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20.07.2011, 21:10 #1rEEplay
Nintendo 3DS Review - Praxistest
Auf der E3 2010, ließ Nintendo damals die Bombe platzen. Während die Konkurrenz von Sony und Microsoft ihr neuestes Software Line Up für Move und Kinect dem Publikum zeigten, präsentierte Nintendo eine neue Hardware. Ein neuer Handheld wurde geboren. Der Nintendo 3DS. 3D ohne Bille, so hieß es. Leider konnten nur die Journalisten vor Ort testen wie 3D ohne Brille funktionieren sollte. Man hörte nur gutes. Stets Begeisterung vieler Journalisten. Mehr Eindrücke konnte man als jemand der nicht vor Ort war nicht bekommen. Im März 2011 war es dann bei uns in Europa soweit. Der 3DS kam in den Handel. Endlich konnte man sich selber ein erstes Bild von dem 3D Effekt machen.
Leider kam es zum Launch des 3DS auch ziemlich schnell zu Ernüchterung. Noch nie in meiner Videospiel-Laufbahn habe ich zu einer neuen Hardwareeinführung ein so schlechtes Launch Line Up erlebt wie beim 3DS. Wo waren die klassischen Nintendo Spiele? Wo war Mario & Co? Diese suchte man nämlich vergeblich. Erst mit „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“, welches im Juli dieses Jahres erschienen ist, kommt der 3DS langsam in Fahrt. Dies ist auch der Grund, warum ich mir den 3DS erst jetzt zugelegt habe. Welchen Eindruck macht 3D ohne Brille nun? Kann der 3DS überzeugen? Oder ist der 3D Modus nur ein nettes Gimmick? All das und vieles mehr erfahrt ihr in diesem Testbericht.
http://epicbattleaxe.com/wp-content/uploads/2011/03/Nintendo3DS_GirlPlaying.jpg
Das Design:
Der Nintendo 3DS ist in schwarz und in blau erhältlich (bald auch rot). Wie beim normalen DS ist damit zu rechnen, dass Nintendo im Laufe des Lebenszyklus vom 3DS weitere Farben auf den Markt bringen wird. Mir persönlich sagt der schwarze 3DS mehr zu. Das Gerät ist sehr hochwertig verarbeitet und durch den Klavierlack sieht der 3DS auch sehr edel aus. Von der Größe her ist der 3DS ungefähr so groß wie der DS Lite. Der 3DS passt sogar prima in eine DS Lite Tasche, was einem als DS Lite Besitzer sicherlich freuen dürfte. Betrachtet man den 3DS von der Seite hat man auf dem ersten Blick das Gefühl, dass der 3DS viel dicker als seine Vorgänger ist. Das liegt daran, dass der 3DS sozusagen aus drei Schichten besteht, was von der Seite aus betrachtet sehr „Sandwichartig“ (neues Wort für den Duden) aussieht. Das wirkt meiner Meinung nach nicht so ganz rund und ich kann mir vorstellen, dass Nintendo mit einem 3DS Lite nachbessern könnte. Der 3DS liegt wie seine Vorgänger sehr gut in den Händen und man kann problemlos alle Tasten erreichen. Dennoch geben mir Bilder von der PS Vita das Gefühl, dass der Handheld aus dem Hause Sony, wesentlich ergonomischer in den Händen liegen wird, als es beim 3DS der Fall ist. Einer der wesentlichen Neuerungen beim 3DS ist das Slide-Pad. Dies kommt zwar nicht ganz an einem Analog Stick heran, lässt sich jedoch sehr gut bedienen und funktioniert wesentlich besser als das Slide-Pad von der PSP.
