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11.12.2014, 02:59 #1Der Schmied von Kochel
Far Cry 4 - Mal kräftig ins Alphorn blasen
Also um ehrlich zu sein, an dieser Stelle wollte ich lediglich ein Link zu meiner Farcry3 Kritik posten mit dem Vermerk: siehe hier, genau das Gleiche. Aber gut, gehen wir mal auf die wenigen Unterschiede ein, die primär aber negativ sind.
Ajay fliegt nach Kyrat, seinem Heimatland aus dem er als Kind mit seiner Mutter floh, um die Asche eben jener dort verstreuen, so wie sie es sich wünschte. Kyrat (Bhutan) liegt am Himalaya, voll von wunderschönen Bergwelten und spirituellen Merkmalen. Leider wird die Idylle durch die Herrschaft von Pagan Minh getrübt, ein Despot der das Land mit seiner Royal Army unterdrückt. Gleich nach Ankunft wird Ajay von eben jenem entführt, um in seinem Palast verhört zu werden. Während eines Essens, bei dem er Zeuge eines Mordes wird, gelingt Ajay die Flucht, der Kampf mit den Rebellen gegen den verhaßten König beginnt.
So wurden wir also in die wunderschöne Bergwelt eingeführt, bzw. geschmissen. Der erfahrene Farcry Spieler findet sich mit der Steuerung schnell zurecht, es gibt kaum Unterschiede. Wie bereits bei den Vorgängern ist die Auswahl der Möglichkeiten zunächst begrenzt, vieles muss durch bauen, jagen und erlernen erst frei geschaltet werden. Da wir das wissen, ertappen wir uns dabei, wie wir die ersten 5 bis 8 Stunden nur damit verbringen die Umgebung zu erkunden, zu jagen, zu sammeln oder famose Glockentürme/Außenposten/Propaganda Center zu befreien. Irgendwann erreicht man einen Punkt an dem es nicht weitergeht, da schlägt es einem vor den Schädel, da ist ja auch noch eine Hauptquest! Wir machen uns also auf der Geschichte zu folgen doch was ist das, die Aufgaben unterscheiden sich nur marginal von den Nebenaufgaben nach dem Schema: Geh dahin, bereinige das, wehre den Gegenangriff ab. Nun, es ist halt ein Shooter.
Das merkwürdige ist, genau den gleichen Text hätte ich bei Teil 2 und 3 auch schreiben können. Was zeichnet Teil 4 also aus?
1. Elefanten. Man wurde in den Teasern und der Werbung nicht müde, Elefanten zu erwähnen. Also mach ich das auch. Elefanten sind toll. Elefanten sind großartig. Elefanten sind dufte. Elefanten sind knorke. Doof nur, dass Elefanten unheimlich irrelevant im Spiel sind und nach ca. 2 Amokläufen auf dem Rücken der Dickhäuter (und dem Erlangen der verbundenen Trophy) man lieber andere Wege nutzt seinen Gegner zu beseitigen. Kurioserweise sind Elefanten in der gesamten Tierwelt übrigens die einzigen Tiere die uns wohl gesinnt sind, sogar wenn ich sie anzünde oder ihnen eine Ladung Schrot ins Gesicht baller.
2. Tierwelt. Klar, am Himalaya leben andere Tiere als im Südpazifikraum. Was haben wir da also: Rhinos, Elefanten (ja, ELEFANTEN), Dachse aus der Hölle, Adler, Geier, Schlangen, Krokodile, Affen, Elefanten, Raubfische, Wild, Hunde, Tiger, Leoparden und Elefanten. Der WWF Bericht zu bedrohten Tierarten scheint bei Ubisoft nicht angekommen zu sein. Basierend auf der Population im Spiel, wird die Menschheit bald von den o.g. Arten ausgerottet.
3. Crafting System. Neu ist hier, das.......nichts, sorry.
4. Gegner. Pagan Minh ist ein Ar*chloch vor dem Herrn, aber es tut mir leid, an einen Vaas kommt er leider nicht ran. Da hilft auch keine lieblos hingespuckte böse Gefährtin Yuma, die einen denkbar kurzen Auftritt hat, bevor man sich ihrer entledigt. Die Zeichnung von Pagan ist oberflächlich und bedeutungslos.
