Thema: Freundin wird zu Feind?

Ich brauch mal ein paar Ratschläge um die Situation wieder objektiv betrachten zu können.

Folgendes liegt meinem Problem zu Grunde...

Vor ca. 5 Jahren ist in dem Nachbarhaus meiner Eltern ein älteres Ehepaar samt Haustieren eingezogen und wie das so ist, lernt man sich kenne. Sie waren beide sehr sehr nett. Der Mann schon seit langem im Rollstuhl und gelähmt und kann leider auch nicht sprechen, aber man lernt sich zu verständigen. Und eben seine Ehefrau. Man lernte sich halt kennen und freundete sich an.

Nun ist es so, dass ich mich immer gerne und viel gekümmert habe. Ob das nun Hilfe bei alltäglichen Dingen war, Hilfe bei der Computer und Internetbeschaffung oder einfach nur Gesellschaft und Redepartner. Ich hab da eigentlich immer viel Herz reingesteckt und auch nie eine Gegenleistung verlangt. Die Geschenke zu Weihnachten und zum Geburtstag sind von ihrer Seite recht üppig gewesen, während ich hingegen mir finanziell nur Kleinigkeiten schenken konnte. Dafür oftmals aber selbstgemalte Zeichnungen oder andere Bastelarbeiten.

Vor zwei Jahren dann musste meine Freundin mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus. Ich habe mich darum gekümmert, dass ihr man im Pflegeheim untergebracht wurde und habe abwechselnd beide auch jeden Tag besucht, mich um Wäsche gekümmert, die Tiere versorgt und was sonst noch so dazu gehört.
Das ging auch über die Reha hinweg. Ich konnte sie zwar nicht mehr jeden Tag besuchen, aber wir haben telefoniert und ich bin alle paar Tage hingefahren. Das sind ein paar Kilometer von Lübeck nach Timmendorf. Ich hatte zwar leihweise ihr Auto, aber ich habe es trotzdem gern gemacht.
Fakt ist, dass ich eigentlich die Rolle ihrer Tochter übernommen habe, die sich nicht kümmern wollte und sollte.

Ich habe dann kurze Zeit später ein kleines Auto von ihr geschenkt bekommen (sie unterzeichnete den Kaufvertrag, aber ich mit Eigner, da ich im Brief eingetragen bin).

Nun ist es so, dass sie mich seit meine Großmutter vor einem halben Jahr bei einem Verkehrsunfall verstorben ist und was mich seelisch in ein Loch gehauen hat, ziemlich kühl behandelt. Ihre Gespräche mit mir waren stets kurz und knapp. So sie denn überhaupt Zeit hatte. Meist hörte ich sie in letzter Zeit nur noch keifend und schreiend in der Wohnung herumtoben. Auch meine Eltern, zu denen sie sonst auch ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis hat, hat sie gemieden.
Eine Aussprache hat nie stattgefunden, da sie uns aus dem Weg geht und die Tür nicht öffnet.

Heute ist dann die Sache eskaliert. (Ich wohne ja nicht mehr bei meinen Eltern). Meine Freundin hatte meine Mutter gefragt, warum ich hinter ihrem Rücken behaupten würde, sie würde ihre Tiere schlecht behandeln und wie ich denn auf die Idee kommen würde mit der Vollmacht (ich habe eine Generalvollmacht erhalten um ihr im Notfall helfen zu dürfen, da ich ja keine Verwandte bin) in Krankenhaus herumzuwedeln um ein Gespräch mit den Ärzten zu verlangen. Schluss endlich ist meine Mutter sauer geworden und hat gesagt, dass das überhaupt nicht wahr ist und sie doch mal überlegen soll wieviel ich eigentlich für sie getan hätte.
Die Antwort war da nur, meine Mutter solle mal überlegen, was sie schon für Geld für mich bezahlt hätte...
Ich habe meine "Freundin" niemals um Geld oder Geschenke gebeten. Im Gegenteil ich würde überhaupt keinen Menschen um Geld oder ähnliches bitten.

Auf jeden Fall fordert sie jetzt das Auto von mir zurück. Ich habe echt keinen Plan was ich am besten tun sollte. Vlt könnt ihr mir helfen wieder klar zu sehen.

Schwierige Situation, hast du nach dieser Eskalation irgendwelche Versuche gemacht mit deiner Mutter oder deiner Freundin zu sprechen? Vielleicht wäre es auch einfach mal angebracht, dass du deiner Freundin erzählst, was du schon für sie reingesteckt hast, ihr vielleicht irgendwo das Gefühl gibst etwas besonderes zu sein, dass du diese Dinge gerne getan hast ohne eine Gegenleistung je gewollt zu haben.

