenn ich sagen würde es ging mir gut. Ich öffnete mich ihr gegenüber, und bekam nur ihr Desinteresse mit. Ich war ihr egal und bin nur Mittel zum Zweck gewesen. Irgendwann kam sie dann wieder an und ich sagte ihr sie soll mich nicht mehr mit ihren Kindergarten-Problemen nerven.
Ich hasse undankbare Menschen abgrundtief.
Sowas z.B. ist eine Illusion, wenn man das Freundschaft nennen möchte.
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26.07.2016, 11:38 #8Mickie
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Also erstmal denke ich das es an der Persönlickiet der jeweiligen Person liegt, wie gut eine Feundchaft ist. Ich hatt ema einen sehr guten Freund, aber der wurde immer spießiger und er meinte er müsse mir vorschreiben was richtig und falsch ist. Dadurch ist unsere Freundschaft nun zu Ende. Er hat nicht verstanden das jeder Mensch individuell ist...
Das nächste, das "alle" immer saufen gehen wollen kenn ich auch. Find ich assi und kann ich nicht nachvollziehen. Daher mussten Freunde immer schön ohne mich gehen. Und haben sich dann auch noch andere Freunde gesucht mit denen sie das machen konnten.
Ich selbst kann nicht sagen das Freundschaften oberflächlicher werden. Sondern die Interessen ändern sich einfach. Viele planen Häuser und Kinder und sind vollkommen in ihrer eigenen Welt beschäftigt. Da passt man dan ngar nicht mehr rein und gehört schon nicht mehr dazu...
Ich selbst bin auch nicht traurig oder einsam. Da ich genrell ein Einzelgänger bin und gerne alleine bin stört mich das auch eher nicht^^
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26.07.2016, 12:37 #9Counterweight
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Finde ich überhaupt nicht. Meine Knapp 200 Freunde auf Facebook sind eine Illusion, da mache ich mir nichts vor. Facebook interessiert mich aber auch nicht sonderlich, nutze das eigentlich nur noch um Informationen über Bands, Filme zu sammeln und hier und da Nachrichten zu lesen. Für mehr nicht.
Aber außerhalb der vernetzten Welt gibt es doch genug Leute, mit denen mal wirklich noch echte Freundschaften schließen kann. Man sucht sich ein Hobby und schon stößt man doch zwangsweise auf neue Leute, die dann auch gleich das gleiche Interesse haben. Ich habe mir durch das Motorradfahren einen festen Kreis von knapp 20 Leuten aufgebaut, die ich fast alle auch mindestens jedes Wochenende sehe und bei schönem Wetter auch unter der Woche, wenn man mal spontan eine Tour fahren will. Irgendwann wächst man dann so zusammen, dass auch mal einige ihre Freundinnen bzw. die Frauen Freunde mitbringen und dann wird ein Filmabend gemacht oder ein Konzert besucht, Essen gegangen. Und das reicht mir persönlich auch vollkommen aus.
Ich habe lieber meinen überschaubaren Kreis, mit dem ich regelmäßig was unternehmen kann als 250 Freunde auf Facebook und sonstigen Netzwerken, mit denen ich stündlich schreibe, aber die mir doch irgendwie fremd sind. Wobei Internetbekanntschaften auch nicht durchweg schlecht sind, manchmal hat man eben Interessen, mit denen man nur schwer Leute findet, die das gleiche interessiert. Ich gucke beispielsweise NASCAR. Da habe ich genau einen Kumpel, der das auch guckt, sonst ist tote Hose. Da finde ich Austauschen über das Internet dann wieder eine schöne Sache und auch aus Internetfreundschaften können ja "reale" werden, wenn man zufällig relativ nah beieinander wohnt zum Beispiel. Und als Startpunkt nach einem Umzug in eine völlig neue Umgebung ist das Internet auch nicht zu verachten. Finde ich zumindest. So wildfremd völlig alleine in irgendwelche Bars/Clubs zu stolpern, wo dann die Leute schon in ihren Grüppchen sind und man wildfremd von außen kommt und sich da einbringen will, ist zumindest nicht so mein Ding, hätte ich keinen Bock zu.
Edit: Wobei auf manchen Konzerten ist uns das wohl schon passiert, dass wir auf einmal mit Leuten unterwegs waren, die wir nicht kannten. Aber dann eher unbewusst, mit dem Ziel welche zu finden hätte ich da keine Lust drauf.