http://nintendo-3-ds.org/wp-content/uploads/2011/02/Nintendo-3DS-300x237.jpg
Die Bildschirme:
Bei dem oberen Bildschirm handelt es sich um den 3D Bildschirm. Er ist wesentlich größer als bei seinem Vorgänger und vergleichbar mit dem Bildschirm des iPhones. Rechts am Bildschirm befindet sich ein Schieberegler, mit dem man die Stärke des 3D Effekts regulieren kann, doch dazu später mehr. Der untere Bildschirm ist der Touchscreen, so wie man ihn auch vom DS gewohnt ist. Dieser fällt jedoch deutlich kleiner aus, als der obere Bildschirm und hat die gleiche Größe wie sein Vorgänger. Auch wenn es vom Platz her kaum passen würde, hätte ich mir gewünscht, dass Nintendo es irgendwie geschafft hätte beide Bildschirme gleich groß hinzubekommen. Schade. Denn so wirkt der 3DS im offenen Zustand einfach undefiniert. Als ob ein Bodybuilder die dicksten Arme der Welt hätte und Streichhölzer als Beine. Den Touchscreen bedient man nach wie vor mit dem sogenannten Touch-Pen. Dies funktioniert nach meinem Empfinden noch etwas besser als bei seinem Vorgänger. Auch die Bedienung mit dem Zeigefinger ist möglich, kommt aber nicht an den Touchscreen eines Multitouch Displays, wie es z. B. in einem iPhone verbaut ist heran.
http://blog.mobiles.co.uk/wp-content/uploads/2011/03/download-300x208.jpg
3D ohne Bille:
Kommen wir zum Herzstück des 3DS. Dem 3D Modus. Vorweg sei gesagt, dass man bei dem 3DS nicht erwarten sollte, dass einem wie im 3D Kino die Gegenstände entgegen fliegen. Dennoch kann der 3D Effekt überzeugen. Bis jetzt konnte ich den 3D Effekt allerdings nur im 3DS Menü und bei Zelda OoT testen. Bei eingeschalteten 3D Modus erstellt der 3DS sozusagen zwei Bilder gleichzeitig. Ein Bild für das linke und ein Bild für das rechte Auge. Wie genau das jetzt technisch funktioniert, kann ich euch nicht erklären (ansonsten hätte ich den 3DS erfunden…). Jedenfalls entsteht im 3D Modus eine Art Tiefeneffekt und gibt einem das Gefühl man könne um die Ecke gucken. Durch den oben genannten Schieberegler, ist es möglich den 3D Effekt zu regulieren. Nach meinem Empfinden bzw. für meine Augen ist es angenehmer den Schieberegler etwa in der Mitte zu positionieren. So ist es mir jedenfalls möglich länger am Stück zu spielen, wenn der 3D Modus mir da nicht einen Strich durch die Rechnung machen würde. Die Akkulaufzeit leidet nämlich extrem unter der 3D Funktion. Ich bin nicht mal auf 5 Stunden gekommen. Das ganze wäre noch erträglich, wenn der 3DS keine 3 Stunden zum wiederaufladen benötigen würde. Einen Ersatzakku zu kaufen macht auch keinen Sinn, da man den 3DS aufschrauben müsste um ihn zu tauschen. Hier besteht definitiv nachbesserungsbedarf Nintendo! Es ist möglich die Akkulaufzeit zu erhöhen, in dem man den 3D Modus logischerweise deaktiviert. Aber sind wir mal ehrlich. Das war doch der Grund wieso man sich einen 3DS gekauft oder? Nicht unbedingt. Der Nintendo 3DS macht auch ohne 3D Modus Spaß. Meiner Meinung nach wirken die Spiele sogar um einiges schärfer, wenn 3D ausgeschaltet ist. Man befindet sich beim Spielen dann in einem Zwiespalt. Lieber Spiele in 3D erleben? Oder die sauberere Grafik genießen? Diese Frage muss sich jeder stellen, wenn er ein 3DS Spiel spielt. Trotzdem muss man sagen, dass Nintendo es wieder einmal geschafft hat. Diese Art von Innovationen ist mir nämlich lieber und sprechen mich viel mehr an, als die ganzen Bewegungssteuerungen. Man bedenke wir befinden uns noch ganz am Anfang der 3D Technik. Da steckt noch sehr viel potenzial drin. Das merkt man spätestens dann, wenn man merkt wie eingeschränkt man mit eingeschalteten 3D ist. Denn um den 3D Effekt optimal zu genießen, ist es wichtig den 3DS absolut gerade zu halten. Hält man das Gerät leicht schräg, kann man kein 3D Bild wahrnehmen. Da kommen wir nämlich auch schon zum GyroSensor (Bewegungssensor). Dieser Sensor steht nämlich stark im Konflikt mit dem 3D Modus. Durch diesen Sensor ist es möglich den 3DS durch Bewegungen wie eine Kamera zu benutzen. Zum Beispiel um sich in einem Spiel umzusehen. Damit diese Funktion aber richtig funktioniert ist man gezwungen, den 3D Modus abzuschalten, da ansonsten das Bild verzerrt.
