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  1. #1
    Grueti Grueti ist offline
    Avatar von Grueti

    Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Was haben alle Religionen gemeinsam:
    Das man nichts von dem beweisen kann worüber gepredigt wird.
    Das man die Existenz einer höheren Macht nicht beweisen kann.

    Atheismus = Glaube weil:
    Man kann auch nicht beweisen das es keinen Gott gibt und nach dem Tod nichts ist.

    Demnach glauben alle Atheisten nur das es so ist.

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    Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Schau dir mal diesen Bereich an. Dort ist für jeden was dabei!
  3. #2
    nico2409 nico2409 ist offline
    Avatar von nico2409

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    ^^ atheismus ist eher kein glaube sondern viel mehr eine lehre oder eine ideologie. die bezeichnung "ohne bekenntnis" könnte man dann statt "atheismus" angeben, was ja auch bei diversen formularen zur auswahl steht.

    aber unabhängig davon, erhebt eine religion nicht ausschließlich den anspruch, gott beweisen zu müssen. religion gibt den menschen rückhalt, besonders den schwachen und armen. eine gemeinschaft die aus dem glauben heraus stärke entwickelt um den realen schwächen gegenüber zutreten.

    meiner meinung nach sind religiös gläubige menschen schizophren da sie etwas anbeten was nur in ihrem hirn vorgestellt wird. bei vielen leider schon ziemlich pathologisch...stichwort religiöser wahn/fundamentalisten.

  4. #3
    Raviolidose Raviolidose ist offline

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zu der Aussage fällt mir dieses Zitat ein, und diesmal bin ich wirklich sicher, von wem es ist:

    Zitat Omega Pirat
    Man kann einen Glauben nicht auf der Ablehnung einer Hypothese basieren lassen.
    Religionen sind Weltanschauungen, der Atheismus ist aber so breit gefächert, dass er keine wirkliche solche Anschauung beinhaltet, was aber nicht ausschließt, dass eine Weltanschauung atheistisch geprägt seien kann. Ebenfalls leugnet auch nicht jede Form des Atheismus Gott. Der methodologische Atheismus setzt sich zum Beispiel gar nicht erst mit Gottesbeweisen auseinander: In dieser Form wird "Gott", was auch immer Gott sei, von jeglichem zu beweisenden ausgeschlossen. Naturalismus hingegen ist eine atheistische Weltanschauung, laut dieser platt gesagt alles Natur ist und alles Übernatürliche und Spirituelle abgelehnt wird.
    Deine Definition von Glauben ist auch sehr weit. Laut dieser Definition wären überzeugte Kapitalisten auch Gläubige, da diese ja Kapitalismus für die beste Lösung halten. Aber ich denke, wir stimmen überein, dass Kapitalismus keine Religion ist. Atheismus ist also nicht wirklich ein Glauben.
    Zum Thema Existenz nach dem Tod: Die wenigsten Atheisten, oder zumindest die wenigsten von denen, die ich kenne, haben überhaupt eine Einstellung zu oder Vorstellung von dem, was nach dem Tod kommt. Die Folge auf den Tod ist also auch nicht wirklich ein Bestandteil des Atheismus'.

  5. #4
    OmegaPirat OmegaPirat ist offline

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Ich kann mich da AGJP nur anschließen.

    Ich selbst glaube nicht an Gott, identifiziere mich aber nicht als Atheist. Der Atheismus begründet keine Weltanschauung. Es gibt allerdings Weltanschauungen, welche die Gotteshypothese nicht miteinbeziehen, so identifiziere ich mich als Naturalisten und Humanisten. Der Gottesbegriff ist für mich inhaltsleer und hat keine nähere Relevanz. Wieso sollte ich mich dann über die Ablehnung dieses, für mich bedeutungslosen Begriffs, identifizieren?