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26.07.2016, 17:03 #10Koper
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Aber da wären wir dann auch bei dem Punkt Ausnutzung, Zweckgemeinschaften oder wie man sie nennen möchte. Erkennt man mit den sozialen Kanälen nicht mehr die Oberflächlichkeit der Freunde? So komme ich auf die Frage, ob Freundschaft eine Illusion ist.^^
Ich denke mir: Vor dem Social Media Kram konnte man bessere Freundschaften entwickeln. Es gab keine WhatsApp Gruppe die den nächsten Saufabend ankündigte, man war mehr unter sich in seinem eigenen Kreis, wodurch auch Freundschaften besser gehalten haben.
Zum Punkt mit dem Saufen noch einmal: Ich finde es in unserer heutigen Gesellschaft schwierig Freunde zu finden, mit denen man auch mal kreative Dinge unternehmen kann. Ob zusammen fotografieren, zeichnen oder sogar einen Kurzfilm drehen --- Dinge für die ich mich beispielsweise interessere --- sow etwas ist nicht mehr. Lieber trinkt man bis zum geht nicht mehr, unternimmt einen Wochenend-Trip nach Holland, um sich Stoff reinzuziehen, die dich high machen... Warum?
Wo bleibt das echte, zwischenmenschliche?
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26.07.2016, 17:33 #11vieraeugigerZyklop
Freundschaft ist alles andere als eine Illusion. Ich habe, wie anscheinend ein paar hier, 2 beste Freund. Seit 18 bzw seit 16 Jahren. Wir drei ticken absolut gleich und sind zusammen nur am lachen. Früher haben wir jeden Tag zusammen verbracht. Seit wir berufstätig sind sehen wir uns leider nir vllt 1-3 x im Monat. Aber das ändert nichts an der Tiefe. Wir sind immer für den anderen da.
Über Whats App haben wir ja auch eine Gruppe.
Die Freundesliste in Social Media ist eh nicht repräsentativ. Ich kenne es noch aus MeinVZ...wenn man jemanden 1x gesehen hat dann hatte man am nächsten Tag gleich eine Anfrage drin. Denke nicht das es sich bei FB anders verhält.
Jedenfalls kann man es nicht verallgemeinern.
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26.07.2016, 18:27 #12Jacky89
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Es liegt bei jedem Freundeskreis selbst, auf das Zwischenmenschliche zu achten. Die Menschen verteilen ihre Prioritäten selbst. Wenn sie wollen, dass facebook nur ein Randmittel zur Kommunikation ist, statt ein ständiger, plumper Alltagslebenskommentartorenkreis zu sein - dann wird in jenem Freundeskreis facebook auch nur selten genutzt.
Die Menschen werden nicht von einer höheren Macht fremdgesteuert, die von facebook ausgeht. Wer in facebook gammelt und sich zudröhnt, der tut es, weil er zu nichts Besserem in der Lage ist.
Wenn dich das stört und du dich nach mehr sehnst, hast du die falschen "Freunde" und musst deine eigenen Kriterien einmal überdenken, schlage ich vor.
Wie lautet denn deine persönliche Antwort auf die Frage, warum es bei deinen Kontakten nur um's Saufen und Kiffen in Holland geht?
Ich für meinen Teil erkenne keinen überzeugenden Grund dafür, dass jemand mit solchen ... Lebewesen ... überhaupt zusammen sein will.
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26.07.2016, 18:31 #13vieraeugigerZyklop
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26.07.2016, 18:44 #14Cao Cao
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Freunde können das Leben durchaus bereichern, aber ich tendiere ansonsten auch eher zum Einzelgängerleben. Ich könnte mir z.B. nicht vorstellen mit einer Lebensgefährtin zusammen zu leben.
Facebook oder auch hier ist ein gutes Beispiel: Nur weil man hier oder bei FB "befreundet" ist, heißt das nicht das man auch wirklich mit denen befreundet ist, sondern eher das man mit diesen Leuten ähnliche Interessen teilen, sie gewissermaßen auch achtet, oder nur weil man seine Sammlung erweitern möchte
Naja, diejenigen die ich hier auf Forumla in der Liste habe, kann ich soweit auch gut leiden
Auf Facebook ist das teilweise ein wenig anders. Von den knapp 200 Freunden sind etwa 100 Verwandt mit mir, 2 sehr gut befreundet, 60 "Menschen die ich achte" und der Rest irgendwelche User oder Fakes die mir mal ne Anfrage geschickt haben, und ich versehentlich nicht die Blockiertaste gedrückt habe
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26.07.2016, 18:52 #15Dante-Dragon
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Mal so ne Frage aber müssen alle deiner Freunde denn auch DEINE interessen vertreten? Bzw DEINE Hobbys haben? Ich habe durchaus Freunde mit denen ich schonmal ne Woche nach Spanien geflogen bin auf nen Trekking Trip. Oder wir gehen mal Geo Cachen zusammen. Andererseits habe ich natürlich auch Kumpels mit denen ich schon nen Wochenend Trip nach Holland zum kiffen unternommen habe.
