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03.06.2015, 17:38 #21Cao Cao
AW: Ein Schizophren der mit sich selbst spricht, ein monolog oder
Ich würde dir allerdings empfehlen den Sarkasmus im Anfangssatz zu unterlassen. Ich finde das vielleicht noch witzig, aber manch anderer kann sich schnell auf den Schlipps getreten fühlen
Außerdem habe ich auch nicht FallenAngels Aussage als falsch betrachtet. Er hat es gut geschildert, ich habs lediglich vereinfacht indem ich es für den letzten einfachen User erklärbar mache.
Schön ist was anderes, aber ich liege mit meiner Aussage nicht falsch, denn Schizophrenie ist ein psychisches Krankheitsbild das in der Psychologie auch als Sammelbegriff einzelner,individueller Schizophrenien. Und soweit ich mich zurück erinnere sind multiple Persönlichkeitsstörungen in dieser Kategorie mit eingegliedert. Sie ist ein Symptom der Schizophrenie. Leider ist die Definition Schizophrenie auch irreführend im Zusammenhang mit den normalen Krankheitsverlauf.
Letzteres wird @FallenAngel evtl. auch bestätigen können
Soviel dazu. Ich hoffe das ist fachlich genug für Handygeschreibsel, aber bei Bedarf kann ich das auch ausweiten.
Edit:
@gamefreake89 hat den Fehler im Thread auch schon erkannt.
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AW: Ein Schizophren der mit sich selbst spricht, ein monolog oder
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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03.06.2015, 18:34 #22Freddie Vorhees
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03.06.2015, 21:22 #23Incandenza
AW: Ein Schizophren der mit sich selbst spricht, ein monolog oder
Medizinisch wertvoller Beitrag? Hier :>!
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 leider nicht.
Die Existenz der multiplen Persönlichkeitsstörung ist bis heute umstritten, sie gehört aber nicht zur Schizophrenie dazu. Sie wird eingeordnet in den Formenkreis der dissoziativen Störungen (man spricht auch von der dissoziativen Identitätsstörung).
Warum sie aber dennoch von vielen Menschen mit Schizophrenie assoziiert wird, liegt daran, dass ein Symptom dieser Erkrankung das Hören nicht-existenter Stimmen ist, mit denen der Erkrankte in einigen Fällen im Dialog steht. Das erweckt den Eindruck einer weiteren Persönlichkeit, ist aber bei Weitem nicht das gleiche.
Um den Unterschied ganz klar zu machen:
Der Schizophrene kann Stimmen hören, mit denen er im Dialog steht, kontrolliert sein Handeln aber weitgehend selbst, auch wenn er sich möglicherweise von den Stimmen zu etwas gedrängt fühlt.
Bei der dissoziativen Identitätsstörung hingegen besitzt der Patient mehrere Persönlichkeiten, die abwechselnd die volle Kontrolle über Handeln und Denken übernehmen.
Zur Schizophrenie:
Dabei handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die der Allgemeinheit vor allem durch überzogene Darstellung in Film und Fernsehen ein Begriff ist und dort (der Natur der Sache geschuldet) recht einseitig dargestellt wird.
Bei schizophrenen Patienten sind Teile der Wahrnehmung und ihres Denkens, die Ich-Umwelt-Grenze, das Affektverhalten und/oder die Psychomotorik gestört. Wie diese Störungen geartet sind, ergibt die Klassifikation der Schizophrenie - und Formen gibt es viele: Paranoid, hebephren, undifferenziert, kataton, simplex usw.
Um mal zu skizzieren, wie unterschiedlich geartet diese Krankheit sein kann, kann man mal die paranoide Schizophrenie und die Schizophrenia simplex gegenüberstellen.
Die paranoide Schizophrenie ähnelt dem, was man aus Filmen kennt: Die Patienten leiden unter Ich-Störungen (sie haben etwa das Gefühl, alle könnten ihre Gedanken lesen oder andere Menschen würden ihnen Gedanken eingeben) und häufig unter akustischen Wahrnehmungsstörungen. Darunter fallen auch die berüchtigten Stimmen, die kommentierend, dialogisierend oder imperativ sein können. Desweiteren entwickeln die Personen häufig einen Wahn (oft einen Verfolgungswahn) und leiden unter formalen Denkstörungen wie etwa Gedankenrasen oder - abrissen.
Bei der Schizophrenia simplex hingegen dominieren die sogenannten "Negativsymptome", also ein starkes Abflachen des Affektes, des Antriebes, der Psychomotorik, des Denkens und der Kognition. Die Patienten ziehen sich sozial stark zurück, leiden unter Konzentrationsstörungen, haben eine verminderte Mimik und Gestik.
Man sieht: Schizophrenie ist nicht gleich Schizophrenie und schon gar nicht automatisch das, was die Allgemeinheit darunter versteht.