    Aus wissenschaftlicher Sicht erfolgen Beweise immer in Richtung der Existenz, nicht aber in Richtung der Nicht-Existenz. Solange Existenzen nicht bewiesen sind, gehe ich von deren Nicht-Existenz aus. Bis dato nehme ich an, dass Kobolde und Feen ebenso wenig existieren wie ein Gott.

  6. #5
    Der Schmied von Kochel Der Schmied von Kochel ist gerade online
    Avatar von Der Schmied von Kochel

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat OmegaPirat Beitrag anzeigen
    Bis dato nehme ich an, dass Kobolde und Feen ebenso wenig existieren wie ein Gott.
    BLASPHEMIE!!!! Du verstoesst damit gegen den Kobold & Fee Paragraphen 166 des StGB (kein Scheiß)

    Zitat Grueti Beitrag anzeigen
    Atheismus = Glaube weil: Man kann auch nicht beweisen das es keinen Gott gibt und nach dem Tod nichts ist.
    Soweit korrekt, ich kann aber das Gegenteil von Dingen beweisen die angeblich ein Gott geschaffen hat. Verliert dein Gott dann nicht sein Existenzrecht?

  7. #6
    Blackwolf Blackwolf ist offline
    Avatar von Blackwolf

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Atheismus ist kein Glaube sondern eine Ablehnung von Glauben. Das sollte eigentlich selbstverständlich und eigentlich allgemein bekannt sein. Eine Weltanschauung und eine Religion haben zwar insofern gemeinsam, dass sie ein eigenes Weltbild geben, aber Religionen beschäftigen sich mit dem Leben nach dem Tod, was der Atheismus nicht tut. Dort gibt es keine Theologen die angeblich wissen wollen, dass man nach dem Tod wiedergebohren wird, in den Himmel kommt, ins Nirvana einkehrt etc.
    Und nein, der Agnostizismus ist auch kein Glaube. Nur damit wir das mal im Vorfeld erwähnen. Man kann keinen Glauben dadurch bestimmen, dass man ablehnt zu glauben oder behauptet nicht wissen zu können, ob es Gott gibt und es daher irrelevant sei.

    Ich hab auch schon gehört, das Atheisten insofern eine Religion sei, weil "sie an die Wissenschaft glauben". Ich frag mich echt was Leute auf die Idee bringt Atheisten unbedingt zur eigenen Religion erklären zu wollen?

  8. #7
    sesuadra sesuadra ist offline
    Avatar von sesuadra

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Für mich ist Atheismus ein Begriff, der beschreibt, dass man sich mit religiösen Fragen gar nicht auseinandersetzt, eben weil es für mein Verständnis, gar kein Gott gibt, und der Gedanke daran somit irrelevant ist. Ich mach mir keine Gedanken um Gott, um das "Danach", um religiöse Ansätze für ein Miteinander. Ich hab moralische und ethische Vorstellungen, die mich mit meiner Umwelt im Einklang leben lassen. Jeder vernünftig denkende Mensch, wird ähnliche grundsätzliche Moralvorstellungen haben, dazu ist kein Glaube an Gott oder die Bibel notwendig.Das bedeutet jedoch nicht, dass ich mir keine Gedanken darum mache, was in Leuten vorgeht, die wirklich glauben, die fanatisch glauben. Der Unterschied besteht nur darin, dass ich versuche dies auf psychologischer Basis nachzuvollziehen. Es ist ja nunmal so, dass nicht Gott den Menschen zum Glaube bringt, sondern der Mensch den Mensch. Niemand wird als Moslem oder Christ geboren. Deshalb ist Atheismus eigentlich die reinste Form von Freiheit, aber niemals eine Religion.

    Naja, noch ein für die Zyniker "God made me an atheist, who are you to question his wisdom"

  9. #8
    Samyra

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Ich denke man muss unterscheiden zwischen Religion und Glaube. Das sind zwei verschiedene Dinge. Ich kann auch an den Osterhasen glauben, deshalb ist das aber noch lange keine Religion.

