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13.03.2015, 18:36 #1Nevixx
Rainbow: Nisha Rokubou no Shichinin
Rainbow: Nisha Rokubou no Shichinin
Rainbow ist ein Anime, der nach Ende der letzten Folge zum Nachdenken bewegt. Ein Anime, welcher nicht einfach aus einem Leben verschwindet, sondern sicherlich etwas zurückgelassen hat. Rainbow setzt auf Emotionen, auf Realität, auf das Wichtige im Leben... und gewinnt.
Handlung
Die Handlung ist schnell beschrieben:
Sechs Jugendliche, Schildkröte, Kohlkopf, Mario, Ungedeckt, Soldat, und Joe, so ihre Spitznamen, werden in Japan im Jahr 1955 in ein Jugenderziehungsheim gesteckt. Dieses Heim ähnelt mehr einem Gefängnis und alle Insassen werden wie Schwerverbrecher behandelt. Alle Sechs zusammen kommen in eine Zelle und treffen dort einen weiteren Häftling -"Bro". Bro ist zunächst einfach ein weiterer Häftlig, doch nicht mehr für lange. Schon bald wird er eine wichtige Rolle im Leben der Sechs einnehmen. Denn Bro zeigt den sechs Jugendlichen, was es bedeutet, zu Träumen. Nicht aufzugeben und zu Kämpfen, auch wenn die Siegeschancen bei nur einem Prozent liegen.
Doch hat es ein Wärter und der Besitzer des Erziehungsheims auf Bro abgesehen. Sie möchten ihn töten, da er ein schreckliches Geheimnis über die beiden kennt. Der neu gewonnen Freund der sechs Jugendlichen schwebt in Lebensgefahr. Ein erbitterter Kampf um Gerechtigkeit, Freiheit und um das Leben der sieben Freunde beginnt.
Ihr Ziel ist es, zwei Jahre lang im Erziehungsheim auszuharren, denn dann würden sie freie Männer sein. Um ihrem Ziel ein wenig näher zu kommen, ritzen alle der sieben Freunde ihren Lebenstraum in die Rinde eines großes Baumes, welcher an einer Klippe steht. Von dort aus kann man sehr gut den Sonnenuntergang, das Meer, die unendliche Freiheit der Natur beobachten. Dieser Ort wird bis ans Lebensende in den Herzen der sieben Freunde existieren, denn dort beginnen sie zu träumen.
Gedanken wie: "Dürfen wir denn nicht einmal träumen?", "Wo bleibt die Gerechtigkeit?", "Bin ich nur geboren, um zu leiden?" und viele weitere melancholische mehr, nehmen das Zentrum der Handlung ein.
Mario, der die Wünsche aller seiner Freunde erfüllen möchte.
Bro, der ein Weltstar im Boxen sein will.
Ungedeckt, der sich schwor, einmal unglaublich reich zu sein.
Soldat, der umbedingt zum Militär möchte und dort einen stolzen Rang erreichen will.
Schildkröte, der umbedingt eine hübsche Frau zu heiraten versucht und mit ihr eine glückliche Familie gründen möchte.
Kohlkopf, der alle Speisen dieser Welt essen zu versucht. Ein Schlämmermaul, der an nichts anderes als Essen denkt.
Joe, dessen Wünsch es ist, ein weltbekannter Sänger zu werden.
Doch diese Ziele, diese Träume scheinen unerreichbar zu sein.
Man fiebert von Folge 1 ab mit. In jeder einzelnen Folge ist alles möglich. Eventuell wird ein Charakter, welcher vor ein paar Minuten noch seinem Ziel nachgetrebt hat, kaltblütig ermordet? Vielleicht sogar vergewaltigt? Erpresst? Die Grausamkeit der damaligen Nachkriegszeit wird in vollen Zügen präsentiert und kennt keine Grenzen. Ich habe mir teilweise sehr schwer getan, eine weitere Episode des Anime zu gucken, da die Gräueltaten unbeschreiblich sind. Und es gibt keine Zensur.
Die Protagonisten versuchen ihr Leben auf die Reihe zu bekommen und ihre Träume zu erfüllen. Doch um jeder Ecke lauert ein Hinderniss, welches nicht immer einfach zu meistern ist.
Freundschaft ist eines der wichtigsten Dinge im Leben und dies haben alle zusammen am eigenen Leibe erfahren. Sie wollen nicht aufgeben. Sie wollen nicht verlieren. Sie wollen leben!
