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24.07.2012, 10:19 #1l4w
Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
ich wollte hier mal den Anstoß zum Brainstorming zum Thema "Was spricht dafür, die Preise für belegte Brötchen etc. zu senken"
Erstes Argument wäre:
- niedrigerer Preis = mehr Zulauf (Verkauf)
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Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
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24.07.2012, 11:33 #2Jacky89
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
Ist das etwa eine Hausfaugabe, die du über die Ferien auf hast?
Oder willst du nur ein bisschen mit dem Bäcker um die Ecke streiten?
Was auch immer es ist:
Dein Argument ist zum Teil richtig, aber aus Sicht des Bäckers vermutlich eher nicht.
Die Höhe des Preises hängt von Angebot und Nachfrage ab.
Wenn der Bäcker nur eine bestimmte Menge belegte Brötchen hat, aber es gibt unzählige Kunden, die sie essen wollen, dann kann er sie für einen ohen Preis verkaufen. Einen, den sich nicht jeder leisten kann.
Generell kann man sagen: So lange die Nachfrage hoch ist und die Brötchen verkauft werden, wäre der Bäcker dumm, würde er seine Preise senken. Er will ja Profit machen. Und wenn auch bei dem jetzigen Preis seine belegten Brötchen mit Begeisterung gekauft werden, dann kann er über das "mehr Kundern" Argument nur lachen.
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24.07.2012, 13:46 #3l4w
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
Hey Jacky,
schon mal vielen Dank für den Anstoß,
diesen Gedanken hatte ich auch, mir geht es dabei wirklich nur um die Pros und nicht Contras.
Hast es schon richtig gecheckt, es ist viel mehr ein langzeit Projekt, bei dem ein "Team" Pros und das andere Team die Contras auflistet und man dann diskutieren soll.
Natürlich kann man hier auch Contras miteinbinden, so kann ich mich schonmal auf die Diskussion einstellen =D
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24.07.2012, 16:16 #4Cloud
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
doppeltes Brötchen 30 Bäcker(oder anderen) ~ 45-50 Cent
doppeltes Brötchen Selbstbedienungsbackhaus ~20-22 Cent
was denkt ihr wo ich wohl die Brötchen hole? xD
ich weiß nicht warum die Brötchen beim normalen Bäcker doppelt so teuer sind
angestellten sind beim Backhaus genauso viele(wen nicht sogar mehr) wie beim normalen Bäcker
Backhaus:einer an der Kasse 2 hinten am backen
normaler Bäcker: einer an der Kasse max ein 2. mit dabei
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24.07.2012, 18:30 #5Issomad
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24.07.2012, 18:36 #6Cloud
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24.07.2012, 20:00 #7Graf Koks
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
Den erhöhten Preisen für belegte Brötchen, folgen Tarifstreitigkeiten in Folge dessen es zu einer Lohnerhöhung kommt. Der Bäckermeister hat durch die höheren Lohnkosten einen niedrigeren Gewinn bei gleichem Umsatz. Diese Differenz versucht er wiederum durch Preissteigerungen auszugleichen. Eine Lohn-Preis-Spirale droht!
Die hohen Kosten für sein Personal veranlassen den Bäcker möglicherweiße zu Outsourcing. Es kommt zu Arbeitslosigkeit. Die private Nachfrage sinkt, es werden kaum noch Neuinvestitionen getätigt. Der Staat versucht durch Konsum die Wirtschaft anzukurbeln. Der Staat verschuldet sich noch mehr, der allgemeine schlechte wirtschaftliche Ausblick verhindert das Wirksamwerden der antizyklischen Maßnahmen. Durch die hohe Kreditaufnahme beschleunigt die Inflation. Importe werden mit Schulden und Versprechen bezahlt. Der Rest sollte bekannt sein.
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24.07.2012, 20:40 #8Jacky89
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
Du bist aber kreativ.
