Thema: 11. März 2011: Schweres Erdbeben in Japan führt zum Tsunami.

Mein Glaube an die Menschheit wurde gerade stark erschüttert.

In einem WDR-Bericht wurde gerade geschildert, dass es sich bei den 50 in Fukushima verbliebenen Helfern nicht unbedingt um Freiwillige handelt.
Anscheinend hat der AKW-Betreiber Tepco schon in der Vergangenheit Obdachlose und Sozialfälle von der Straße aufgelesen und im AKW für die "dreckigen" Jobs eingesetzt. Nach einer gewissen Verstrahlung sollen diese Leute dann wieder entlassen worden sein.

Falls das stimmt, dann mindert das nicht den Heldenmut der Fukushima-Helfer. Aber es wirft ein schlimmes Licht auf die Praktiken der Betreiber.
Kriminell, zynisch, menschenverachtend - diese Worte fallen mir da ein. Anscheinend fehlt in Japan ein Günter Wallraff.

Also ich glaube nicht dass man für solche Arbeiten einfach Leute benutzt die sich überhaupt nicht mit der Materie auskennen.

Das Stromkabel wurde mittlerweile übrigens erfolgreich gelegt eingeschaltet wirds aber noch nicht .....

Tianshi

Also ich glaube nicht dass man für solche Arbeiten einfach Leute benutzt die sich überhaupt nicht mit der Materie auskennen.

Was meinst Du denn mit "solche Arbeiten" ? Ein Feuerwehrauto vorfahren und mit dem großen Schlauch auf den kaputten Reaktor zielen - braucht man dafür Abitur?
Ich hoffe ja auch es ist eine Ente, aber nach dem was bisher in Fukushima abgegangen ist, wundert mich gar nichts mehr.

P.S.: Bei "Germanys Next Top Model" posieren die Models gerade mit stark geschminkten Narben in einer postapokalyptischen Trümmerlandschaft zwischen den Ratten.
Das waren noch Zeiten, als bei der Ausstrahlung noch auf die Inhalte geachtet wurde...

soviel ich mitbekommen habe sind die 50 Leute vorallem Techniker die zb die Leitungen legen ect...

HardAndSoft

Mein Glaube an die Menschheit wurde gerade stark erschüttert.

Falls das stimmt, dann mindert das nicht den Heldenmut der Fukushima-Helfer. Aber es wirft ein schlimmes Licht auf die Praktiken der Betreiber.
Kriminell, zynisch, menschenverachtend - diese Worte fallen mir da ein. Anscheinend fehlt in Japan ein Günter Wallraff.

War das nicht bei den Feuerwehrleuten und den Liquidatoren beim Tschernobyl-Gau auch so? Natürlich! Die Drecksarbeit wird immer auf die anderen, unwissenden Leute abgewälzt, die sich der tödlichen Gefahr nicht bewußt sind, sonst würde keiner diese gefährlichen Tätigkeiten verrichten!
Ihr könnt mir sagen was ihr wollt, aber damals waren diese Menschen schon Helden, weil sie die verstrahlten Trümmer "beseitigt" und vorallem den Sarkopharg errichtet haben und zwar unter den unmenschlichsten, niedersten Bedingungen und das noch mit den primitivsen Mitteln, die man sich denken kann!
Die anderen, die diese Leute in den Tod schicken, sitzen fern ab von der Katastrophe in Sicherheit (mehr oder weniger) und geben nur ihren Befehl und sehen sich an wie einer nach dem anderen wie eine Obstfliege umkippt!
Aber wenn es solche tapferen Arbeiter, jetzt mal unabhängig welchen Faktor sie in der Gesellschaft spielen, nicht hätten...würde es vielleicht ganz anders aussehen!

Mal sehen, ob das ein Nachspiel für Pro7 haben wird.
Germanys Next TopModel: Nachdem die Mädels zuerst als wunderbare Trümmerleichen posiert haben (ein grausamer Tod wurde in den schönsten Tönen dargestellt), sind sie jetzt als Zombies wieder auferstanden. Nie sah ein grausamer Katastrophentod schöner aus. Da hat Pro7 nicht für fünf Cent Verstand. Ich hätte die Folge gecancelt.

Am Besten noch "Die Simpsons" absetzten, weil Homer im Kernkraftwerk arbeitet... Was sollte das für ein Nachspiel haben? Natürlich war das vielleicht nicht das optimale Timing, aber das jetzt so anzuprangern, meine Güte, soll man jetzt das komplette TV-Programm wegen Krisen und Katastrophen auf der Welt umwerfen?
Ich weiß ich bring das Beispiel oft, aber im "Alltag" kümmerts auch niemanden wenn irgendwo Kindersoldaten rumrennen, aber bei "Blood Diamond" haben wir uns alle gut unterhalten gefühlt. Genauso denkt niemand daran wieviele Leute auf der Welt hunger, wenn sich "Jumbo Schreiner" ein 3 Kilo Schnitzel reinhaut...

Germanies Next Top Model schaut man auch nicht! Die Tussen dort wissen wahrscheinlich nicht mal wo Japan liegt bzw. Wie Erdbeben oder Tsunami geschrieben wird oder wie ein Tsunami entstehen kann!?

SvR08Player1988

Germanies Next Top Model schaut man auch nicht! Die Tussen dort wissen wahrscheinlich nicht mal wo Japan liegt bzw. Wie Erdbeben oder Tsunami geschrieben wird oder wie ein Tsunami entstehen kann!?

Wie kommst du darauf?

