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Thema: Folter als Strafe
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18.03.2011, 21:05 #1Lupus Terre
Folter als Strafe
und mein eingangspost bezieht sich zu beginn auf dieses video:
Hab mir mal die ersten ca 10 Minuten des ersten Teil des Videos angesehen.
(Ich bin sicher, dass das folgende ziemlich heftige Reaktionen auslösen könnte, doch lasst euch das erstmal gut durch den Kopf gehen und antwortet bitte nicht wie primitive Affen )
Vergesst nicht, es sind Straftäter!
Raub und Vergewaltigung.. ganz ehrlich, würdet ihr, oder eure Verwandten, oder Personen, welche ihr liebt, vielleicht sogar ein Baby, misshandelt werden und vergewaltigt , schwere Körperverletzung erleiden undundund.... ihr würdet euch sicherlich dem Straftäter die Hölle wünschen.
Wenn es in Gefängnissen so zugeht, dann ist man selbst schuld, wenn man so dumm ist eine Straftat zu begehen und folglich ins Gefängnis wandert, wo man misshandelt wird.
Strafen sind dazu da abzuschrecken. Sie sind dazu da, das Volk dazu zu erziehen nichts unrechtes zu tun. Weswegen ich denke, dass Strafen auch abschreckend genug sein sollten.
Jemand bringt eine andere Person um, wandert dafür den Rest seines Lebens ins Gefängnis. Aber der Person kann das egal sein. Klar, Freiheitsentzug ist schlimm, doch jemandem, der z.b. nur davon angetrieben wurde zu töten, kann es egal sein den Rest seines Lebens in einer Zelle zu hocken, und kostenlos versorgt zu werden. Vielleicht weiß er, dass es unrecht war, und er wusste, dass er für immer hinter schwedischen Gardinen sitzt, doch was gerecht und ungerecht ist, entscheidet letztlich jeder für sich selbst, weswegen solch ein Fall sich bequem zurücklehnen kann. Haben da die Strafen ihren Zweck der Abschreckung erfüllt?
Klare Antwort: Nein.
Ich bin der Meinung, man sollte für Straftaten gewissen Grades entsprechend schwere Strafen ansetzen. Und dafür würde ich sogar die Folter tolerieren.
Jemand der mordet, soll dafür büßen indem er lange leidet.
Wer sich an kleinen Kindern vergeht soll dafür ausgepeitscht oder sonst wie bestraft werden.
Jemand der ein Auto geklaut hat soll ne Weile Freiheitsentzug haben und das wars.
Ob Folter eingesetzt wird als Strafe oder nicht, hängt von der Schwere des Vergehens an. Schlimme Vergehen, wie z.B. Mord, o.ä., soltlen entsprechend hart bestraft werden, damit sie abschrecken und die Wahrscheinlichkeit verringern, dass jemand mordet. Und dafür darf meines Erachtens auch Folter eingesetzt werden.
Es könnte jetzt die Kritik kommen, dass kein Mensch das Recht hat, anderen zu Schaden, erst recht nicht die staatliche Instanz. Doch finde ich, hat kein Mensch das Recht Rechte zugesprochen zu bekommen, wenn er Menschen massiv schadet. Ebenso bei Menschenrechten: Wer skrupellose Morde verübt o.ä. sollte skrupellos dafür büßen. Aber nicht einfach die Todesstrafe. Das wäre ja zu einfach. Es soll etwas abschreckenderes sein. Und was ist schlimmer als den Rest seines Lebens gefoltert zu werden? Und wenn wir schon hierbei sind: Es hat im Prinzip auch niemand das Recht Menschen einzusperren, auch nciht die staatliche Instanz, aber da wir alle anderen Menschen die Macht verleihen uns zu regieren und zu richten geben wir dem Staat das Recht alles für das Wohl des Volkes zu tun. Und um schwere Vergehen zu dezimieren, was dem Volk zu Gute kommt, sollte er entsprechende Wege einleiten > Strafen.
Hierbei möchte ich noch folgende Redewendung anfügen: "Schuld daran, dass jemand eine Straftat begeht, ist nicht nur der Täter selbst, sondern auch alle anderen, da sie ihn nicht daran hinderten."
Was meint ihr dazu?