Nicht jeder hat die gleichen Hobbys und solche "Ausflüge" bzw Gemeinschaftsunternehmungen kannst du eben nur machen wenn die Leute gemeinsame interessen vertreten. Wenn ihr jetzt bei nem Wander Ausflug jemanden dabei habt der damit nichts anfangen kann und die ganze Zeit meckert dann ist ihm nicht geholfen und euch auch nicht. Und i.d.R artet das im Streit aus.
Beim "Saufen" allerdings wie du es so schön nennst kann man halt alle Leute aus unterschiedlichen Gruppen zusammen setzen. Wobei man sich jetzt auch nicht unbedingt die Kante geben muss aber in einer gemütlichen Atmosphäre quatscht es sich echt angenehm. Das mach ich auch regelmässig mit meinen Kumpels. Besonders da hier wirklich dann auch mal alle dabei sind. Die Hardcore Nerds,die Oberkiffer,die Sportler....etc.
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26.07.2016, 19:12 #16Scrypton
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Hab's bereits in der Arbeit gelesen, nach Feierabend nun muss ich hier unbedingt erwähnen wie treffend witzig ich diese Aussage fand. Aufdringliche Situationen sind unangenehme Situationen - wer geht schon völlig alleine feiern.
Passiert, dass sich Grüppchen auf Festivals und Co. mischen und je nach Wellenlänge sogar darüber hinaus in Kontakt bleibt, zusammen wachsen. Nur auf dein Beispiel bezogen von oben passt das wohl nicht mehr so ganz, denn auf diesen manchen Konzerten warst du sicherlich nicht gänzlichst alleine unterwegs.
@Topic:
Nein, Freundschaft im allgemeinen ist meiner Meinung nach ganz sicher keine Illusion - ich schließe diese These sogar absolut, also vollumfänglich aus. Aber.... - ja, ein aber kommt - ....Freundschaft kann Illusion sein, weil dazu zwingend mindestens zwei Personen gehören, womit ebenfalls mindestens jeweils zwei Bewertungen dieser zwischenmenschlichen Beziehung sowie zwei Wertvorstellungen von "Freundschaft" kollidieren.
Daraus folgt, dass Freundschaft dann echte Freundschaft ist, wenn diese individuellen Sichtweisen auf beiden Seiten weitestgehend übereinstimmen und das Problem wiederum ist, dass keiner in den Kopf des Gegenübers blicken kann. Enttäuschungen habe ich selbst dahingehend, zum Glück, noch nicht erlebt. Im Leben schon viele Menschen kennen gelernt, gerade in den Jahren von ~12-19 in die eine oder andere "Gruppe" für jeweils paar Jahre reingerutscht, ergo haben sich Verbindungen zu vielen Menschen natürlich auch vollkommen verflüchtigt.
Das ist wohl völlig normal und sowieso gibt es keine konkret zu definierende Grenze, wo wahre Freundschaft beginnt und wo sie aufhört. Es gilt, ein paar immer größere Kreise um sich zu ziehen die ineinander verschwimmen, von innen (Echte Freunde, Gute Kumpel) bis außen (Kollegen, Bekannte, ...).
Meinen Kern, die echten Freunde also, würde ich zählen auf 4, vielleicht 5. Schwierig. Einen davon kenne ich bereits aus dem Kindergarten, die anderen erst mit ~20-24 Jahren kennen gelernt - und der erst erwähnte ist dabei noch nicht mal in meinem engen Freundeskreis (also guten Bekanntenkreis - ich meine mit Freundeskreis jetzt nicht den "Kern"Kreis XD). Wie ein Vorredner hier bereits sagte, müssen sich Freunde längst nicht täglich respektive jedes Wochenende sehen.
Soviel dazu und meiner Sichtweise.