Ich habe noch nie einen Bäcker erlebt, der Tarifverträge für seine Angestellten festlegt. xD
Außerdem gibt es kein Gesetz, das verlangt, dass bei höheren Einnahmen auch die Löhne steigen müssen.
Du liebe Zeit...
Wie gesagt: Wenn man die Preisentwicklung verstehen will, muss man unternehmerisch denken und sich in den Bäcker hineinversetzen.
Der Bäcker kauft alle Zutaten für seine Brötchen, backt diese und kauft auch den Belag. Daraus entstehen Kosten. Da zumindest die Kosten gedeckt werden sollten, muss er die belegten Brötchen schonmal zu einem gewissen Mindestpreis verkaufen.
Der Grund, warum er eine Bäckerei hat, ist aber nicht, dass er einfach nur etwas verkaufen will. Er will Gewinn machen. Mehr Geld verdienen, als er investiert hat, um davon leben zu können und Sachen für sich selbst und eventuell seine Familie zu kaufen. Und dabei gilt: Je mehr Geld, desto besser. Jeder Unternehmer will im Normalfall möglichst hohe Gewinne erwirtschaften. Eine Preisminderung der Produkte ist daher meistens ausgeschlossen, denn sie dient diesem Zweck nicht.
So lange der Bäcker die belegten Brötchen jeden Tag verkaufen kann, ist eine Preisminderung also rational betrachtet Blödsinn.
Interessant wird die Alternative, den Preis zu mindern, erst dann, wenn die belegten Brötchen nicht verkauft werden können. Wenn der Bäcker also meinetwegen 30 belegte Brötchen jeden Tag anbietet und am Abend liegen immernoch 24 auf der Theke.
Dann muss sich er Bäcker überlegen, was er falsch macht.
Gibt es weitere Bäcker oder andere Anbieter von belegten Brötchen in direkter Nähe, die für ihre Brötchen weniger Geld verlangen? Dann muss er seine Preise senken.
Schmecken seine Brötchen nicht? Dann muss er sein Rezept überarbeiten und Brötchen backen, die besser schmecken. Eine Preisminderung würde in dem Fall gar nichts nützen.
Liegt es daran, dass den Bäcker keiner kennt? Dann kann er Preise senken, so viel er will und die leckersten Brötchen der Welt backen - das würde dann nicht helfen. Die Leute müssten dann darauf aufmerksam gemacht werden, dass dieser Bäcker überhaupt existiert. Das kann man am besten durch irgendeine Art von Werbung erreichen.
Hat der Bäcker einen schlechten Ruf? Wenn die Leute bei ihm nicht einkaufen, weil sie gehört haben, dass er vor dem Belegen seiner Brötchen seine Hände nicht wäscht, dann bringt auch hier das Verringern des Preises nichts.
Preissenkung ist nur eine von mehreren möglichen Maßnahmen, um fehlende Nachfrage auszugleichen. Denn auf hohe Nachfrage ist man angewiesen, wenn man Gewinn machen will. Stimmt die Nachfrage, muss man im Grunde überhaupt nichts ändern, so lange man mit der Höhe des Gewinns zufrieden ist.
Es gibt keine weiteren Argumente, als eine (eventuelle) höhere Nachfrage, die den Bäcker überzeugen könnten, die Brötchen billiger anzubieten. Im Gegenteil: Es ist gefährlich für ihn, denn wenn er sie zu günstig anbietet, kann er vielleicht seine Kosten (Einkaufskosten, Produktionskosten, Steuern etc.) nicht mehr abdecken und geht pleite.
Hier kam noch die Anmerkung, dass man die Brötchen lieber im Supermarkt kauft, wenn sie dort halb so viel kosten. Aber das Kriterium, wo man kauft, ist für viele ja, wie weit man dazu laufen / fahren muss. Wenn der nächste Bäcker 20 Schritte neben der eigenen Haustür ist und die nächste Kaufhalle einen Kilometer weit weg liegt, werden sich manche Leute sicher doch für den Bäcker entscheiden. Besonders, da man früh ja wenig Zeit hat, wenn man auf Arbeit muss.