http://www.planetadejuego.com/uploads/media/images/nintendo3dstest.jpg
Die Benutzerführung:
Das Menü vom 3DS orientiert sich leicht an die aktuellen Smartphones die es zurzeit am Markt gibt. Im unteren Bildschirm sieht man alle Anwendungen als Symbole dargestellt. Diese Symbole lassen sich in ihrer Größe verändern und können beliebig nach den Wünschen des Benutzers angeordnet werden. Oben habt ihr eine Leiste in der kleine Shortcuts integriert sind. Dort könnt ihr zum Beispiel schnell die Bildschirmhelligkeit regeln, auf die Freundesliste zugreifen oder den Internet Browser starten. Moment… Freundesliste? Ihr habt richtig gelesen. Mit dem 3DS begibt sich Nintendo endlich richtig in die Welt der Onlinefunktionen. Zwar gibt es immer noch die Friendcodes, die man von der Wii kennt, aber es bleibt wenigstens bei einem Code. In der Freundesliste kann man sehen, wer zurzeit online ist und was derjenige gerade spielt, so wie man es auch von den großen Konsolen kennt. Zudem gibt es den sogenannten eShop, in dem man sich unter anderem Spiele kaufen, 3D Trailer oder Apps runterladen kann. Ebenfalls positiv anzumerken ist, dass man während dem Spielen jederzeit in das Hauptmenü zurück kommen kann, ohne aus dem Spiel zu gehen. Man hat dann z. B. die Möglichkeit die Helligkeit anzupassen oder sich Spielnotizen zu machen. Negativ hingegen ist die etwas nervige Musik, welche stets im Hintergrund läuft. Insgesamt muss man sagen, hat Nintendo das alles sehr gut gelöst. Zwar wirkt das Betriebssystem vom iPhone oder das Dashboard einer Xbox 360 noch etwas durchdachter, aber auch die haben mal klein angefangen.
http://www.idev-world.de/images/uploader/3ds%20menu.png
Fazit:
Auch wenn der 3DS noch nicht richtig in Fahrt gekommen ist, Nintendo hat fast alles richtig gemacht. Aktuelle Hardware, gepackt mit einer Innovation des Jahres und einigen Online Funktionen ist der 3DS ein würdiger Nachfolger für den DS. Fehlt nur noch eines. Und zwar ordentliche Spiele. Mit Mario & Co, Metal Gear Solid, Resident Evil und einem sicherlich kommenden Pokemon ist jedenfalls vielversprechende Software in Sicht.
StreetPass konnte ich leider noch nicht richtig testen.
Würde mich über Feedback sehr freuen. Will schließlich besser werden.. =)
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20.07.2011, 21:31 #2Spidercide
AW: Nintendo 3DS Review - Praxistest
Für dein erstes Review wirklich gut.
Hast dich auch wirklich sehr schön mit der Chronologie des 3DS beschäftigt.
Es macht Spaß dein Review zu lesen.
Hut ab.
Hast dich auch, wie du mir in der PN schon geschrieben hast, sehr nett übrigens, an einige meiner Vorgaben gehalten, damit es einheitlich rüberkommt.
Kannst sehr, sehr gerne weiter solche Reviews schreiben. Mich würde jetzt ein Spiele-Review von dir interessieren. Darauf bin ich wirklich gespannt.
Mach weiter so. Habe sowohl den Danke, als auch den Reno Button betätigt und ich finde, dass dies noch mehr User machen sollten.
Dein erstes Review ist dir sehr gut gelungen und gibt jeden Neuankömmling in diesem 3DS-Forum einen guten Einblick in die Konsole.
Vielen Dank dafür.
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20.07.2011, 21:34 #3rEEplay
AW: Nintendo 3DS Review - Praxistest
Bin gespannt was die anderen User sagen. Wenn es euch gefällt, bekommt ihr auch Nachschub.
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