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18.03.2011, 22:07 #2Thexen
AW: Folter als Strafe
" (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. "
Und schon fällt die Folter raus Abschreckung ist für mich kein Grund Folter einzusetzen. In anderen Ländern gibt es viel schlimmere Strafen "Auge um Auge sag ich nur". Oder sei es die Todesstrafe. Trotzdem sitzen in den USA genug Leute in der Todeszelle. So abschreckend kann das ganze ja nicht sein.
Gegen Folter spricht für mich auch, dass es immer wieder Fälle gibt in denen Unschuldige verurteilt werden. Vielleicht nicht oft, aber es gibt sie. In den USA wurden mit Sicherheit auch schon Undschuldige hingerichtet.
Auspeitschen usw. würde uns wieder ins Mittelalter zurückversetzen. Das sind Methoden über die wir eigentlich als zivilisierter Staat längst hinweg sind.
Kinderschänder lassen sich von sowas doch nicht abschrecken. Die meisten vollziehen solch furchtbare Taten einfach weil sie psychisch krank sind, oftmals gar nicht anders können. Das soll die Tatumstände nicht abmildern, sondern nur zeigen, dass diese kranken Leute sich nicht abschrecken lassen.
Ich fände es abscheulich in einem Staat zu leben in dem Leute gefoltert werden. Egal was diese Menschen getan haben. Natürlich gehören sie für immer weggesperrt, aber Menschen zu quälen, weil sie Schlimmes getan haben ist für mich genauso falsch wie die Tat selbst.
Das was du vorschlägst ist. Auge um Auge, Zahn um Zahn.... dazu sage ich nur Willkommen zurück im Mittelalter. Wir haben uns aus gutem Grund darüber hinaus entwickelt.
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18.03.2011, 23:05 #3Lupus Terre
AW: Folter als Strafe
Freiheitsentzug ist auch eine Form von Antastung der Würde. Trotzdem wird dies als Strafe angewendet.
Was ist schlimmer, als den Rest seines Lebens gefoltert zu werden? Hast du dir mal vorgestellt was für Foltern man durchführen kann? Dahingegen ist der Tod eine willkommene Strafe. Der Tod ist weitaus weniger abschreckend als jahrelange Folter. Denn bist du Tod, musst ist alles vorbei und du musst nichts empfinden. Außerdem bringt eine Todesstrafe reichlich wenig. Das schreckt die Leute, die verzweifelt genug sind, dass ihnen der Tod egal, oder gar willkommen ist, nicht ab. Eine jahrelange schwere Folter hingegen schon.
Kein System ist perfekt, weswegen es wohl auch Fälle von unschuldig verurteilten gibt. Doch die Masse der rechtmäßig Verurteilten überwiegt. Um das Übrige auszugleichen, muss das System eben perfekter werden. Sorgfältigere Untersuchungen etc.
Das mit dem Auspeitschen war lediglcih ein spontaner Einfall. Etwas, was ebenfalls eine Mehode wäre, wäre eine weniger körperliche Schäden hinterlassende Strafe: Angst. Angst wird durch Hormone ausgelöst. Eine entsprechende Behandlung führt zu anhaltender extrem starker Angst.
Das kannst du nicht wissen. Es wurde schließlich noch nicht ausprobiert. Aber auch in der Psychologie zeigt sich, dass Konditionierung Wirkung zeigt.
Und warum ist es für dich falsch? Willst du sie nicht büßen lassen?
Nein nicht ganz. Wäre es Auge um Auge Zahn um Zahn, würde ich sagen, dass Mörder gemordet werden sollen, Vergerwaltiger vergewaltigt werden sollen etc. Ich meine jedoch eine schlimme Folter, die über diesen Grad hinaus geht.
Was ist denn der gute Grund?
Mörder wegzuschließen und auf Kosten der Gesellschaft auf der faulen Haut liegen lassen? Das ist nicht Strafe genug. Bei weitem nicht.
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18.03.2011, 23:15 #4pr0found
AW: Folter als Strafe
Folter als Strafe...
Nur um mal einen Denkanstoß zu geben: Eine Strafe impliziert den Wunsch nach einer Besserung.
Demnach soll ein Bestrafter sein Verhalten beim nächsten Mal zum Positiven verändert haben. Soweit der Wunsch des Strafenden.
Nun ist die Frage, ob Strafe in Form von Folter an sich ein hilfreiches Mittel der Änderung ist.
