Thema: Gedankengänge:

Es ist gerade 23.30 Uhr.
Ich schreibe hier meine Gedanken auf, weil ich wiedermal nicht einschlafen kann.
Zu viele Gedanken schwirren in meinem Kopf, um mich wirklich entspannen zu können.
Was soll‘s.
Um meinem Denken ein bisschen Sinn zu verleihen, schreibe ich halt.
Was soll man schon anderes machen?
Vielleicht hilft das ja. Eigentlich schreibe ich ja nicht euretwegen.
Mir ist egal, wer das liest, ob es überhaupt jemand liest und was mit diesem Text geschieht.
Ich tue es für mich, aber vielleicht liest es ja trotzdem jemand anderes, und dann ist es für die Person ein netter Zeitvertreib, oder kann gar was lernen.

Man weiss ja nie. Deswegen schreibe ich.
Meine Gedanken kreisen zurzeit eigentlich hauptsächlich um meine vergangenen Freundinnen.
Wie schön die Zeit doch war, wenn man wusste, dass es jemand gibt, der einen wertschätzt, dass man geliebt wird, dass man WICHTIG ist.
Dieses Gefühl habe ich jetzt nicht mehr.
Ich bereue, was ich getan habe, und diese Reue… hilft mir eigentlich nicht.
Klar, es hilft sicher, wenn man sich im Klaren ist, dass man es selber verbockt hat, aber… irgendwie ist es auch eine Belastung.
Wenn man doch bedenkt, dass man jetzt vielleicht noch mit der Person, die man liebt, zusammen wäre, wenn man dies oder jenes nicht gesagt hätte, ist das doch etwas… deprimierend.

Aber ich spreche nicht offen.
Schönreden bringt nichts.
Es geht mir Scheisse, aber was soll‘s.
Leb dein Leben, hab Spass, heisst es doch immer.
Ich bezweifle langsam, dass das Leben selbst überhaupt ein Spass ist.
Das ist doch alles eine abgefuckte Scheisse.
Ich schreibe nur hier, weil ich mich einsam fühle, in der Hoffnung, jemand gleichgesinntes zu finden.
Aber das wird nicht geschehen.
Mittlerweile ist es 23.38
Ich erwähne, dass ich hier NICHTS editiere, von dem was ich hier geschrieben habe.
Das ist alles Original.
Nichts ist überarbeitet.

Hm.
Und wenn ich dann noch mehr zurückdenke, als ein paar Wochen, dann wird’s wirklich bedenklich.
Der Tod meines Bruders lastet immer noch auf mir.
Es ist jetzt eine Weile her, aber abfinden kann ich mich nicht damit.
Oft denke ich an die früheren Zeiten und zu wissen, dass diese Person Vergangenheit ist, schmerzt so unglaublich.
Es ist Folter- aber was kann man dagegen machen?

Ich realisiere es eigentlich erst jetzt und ich kann mir denken dass es in Zukunft schlimmer wird.
Aber… Es hat ja auch keinen Sinn zu trauern.
Tränen bringen verlorenes nichts zurück.
Das habe ich oft genug merken müssen. Oft genug hat mich dieses Gefühl namens Hoffnung hängen lassen. Denn Hoffnung spüre ich jetzt nicht mehr.
Ja eigentlich glaube ich zurzeit an Garnichts.
Ein atheistischer Atheist bin ich, würde ich sagen. Wie kann man auch noch an so etwas wie Gott glauben, wenn solche Dinge geschehen?
Wieder schaue ich auf die Uhr: 23.42.

So langsam vergeht die Zeit. Im Hintergrund, irgendwo im Dunkeln tickt der Wecker.
Tick. Tick. Tick.
Langsam, träge, fad.
Ich schweife ab.

Ich war beim Glauben.
Glauben kann ich schon lange nicht mehr. Nein…
Wenn ich ehrlich bin, habe ich nie an Übernatürliche Dinge geglaubt.
Es sei denn, ich bin dazu verdammt, unglücklich zu sein.

Ja so ist das Leben.
Eigentlich ein Haufen sinnloser Scheisse.
23.45 Uhr.
Wie diese Zahlen mir immer ins Auge fallen.
Merkwürdig. Ich schreibe vielleicht noch bis 24 Uhr.
Dann schlafe ich 4 Stunden. Und gehe wieder an den Laptop.