Charaktere
Das tolle und auch schwere an diesem Anime ist, dass alle Protagonisten liebenswert sind. Man schließt sie ins Herz. Von Beginn an, als sie noch unreife Jugendliche sind, bis zum Schluss hin, als aus ihnen stattliche Männer geworden sind. Die Charakterentwicklung ist phänomenal gut. Jeder einzelne hat seine Stärken und Schwächen, welcher wir von Folge zu Folge kennenlernen dürfen. Und wir dürfen ebenso sehen, wie der Charakter selbst damit umgeht, wie er aus seinen Fehlern lernt und wie er wächst. Nicht nur an Körpergröße, sondern auch an Persönlichkeit.
Nehmen wir zum Beispiel Schildkröte. Zu Beginn ein frecher kleiner Junge, der mit seinem Dickschädel alles durchsetzen möchte, was er sich vornimmt. Außerdem versteckt er seine Emotionen. Doch er lernt aus seinen Fehlern. Er hört auf seine Freunde, er achtet auf seine Freunde, er beschützt seine Freunde, Emotionen werden für ihn ein alltägliches Mittel um sich zu verständigen. Aus einem Kriminellen wird ein ehrenvoller Geschäftsmann, welcher definitiv erwachsen geworden ist.
Jeder der einzelnen Protagonisten durchläuft sein eigenes "Leben der Hölle" und entwickelt sich dementsprechend weiter. Vergleicht man die erste Folge mit der letzten Folge, so sieht man noch die markanten Charaktermerkmale jedes einzelnen, jedoch könnten genau so wildfremde Leute vor einem stehen. Man erkennt sie auch nur durch ihr Aussehen wieder.
Und nach der letzten Folge? Da fühlt es sich so an, als ob man selbst ein Teil des Freundeskreises gewesen ist. Und man fühlt sich so, als ob man gute Freunde verliert.
Hingegen, wenn man die Antagonisten betrachtet, dann hat man wohl noch nie so viel Hass auf einmal gespürt. Ja, Hass!! Die Antagonisten sind perfekt in die Serie integriert worden. Sie passen zur grausamen, dunklen und schweren Zeit, in welcher sich die Protagonisten befinden. Man wünscht sich den Tod der diversen "bösen Leute", welche Spaß daran empfinden, die sieben Freunde zu quälen. Und doch... schlussendlich kann es passieren, dass man eventuell mit so einer zu verachtenden Person Mitleid bekommt. Denn auch die Antagonisten haben ihre Vergangenheiten. Auch sie mussten schlimme Dinge überstehen. Und auch sie sind ein Grund dafür, weshalb sich Mario, Bro, Ungedeckt, Kohlkopf, Schildkröte, Joe und Soldat so prächtig entwickelt haben.
Die diversen Nebencharaktere, welche vorkommen, nehmen alle eine sehr wichtige Rolle im Leben des Freundeskreises der Sieben ein. Und alle verkörpern eine individuellen Persönlichkeit. Und dann, in dem Moment, wo sie wieder verschwinden, merkt man erst, dass man sie bereits ins Herz geschlossen hat.
Animation
Das ist ein Punkt, welcher für mich schwer zu kritisieren ist. Ich selbst habe bereits sehr viel verschiedene Anime und dadurch auch viel Verschiedens im Bezug auf Animationen gesehen. Soviel sei aber gesagt:
Die Umgebung, die Charaktere, die düstere Welt, die Grausamkeit mancher Menschen, die emotionalen Seiten jedes Einzelnen, die Hoffnungsträger, all diese Punkte werden durch eine sehr gute Animation, welche sowohl die damalige Zeit wiederspiegelt, als auch dem heutigen, modernen und digitalen Zeitalter entspricht, sensationell gut unterstrichen.
Man kann die Gedanken der Charaktere an ihren Gesichtszügen bereits erahnen. Man kann schlimme Orte bereits an ihrer Darstellung und an der Atmosphäre möglicherweise erkennen. Man kann die Grausamkeit der damaligen Nachkriegszeit in Japan regelrecht "spüren".
Sound
Der Soundtrack, die Soundtracks, sind für mich in Anime nicht der wichtigste Punkt. Für gewöhnlich manchen sich für mich die meisten Hintergrundslieder nicht einmal bemerkbar. Wenn aber eine herausstechende, zur Situation passende Melodie ertönt, dann brennt sich dieser Soundtrack in mein Gedächtnis.
In Rainbow gibt es nur solche OSTs (Original Soundtrack). Der Klang berührt einen so sehr, dass es beinahe schon schmerz, den Anime zu gucken und zeitgleich die Melodien im Hintergrund wahrzunehmen. Und zu jeder Situation kommt die passende Melodie auf. Der Komponist hat hier definitiv sein Herzblut in dieses Projekt gesteckt. Selbst jetzt, nach Beendigung der Serie, werde ich emotional sehr berührt, wenn ich auf Youtube eines der gefühlsvollen Lieder abspielen lasse.