Die Antwort ist psychologisch gesehen: Nein! Und das hat nichts mit moderner Psychologie zutun. Ein Bestrafter muss sein Verhalten ändern aufgrund von Einsicht und Reue um damit ein zukünftiges, sicheres Gewissenskonstrukt zu erschaffen. D.h. er muss von sich aus bestimmen können, was gut und was schlecht ist, und das in einem guten Rahmen. Wenn man jemanden aber mit Folter bestraft (-> Folter ist extrem traumatisierend) wird, dann wird er sein Verhalten nicht ändern, weil er es als falsch anerkennt, sondern weil er Angst vor weiterer Folter hat.
Zudem ist es wirklich so, dass sowas keinen Verbrecher abschrecken wird... Langgeplante Morde z.b. sind nicht davon abhaltbar und spontane Verbrechen sind sowieso impulsive Handlungen ohne Rationalität.
Kinderschänder lassen sich von sowas doch nicht abschrecken. Die meisten vollziehen solch furchtbare Taten einfach weil sie psychisch krank sind, oftmals gar nicht anders können.
Für den weiteren Threadverlauf würde ich bitte alle bitten, nicht allzu emotional zu werden, nach dem Motto: Die habens doch verdient. Seid bitte etwas vernünftig.
Diese ganze Reue durch Schmerz-Geschichte erinnert mich an die Rolle des Schülers im Milgram-Experiment...
Milgram-Experiment – Wikipedia
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18.03.2011, 23:38 #5Jacky89
AW: Folter als Strafe
Unabhängig von dem, was bisher geschrieben wurde, gebe ich mal meinen Kommentar dazu ab.
Das Verhalten der Beamten im Video ist absolut unangmessen und abartig. Sie nutzen ihre Macht über die Inhaftierten aus, um sich stark zu fühlen und ihre kranken Neigungen ein bisschen auszuleben. Das ist Korruption hohen Grades.
Ich persönlich würde mir unter Folter etwas Anderes vorstellen. Und zwar das vorher organisierte, zeitlich begrenzte "leidenlassen" jener Verbrecher, die nichts Anderes mehr verdient haben, als zu leiden. Sicherlich gibt es nur sehr wenige Menschen, die tatsächlich so extrem abartig sind und die Menschenwürde sowie menschliches Leben allgemein so extrem mit Füßen treten, dass sie Folter verdient haben. Aber wenn ich in den Nachrichten (mal wieder) von Menschen höre, die ihre Kinder jahrelang in der Wohnung festgehalten, täglich missbraucht sowie gequält haben und dann auch noch für Geld zuließen, dass fremde Leute das ebenfalls tun... dann wünsche ich den betreffenden Personen nichts Anderes, als ein Leben in höllischen Qualen, denn selbst der Tod wäre noch zu gut für sie.
Ich stimme Lupus Terre also zu, wenn er schreibt
Trotzdem, sofern man sich das nun wirklich mal praktisch vorstellen würde, gehen mir dazu 2 Dinge durch den Kopf:
1. Die aller wenigsten Verbrecher gehen davon aus, erwischt zu werden. Viele sind sich der drohenden Strafe ungefähr bewusst, begehen aber trotzdem Verbrechen, weil sie entweder denken "Mich erwischt doch sowieso keiner." oder vielleicht denken sie auch "Mir ist egal, was aus mir wird.".
2. Ein Mensch muss schon ein ziemlicher Psychophat sein, wenn er es zu seinem offiziellen Beruf macht, andere Menschen zu foltern. Das ist vom seelischen Aspekt her für gesunde Menschen unzumutbar, finde ich.
Das sind so die 2 Dinge, die mich sehr darüber ins Schwanken bringen, ob es wirklich helfen würde, die Folter als Strafe einzuführen. Der Grundgedanke ist zwar einleuchtend, aber die Umsetzung wäre ein Gewissenskonflikt.
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19.03.2011, 00:38 #6HardAndSoft
AW: Folter als Strafe
Sag mal - ich glaub jetzt hackt's?
Zunächst relativierst Du den Strafwert und den Abschreckungswert einer Gefängnisstrafe. Hast Du schon einmal von Deinen Eltern Hausarrest bekommen? Was war das für ein Gefühl? Wohlgemerkt - ohne Internet und Co. Bist Du da nicht nach zwei Tagen die Wände hochgelaufen? Jetzt stell Dir mal zehn Jahre Hausarrest vor - und zwar bei völlig Fremden, und mit jeder Menge "netten" neuen Bekannten. Keine Freundin. Keine Ablenkung. Kein Sex. Kein Spazieren gehen. Kein freundliches Wort.