So, weitere Belehrungen werden von mir nicht folgen.
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24.07.2012, 23:27 #9Issomad
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24.07.2012, 23:42 #10Cloud
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
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25.07.2012, 00:22 #11Graf Koks
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
Natürlich, jeder Arbeitnehmer handelt mit seinen Arbeitgebern einen Tarifvertrag aus bzw. die jeweiligen Verbände tun das.
Es gibt zwar kein Gesetz, das besagt, dass die Einahmen steigen müssen, jedoch ist die logische Folge von steigenden Preisen, steigende Löhne. Bei steigenden Preisen und gleichbleibenden Löhnen sinkt ja der Reallohn. Das ist ein gutes Argument der Gewerkschaften bei Tarifverhandlungen auf höhere Löhne zu verlangen.
Abgesehen davon war mein Beitrag natürlich nicht allzu ernst gemeint.
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25.07.2012, 05:06 #12Der Schmied von Kochel
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
Absolut richtig erkannt. Sogenannte Teiglinge werden bei den Ketten industriell gefertigt, auch bei der hier genannten 30 Kette oder meinetwegen dem Weserbaecker im Norden. Das auf das Haar kalkulierte Produktionsverfahren gepaart mit Masse sowie Endproduktionsverfahren ermöglicht effizientes wirtschaften der Ketten. Da geht es um Milligramm und Sekunden.
Ein knallhart recherchierter Beitrag über das Unwesen des Bäckerhandwerkes. Vielen Dank für die tiefen Einblicke in die Abgründe dieses durch und durch bösen Ausbeutungsmolochs. Bleibt aber die These aller Thesen nicht zu vergessen: wenn sich ein Bäcker nichts ans Brötchen fassen lässt, dann kann man ihm ruhig mal eine semmeln.
Wie auch immer, Preise senken... Also, genau wie Gastronomen sind auch Bäcker Schweinepriester (glaub mir, ich bin in der Branche). Selbst wenn du eine Möglichkeit zur Einsparung ausarbeiteten könntest, würde diese wahrscheinlich umgesetzt aber die Einsparung nicht weitergegeben werden. Da kann man jetzt zig Determinanten auskluegeln, wie Mehlkonzerne, Innovationen, Trends oder Service, aber kein (Einzelunternehmer) Bäcker ist so versiert oder motiviert das umzusetzen. Da wird mal ein neues Brot beworben oder eine Butterstullenaktion ins Leben gerufen, dass war es dann auch. Auf den Punkt gebracht hat der alteingesessene Bäcker einen einzigen Verkaufsvorteil der ihm zugute gehalten werden kann: Image. Service mit Mitarbeitern die persönlich sind und lange im Unternehmen, ein Meister hinter der Theke (sofern noch nüchtern) und Lokationen die beim Volk über Jahre bekannt sind. Für dieses "Erlebnis" ist ein teil des Semmel-Fressenden Volkes bereit einen Mehraufschlag zu zahlen, alle anderen kaufen die 20er Packung im Lidl.
Lange Rede kurzes Glied: Einsparungen sind gewollt, Preisvorteilweitergabe nicht. Also warum über ungelegte Eier sprechen. Zum Abschluss:
Was macht ein Bäcker ohne Arme und Beine?
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25.07.2012, 09:37 #13l4w
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
Hey Leute,
erst einmal vielen Dank für die ganzen Beiträge, leider zum Teil vom Thema abweichend.
Hätte nicht gedacht, dass es noch so einen interessanten Verlauf annimmt.
Bin für weitere Argumente, Erfahrungen und Berichte offen =)..