    Ein Atheist ist einfach nur ein Gottloser. Ganz einfach von der Wortherkunft gesehen: θεός bedeutet Gott und ἄθεος mit dem Alpha davor ist die Verneinung/Abneigung. Ob er jetzt stattdessen an irgendwas anderes glaubt oder wie er die Welt sieht, und ob man ihn dann noch aus philosophischer Sicht anders nennen könnte, ist reine Auslegungssache.

  10. #9
    Cyanwasserstoff Cyanwasserstoff ist offline
    Avatar von Cyanwasserstoff

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Somit waeren Buddhisten auch Atheisten, denn sie lehnen den Glauben an einem Gott komplett ab. Sie glauben an ein ewigen Kreislauf von Geburt -> Tod -> Wiedergeburt... und sie glauben an die Lehren ihres Propheten Buddhas um ins ewige Nichts (Nirvana) zu verschmelzen.
    Gruesse
    Cyanwasserstoff

  11. #10
    Blackwolf Blackwolf ist offline
    Avatar von Blackwolf

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat Cyanwasserstoff Beitrag anzeigen
    Somit waeren Buddhisten auch Atheisten, denn sie lehnen den Glauben an einem Gott komplett ab. Sie glauben an ein ewigen Kreislauf von Geburt -> Tod -> Wiedergeburt... und sie glauben an die Lehren ihres Propheten Buddhas um ins ewige Nichts (Nirvana) zu verschmelzen.
    Gruesse
    Cyanwasserstoff
    Atheisten lehnen jede Art von Glauben ab, das inkludiert den Glauben an einen Gott, an eine religöse Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, einer Hölle oder jede Form von Glaubensfragen, die nicht beweisbar sind. Buddhisten, per Definition, glauben an einen Kreislauf von Wiedergeburt und ein Stoppen des Wiedergeboren werdens durch den Stillstand des "Lebendranges", also der Gier, des sich Wünschens und predigen eine Lebeneinstellung von Zufriedenheit mit dem was man hat. Das ist eine Glaubensfrage, eine Glaubensfrage, die Atheisten ebenfalls ablehnen, weil sie nicht glauben.
    Seit wann ist die Frage nach Gott die einzige mögliche Glaubensfrage, der man nachgehen kann?

    Und außerdem: Wenn Atheismus eine Religion ist, ist dann "Glatze" auch eine Haarfarbe? Die Abwesenheit von etwas kann nicht als Definition für selbiges verwendet werden. Wenn keine Bäume da sind, ist es kein Tannenwald, kein Urwald, kein Palmenwald, sondern gar kein Wald, weil nichts da ist, mit dem man es in die Definition "Wald" aufnehmen könnte.

  12. #11
    OmegaPirat OmegaPirat ist offline

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat Blackwolf Beitrag anzeigen
    Atheisten lehnen jede Art von Glauben ab, das inkludiert den Glauben an einen Gott, an eine religöse Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, einer Hölle oder jede Form von Glaubensfragen, die nicht beweisbar sind. Buddhisten, per Definition, glauben an einen Kreislauf von Wiedergeburt und ein Stoppen des Wiedergeboren werdens durch den Stillstand des "Lebendranges", also der Gier, des sich Wünschens und predigen eine Lebeneinstellung von Zufriedenheit mit dem was man hat. Das ist eine Glaubensfrage, eine Glaubensfrage, die Atheisten ebenfalls ablehnen, weil sie nicht glauben.
    Seit wann ist die Frage nach Gott die einzige mögliche Glaubensfrage, der man nachgehen kann?
    Atheisten lehnen alle theistischen Weltanschauungsmodelle ab. Das sind meistens jene Modelle in denen es den personalen Gott gibt. Der Glaube an viele personale Götter wird da aber häufig mit einbezogen. Sogesehen sind sogar Deisten und Pantheisten Atheisten, obwohl deren Weltanschauung etwas Göttliches beinhaltet. Das "A" vor dem Atheismus ist die Verneinung des Theismus, man könnte es als "ohne Theismus" bezeichnen.
    Ich kann auch an Geistwesen glauben und trotzdem Atheist sein.
    Eine Weltanschauung in der jedwede Form von Transzendenz abgelehnt wird und alles prinzipiell auf natürliche Gesetze rückführbar ist, ist der Naturalismus. Der Transzendenzbegriff ist noch viel weiter gefasst als der Theismusbegriff. Als Naturalist kann ich nicht an Geistwesen glauben. Außerdem seh ich als Naturalist unseren menschlichen Geist nicht als von den Naturgesetzen entkoppelt. Demnach ist all unser Denken ein Produkt des Gehirns und damit letztlich pure Biochemie.
    Ich selber sehe mich als Naturalisten.