So eine gequirlte Kacke mit Verniedlichung der Folter schreibt nur jemand, der ein extrem behütetes Leben geführt hat.
Dann vermischst Du Rache mit Strafe. Aus gutem Grunde verbietet es unser Grundgesetz (und auch die Menschenrechte), die körperliche Unversehrtheit zu beeinträchtigen. Wenn man dem Staat erlauben würde, Personen körperlich zu schädigen, dann macht er das früher oder später auch. Und das sind dann nicht immer die, denen man das gönnen würde. Gerade in Deutschland haben wir doch genug Erfahrungen mit nächtlichen Verhaftungen und lange Foltern.
Und dann gehst Du auch noch ganz selbstverständlich davon aus, dass es genug Leute gibt, die in der Lage sind, andere zu foltern.
Ich behaupte: Wer geistig in der Lage ist, andere zu foltern, der gehört nicht in den Staatsdienst, sondern in die Geschlossene.
Und damit meine ich nicht die unmittelbaren Angehörige eines Opfers - die befinden sich in einer seelischen Ausnahmesituation. Oder forderst Du, dass die Angehörigen des Opfers den Täter nach Überführung zwecks Folter überstellt bekommen?
Deine Forderungen sind nicht mehr und nicht weniger als die Forderungen nach einer Einführung der Scharia in Deutschland. Und sowas kann ich nicht tolerieren.
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19.03.2011, 00:41 #7Don Promillo
AW: Folter als Strafe
Fassungslosigkeit...
Ihr redet im 21. Jahrhundert davon, ob es sinnvoll wäre die Folter (welche solls denn werden?) wieder einzuführen?! Was kommt als nächstes, Inquisition? Gladiatoren? Oder doch die gute alte Kreuzigung... Ganz ehrlich, was soll das bringen? Abschreckung? Schwachsinn, nicht mal die Todesstrafe hat eine große abschreckende Wirkung, da wirds sowas wie Folter erst recht nicht haben. Also was soll sonst der Sinn sein? Folter als reine Strafe? Davon werden die Opfer auch nicht wieder lebendig. Auge um Auge, Zahn um Zahn hat noch nie wirklich funktioniert, wieso sollte sich das ändern?
Zweck einer Haftstrafe ist es, die Bevölkerung vor dem Menschen zu schützen und den Täter zum Umdenken zu bewegen. Das mag bei vielen funktionieren, aber was scheinbar oft vergessen wird, Triebtäter sind krank. Du kannst einen Vergewaltiger/Pädophilen so soft wie du willst auspeitschen lassen, wenn der Trieb in ihm ist, wirst du das so kaum aus dem rausprügeln. Der wird nach Verbüßung der Strafe kaum geläutert das Gefängnis verlassen und auf einmal frei von seinen krankhaften Trieben sein... Genausowenig wird das irgendeinen Anderen Triebtäter abschrecken, mir entzieht sich die Logik hinter der Forderung die Folter wieder einzuführen...
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19.03.2011, 20:32 #8Nicoletta
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20.03.2011, 01:32 #9
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23.03.2011, 14:38 #10Martinus
AW: Folter als Strafe
Niemals.
Warum? Und wer sollte das machen?
Man überlege sich einfach mal unser Verständnis von Recht.
Jemand hat etwas angestellt. Egal was. Er wird erwischt. Verurteilt. Muss dafür büssen. Danach kann er weiterleben. Das empfinden wir alle (meistens) als gerecht.
Jemand der nichts angestellt hat und trotzdem verurteilt wurde, hat immerhin noch eine Chance auf Rehabilitation. Das sollten wir alle als gerecht empfinden.
Bei uns sieht die Strafe so aus, dass jemand Geld zahlen muss und manchmal ins Gefängnis soll. Damit wird ihm Lebenszeit genommen. Fürs Geld hat dieser Mensch arbeiten müssen und nichts bekommen. Es scheint also sinnlos vergeudete Zeit zu sein.
Und wie sieht das nun bei Folter aus? Fragt doch mal Menschen die gefoltert wurden. Es leben unter uns mehr als genug Menschen, die während irgend eines Krieges gefoltert wurden. Fragt mal wie lange und intensiv diese Menschen an der Seele qualen leiden. Die Antwort wird lauten das ganze Leben und das jeden Tag.
Und dann kommt da ja noch die Person, die die Folter ausführen müßte/dürfte. Diese Person macht unter Umständen dann genau das, wofür das Opfer vor ihr, verurteilt wurde. Und wenn ich dann mal unser Grundgesetz heranziehen darf. Artikel 3 - Gleichheit vor dem Gesetz.