5. Freunde. Nun mal was positives, die KI unser Mitstreiter ist bedeutend besser geworden, wenn auch meilenweit entfernt von perfekt. Nur mit der Tierwelt haben sie es nicht so, der gemeines Dachs scheint eine höhere Bedrohung für sie als ein Mörser. In Nebenaufgaben treffen wir einen religiösen Quotenschwarzen der mit Waffen handelt, eine fetten Ami der Indiana Jones kopiert, einen nepalesischen Karl Lagerfeld Verschnitt und 2 Drogis aus UK die uns mit den nervigsten Quests überhaupt versorgen. Keine heiße Dame diesmal und kein Poppen auf dem Altar, schade.
6. Umwelt. Nun, hier haben wir den Knackpunkt. Die Welt in der wir uns bewegen ist atemberaubend schön; für die ersten 5 Stunden. Alles bewegt sich, alles ist voll von Leben, alles ist stimmig. Der Genuss aber wird durch das getrübt was in dieser Welt passiert, nämlich herzlich wenig. Es scheint fast so, als ob 80% der Anstrengungen auf eine nettes Setting ausgelegt wurden und nur der klägliche Rest der Zeit in eine stimmige Handlung gesteckt wurden. So etwas geschieht halt, wenn man den Hersteller über die Schaukel lobt, wie bei Teil 3 geschehen. Die Frage ist doch auch, wie geht es weiter? Afrika? Waren wir. Tropen? Kenn ich schon. Berge? Ham' wir jetzt ja. Ein wenig wie bei der Wahl des anstehenden Urlaubes, wo geht es als nächstes hin? Was kann Farcry also liefern, wenn ihm die schönen Settings ausgehen? Der Waffenhändler hat am Ende seiner Mission etwas über Südamerika gefaselt, Nachtigall ich hör dich pimpern.
Nichts desto Trotz, die Bergwelt, die Schneewelt des Himalayas und die Höhlen hinterlassen manches Mal ein Ahhhhh und Ohhhhh. Es ist ihnen echt gelungen, eine malerische Landschaft hinzuzaubern, die ich bisher so auf der PS4 noch nicht gesehen habe. Wohlgemerkt, mit überraschend wenig Lags und Aussetzern.
7. Geschichte. Hier kommen wir zu dem Teil, bei dem ich aufpassen muss nicht verbal zu entgleisen, vor allem dem Ende zu. Wir werden nicht nur lieblos in die Geschichte geworfen, wir werden auch noch durch die kurze Haupt Quest Handlung geprügelt das einem Hören und Sehen vergeht. Getoppt wird das von einem Ende, das fällt mir nichts mehr zu ein. Die Geschichte bekommt von mit ein Ungenügend (5!!!).
8. Sonst? Es gibt ne' Arena wo man rundebasiert Überleben muss. Ganz nett, aber nach erlangen von Level 5 (Trophäen *Pling*) auch obsolet. Nebenaufgaben gibt es wie Sand am Meer und auch unterschiedliche; zumindest in der Theorie. Am Ende läuft es aber immer auf 2 Dinge heraus: entweder alles töten oder etwas beschützen. Wer diese Dinge konsequent durchzieht, hat sehr sehr viel zu tun.
9. Umfang. Die Geschichte ist beendet, insgesamt habe ich 70% Vollständigkeit und 80 Stunden auf dem Tacho, ohne irgendwelche Online Teile. Man kann also sagen, wem das Spielkonzept zusagt, der kann sehr viel Spaß für sein Geld bekommen.
FAZIT: auch wenn es sich nicht so liest, ich hatte meinen Spaß, mehr aber auch nicht. Das Suchtgefühl von Teil 3 das ich als zweites Spiel ever platiniert habe, kam nicht auf. Es macht Spaß durch die Landschaft zu fahren, Außenposten einzunehmen, Arschkrampen auszuschalten, das war es dann auch. Es ist ein gutes Spiel, wenn man sich so anschaut was es noch gibt, doch das Alleinstellungsmerkmal von vorherigen Zeiten hat es leider nicht mehr. Hauptsächlich ist das auf die krankende Geschichte zurückzuführen. Vaas war damals bahnbrechend mit seinem skurrilen diabolischen Auftreten. Augenscheinlich hat mein bei Teil 4 versucht eine ähnliche Figur zwischen verrückt und kultiviert anzusiedeln, was leider vollends in die Hose ging. Schlimmer noch, manchmal nervt Pagan sogar, vor allem wenn er wegen irgendeinem Mist anruft. Im Farcry Vorgänger hat man sich immer darauf gefreut, wenn der Bösewicht seinen nächsten Auftritt hat.
