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    Raul Endymion Raul Endymion ist offline

    Trans-America - Tom McNab

    Na dann will ich doch auch mal...




    Trans-America - Tom McNab

    Story:
    1931, auf dem Gipfelpunkt der Großen Depression, richtet ein schillernder Promoter den Trans-Amerika-Super-Marathon aus, einen Wettlauf nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen Arbeitslosigkeit und Rezession. Am Ziel des Rennens, das von Los Angeles über die Rocky Mountains durch Al Capones Chicago bis nach New York führt, erwartet den Sieger ein hohes Preisgeld. Schnell entbrennt ein erbarmungsloser Wettkampf unter den Läufern. Dazu zählen ein ehemaliger Gewerkschaftsführer, ein englischer Lord, eine Mannschaft der Hitlerjugend, eine frühere Revuetänzerin und ein junger Mexikaner, der nur als Sieger sein Dorf vor dem Hungertod bewahren kann. Doch nur einer kann gewinnen. - Der Leser taucht ein in eine Welt aus Schmerz und Hoffnung und erlebt die Faszination des Laufens in allen ihren Facetten.


    „Hier bin ich“, sagte er. „Und genau das tue ich. Ich laufe. Deshalb bin ich anders als ihr.“

    Autor:
    Über den Autor Tom McNab, der dieses Buch schon 1982 geschrieben hatte, wusste ich vor der Lektüre dieses Buchs überhaupt nichts. Tom McNab (Jahrgang 1933) war selbst Leichtathlet und hielt sogar mehrere Jahre den schottischen Rekord im Dreisprung. Also kann man ihm mangelnde Fachkenntnis schon mal nicht vorwerfen.
    Für seinen Roman nahm sich Tom McNab den realen Transamerikalauf von 1928 zum Vorbild. Der Lauf war damals bekannt unter dem Namen C.C. Pyle's International Trans-continental Foot Races und wurde von der schillernden Figur es Sportptomoters C.C.Pyle organisiert und ausgerichtet.
    Am 4. März 1928 fanden sich 199 Läufer in Los Angeles am Start ein und 84 Tage später erreichten 55 Läufer New York.
    Dies sind die eher nüchternen Fakten. Doch Tom McNab hat sich diese nur als Vorbild für seine eigene fantastische Geschichte genommen.

    Buch:
    Viele "Nicht-Läufer" mögen jetzt wohl denken, was soll daran spannend sein, hunderte von Läufern quer durch Amerika und durch 550 Hardcover Seiten zu begleiten? Trotz meiner allgemein bekannten Freude am Laufsport, stellte ich mir diese Frage aber zu Beginn des Werkes auch. Aber es kam doch überraschend anders, als ich zuerst vermutet hatte.

    Es ist die Zeit der großen Weltwirtschaftskrise. Armut ist weltweit ein schweres Problem und die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt. Da organisiert der schillernde Promoter Charles C. Flannagan den Trans-Amerika-Super-Marathon. Ein Wettrennen von noch nie erreichtem Ausmaß, von Los Angeles, durch die Wüste, nach Las Vegas, über die Rocky Mountains, durch die großen Ebenen, durch Chicago und schließlich nach New York. Eine insgesammt über 5000 km lange Strecke mit Tagesetappen von über 30 bis über 80 Kilometer, an 6 Tagen die Woche.
    Durch seinen geschickten Geschäftssinn hat Flannagan ein ordentlichen Preisgeld-Pot von 360.000 Dollar bei den Sponsoren locker gemacht. Mit einer Prämie von 150.000 Dollar für den ersten Platz.
    Zu der damaligen Zeit eine unglaubliche Summe. Daher melden sich auch über 2000 Läufer für den Lauf an.
    Der größte Teil tritt wegen des Preisgeldes und der Tatsache, dass sie nichts zu verlieren haben an.
    Für viele ist es ein Kampf um die eigene Existenz.
    Tom McNab beschenkt den Leser mit einer Vielzahl an Charakteren die zwar dem ein oder anderen Klischee entsprechen, aber gerade deswegen so wunderbar in die Geschichte passen.
    Da wären der arbeitslose, schottische Bergarbeiter Hugh McPhail, der mal ein hervorragender Sprinter war.
    Der kleine Mexikaner Martinez der als letzte Hoffnung für sein Dorf antritt, welches aufgrund einer Dürre am Verhungern ist. Der ehemalige Gewerkschafter und Schaubuden-Boxer Morgan, welcher seinem Sohn eine Zukunft nach dem Tod seiner Frau bieten möchte. Der im Langstreckenlauf und im Quacksalber/Wundermittel-Verkauf erfahrene "Doc" Cole.
    Ein englischer Lord, der nur aufgrund einer Wette mit seinen versnopten Clubmitgliedern hier am Start steht.
    Eine ehemalige Revue-Tänzerin die niemand für Voll nimmt, aber trotzdem über sich hinaus wachsen wird, eine Mannschaft der Hitlerjugend, und, und, und...