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Vor ein paar Wochen habe ich einen größeren Artikel im Zusammenhang mit einer aktuellen Studie gelesen welcher eigentlich genau dieses Thema behandelte. Ich weiß weder, welches Medium das war noch, ob Print oder Online und eine Google-Suche führte gerade zu keinem positiven Ergebnis. Bei Interesse werde ich danach noch mal schaun, irgendwo muss es ja zu finden sein - zu den notwendigen Schlagwörtern die mir aus dem Artikel aber noch einfallen gibt es viel zu viele irrelevante Treffer die damit absolut nichts zu tun haben. Weil ich den Inhalt jedoch durchwegs schlüssig nachvollziehbar empfunden habe trotzdem eine kleine Zusammenfassung dazu.
Das Ergebnis dieser - wie ich in Erinnerung habe größer angelegten - Studie war das, dass viele sich in der Bewertung ihrer eigenen Freundschaften irrten insofern, dass die Bewertung häufig nicht auf Gegenseitigkeit beruhte; womit wir bei der Illusion wären. Die Aufschlüsselung zeigte dabei, dass dies überwiegend dann auftritt wenn ein Außenseiter-Typ eine allgemein beliebtere/und oder attraktivere Person zum Freund bzw. zur Freundin erklärt.
Weiter stellte sich heraus, dass Eigenbrödler-Typen, die eben eher zu den Außenseitern zählen und in frühen als auch späteren Jahren schwer Anschluss finden deshalb jene zu schnell als Freunde bezeichnen die sich mit ihnen in der Freizeit abgeben, weil sie sich damit selbst aufgewertet fühlen. Wer will schon ohne Freunde sein... Selbstwertgefühl und so.
Umgekehrt, so weiter, haben eh beliebte/anerkannte/sehenswerte Personen immer überall schnell Leute um sich, der Bekanntenkreis wächst entsprechend schneller und damit die Möglichkeit, dass einer dieser vermehrten Bekannten eine Freundschaft hinein interpretieren - wobei der echte Freundschaftskern bei diesen besagten Personen tatsächlich nicht proportional mit wächst.
Klingt nachvollziehbar und irgendwie auch nicht ganz neu. Will es nur erwähnt haben, ohne jegliche Gewähr.
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26.07.2016, 19:18 #17Counterweight
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26.07.2016, 20:38 #18JokerofDarkness
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Freunde mache ich an folgender Frage fest: "Wer würde mitten in der Nacht auf einen Notruf meinerseits reagieren, außer meine Familie?" Das sind genau zwei Leute, die mir sehr wichtig sind und denen ich sehr wichtig bin. Man muss nicht immer einer Meinung sein, aber immer ehrlich zueinander, ohne das der Eine dem Anderen was krumm nimmt. Man steht füreinander ein und freut sich für den jeweils Anderen. Das sind wahre Freunde und ja so etwas gibt es.
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26.07.2016, 20:58 #19vieraeugigerZyklop
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26.07.2016, 21:24 #20Kaykero
AW: Ist Freundschaft eine Illusion?
Ich würde da zuerst noch ergänzen: wen würde ich denn mitten in der Nacht (außer meiner Familie) bei einem Notruf überhaupt versuchen zu kontaktieren? Die kleine Gruppe, die dann noch übrig bleibt, müsste sich dann eben mit deiner Fragestellung konfrontieren. Aber im Großen und Ganzen kann man deine Methode gut nachvollziehen.
Wobei ich dann noch zwischen mehren Gruppen von Freunden differenziere. Da gibt es eben die besten oder sehr guten Freunde, die der Joker schon relativ gut beschrieben hat, dann eben Leute mit denen man über alles reden kann, aber eben noch nicht komplett die "Verpflichtung" eines guten Freundes eingehen muss, oder Leute mit denen man nur gerne Zeit verbringt, weil man gleiche Hobbies und Interessen hat. Zu letzteren beiden Gruppen zähle ich persönlich aber auch Bekanntschaften, die man online gemacht hat - für mich macht das keinen Unterschied, ob man sich hier im Forumla, beim WoW zocken, auf facebook oder beim Fortgehen kennengelernt hat. Und weil diese Form von Freundschaft heutzutage immer mehr zunimmt, würde ich das auch nicht automatisch verteufeln. Wenn man die Wahl hat zwischen online Bekanntschaften oder gar keinen, dann kann ich eine Person verstehen die sich mit der ersten Auswahl "zufrieden geben" muss.
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