Anmerkung: Die Frage besteht aber noch, wie leistet sich ein Büdchenbetreiber "aufgebackene" Brötchen, belegt diese schön, verkauft die dann für 1,20 und der andere "Bäcker", der letztendlich diese Brötchen auch aufbackt (nicht frisch herstellt), möchte ca. 2 € für haben..
Überlegungen Personalkosten etc. sind ja schon ganz interessant, jedoch würde dieses keinen Preisunterschied von 80Cent + begründen..
Zumindest brauche ich noch paar Argumente, um den Preis zu drücken =D
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25.07.2012, 10:13 #14Dante-Dragon
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
Ich denke man kann den Beitrag von @Jacky89 schon als ausschlaggebende Referenz nehmen. Er zählt eigendlich alle Punkte auf die sich auf den Preis eines "Belegten Brötchens" hinzukommen. selbst bei industrieller Ware gibt es immer noch die Faktoren die er genannt hat.
Einkaufspreis der verschiedenen Komponenten: selbst wenn die Teiglinge für die Brötchen von den grossen Industrien kommen kann man trotzdem den Salat oder die Tomaten oder was auch immer da drauf kommt bei verschiedenen grosshändlern kaufen. Man kauft ja keinen Baukasten fürs "belegte Brötchen" wo man nur noch alle komponenten zusammenfügen muss.
Evtl würde ich auch noch sagen WIE der bäcker seine Brötchen belegt. Macht er jetzt eine oder 2 scheiben schinken auf sein Brötchen? Bei 10 Verkauften Brötchen kann man da schon mal 1 Packung schinken mehr kaufen was natürlich auch den Preis bestimmt.
Ganz wichtig und auch schon angesprochen ist die Lage. Wenn man in der Grossstadt ist muss man sich an die Preise der anderen gerade grossen Ketten orientieren. Hat man seinen Laden in nem kleinen Dorf und hat dort mehr oder weniger ein Monopol auf Brötchen kann der Bäcker locker 4€ pro Brötchen nehmen und diese werden bestimmt noch verkauft.
Dann den faktor ob der "Besitzer" des Ladens ein geldgeiles Arschloch ist. Manche geben sich mit 10 cent Gewinn pro Brötchen zufrieden andere eben erst mit 15 cent. Dies drückt auch nochmal den Preis.
AUsserdem würde ich auch noch die Lage bzw die Mietkosten und andere Betriebskosten mit einberechnen. Verkauft jemand am Tag 100 Brötchen mit einem Gewinn von 5 cent und kann sämtliche Kosten im monat denken wird er seine Preise eher kleiner halten. trotz einer kleineren Gewinnspanne wird man dadurch mehr verkaufen. Wenn jemand im Monat allerdings für nix arbeitet sprich Gewinn= Kostenabdeckung wird er sicher seine Preise etwas nach oben schrauben.
Aber ich denke alles was mir einfällt hat @Jacky89 schön formuliert und auch ausgesprochen.
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25.07.2012, 11:42 #15Cloud
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25.07.2012, 12:20 #16Dante-Dragon
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
dann nimm die Argumente ohne Belag. Standort,Einkaufsapreise,Mitkosten,Konkurenz,Produktionskost en,Geldgeilheit der Chefs.....usw. Hat @Jacky89 doch schon alles angesprochen.
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26.07.2012, 01:17 #17CashPhlow
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
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28.07.2012, 12:26 #18Issomad
AW: Brainstorming: Argumente für das Senken von Brötchenpreisen
Tja, die Marktregulierung erfolgt nunmal über den Preis oder über die Qualität.
Jemand, der besonders gute Brötchen macht (wozu die Back-Shops nicht gehören) kann die durchaus für einen höheren Preis verkaufen als die billige Konkurrenz. Vorraussetzung zum wirtschaftlichen Überleben ist dann allerdings ein fester Kundenstamm, weil sich weniger Laufkundschaft dorthin verirrt (vielleicht höchstens durch Mund-zu-Mund-Propaganda) ...
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