Wenn ich so bedenke, was meine Eltern wohl dazu sagen würden, wenn ich am Laptop hier sitzen würde um diese Zeit.
Gott bewahre, dass sie dies herausfinden. : )
Ist ja schon jetzt schlimm genug.

Wenn ich so bedenke, dass ich mich als Internetsüchtig einstufen könnte… Nein, Laptop-Süchtig würde treffender sein, dann muss ich ja wirklich sagen, dass ich ein nutzloses Nichts bin.
Ein sinnloses Wesen ohne Ziel. Ohne Existenzgrund.
Ich lebe den Tag vor mich hin, verschwende mein Leben. Und warte.
Auf eine Veränderung, vielleicht. Vielleicht auch auf die Erlösung.

Wer weiss schon, wofür er lebt. Ich denke, die wenigsten wissen es.
Denn einen Grund zu leben gibt es nicht.
Das einzige was doch Relevant ist, ist das Hier und Jetzt.
Alles andere ist unwichtig, also wen sollte es interessieren, was nach dem Ableben mit der Erde geschieht?
Warum sollte man dem Drang nachgeben, Kinder zu zeugen, wenn es doch eigentlich egal ist, wie lange die Menschheit überlebt.
Es ist alles egal.
Sieh an. 23.50Uhr.
Schleppend.
Wobei… Eigentlich vergeht die Zeit ZU schnell. Rasen schnell.
Wie gern würde ich mein Leben geniessen können. Diesen Genuss teilen können.
Mit jemandem, der mich liebt.
Schon wieder bin ich bei diesem Thema angelangt.
Ja ich verabscheue es, alleine zu sein.
Ich will die Zeit mit jemandem verbringen, der mir am Herzen liegt.
Aber mir am Herzen liegen tun wenige, seit dem Tod meines Bruders.
Eine neue Freundin ist auch nicht in Sicht und ich will das auch nicht.
Ich will nicht mit jemandem zusammen sein, nur damit ich mit jemandem zusammen bin.
Ich will nicht mit jemandem zusammen sein, nur damit es mir besser geht.
Diese Person soll ich auch wertschätzen.
Also denke ich, werde ich noch lange Single sein und vor mich hinleben. Diese Qual.

Ich verabscheue dies. Alles.
Ich denke, ich werde das mal als „Blog“ irgendwo veröffentlichen.
Vielleicht lernt der andere ja was draus. Und wen nicht, - dann denke ich, dass der Text hier sicher unterhaltsam sein wird. Für einige zumindest.
Ja ich kann mir vorstellen, dass die Meinungen verschieden sein werden.
Aber das ist mir Schnurze. Es ist mir eigentlich alles Schnurze.
Genauso Schnurze wie die Schule. Dieses öde Herumsitzen und das ewige Denken, welche Formeln was bezwecken ist überflüssig.
Wie gern würde ich anderes tun.
Aber man kann es mir nicht verdenken, dass ich so pessimistisch bin(, ach 23.50 Uhr), ich bin ja nicht gerade der Beste der Schule.
Eigentlich bin ich sogar recht schlecht und habe wenige Zukunftsaussichten, obwohl ich doch eigentlich intelligent bin, muss ich sagen.
Aber diese Intelligenz geht durch meine Faulheit verloren.
Ich bin extrem faul. Ja, das bin ich.

Sieh an, 23.57 Uhr.
Wird Zeit dass ich das hier langsam beende.
Vielleicht fahre ich morgen fort, vielleicht auch nicht.
Mal sehen.
In diesem Sinne, wünsche ich denen, die ebenfalls noch wach sind, Gute Nacht.
Morgen wieder der Alltag. Wie mich das ankotzt. Ich hasse Montage. Schule. Bäh.
Naja, das wär‘s erst mal von meiner Seite aus.

Lebt wohl.

Ehm, okey? o.O

Das Ganze gehört wohl eher in einen Blog.
Und stell mal deine Uhr um.

Joa xD es ist grad mal 21:42 und nicht 23 oder 24 Uhr o.O!?