Naja, da hat sich Pro7 in meinen Augen ziemlich blamiert. Für mich ist es schon ein gewisser Unterschied, ob ein Homer Simpson in einer Zeichentrickserie in einemKKW arbeitet oder ob man verunstaltete "Modells" trotz des Reaktor-Unfalls sendet, denn es wäre doch für die absolut kein Problem gewesen, die Folge abzusetzen und irgendwann später zu senden. Zumal es ja auch genügend "Ersatz-Konserven" für den Sendeplatz geben wird...

AKW Fukushima: Freiwillige für*einen Höllenjob - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama Laut diesem Artikel scheinen die Menschen dort nicht gezwungen worden zu sein. Es gibt sogar Freiwillige. Diesen Leuten gebührt der höchste Respekt und ich hoffe dass sie den Kampf gegen den Super-GAU gewinnen werden.

Ich bin nicht ganz sicher, ob ich einfach unrealistisch bin, oder das Übel nicht wahrhaben will. Was auch immer für ne neue Hiobsbotschaft kommt, ich hoffe/glaube immer noch, dass die das irgendwie in den Griff bekommen. An alles andere mag ich gar nicht denken.

Oh man KUV... Dein Wort in Gottes Ohr...

HIer noch ein paar Sätze zu den Leuten, die Tepco als "Freiwillige" bezeichnet. ==> Oeffinger Freidenker: Fukushima-Ticker
In Japan bezeichnet man sie wohl schon seit Jahren als "Wegwerfarbeiter". Und der Bericht stammt nicht von der BILD, sondern vom WDR.
In welcher zynischen Welt leben wir eigentlich?

Das passt sehr gut zu dieser Chaoten-Firma Tepco. Das solche Typen mit Kernkraft rummachen dürfen, unbegreiflich...

Hier mal ein Unternehmen, dass kein Geld aus der Katastrophe schlägt:

16.39 Telekom bietet Japan-Telefonate vorerst gratis an +++
Die Deutsche Telekom bietet vor dem Hintergrund der Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan Telefonate in das asiatische Land vorerst kostenlos an. Das Angebot gelte für alle Privatkunden für den Zeitraum vom 10. März bis zum 9. April, teilt das Unternehmen mit.

22.54 Uhr: +++ Japan erbittet ferngesteuerte Roboter +++ - n-tv.de

und/aber:

+++ 15.01 Leicht erhöhte Strahlung an Flugzeug in München +++
Der Flughafen München stellt an einer der Maschinen aus Japan leicht erhöhte Strahlung an der Außenhaut fest. Die Maschine der All Nippon Airways (ANA) war am Mittwochnachmittag aus Tokio in München eingetroffen. Messungen in der Kabine und im Frachtraum hätten aber keine Auffälligkeiten ergeben, teilt der Flughafen mit. Nach Prüfung durch die Experten sei die Maschine mit Zustimmung der Behörden für den Rückflug nach Tokio freigegeben worden. Die Flughafenfeuerwehr checkt in München seit dem Wochenende regelmäßig alle aus Japan eintreffende Flugzeuge auf Radioaktivität.

Eine sehr erschreckende Meldung aus dem n-tv-Liveticker: +++ 22.10 Im schlimmsten Fall 500km verstrahlt +++

n-tv Korrespondent Carsten Lueb berichtet aus Osaka im Süden Japans: "Spätestens in 48 Stunden, also am Samstag, steht das Schicksal von Fukushima fest." Im schlimmsten Falle drohe nach Expertenangaben eine Verstrahlung im Umkreis von 500 Kilometer um Fukushima herum. "Das wäre eine unfassbare Katastrophe."

Meiner Meinung nach ist es logistisch quasi unmöglich, die Metropole Tokio zu evakuieren, zumal sich die Frage stellt, wohin mit ca. 35Millionen Menschen? In mir kriecht grad das blanke Entsetzen hoch...

da sich alle berichterstattung bezüglich der "wegwerf-arbeiter" bislang AUSSCHLIESSLICH auf die aussage des ARD-Korrespondenten bezieht, der zuvor schon eine Ente meldete (bestätigte Kernschmelze), glaube ich das ganze nicht wirklich. Vor allem weil keine wirkliche Quelle für diese Behauptung gespendet wurde... . Und wäre der Begriff der "Wegwerf-Arbeiter" wirklich schon so etabliert und das Problem länger bekannt, hätte sich bestimmt irgendwo schon ein Japanologe damit beschäftigt und es wäre irgendwo eine Publikation zu finden. Zumindest will ich daran glauben. Vielsagend ist, finde ich, auch, dass keiner der namhaften anderen Journale/Ticker/etc. darauf eingestiegen ist bislang... was sicher der Fall wäre, hätte es Bestätigung für diese Aussage gegeben.

Bei allem Respekt vor den Leidenden.

Nicht ein Vorfall hat jemals die Atomkraft bei Regierungen in Frage gestellt. Hier wurden - ohne Beschlüsse und ohne Wissen der Bevölkerung - "Endlager" geschaffen. Das allein sagt schon genug über das Vertrauen in die Atomkraft aus.

Die Welt braucht - so ketzerisch das klingen mag - mehr von solchen Katastrophen um zu erkennen, dass Atomkraft mit unserer Technik nicht zu beherrschen ist. Tschernobyl hat keinen Lehrprozess ausgelöst und Japan wird es auch nicht - bestes Beispiel: Unsere ostdeutsche Physikerin. Die gegen die Mehrheit der Bevölkerung eine Laufzeitverlängerung durchgesetzt hat. Mit allen Risiken und Strahlenschäden.


Der Mensch lernt einfach nicht - und er wird auch auch Japan keine Lehren ziehen. Wirtschaft und Politik sind zu eng verknüpft als das eine sinnvolle Lösung absehbar wäre.

Tolle Worte Scores

Unterschreibe ich glatt so.