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24.03.2011, 20:31 #11CashPhlow
AW: Folter als Strafe
Ganz im Ernst, wer Folter als Strafe in Betracht zieht, muss wirklich sehr ignorant sein. Im Grunde machst du das gleiche wie der Täter. Du projizierst deinen Hass auf ihn und lebst deine sadistischen Phantasien aus. Wenn deiner Meinung nach diese Täter krank sind, was bist du dann? Abgesehen davon ist das auch eine subjektive Ansicht, die einen glauben eine lebenslängliche Freiheitsstrafe wäre gerecht, die anderen sind für eine Todesstrafe, die in Deutschland nicht zugelassen ist. Ich finde jedenfalls, dass Folter keine Lösung ist. Nehmen wir ein beliebtes Beispiel, den Pädophilen. Den wirst du durch deine Folter nicht dazu bringen, seine perversen Neigungen abzulegen. Oder willst du Gewalt mit Gewalt bekämpfen und ihn vergewaltigen lassen? Was erhoffst du dir dann dadurch? Dass er homosexuell wird?
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24.03.2011, 20:49 #12pr0found
AW: Folter als Strafe
Ganz im Ernst, wer Folter als Strafe in Betracht zieht, muss wirklich sehr ignorant sein. Im Grunde machst du das gleiche wie der Täter. Du projizierst deinen Hass auf ihn und lebst deine sadistischen Phantasien aus. Wenn deiner Meinung nach diese Täter krank sind, was bist du dann?
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25.03.2011, 01:36 #13Don Promillo
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25.03.2011, 04:50 #14Der Schmied von Kochel
AW: Folter als Strafe
Hmmm, in dieser Zeit kann man bestimmt den ein oder anderen Zentimeter gut machen und im Anschluss eben eine Basketballkarriere anstreben. Wuerde dem Resozialisierungsprozess sicherlich gut tun. Naja, ich schweife ab...
Nun haut nicht alle gleich auf den armen Lupus, sondern wägt ein wenig ab. Wie sieht es denn mit der Schwere aus, mit der Dauer, mit dem Vergehen? Folter kann bspw. auch Informationsentzug sein (wobei das mit zunehmender Evolutuion in der westlichen Welt eher als Belohnung gesehen wird). Nehmen wir einmal an, ein Inhaftierter zettelt mal wieder Ärger in der JVA an, wie bestraft man den? Schließt man ihn in eine Zelle die sich in einer Zelle befindet? Nein, man entzieht ihm jegliche Informationsquelle wie TV, Radio, I-Net, Bücher, Konversationen und manchmal auch visuellen Reiz (keine Fenster in der Zelle). Eine m.E. nach legitime Methode.
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25.03.2011, 11:09 #15pr0found
AW: Folter als Strafe
Übrigens ist das ganze garnicht so abwegig. Es gibt in Gefängnissen oft die Folter der sensorischen Deprivation. Sensorische Deprivation bedeutet, dass sämtliche Sinneseinflüsse abgeschnitten werden (alles sensorische eben). Das kann entweder heißen, dass der Insasse in eine dunkle Zelle kommt, was dann einigermaßen harmlos ist. Diese Zelle wird dann schallisoliert o.Ä. (vergleiche Black Box, eine schallisolierte, sehr kleine Aufbewahrungsbox für Gefolterte). Durch diesen Sinnesentzug leidet das Gehirn an Reizmangel und es entstehen Halluzinationen in allen Sinnesbereichen, was als (weiße) Folter angesehen werden kann.
Was ich damit meinte, dass es "einigermaßen harmlos" ist. Im Vergleich zu den anderen Möglichkeiten ist es das: Die sensorische Deprivation kann so weit gehen, dass ein Insasse Handschuhe, Ohrenstöpsel o.Ä., Augenbinde, gefesselte Hände und einen Mundschutz bekommt, sodass der Reizinput gegen 0 geht. Und das ist wesentlich schlimmer; wurde auch in Guantanamo praktiziert.
Wer mehr wissen möchte:
Sensorische Deprivation – Wikipedia
Camera silens – Wikipedia
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25.03.2011, 11:16 #16Der Schmied von Kochel
AW: Folter als Strafe
@ Verdugo
Jap, das war eigentlich gemeint, mir war der Name lediglich entfallen.