    Doch schon nach dem ersten Tag trennt sich dir Spreu vom Weizen und ein großer Teil der Starter scheitert auf der ersten Etappe. Sehr schnell merken die Läufer, dass dieses Rennen nicht innerhalb des ersten Monats gewonnen werden kann. Nur eine vorausschauende Taktik kann einen überhaupt über mehrere Tage Dauerbelastung bringen. Und bis New York grenzt das Ganze an ein Glücksspiel. Daher bilden sich unter den Läufern schnell Freundschaften und Teams heraus. Man hilft sich gegenseitig über schwere Etappen, Hindernisse und durch die Monotonie.
    Als wäre das alles noch nicht genug, sind da auch noch verschieden politische kräft im Hintergrund aktiv, denen der Trans-Amerika Lauf überhaupt nicht in den Plan passt. Und so werden dem LAuf immer wieder Steine in den Weg gelegt, zugesagte Gelder gestrichen sowie die Ausrüstung sabotiert.
    Ständig von der Pleite und dem Abbruch des Laufes bedroht, lässt Flannagan nichts unversucht den Lauf zu retten. Dadurch müssen die Läufer mehrmals an Veranstalltungen mit absolutem Jahrmarkt Charakter teilnehmen.
    Highland Games in der Wüste, Boxkämpfe und einem Wettlauf gegen ein Pferd antreten. Die Läufer willigen ein, ist das mögliche Preisgeld beim Erreichen von new York doch Motivation genug. Zu verlieren hat von Ihnen so gut wie niemand etwas. Sie können nur gewinnen. Durch geschickte Trickserei und gewagten Wetteinsatz gelingt es Flannagan so, den Lauf Tag für Tag über Wasser zu halten, nur für wie lange?


    Man mag Tom McNab vorhalten, hier häufig mal "zu tief" in den Klischee-Topf gegriffen zu haben. Aber gerade das macht das Buch unterhaltsam, kurzweilig, spannend und unglaublich lesenswert. Alles hat den Charakter eines klassischen Road-Movies.
    Es werden Freundschaften fürs Leben geschlossen, Kameradschaften gebildet, denn letztendlich sind sie alle vereint im täglichen Kampf gegen die Schmerzen und den eigenen Körper und Geist. Immer mit mehreren kleinen und einem großen Ziel vor Augen. Den Tag überstehen, allen Widrigkeiten trotzen und in New York ankommen.
    Diesen täglichen Kampf und alles was so um die Strecke herum passiert, beschreibt McNab in einer wirklich beeindruckende Weise.
    Ohne sich mit Worthülsen irgendwie zu verkünsteln, erzählt McNab ganz straight heraus einfach nur eine extrem spannende, manchmal bewegenden und trotzdem sehr unterhaltsame Geschichte.
    Es ist einfach ein Buch, dass man nicht mehr aus der Hand legen möchte, so gefesselt ist man von dem Verlauf.
    Kaum hat man es wirklich mal zu Seite gelegt, würde man doch gerne wissen wie es auf der nächsten Etappe weitergeht.
    Und all das gipfelt in einem (kitschigen) Höhepunkt der zumindest kein Läuferauge trocken lässt.

    "Trans-Amerika" hat sich mit absoluter Deutlichkeit seinen Platz in meiner Bibliothek verdient. Das gebe ich nie und nimmer wieder her.

    Eine rundum bewegende, großartige Geschichte die ich auch wirklich bedenkenlos jedem Nichtläufer empfehlen kann.
    Ganz große Literatur.

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