    Und außerdem: Wenn Atheismus eine Religion ist, ist dann "Glatze" auch eine Haarfarbe? Die Abwesenheit von etwas kann nicht als Definition für selbiges verwendet werden. Wenn keine Bäume da sind, ist es kein Tannenwald, kein Urwald, kein Palmenwald, sondern gar kein Wald, weil nichts da ist, mit dem man es in die Definition "Wald" aufnehmen könnte.
    Da stimme ich dir zu.

  13. #12
    Nicoletta Nicoletta ist offline

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat Blackwolf Beitrag anzeigen
    Die Abwesenheit von etwas kann nicht als Definition für selbiges verwendet werden
    Aber genau das machen doch Religionen. Sie definieren Gott und seine Eigenschaften obwohl es keine Götter gibt oder wenigstens noch nie einen Nachweis dazu. Brennende Dornenbüsche oder ein Vers (51,56) aus einer Bedienungsanleitung lasse ich da nicht gelten.

  14. #13
    Cyanwasserstoff Cyanwasserstoff ist offline
    Avatar von Cyanwasserstoff

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat Sugar Beitrag anzeigen
    Aber genau das machen doch Religionen. Sie definieren Gott und seine Eigenschaften obwohl es keine Götter gibt oder wenigstens noch nie einen Nachweis dazu.
    Da ist so gesehen nicht ganz richtig, denn wie du oben vielleicht bemerkt haben koenntest, wird beim Buddhismus die Existenz eines Gottes komplett abgelehnt. Der Buddhismus spricht von einem Wiedergeburt-Kreislauf und lehnt den Glauben an einem Gott komplett ab. Somit stimmt deine Aussage nicht, denn eine Religion muss sich nicht zwingend mit dem Glauben an einem Gott befassen sondern geht es viel mehr um die Klaerung der Frage was nach dem Tod passieren wuerde. Und das ist der Kernpunkt der Religion, die Frage nachdem , was nach dem Tode passiert.

    Gruesse
    Cyanwasserstoff

  15. #14
    OmegaPirat OmegaPirat ist offline

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat Cyanwasserstoff Beitrag anzeigen
    Und das ist der Kernpunkt der Religion, die Frage nachdem , was nach dem Tode passiert.
    Ich würde es allgemeiner fassen.
    Etwa so:
    Eine Religion ist eine gesellschaftlich anerkannte und akzeptierte Weltanschauung in der die Existenz von Transzendenzen postuliert und auf die Bedeutung des menschlichen Seins angewandt werden. Ist die Weltanschauung gesellschaftlich nicht akzeptiert, bezeichnet man sie als Sekte.

    Das ist meine persönliche Definition von Religion und Sekte, welche auf all meinen Erfahrungen und meinem bisherigen Wissen beruht.

