Thema: (Album-Review:) Crystal Castles - (III) Wrath of God

Es ist wieder soweit, Big ? haut ein weiteres Review raus, von einem relativ aktuellem Album, welches er sich letztens erst reingezogen hat. Es gilt dieselbe Warnung wie im vorherigen Review:
Es sind abermals sehr viele subjektive Einflüsse enthalten. Diesesmal wird dieses Genre nicht für jeden 'was sein, aber dennoch versuche ich euch zu überzeugen, dass ihr es euch wenigstens kurz reinzieht, es muss ja niemandem sofort gefallen. ;)

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(Interpret:) Crystal Castles, (Album:) (III) - Wrath of God



(Genre:) Electronic, Experimental, Synthpunk (Es ist schwierig sie einem einzigen Genre zuzuordnen...)

(Review:) Als die Fan-Seite von Crystal Castles ihre neueste Single "Plague" veröffentlicht hat, war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Album, denn "Plague" war (oder viel mehr ist) eines der Tracks des Jahres für mich! Als sie ihre zweite Single "Wrath of God" dann veröffentlicht haben, war ich immer noch von den Socken. Es war ebenfalls ein Hammer-Track, zwar nicht so geil wie "Plague", aber trotzdem! Und auch wenn die 3. Single "Affection" dann ziemlich ernüchternd war, habe ich mich dennoch darauf gefreut. Ich mach's kurz: "Plague" und "Wrath of God" sind die besten Tracks aus dem Album. Vieles aus dem Album ist das gewohnte Rumexperimentieren, welches man ja von Crystal Castles kennt. Aber es ist dennoch ziemlich interessant, dass sie mit jedem Album einen gewissen "Wechsel" machen. "Stilwechsel" wäre zu viel des guten, denn es bleibt immer ihr typisches "Experimental-Electro-Synth-Pop/-Punk"-Ding. Vielmehr ist es ein Wechsel der Effekte, denn diesesmal haben sie viel mit "Deadening"-Effekten gearbeit, viele Tracks klingen gedämpft. Wie ich schon erwähnte, es gibt einige "Experimental"-Tracks auf diesem Album, aber die sind nicht allzu abstrakt, wie es in ihren vorherigen Alben waren und dennoch: Auch wenn die "abstrakteren Sachen" aus den alten Sachen ziemlich..."merkwürdig" waren, man konnte ziemlich gut zu denen "abgehen". Das kann man leider nicht zu den meisten Tracks aus dem neuesten Album sagen, was ein allgemeiner Kritik-Punkt ist, der von vielen geteilt wird: Es ist "poppiger" geworden. Ich sag' nicht, dass es schlecht ist, bei einigen Tracks funktioniert das sehr gut (z.B. die oben-genannten), aber bei den anderen klingt es dann doch zu lasch. Aber ich muss auch ehrlich sein: Ich bin kein Crystal-Castles-Experte. Ich bin auch kein Fan von den "abstrakten Sachen", umsomehr genieße ich die anderen Tracks, weshalb ich mich schon als "Fan" bezeichnen würde.
Ich möchte aber auch eben auf das Konzept des Albums eingehen. Erstmal das Cover: Am Anfang hab' ich kaum 'was erkannt. Zuerst hab' ich einen grinsenden Teufel, dann einen grinsenden Jesus gesehen, der einen "weißen" Menschen...dingst. (duh!) Aber: Das weiße Ding im Gesicht der schwarzen Figur ist kein Grinsen, sondern eine Nase. Richtig, es ist eine Frau, die eine Burka trägt und nur ihre Nase ist zu sehen. Und sie versorgt einen Mann, der sich als ihr Sohn herausstellt. Er war Demonstrant in Sanaa, er war einer der, die gegen Ali Abdullah demonstriert haben, aber die Demo wurde u.a. mit Tränengas niedergeschlagen. (Wer mehr erfahren will: -> hier!) Es ist etwas schwierig herauszufiltern, was das "Main-Theme" vom Album ist, aber folgendes Zitat von Alice Glass lässt eventuell etwas herausschließen, wobei jeder selbst sein eigenes Urteil fällen sollte.

"There's lots of themes, but feeling, like, oppressed… A lot of things not personally happening to us, since the past record, but people we know, kind of profoundly influenced everything. Like, I didn't think I could lose faith in humanity any more than I already had, but after witnessing some things, it just… the world is a dystopia. I'm one step away from being a vigilante. I've thought about it."

Diese Stimmung bringt sie sehr gut in dem Album rüber, die Welt als Dystopie voller Gewalt und Greueltaten, wobei auch das Album-Cover dies nochmal betont.

(Fazit:) Das Album hat einiges zu bieten und Fans von Crystal Castles sollten sich das auf jeden Fall holen. Leute, die sich noch nicht mit diesem Interpreten auseinandergesetzt, sollten erstmal probe-hören, da der Stil von Crystal Castles doch nicht Jedermanns Sache ist. Das Album ist dennoch ziemlich interessant und besitzt einige Goldstücke (Siehe "Anspieltipps"). [7,5/10]

(Anspieltipps:) Plague, Wrath Of God, Sad Eyes, Affection