Also meine Mutter hat mich gleich angerufen. Da stehen wir als Familie zusammen. Meine Mutter kennt mich ja auch und sie weiß ja was da so gelaufen ist. Die Aussprache mit meiner Freundin gestaltet sich als schwierig. Sie öffnet nicht die Tür und wenn man sich begegnet, tut sie so, als würde sie uns weder sehen und hören. Meine Freundin redet grundsätzlich nicht gern über Probleme, nur wenn die Person nicht anwesend ist oder verwandt... Sie schweigt sie sich lieber aus. Eigentlich hatte ich ja damals, als meine Oma verstorben ist schon mal ne Aussprache probiert um ihr klarzumachen, dass ich eben gern für sie da bin, mir nur aktuell etwas die Zeit fehlt, weil halt meine Familie grad mal wichtiger ist. Frage ist nur, ob das angekommen ist.

Ist auch irgendwie seltsam. Für mich ist es selbstverständlich für andere da zu sein. Scheinbar hatte sie immer das Gefühl das "bezahlen" zu müssen. Ich weiß auch nicht.

Die Aussprache mit meiner Freundin gestaltet sich als schwierig. Sie öffnet nicht die Tür und wenn man sich begegnet, tut sie so, als würde sie uns weder sehen und hören. Meine Freundin redet grundsätzlich nicht gern über Probleme, nur wenn die Person nicht anwesend ist oder verwandt...

Das ist ja schon beinahe wieder kindisch, sie ist doch viel älter.. ist ihr nicht bewusst, dass durch dieses sture eigenwillige Verhalten nichts besser wird? Vielleicht will sie das auch nicht, oder sie spielt allmählich echt ihr letztes Lied. Zwingen kannst du sie nicht, aber vielleicht solltest du sie erstmal einfach in Ruhe lassen, mach es ihr gleich. Manchmal müssen (auch ältere) Menschen erst sehen, was sie hatten, wenn sie es verloren haben bzw. dabei sind es zu verlieren. Ignoriere alle ihre Forderungen (das Auto gehört doch sowieso jetzt rechtlich gesehen dir, oder habe ich da etwas falsch verstanden?) und lass ihr diese Auszeit.

Rechtstatbestand ist die Schenkung. Sogar der Autohändler kann sich nach zwei Jahren noch an den Kauf erinnern. Es ist aber definitiv so, dass sie das Auto gekauft hat. Der Kaufvertrag ist bei ihr. Ich stehe im Fahrzeugbrief drin. Ich dürfte somit Eigentümer sein.

Dann hast du ja nichts zu befürchten außer, dass sie sich letztendlich nie wieder bei dir meldet. Ich würde es dann nicht als ein allzu großer Verlust ansehen, ich würde mich eher fragen, ob das jetzt der Dank für das Helfen sein soll.

Ezio

Rechtstatbestand ist die Schenkung. Sogar der Autohändler kann sich nach zwei Jahren noch an den Kauf erinnern. Es ist aber definitiv so, dass sie das Auto gekauft hat. Der Kaufvertrag ist bei ihr. Ich stehe im Fahrzeugbrief drin. Ich dürfte somit Eigentümer sein.

Meiner Meinung nach soltest du das Auto zurückgeben.

Also wenn du im Fahrzeugbrief stehst, dann ist es ja eigentlich kein problem. Aber moralisch wäre es nur okey wenn du ihr das Auto zurück gibst, aber wie sie sich da aufführt und was du alles gemacht hast für sie und nie etwas als gegenleistung annehmen wolltest dann behalt auch das Auto.
Und was ich nicht so richtig versteh ist, wie das so eskaliert ist???? :S

Und was ich nicht so richtig versteh ist, wie das so eskaliert ist???? :S

Steht da doch: Seine Freundin machte über seine Mutter ihm (Ezio) diverse Unterstellungen, die seine Mutter überhaupt nicht eingesehen hat.

Ganz erlich gib ihr auto zurück du hast es nötig von so undankbaren menschen was anzunehm.

Eustass Kiid

Ganz erlich gib ihr auto zurück du hast es nötig von so undankbaren menschen was anzunehm.

Und wenn sie irgendwann wieder ankommt und es ihm zurückgeben will? Wie lange soll das hin und her dann gehen? Solange bis sie endgültig den Löffel abgibt?

Zickendemagoge

Und wenn sie irgendwann wieder ankommt und es ihm zurückgeben will? Wie lange soll das hin und her dann gehen? Solange bis sie endgültig den Löffel abgibt?

Nein er soll es tzdm nicht annehm weil wenn sie jetz schon ihr auto zurück haben will(wegen einen streit)bringt das geschenk nicht viel..
einfach sparen und ein eigenes auto kaufen.

Du hast zwar aus moralischer Sicht recht, aber ich hätte für sowas kein Verständnis.

nur mal so nebenbei: ezio ist weiblich

und ich würde, das auto nicht zurückgeben! liegt aber sowieso an dir, tu das was du für richtig hälst

und zu deiner freundin: einfach mal sie für ne zeit lang zappeln lassen und wenn dann nichts von ihr kommt, kannst du es ja nochmal versuchen

Wenn die rechtliche Seite geklärt ist, geht es hier ja eigentlich "nur" noch um eine moralische Entscheidung. Und ich denke, die muss jeder für sich selbst in der Situation treffen.