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25.03.2011, 11:40 #17gamespot-online
AW: Folter als Strafe
vielen, vielen dank für diesen post, das vernünftigste was ich hier bisher lesen durfte... schön zu sehen, dass es auch noch menschen gibt, die wissen wie man das ding zwischen ihren beiden ohren benutzt
ich erinnere mich da auch immer wieder gerne an den slogan von amnesty international, dass man einem menschen nicht zeigen kann, dass töten falsch ist, indem man ihn tötet... selbiges gilt für jedes andere verbrechen... mal abgesehen davon züchtet man sich durch folter nur monster die man nie mehr auf die menschheit loslassen kann... danach bist du doch total abgestumpft, und nichts kann so jemanden noch schockieren... oder was ist mit evtl. rachegelüsten die durch die folter geschürt werden? derjenige hat nichts mehr zu verlieren... das endet in wahllosem menschenhass und amokläufe sind dann hier an der tagesordnung... ist genauso wie bei den amokläufern die wir bisher hatten, auch sie wurden jahrelang gequält, bei der folter kommt neben dem psychischen auch noch der körperliche aspekt dazu... ich mag mir nicht ausmalen was dann passiert...
und was ist mit den perversen die unter dem deckmantel der legalen bestrafung ihre kranken phantasien an ihnen schutzlos ausgelieferten menschen ausüben können? was ist wenn die irgendwann beruf nicht mehr von privat unterscheiden können? um sowas ausüben zu können musst du mindestens genauso krank sein, wie der vermeintliche eigentliche verbrecher...
wer sowas wirklich gut heißt, folgt entweder dem leitmotiv rache oder dummheit... bei so nem thread kommt mir echt das kotzen, genauso bei dem anderen folterthread... und sowas auf ner seite die sich hauptsächlich mit videospielen auseinander setzt lässt einen dann doch schon ganz schön nachdenklich werden... manche leute sollten echt weniger zocken und sich ein leben zulegen...
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25.03.2011, 12:19 #18Cyanwasserstoff
AW: Folter als Strafe
Bei mir kam schon das Kotzen als einige die Todesstrafe als legitim betrachten ... Warum erklaeren wir nicht einem mordgeilen Serienmoerder zum Henker, so darf er legal seine Mordfantasien umsetzen und das nur um zu zeigen, das morden nicht legitim ist !
Genauso verhaelt es sich mit Folter ! Strafen muessen vor allem eines sein und zwar objektiv und das bedeutet fern von jeder Rache ! Bei der Folter wird der gefolterte auch noch in eine Psychose getrieben, die diesem noch schlimmer ausarten laesst , als dieser vorher war !
Gruesse
Cyanwasserstoff
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30.03.2011, 13:57 #19Martinus
AW: Folter als Strafe
Und wenn man die Menschen nach ihrer Meinung zur Folter als Strafe fragt, dann decken sich die Antworten mit dem was hier geschrieben wurde. Die Mehrheit ist dagegen. Und das zu recht.
Aber als vor ein paar Jahren der Polizist einem Verbrecher Gewalt androhte und ihn somit auch folterte um so von ihm den Aufenthalt des entführten Kindes zu bekommen, sagten ganz viele Menschen, dass der Polizist recht hätte. Selbst das Gericht urteilte mit einer relativ geringen Strafe.
Was tatsächlich hinter den Polizeimauern passiert ist, wurde ja nie veröffentlicht. Der Entführer sagte wo das Kind war. Es hätte sich aber auch herausstellen können, dass er unschuldig ist. Und dann müsste er heute noch dem Erlebten zurecht kommen.
Er wurde von unserer Rechtsstaatlichkeit misshandelt. Und nach unserem Gesetz haben auch Tatvertätige und Verurteilte ihre Rechte. Und zu denen gehört nicht die Folter. Und das ist auch gut so.
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30.03.2011, 15:17 #20CashPhlow
AW: Folter als Strafe
Ich frage mich, wie es sein kann, dass in einer zivilisierten Gesellschaft noch so primitive Denkweisen existieren. Aber gut, es liegt wohl an der Natur des Menschen. Bei der Bestrafung sollte nie die Rache im Spiel sein, das bringt die Opfer auch nicht zurück und der Staat ist nicht besser als der Mörder selbst. Meiner Meinung nach sind Menschen, die Folter befürworten im Kopf stehengeblieben und bewegen sich geistig auf dem Niveau eines Kleinkindes.
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