Thema: Arzt Wartezeiten usw.

Nein aber zum austesten . Daran sieht man richtig krass die Bevorzugung.

TrueValue

Nein aber zum austesten . Daran sieht man richtig krass die Bevorzugung.

Das ist doch auch logisch. Beim Privatpatienten bekommt der Arzt auch ein deutlich höheres Honorar dank deutlich höherer Abrechnungssätze.
Wen würdest du als Arzt bevorzugen...?
Das klingt zwar jetzt böse, allerdings sollte man sich auch mal angucken, wie viele Leute unnötig zum Arzt gehen, zwecks Kleinigkeiten und sonstigen unnötigen Mist. Wie viele Leute sich täglich unnötig Pillen reinziehen etc. pp. Kein Wunder also in meinen Augen.
Ich bin auch privat versichert und war seit 4 Jahren nichtmehr beim Arzt, und da man hier alles selbst zahlen muss oder auf seinen Bonus verzichten muss, überlegt man sich's eher mal, ob man für irgendwelche Kleinigkeiten zum Arzt geht. Dagegen kenne ich Leute aus meinem Bekanntenkreis, die schon beim kleinsten Kratzen im Hals oder 2x Husten gleich einen Termin beim Arzt ausmachen und dann unzählige Pillen als "Vorsichtsmaßnahme" gleich einwerfen. Kein wunder, wenns die GKV zahlt, oder?

Ich bin auch privat versichert und glaub mir wie es beim Arzt zugeht weiß ich auch. Dennoch kann man Menschen die Behandlung nicht "verweigern" bzw ihn hinten anstellen, nur weil er weniger zahlt oder zahlen kann. Das ist auch bei OP's so. Hat also ein armer Mensch weniger Recht auf Gesundheit als ein Reicher?

TrueValue

Ruf mal an und behaupte du bist Privatpatient. In spätestens 2 Wochen hast du nen Termin.

Ich finde es ja sehr provokant, dass man bei Fachärzten (z.B Orthopäden) am Telefon bei der Terminvereinbarung gefragt wird, ob man privat versichert sei und wenn man nein sagt, braucht man sich nicht über eine Wartezeit von 2-3 Monaten zu wundern. Und da ist es auch völlig egal wie es einem geht, man fragt lieber nach der Versicherung statt nach den Beschwerden.

ps:
ja schon klar, dass Orthopäden generell keine frühen Termine vergeben, aber das war nur ein Beispiel.

Ich hab die schlimmsten Wartezeiten meines noch jungen Lebens bei meinen Terminen in der Zahn- und Kieferchirurgischen Abteilung des
Universitätsklinikums Freiburg erlebt. Nach meiner komplizierten Kiefer-Operation im Sommer 2012 musste ich zu mehreren Terminen in der
eher morgentlichen Zeit, nach Freiburg kommen (Termin waren meist zwischen 10-12 Uhr angemeldet). Allerdings bin ich dort nie vor fünf
Uhr dran gekommen. Problem ist dort, dass die Abteilung aufgrund mangelnder Fälle eigentlich hätte geschlossen werden müssen und ihre
Mitarbeiter sich schließlich dazu umschulen lassen mussten, auch andere Fälle aufzunehmen - mein Zimmernachbar nach der OP hatte ein
Problem am linken Bein gehabt, beispielsweise. Dadurch sind in der Klinik immer viel mehr Fälle als eigentlich für die Abteilung selbst richtig
passend wären.

Einmal wurde ich sogar bei einem Termin um elf Uhr vergessen und dann im Wartezimmer entdeckt, als der Chef-Arzt um sechs Uhr gehen
und die Praxis schließen wollte. Dass die danach mich so angenervt behandeln mussten, halte ich für unnötig, da ich schlicht zuvor schon
drei Mal gefragt habe, warum Leute, die nach mir gekommen sind und auch einen Termin um beispielsweise halb zwei hatten, noch vor mir
drangekommen waren. Aber ich glaube, in Freiburg hat man in jeder Abteilung des Universitätsklinikums solche Wartezeiten.

Cem

Ich finde es ja sehr provokant, dass man bei Fachärzten (z.B Orthopäden) am Telefon bei der Terminvereinbarung gefragt wird, ob man privat versichert sei und wenn man nein sagt, braucht man sich nicht über eine Wartezeit von 2-3 Monaten zu wundern. Und da ist es auch völlig egal wie es einem geht, man fragt lieber nach der Versicherung statt nach den Beschwerden.

ps:
ja schon klar, dass Orthopäden generell keine frühen Termine vergeben, aber das war nur ein Beispiel.

Ich gebe dir vöölig recht. Nur was muss geändert werden?

Ökonomisch betrachtet verhalten sich die Praxen völlig richtig. Privatpatienten steigern den Gewinn und machen so manches Versorgungsangebot von dem auch ges. Versicherte profitieren erst möglich.