Der neueste Teil ist sein Geld wert und bietet Unterhaltung für viele Stunden. Wer einem Hype folgt, der sollte sich lieber anschnallen, er könnte hart aufschlagen. Menschen die eine fragwürdige Anziehungskraft von Elefanten spüren dürfen hier blind zuschlagen.
Anmerkung 1: Online wurde von mir nicht getestet, da ich als Spießer der alten Schule mich immer noch weigere Geld dafür zu zahlen, sorry. Übrigens ist das mein Hauptverdacht dafür, dass der Splitscreen für Coop wie in Teil 3 abgeschafft wurde. Mit dem hatten wir auf kleineren Partys immer viel Spaß, schade drum.
Anmerkung 2: Gespielt wurde die Version aus Hong Kong, weshalb es vlt. Unterschiede zur dt. Version bei Namen oder Begriffen gibt.
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Far Cry 4 - Mal kräftig ins Alphorn blasen
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11.12.2014, 08:50 #2Gilligan
AW: Far Cry 4 - Mal kräftig ins Alphorn blasen
tja, wer weiß. vielleicht zeigt sich auch hier, dass viele spielemacher und auch filmemacher (wir wollen uns da nicht auf eine branche beschränken) einer vielleicht guten idee, grundsätzlich nicht folgen wollen: warum nicht ab einer bestimmten stelle, hier würde sich far cry 3 dann scheinbar anbieten, einen cut machen? wieso immer alles ausschlachten, sodass auf grund mangelnder ideen und kreativität immer wieder zu sehen ist, dass die storys zunehmend schlechter werden oder abgespeckt werden. wieso nicht mal ein paar jährchen ins land streichen lassen, um dann irgendwann, einen neuen teil mit neuen ideen auf den markt zu bringen? vielleicht brauchen dann, dank der vergangenen zeit, gar nicht mehr neue ideen her, weil dann alles wieder als frisch erscheint, da lange nicht gesehen. ich meine, sind wir ehrlich, man kann ja kaum wirkliche vorwürfe machen.
denn zwei dinge sind nun mal klar:
erstens werden die spielermassen immer wieder und immer weitere titel und neuauflagen, bzw. sich quasi wiederholende spiele, die nichts neues und kaum abänderungen bieten, weiterhin konsumieren, obwohl das "versagen" eines neuen teiles, im direkten vergleich mit dem vorgänger, abzusehen ist. dafür gibt es ja satt und genug beispiele. das bringt geld. umso mehr geld, wenn möglichst wenig kreativität in die produktion gefallen ist, sondern vieles transferiert werden kann und dennoch durch die da draußen abgenommen wird.
zweitens muss man aber auch sagen, dass es wohl nicht leicht ist, tatsächlich mal was frisches zu bringen. welches szenario gab es denn noch nicht? also ich beneide die entwickler nicht. ich hätte schon lange das ende meiner kreativität erreicht.
danke fürs review.
dass ich das spiel spielen werde, kommt erst in ein paar jahren in frage. gerade ja erst den dritten teil auf der ps 3 beendet, muss ich erst mal soweit sein, und mir ne ps 4 kaufen. das kann noch dauern. aber dann ist für mich far cry 4 sicherlich frisch.
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11.12.2014, 09:53 #3Jaycee
AW: Far Cry 4 - Mal kräftig ins Alphorn blasen
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11.12.2014, 20:21 #4PsychoGamer
AW: Far Cry 4 - Mal kräftig ins Alphorn blasen
Hab mir schon gedacht, dass der dritte Teil nicht getoppt werden kann... bin zwar eher der Wintermensch, aber auch die Umgebung fand ich in FC1/2/3 besser.
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17.12.2014, 20:26 #5Anarky
AW: Far Cry 4 - Mal kräftig ins Alphorn blasen
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