  16. #15
    Nicoletta Nicoletta ist offline

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat Cyanwasserstoff Beitrag anzeigen
    Da ist so gesehen nicht ganz richtig, denn wie du oben vielleicht bemerkt haben koenntest, wird beim Buddhismus die Existenz eines Gottes komplett abgelehnt
    Nur solange man sich an dem Wort GOTT aufhängt! Schöpfergott - an sowas glauben Buddhisten nicht - korrekt! Was aber nicht bedeutet, dass es im Buddhismus keine Götter gibt. Ganz im Gegenteil gibt es im Buddhismus eine sehr große Zahl von Göttern. Jambhala - der Gott des Reichtums, Ganapi - Gott der Schreibkunst oder Laksmi - die Göttin des Glücks... wo soll ich aufhören???

    Sie alle stehen über dem Menschen, weil ihr Leben nach buddhistischer Lebensweise sehr angenehm ist. Da es aber eben so angenehm ist, streben sie nicht danach Erleuchtung zu finden. Nichts desto Trotz sind und bleiben sie Götter

    Der Buddhismus verneint also keine Götter, es ist lediglich im Sinne des Buddhismus besser, als Mensch wiedergeboren zu werden und Erleuchtung zu suchen, denn als einer der vielen Götter.


  17. #16
    Blackwolf Blackwolf ist offline
    Avatar von Blackwolf

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat OmegaPirat Beitrag anzeigen
    Atheisten lehnen alle theistischen Weltanschauungsmodelle ab. Das sind meistens jene Modelle in denen es den personalen Gott gibt. Der Glaube an viele personale Götter wird da aber häufig mit einbezogen. Sogesehen sind sogar Deisten und Pantheisten Atheisten, obwohl deren Weltanschauung etwas Göttliches beinhaltet. Das "A" vor dem Atheismus ist die Verneinung des Theismus, man könnte es als "ohne Theismus" bezeichnen.
    Ich kann auch an Geistwesen glauben und trotzdem Atheist sein.
    Eine Weltanschauung in der jedwede Form von Transzendenz abgelehnt wird und alles prinzipiell auf natürliche Gesetze rückführbar ist, ist der Naturalismus. Der Transzendenzbegriff ist noch viel weiter gefasst als der Theismusbegriff. Als Naturalist kann ich nicht an Geistwesen glauben. Außerdem seh ich als Naturalist unseren menschlichen Geist nicht als von den Naturgesetzen entkoppelt. Demnach ist all unser Denken ein Produkt des Gehirns und damit letztlich pure Biochemie.
    Ich selber sehe mich als Naturalisten.
    Ich würde behaupten, dass sich dann Naturalismus und Atheismus häufig überschneiden. Es mag sein, dass es per Definition kein Widerspruch ist, dass ein Atheist an Geistwesen glaubt, aber ich denke, dass die Mehrzahl, die sich selbst als Atheisten definieren, religiöse Vorstellungen in jeder Form ablehnen, auch solche, bei denen es keinen personalen Gott gibt.
    Aber grundsätzlich stimmt das sicher, was du sagst.
    Ich selbst sehe mich eher als einen Agnostiker.

    Zitat Sugar Beitrag anzeigen
    Aber genau das machen doch Religionen. Sie definieren Gott und seine Eigenschaften obwohl es keine Götter gibt oder wenigstens noch nie einen Nachweis dazu. Brennende Dornenbüsche oder ein Vers (51,56) aus einer Bedienungsanleitung lasse ich da nicht gelten.
    Das stimmt, was ich aber gelten lasse ist eine sehr interessante Art der Gottbestimmung von tatsächlich gläubigen Christen, die sich jedoch kritisch mit der Sache auseinander setzen. Diese definieren Gott nicht in seinen Eigenschaften, die er hat, sondern in Eigenschaften die er nicht hat. Ich kann mit Bestimmtheit nicht sagen was Gott ist, aber ich kann mit Sicherheit sagen, was Gott nicht ist. Die Teekanne auf dem Tisch ist nicht Gott. Also ist Gott schonmal keine Teekanne. Da bin ich mir mal sicher. Die Tastatur auf die ich tippe ist nicht Gott. Ziemlich sicher. Und so weiter.