Gefordert ist hier ausnahmsweise mal nicht die Politik - wie es ja gerade verdeutelt wird - sondern die gesetzlichen Kassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Eine Lösung könnte zum Beispiel sein, eine maximale Wartefrist als Voraussetzung zur Zulassung zum Kassenarzt zu vereinbaren. Fast über Nacht würde es die Terminauswüchse nicht mehr geben. Da aber dieses recht alte Thema nicht lösungsorientiert angegangen wird, wo ja eine schnelle Lösung recht praktikabel umzusetzen wäre und nicht einmal erhöhten Verwaltungsaufwand bedeutet, sehe ich da eher eine breite Front der Ärztelobby als wirkliches Bemühen um eine rationelle Lösung.

Ist ein Arzt gut, und hat daher viele Patienten (oder er ist der einzige in der Umgebung) sind lange Wartezeiten leider nicht zu vermeiden. Ob da wer droht oder nicht, ein Arzt ist auch nur ein Mensch, und vor allem wenn er sich Zeit für jemanden nehmen will, müssen die dahinter nun mal warten, da kann man nichts machen.
Ich sehs ja bei uns immer. Auch, wenn der Arzt einen Patienten nach dem anderen "abarbeitet", gibt es an schlimmen Tagen trotzdem stundenlange Wartezeiten. Und das nicht, weil die Privatpatienten immer vorgeschoben werden. Sondern einfach, weil so viele Leute da sind.
Es hieß ja mal, man solle sich an die Krankenkasse wenden, wenn man länger als 4 Wochen auf einen Termin warten muss, damit die dann Stress beim Arzt machen können. Irgendwie sowas hab ich mal in einem Infobrief gelesen. Völliger Humbug, es sei denn, man möchte den Arzt in der Mitte auseinandersägen und jede Hälfte in ein anderes Zimmer setzen, damit er für zwei arbeiten kann.
Manchmal geht es eben nicht anders. Die Patienten machen es einem aber auch wirklich nicht besonders viel einfacher, indem einfach null Verständnis dafür kommt, dass nun mal viele da sind und man seine Patienten nicht unbedingt abfertigen möchte. Nur selten gibt es welche, die nicht kommen und sich auch mal nach einer halben Stunde - Stunde Wartezeit beschweren. Und wir ziehen nicht die Privatpatienten vor, bis nur noch Kassenpatienten im Zimmer sind.
Leider muss man sagen, dass sich auch die Patienten verständlicherweise aufregen. In den meisten Praxen ist es nun mal so, dass die Privatpatienten vorgeschoben werden und die Kassenpatienten dafür länger warten müssen, natürlich kotzt das jeden an, dem das passiert. Die Ärzte kriegen aber von den Privatpatienten nun mal sehr viel mehr Geld, und wer würde da nein sagen, die meisten denken nach jahrelanger Ausübung ihres Berufes doch nicht mehr daran, ob der dort Fieber hat und seit 2 Stunden sitzt. Ist alles ein Teufelskreis, und ich bin mal gespannt, ob da irgendwann mal eine Lösung dafür kommt, aber ich glaube kaum.

Ich war mal bei einem Dermatologen und die haben mich in ein Zimmer eingeladen. Dort musste ich dann 45 Minuten warten bis jemand kommt, das ist so wie eine Isolationshaft.

Bei meinem Hausarzt muss man auch meistens 2 bis 3 Stunden warten, weil viele Leute kommen. Naja was soll man machen, wenn Omas jeden Tag zum Arzt gehen ?

Bei einer Psychologin musste ich auch mal vier Stunden lang warten. Allerdings ist das dort zumindest insofern verständlich, als dass man dort auch
ohne Termin kommen kann, um sich eine Verweisung geben zu lassen und zu jemand anderes geschickt zu werden, gegebenenfalls. Nebenher laufen
dann halt noch nie normalen Termine. Und ich hatte einen solchen auch eigentlich. Jedenfalls hat die Psychologin meiner damaligen Beraterin diesen
zugesagt. Bei meiner Therapeutin laufe ich solcher Gefahr zum Glück nicht, da es dort keine Behandlung ohne Termine gibt. Des weiteren sind diese,
in der Regel - und ich habe es bislang auch nicht anders mitbekommen - extra 55 Minuten lang. Einerseits damit die Thera eine Vorbereitungszeit für
den nächsten Patienten hat, andererseits aber auch, damit man gegebenenfalls um drei, vier Minuten überziehen könnte, ohne Verzögerungen damit
zu verursachen und jemand anderem Gesprächszeit abzunehmen.

laXurija

Aber ich glaube, in Freiburg hat man in jeder Abteilung des Universitätsklinikums solche Wartezeiten.

Jop, das kann ich bestätigen. Dort ist es wirklich nicht unüblich mindestens 5 Stunden dort rumzusitzen, und man von einem Raum in den anderen geschickt wird. Ist mir letztens auch passiert, und hat ganze 3 Stunden gedauert, obwohl es nur ein Termin war, welcher nicht so umfangreich war.