Er hats wahrscheinlich schon vor einiger Zeit geschrieben und es war halt um 23:30

Ich finde die Gedankengänge von ihm eigentlich sehr gut und kann das in meiner aktuellen Position auch gut nachempfinden.
Zwar habe ich zum Glück keinen Bruder verloren, jedoch wird jeder Mensch mal schwermütig, nachdenklich usw.
Das Gefühl der "Hoffnung" empfinde ich auch lange nicht mehr. Ich hatte mir auch eigentlich vorgenommen das Wort aus meinem Wortschatz zu streichen.
Jeder Mensch sitzt manchmal einfach da und denkt: Ich kann doch mehr aus meinem Leben machen wie DAS was ich im Moment habe. Das geht mir auch oft so.
Ich fand deinen Beitrag eigentlich sehr interessant zu lesen und wenn du mal einen Blog veröffentlichst scheue dich nicht mir den Link zu senden
lg
TrueValue

Vielen Dank für die Kommentare.

Ich kann mir vorstellen dass mein Text für einige Personen sehr verwirrend sein muss, das ist ja verständlich.
Um die Leute hier aufzuklären:

Ich habe diesen Text vor einigen Wochen geschrieben als ich vor einem Tief stand.
Und da habe ich mir gedacht, dass ich in dieser schlaflosen Nacht einfach mal beginne zu schreiben.
Das hier ist das Ergebniss.

Ich habe diesen Text hochgeladen weil ich denke, dass es für einige Menschen eine Hilfe sein wird.
Gerade, wenn sie dasselbe durchmachen ist es schwer gleichgesinnte zu treffen.

Dieser Text sollte einen dazu ermuntern weiterzumachen.
Dass man nicht alleine mit den Sorgen ist.
Dass man sich auch an mich wenden kann.
Vorallem aber weil hier einige duch meine Erfahrungen vielleicht profitieren könnten.

->Für Depressive wie ich es z.B. bin wünsche ich allen eine gute Besserung.

Ich hoffe, ich konnte die Verwirrung lösen.
Was ich anmerken noch anmerken möchte:

Das hier war sicherlich nicht die letzte Nacht in der ich keinen Schlaf finde, es is also ganz gut möglich dass es vielleicht noch den Einen oder Anderen Text von mir geben wird.

Mit freundlichen Grüssen.
In diesem Sinne wünsche ich allen hier eine gute Nacht, ich lege mich jetzt ebenfalls zur Ruhe.

Danke für eure Aufmerksamkeit/Mühen.

Merkwürdig. Vor einiger Zeit hab ich so einen ähnlichen Eintrag in meinen Blog (allerdings auf Englisch, weil ich mich da besser ausdrücken kann) geschrieben, und vom Aufbau her ähnelt er komplett deinen Posts. Nur schreibe ich normalerweise komplett in Rätseln und Metaphern.
Ich kann gut verstehen was du schreibst, ich denke eigentlich fast immer so. Obwohl es mir so gesehen gar nicht schlecht geht. Aber diese psychologische Melancholie kann man eben nie loswerden. Wenn man sich immerzu denkt "Wieso lebe ich?", natürlich verfällt man dabei in eine merkwürdige Einsamkeitsstimmung, eine geistige Einsamkeit. Man könnte sich das Leben wie einen Käfig vorstellen, man kann hier eben nicht ausbrechen und man fühlt sich sehr beschränkt und eng.

Aber es hat nicht nur böse Seiten. Diese Gedanken ("Das Leben hat keinen bestimmten Sinn", "Irgendwann wird alles vorbei gewesen sein") haben mich eigentlich dazu ermuntert, insgesamt offener und wagemutiger zu sein, denn ich denke: Es ist bloß das Leben. Irgendwann ist sowieso alles vorbei, also wieso sollte man es nicht tun? Irgendwann weiß eh keiner mehr, was man gemacht oder nicht gemacht hat.

Verlorene Personen bereiten aber doch den größten Schmerz, denn diese waren komplett einmalig in unserem Leben.

Du leidest an Depressionen? Durchaus interessant. Ich empfinde Texte, Gedankengänge und Meinungen solcher Personen, aus ihrem Leiden heraus, als absolut lesenswert. Danke.

wenn ihr in dem leben keinen sinn mehr seht, dann hat es auch keinen mehr....
wenn man zu lange solche fragen stellt, hat es echt keinen sinn mehr.
(ok das mit der schule geht mir genauso. und ich habe auch zum teil solche tage, aber es geht doch vorbei.)

man muss einfach die freude an kleinen dingen lernen.


ich weiss es ist schwer und ich sag auch immer wieder das gegenteil.