    Was zum Schluss führt, dass dem Menschen bekannte Eigenschaften nicht ausreichen, um Gott zu erklären, was nun bedeutet, dass es ihn nicht gibt oder es ihn gibt und er aus dem Menschen unbekannte Eigenschaften besteht.
    Damit ist man zwar wieder am Anfang und keinen Schritt weiter, aber man hat sich damit beschäftigt eine halbe Stunde darüber nachzudenken, ob Gott eine Teekanne ist.
    Ich schweif damit zum Thema ab, aber ich wollt nur mal anmerken, dass es diese Methode des Gottesbeweis auch gibt, hab aber den Begriff dazu vergessen.

  18. #17
    Nicoletta Nicoletta ist offline

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat Blackwolf Beitrag anzeigen
    Ich kann mit Bestimmtheit nicht sagen was Gott ist, aber ich kann mit Sicherheit sagen, was Gott nicht ist. Die Teekanne auf dem Tisch ist nicht Gott.
    Das ist ein Widerspruch in sich! Wo und wie sich Gott zeigt - denke an den brennenden Dornenbusch - wird sich nicht von persönlichen Vorstellungskräften beeinflussen lassen.

    Ich werde erst dann an Allah und seine Gerechtigkeit glauben, wenn er mir seinen letzten Propheten schickt und ich ihm kräftig in die Eier treten kann für all seine Kindsvergewaltigungen, Morde und Kriege die er verursacht hat.

  19. #18
    OmegaPirat OmegaPirat ist offline

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat Blackwolf Beitrag anzeigen
    Ich würde behaupten, dass sich dann Naturalismus und Atheismus häufig überschneiden. Es mag sein, dass es per Definition kein Widerspruch ist, dass ein Atheist an Geistwesen glaubt, aber ich denke, dass die Mehrzahl, die sich selbst als Atheisten definieren, religiöse Vorstellungen in jeder Form ablehnen, auch solche, bei denen es keinen personalen Gott gibt.
    Jeder Naturalist ist ein Atheist, aber nicht jeder Atheist ist ein Naturalist. Ich denke darauf kann man sich einigen. Dass der Atheismusbegriff so weit verbreitet ist und dass Naturalisten, Humanisten etc. eher als Atheist anstatt als Naturalist, Humanist etc. identifiziert werden, liegt an Menschen, welche nur in einem theistischen Schema denken können und nicht verstehen, dass die Gotteshypothese, auf der jede Form von Theismus aufbaut, eine beliebige Hypothese beliebig anderer Hypothesen ist. Philosophen und Relgionskritiker wie Michael Schmidt Salomon machen ständig darauf aufmerksam, dass sie sich nicht als Atheisten identifizieren, weil der Theismusbegriff für ihr Leben überhaupt gar keine Bedeutung hat. Entsprechend identifizieren sie sich nicht über die Ablehnung des für sie unwichtigen Begriffs. Michael Schmidt Salomon, der Vorstandssprecher der Girodano-Bruno-Stiftung ist, sieht sich als evolutionären Humanisten und nicht als Atheisten. Im Grunde werden solche wie Michael-Schmidt-Salomon nur von anderen als Atheisten bezeichnet. Selber bezeichnen sie sich nie als Atheisten. Es ist zwar eine korrekte Aussage ihn als Atheisten zu bezeichnen. Damit wird aber wenig ausgesagt. Man kann besser sagen was jemand ist als was er nicht ist. Die Liste wäre schier endlos, wenn man auflisten würde an was ich und Michael-Schmidt-Salomon neben der Gotteshypothese auch nicht glauben.
    Hinzu kommt noch, dass die Alltagssprache sehr unpräzise ist. Dort wird Atheismus manchmal auch gern mit Rationalität und Wissenschaftlichkeit gleichgesetzt, was nicht stimmt. Jeder 08/15 Esoteriker kann Atheist sein.