Letzter Punkt: Diese absolut unsinnige Frage, ob das mit den Stimmen ein Monolog oder Dialog ist.
Kommt darauf an, von welcher Seite man das betrachtet. Da die akustische Halluzination vom Gehirn der Person produziert wird, die sie auch hört, wäre es eher ein Monolog mit sich selbst.
Der Patient empfindet sie Situation anders. Insbesondere bei dialogisierenden Stimmen findet ein Zwiegespräch statt, bei kommentierenden und imperativen Stimmen lässt sich das hingegen schwer sagen, außerdem sind die Formen derart klar voneinander abgegrenzt.
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03.06.2015, 22:35 #24Katharsis
AW: Ein Schizophren der mit sich selbst spricht, ein monolog oder
Hab nen mir bekannten Arzt (Oberarzt und Facharzt für Psychiatrie und Neurologie) mal zu der Schizophrenia simplex gefragt und er meinte, das ist veraltet.
Was unterscheidt die Schizophrenia simplex z.B. von der schizotypischen Persönlichkeitsstörung? Ist ja immerhin keine Positivsymptomatik gegeben.
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03.06.2015, 22:46 #25Cao Cao
AW: Ein Schizophren der mit sich selbst spricht, ein monolog oder
Verzeihung, hab mich da auch etwas unglücklich ausgedrückt. Die Kategorisierung bezog sich auf die multiple Persönlichkeitsstörung als ein mögliches Symptom zur Schizophrenie.
Ich Stimme dir voll und ganz zu:
Schizophrenie ist nicht gleich Schizophrenie.
Tatsächlich haben viele einen falschen Einblick durch Filme, aber Bezeichnung "Schizophrenie" ist übersetzt ins Deutsche auch irreleitend.
Tatsächlich ist man sich noch heute unschlüssig, wie du selbst sagtest worin man die multiple Persönlichkeitsstörung zuordnen kann, aber vielleicht kann man es auch gar nicht zu ordnen.
Psychologie beruht letztendlich auf ein ganz anderes System und ist anders als Biologie nicht mal eben rational zu erklären. Es ist ein sehr breites Feld, aber gerade das ist so interessant. Gerade solche Thread verallgemeinern Schizophrenie und das kann man halt nicht. Wie viele Leute leiden darunter? Wie viele Fälle laufen nach einen klar erkennbaren Verhaltensmuster? Nicht alle.
Ich differenzierte Schizophrenie und die multiple Persönlichkeitsstörung, vertrete aber die Ansicht das diese als Symptom bei Schizophrenie durchaus auftauchen kann.
Filme widerspiegeln das ganze schlecht.
Hier entsteht der "klischeehafte" Schizophrene Mensch.
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03.06.2015, 23:15 #26Incandenza
AW: Ein Schizophren der mit sich selbst spricht, ein monolog oder
Ich bin noch mitten drin.
Hm, also der Oberarzt wird es vermutlich besser wissen als ich, in meinen (einigermaßen aktuellen) Lehrbüchern steht sie noch mit drin.
Der Unterschied steckt schon im Namen - es handelt sich um eine tiefgreifende Veränderung von Denk- und Gefühlsmuster, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen und nicht im klassen Sinne "heilbar" ist, sondern vielmehr gesellschaftlich verträglicher gemacht werden kann. Sie in der Regel stabil (also keine Phasen oder ein progredienter Verlauf wie bei der Schizophrenie) und beginnt meist im Kindesalter oder Adoleszenz. Deshalb ist es wichtig zu sehen, ob im Erwachsenenalter plötzlich eine starke Veränderung des Verhaltens aufgetreten ist oder ob der Betreffende schon immer irgendwie schräg war.
Der Behandlungsbedarf dieser Leute ergibt sich zumeist aus dem Leidensdruck der Patienten, der dadurch entsteht, dass sie gesellschaftlich anecken, weniger durch ein eigenes Krankheitsgefühl - vielmehr wird die Störung als unveränderlicher Teil der Persönlichkeit betrachtet.
Du hast aber Recht: Sowohl bei der schizoiden als auch bei der schizotypischen Persönlichkeitsstörungen gibt es Überschneidungen hinsichtlich der Symptomatik mit der Schizophrenie.
Die Grenze wird noch etwas schwammiger, weil bei diesen Persönlichkeitsstörungen die Wahrscheinlichkeit zur Entwicklung einer Schizophrenie deutlich erhöht ist.
Ist aber auch eher theoretisches Wissen, wie gut man das in der Praxis unterscheiden kann, weiß ich nicht.
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04.06.2015, 00:45 #27FallenAngel
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04.06.2015, 06:38 #28Cao Cao
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04.06.2015, 14:34 #29FallenAngel
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