Sicher hängt auch viel davon ab, wie groß dein Interesse daran ist, die Freundschaft noch zu retten. Gibt es eine Chance, dass sich deine Freundin wieder fängt und ihr das klären könnt, würde die Rückgabe des Autos sicher positiv dazu beitragen. Ist das Vertrauen aber sowieso dahin und bist du zu enttäuscht von ihr, würde ich sagen, selbst schuld, Geschenk ist Geschenk. Musst du wissen, wie du dich mit dem Auto fühlst.

Ich glaube ich käme bei so einer Geschichte mit demjenigen auf keinen grünen Zweig mehr, mir wäre das Verhalten unverständlich und selbst wenn man sich irgendwann wieder verträgt, wäre ein fahler Beigeschmack in meinem Hinterkopf dabei.

Ezio

Rechtstatbestand ist die Schenkung. Sogar der Autohändler kann sich nach zwei Jahren noch an den Kauf erinnern. Es ist aber definitiv so, dass sie das Auto gekauft hat. Der Kaufvertrag ist bei ihr. Ich stehe im Fahrzeugbrief drin. Ich dürfte somit Eigentümer sein.

solange du den brief besitzt und eingetragen bist, kann dir nicht viel passieren... du bist der rechtmäßige eigentümer...

wenn die alte meint, sie müsse jetzt grundlos rumspinnen, dann wirst du das eh net mehr eingerenkt bekommen... von daher, behalt das auto, und lass sie keifen...

Morpheus Hope

nur mal so nebenbei: ezio ist weiblich

Bin ja selbst Schuld ^^


Danke auf jeden Fall euch allen.

Im Moment ist es so, dass ich alle Ansichten nachvollziehen kann. Ich fühle mich hin und her gerissen. Klar... was bringt mir so ein Geschenk, andererseits wie einige schon sagten, Geschenk ist Geschenk. Es ist schwierig zu entscheiden, wenn man so widerstreitende Gefühle diesbezüglich hat.

Samyra, du hast auf jeden Fall Recht. Da ist ne Menge zu klären und im Prinzip kommt hier keine Seite um ein klärendes Gespräch herum. Ich hab zwar noch echt keine Plan, wie ich sie dazu kriege, aber das ist glaube ich die einzige Möglichkeit um wirklich eine Entscheidung treffen zu können.

Danke fürs Zuhören.

Ezio

Bin ja selbst Schuld ^^


Danke auf jeden Fall euch allen.

Im Moment ist es so, dass ich alle Ansichten nachvollziehen kann. Ich fühle mich hin und her gerissen. Klar... was bringt mir so ein Geschenk, andererseits wie einige schon sagten, Geschenk ist Geschenk. Es ist schwierig zu entscheiden, wenn man so widerstreitende Gefühle diesbezüglich hat.

Samyra, du hast auf jeden Fall Recht. Da ist ne Menge zu klären und im Prinzip kommt hier keine Seite um ein klärendes Gespräch herum. Ich hab zwar noch echt keine Plan, wie ich sie dazu kriege, aber das ist glaube ich die einzige Möglichkeit um wirklich eine Entscheidung treffen zu können.

Danke fürs Zuhören.

Das geschenk war ja ein zeichen eurer Freundschaft. Da die aber nicht mehr da ist kannst du dich doch auch nicht mehr über das Auto freuen

Ein klärendes gespräch wäre wirklich am besten.
nur wie, wenn sie nicht mal die Tür öffnet und nur keift.

Ich würde einen Brief schreiben, schön handgeschrieben. Nicht anklagend sondern bedauernd. Aufzählen, dass man sich eigendlich gut verstanden hatte, du viel geholfen hast wo du nur konntest, dich um die Tiere gekümmert hast, etc. und nie eine Gegenleistung verlangt hast sondern alles von ihrer Seite gekommen ist.
Auch schreiben, dass du das gerne persönlich ruhig klären möchtest, eine Aussprache aber aufgrund der Haustüre nicht möglich sei. Sie solle dich anrufen um sich mal dafür zu verabreden. (kannst ja einen Kuchen mitbringen).
Wenn sie sich dann darauf nicht meldet würde ich sie vergessen und komplett ignorieren. Das Auto würde ich im Brief garnicht erwähnen, das ist was für die persönliche Aussprache, ein grund, dass sie dich einläd . Und sollte man sich dann mal treffen niemals anfangen zu meckern oder laut zu werden.

Ältere Menschen sind ab und an seeeeehr schwierig... War bei unseren ehemaligen Nachbarn nicht anders.

Viel Glück.

Ich finde das Feenas Idee gut ist.
Schreib einen klärenden Brief, den du ihr unterjubelst, und lass dann erstmal die Zeit walten.
Nachdem du den Brief geschrieben hast einfach Ruhe walten lassen und abwarten, was von ihr kommt.

btw finde ich deinen Einsatz für deine Mitmenschen sehr lobenswert. Ist nur schade, wenn dann sowas als "Dank" kommt. Aber da muss man n bissl Verständnis für haben. Die Menschen sind dumm und hier ist deine Nachbarin ja auch schon älter... und da ist man aj auch nicht mehr ganz helle *hust*