    Aber grundsätzlich stimmt das sicher, was du sagst.
    Ich selbst sehe mich eher als einen Agnostiker.
    Ich finde, dass die Begriffe Theismus/Atheismus auf der einen Seite und Gnostiker/Agnostiker auf der anderen Seite zwei unterschiedliche Fragestellungen tangieren.
    Ersteres betrifft die Frage "Beziehe ich einen oder mehrere personale Götter in meine Weltanschauung ein?". Zweiteres betrifft die Frage "Können Götter gewusst werden?"
    Beide Fragen vernein ich. Ersteres weil ich für die Gotteshypothese keinen Bedarf sehe und zweiteres weil eine griffige Gottesdefinition fehlt. Alles was irgendwann einmal nachgewiesen werden soll, muss zu aller erst sinnvoll definiert sein. Ohne eine Möglichkeit des Nachweises können sie nicht gewusst werden. Sogesehen wäre ich ein agnostischer Atheist oder ein atheistischer Agnostiker.
    Ein Michael Schmidt Salomon würde niemals sagen "Es gibt mit absoluter Sicherheit keinen Gott". Er würde eher sowas sagen wie "Die Fragestellung ist inhaltsleer, weil der zugrundelegende Begriff "Gott" nicht hinreichend definiert ist".


    Das stimmt, was ich aber gelten lasse ist eine sehr interessante Art der Gottbestimmung von tatsächlich gläubigen Christen, die sich jedoch kritisch mit der Sache auseinander setzen. Diese definieren Gott nicht in seinen Eigenschaften, die er hat, sondern in Eigenschaften die er nicht hat. Ich kann mit Bestimmtheit nicht sagen was Gott ist, aber ich kann mit Sicherheit sagen, was Gott nicht ist. Die Teekanne auf dem Tisch ist nicht Gott. Also ist Gott schonmal keine Teekanne. Da bin ich mir mal sicher. Die Tastatur auf die ich tippe ist nicht Gott. Ziemlich sicher. Und so weiter.
    Was zum Schluss führt, dass dem Menschen bekannte Eigenschaften nicht ausreichen, um Gott zu erklären, was nun bedeutet, dass es ihn nicht gibt oder es ihn gibt und er aus dem Menschen unbekannte Eigenschaften besteht.
    Damit ist man zwar wieder am Anfang und keinen Schritt weiter, aber man hat sich damit beschäftigt eine halbe Stunde darüber nachzudenken, ob Gott eine Teekanne ist.
    Ich schweif damit zum Thema ab, aber ich wollt nur mal anmerken, dass es diese Methode des Gottesbeweis auch gibt, hab aber den Begriff dazu vergessen.
    Man kann nicht etwas über das definieren was es nicht ist. Ich kann sagen, dass ein Buch kein Tisch, keine Lampe, kein Computer... ist, aber dem Begriff "Buch" näher ich mich damit kein Stück. Von so einer Art Beweis habe ich noch nichts gehört.
    Von studierten Theologen lese ich meistens ontologische Gottesbeweise, während die weniger gebildeten meistens mit teleologischen oder kosmischen Gottesbeweisen kommen.
    Bei teleologischen Gottesbeweisen geht man davon aus, dass jeder prozess und jede innere Ordnung geplant werden muss. Zum Beispiel wurde ein Haus von einem intelligentem Wesen wie einen Menschen gebaut, um darin zu wohnen. Nach der Logik der teleologischen Gottesbeweise wird diese einfache Beobachtung einfach so auf beliebig andere Situationen in der Natur übertragen, was zu aussagen führt wie "Der Mensch wurde von einem Gott gebaut, um seinen Willen zu erfüllen" oder so ähnlich. Das ist so die typische Leier von Kreationisten. Beim kosmischen Gottesbeweis geht es u.a. um die Feinabstimmung des Universums. Dass dies alles ja kein Zufall sein könne oder dass es eine Wirkung außerhalb des Universums geben müsse, was sich auf dem Kausalitätsprinzip beruft. Ebenfalls häufig von Kreationisten oder aber auch von Moslems verwendet. Der ontologische Gottesbeweis ist abstrakter und etwas für Philosophen, die zu viel Zeit haben.