Hier ein Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=qSVCmdDAlhU
Bei einem Punkt in der Serie nimmt dieses Lied einen besonderen Platz ein. Wenn ich die Melodie höre, denke ich daran und könnte bereits feuchte Augen bekommen. Situationsbedingt eventuell auch eine Träne.
Das Opening und das Endig, ja beide Lieder, sind eine Klasse für sich. Ich war selten so begeistert! Tatsächlich kam es nicht vor, dass ich ein Opening oder ein Endig übersprüngen bin, zumindest kann ich mich daran nicht erinnern.
Hier das Opening:
https://www.youtube.com/watch?v=-1Nu6KYgyzE
Unglaublich gute Melodien unterstreichen die sehr emotionalen oder auch actionreichen Szenen, welche bereits durch eine sehr starke Animation richtig gut an den Sehenden übertragen werden!
Spaß / Vergnügen
Ob ich Spaß hatte? Nein. Denn Spaß macht es definitiv nicht, wenn man lieb gewonnene Freunde kurz vor ihrem Tod sieht. Wenn man ins Herz geschlossene Personen weinen und leiden sieht. Zumindest war es so. Die erste Hälfte der Serie lang. Doch wo Schatten existiert, gibt es auch Licht, oder? Denn neben den sehr traurigen Momenten gibt es auch die tollen Hoffnungsschimmer. Und diese haben so viel Spaß, so viel Freude bereitet, wie in kaum einem anderen Anime zuvor.
Die 26 Folgen sind viel zu schnell durch. Man ist von Beginn einer Folge an im Bann des Anime. Und selbst beim Ending reagiert man nicht sofort, sondern verarbeitet das gerade erst Gesehene.
Es war unglaublich toll, diesen Anime entdecken zu dürfen. Ich hatte auch meinen "Spaß". Mir wurde definitiv nie langweilig!
Aber um ehrlich zu sein, wünschte ich mir irgendwie, diesen Anime nicht gesehen zu haben. Denn die vielen Stiche ins Herz bringen mich auch noch 24-Stunden nach dem Ende zum Nachdenken. Zum Nachdenken, über das Warum! Und zudem wird es wohl sehr schwer, einen Anime zu finden, der diese Richtung einschlägt und auch nur ansatzweise so gut ist.
Fazit
Rainbow ist keine Serie, die jeder einfach so gucken kann. Rainbow bringt die dunkle und schwere Zeit vieler Leute, die in der Nachkriegszeit in Japan (1955) gelebt haben, einem näher. Und durch die sehr gute Animation, durch die super Soundtracks und durch die einmalig gut geschriebene Geschichte, fühlt man sich wie ein Teil von dieser Welt, weswegen man mit den Protagonisten mitleidet, mit ihnen hasst, mit ihnen weint, mit ihnen lacht, mit ihnen befreundet ist.
Es fühlt sich so an, als ob man bereits seit Jahren mit all diesen Menschen kontakt hat. Als ob man ein Leben lang in der Welt von Rainbow existierte.
Die Serie nimmt kein Blatt vor den Mund. Bereits vor Beginn einer Folge findet man den Vermerk "Wir glauben, dass die deutliche Darstellung von Gewalt in diesem Anime nötig ist, um die Atmosphäre dieser Zeit wiederzugeben." vor. Und diesem Glauben haben sie Folge geleistet. Und verdammt, zum Glück haben sie das, denn sie haben genau das erzielt, was sie erreichen wollten.
Jede einzelne Folge ist ein Goldstück. Die Charaktere wachsen einem ans Herz und man hat definitiv sehr oft Angst um sie - Todesangst! Die Antagonisten sind richtig üble Typen, zu welchen man sehr viel Hass aufbaut. Neben den traurigen Momenten, die einem fast das Herz zerreißen, gibt es auch die schönen Geschehnisse, welche einem das Lachen direkt in das Gesicht erzwingt! Sehr tolle Animationen und Soundtracks begleiten dieses Meisterwerk von der ersten Minute an.
Wer für ein wenig ernstere Themen offen ist und auch ein wenig Schmerz ertragen kann, wer anspruchsvolle Anime liebt und niveauvolle Stories ebenfalls gerne sieht, der wird hier seinen Hauptgewinn ziehen. Gucken!!! Jetzt!!!
"Was ist ein Leben... ohne Glück?"
~Anchan alias Bro
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15.07.2015, 22:38 #2LittleGreen
AW: Rainbow: Nisha Rokubou no Shichinin
Wirklich klasse Review, danke dafür!
Hab gerade die vierte Folge gesehen und sitze hier mit tränen in den Augen. So ein genialer Anime, mit so viel Gefühl.
Kann ich ebenfalls nur weiter empfehlen!
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