  20. #19
    Cyanwasserstoff Cyanwasserstoff ist offline
    Avatar von Cyanwasserstoff

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat Sugar
    Nur solange man sich an dem Wort GOTT aufhängt! Schöpfergott - an sowas glauben Buddhisten nicht - korrekt! Was aber nicht bedeutet, dass es im Buddhismus keine Götter gibt. Ganz im Gegenteil gibt es im Buddhismus eine sehr große Zahl von Göttern. Jambhala - der Gott des Reichtums, Ganapi - Gott der Schreibkunst oder Laksmi - die Göttin des Glücks... wo soll ich aufhören???

    Sie alle stehen über dem Menschen, weil ihr Leben nach buddhistischer Lebensweise sehr angenehm ist. Da es aber eben so angenehm ist, streben sie nicht danach Erleuchtung zu finden. Nichts desto Trotz sind und bleiben sie Götter
    Du verwechselst den Buddhismus mit dem Hinduismus (Viel Goetter Glaube), denn der Buddhismus glaubt an keiner Gottheit. So wurde mir es zumindest im Religionsunterricht gelehrt. Es wurden die grossen Unterschiede zwischen Buddhismus (kein Goetter Glaube) und Hinduismus (Viel Goetter Glaube) im Unterricht gelehrt. Das der Buddhismus an die Verschmelzung ins ewige Nichts glauben wuerde, aber sie nicht an die Existens von Goettern glauben wuerde. ich hatte auch eine Buddhistin im Reli-Unterricht und sie hatte es bestaetigt, sie wuerden nur an ihrem Buddha glauben und an dessen Lehren.

    Gruesse
    Cyanwasserstoff

  21. #20
    OmegaPirat OmegaPirat ist offline

    AW: Atheismus ist auch eine Religion bzw. Glauben

    Zitat Cyanwasserstoff Beitrag anzeigen
    Du verwechselst den Buddhismus mit dem Hinduismus (Viel Goetter Glaube), denn der Buddhismus glaubt an keiner Gottheit. So wurde mir es zumindest im Religionsunterricht gelehrt. Es wurden die grossen Unterschiede zwischen Buddhismus (kein Goetter Glaube) und Hinduismus (Viel Goetter Glaube) im Unterricht gelehrt. Das der Buddhismus an die Verschmelzung ins ewige Nichts glauben wuerde, aber sie nicht an die Existens von Goettern glauben wuerde. ich hatte auch eine Buddhistin im Reli-Unterricht und sie hatte es bestaetigt, sie wuerden nur an ihrem Buddha glauben und an dessen Lehren.

    Gruesse
    Cyanwasserstoff
    Der Buddhismus gestaltet sich komplizierter und tritt in vielen Variationen auf. Die Lehre ist vom Grundkonzept her gottlos bzw. Götter werden nicht als so wichtig angesehen. Dort wo sich jedoch die Lehre mit der Kultur mischt, können Götter auftreten. Ein allmächtiger Schöpfergott wird zwar abgelehnt, aber die Einführung kleinerer Götter ist mit dem Buddhismus vereinbar. Leider ist die Alltagssprache nicht ganz sauber. Eine Weltanschauung, die nicht mindestens einen personalen Schöpfergott beinhaltet, ist eigentlich auch als atheistisch zu bezeichnen.
    Im tibetischen Buddhismus ist der Viel-Götter-Glaube weit verbreitet. Demnach sind auch die göttlichen Wesen im Samsara gefangen.

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